Umstrittener Tempel in Kambodscha als Weltkulturerbe anerkannt
Thailändischer Außenminister wollte Antrag stoppen - ohne Erfolg
New York/Quebec - Die UNESCO hat einen seit Jahrzehnten zwischen Thailand und Kambodscha umstrittenen Hindu-Tempel als Weltkulturerbe anerkannt. Das teilte die UN-Organisation am Montag bei ihrer Tagung im kanadischen Quebec mit. Der jahrhundertealte Preah Vihear Tempel liegt auf einer Klippe im Grenzgebiet zwischen beiden Ländern.
Nach langen Streitigkeiten hatte der Internationale Gerichtshof in Den Haag Kambodscha 1962 die Tempelanlage zugesprochen. Gleichwohl widersetzte sich Thailand in den beiden vergangenen Jahren dem kambodschanischen Versuch, das Welterbe-Siegel für das Kulturdenkmal zu bekommen.
Erst nachdem Kambodscha ein nach wie vor umstrittenes Geländestück aus seinem Antrag strich, stimmte die Regierung in Bangkok dem Anliegen jetzt zu. Nach Protesten der Bevölkerung zog sie ihr Ja aber kurzfristig wieder zurück. Der thailändische Außenminister Noppadon Pattama war eigens nach Quebec gereist, um den Antrag zu stoppen - ohne Erfolg. (APA/dpa)
Der Standard 8. Juli 2008