Aufruhr im Süden - nicht mehr zu übersehen

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Aufruhr im Süden - nicht mehr zu übersehen

Ungelesener Beitragvon KoratCat » Mo Feb 19, 2007 5:50 pm

Tote durch Dutzende Sprengsätze in Thailand

<img align="left" src="http://www.n24.de/import_images/netzeitung/540801_216869.jpg">
<p>In den Unruheprovinzen in Thailands Süden sind am Sonntagabend innerhalb von zwei Stunden mehr als 50 Sprengsätze explodiert. Mindestens sechs Menschen kamen ums Leben und 54 wurden verletzt, teilten die Sicherheitsbehörden am Montag mit. Am Vortag hatten die Behörden zunächst von drei Toten gesprochen. Am Montag detonierte nach Medienberichten ein weiterer Sprengsatz. Dadurch starb ein Soldat.

Die Bomben detonierten in Karaokebars, Hotels, Tankstellen und Elektrizitätswerken, vor allem in den beiden Grenzstädten zu Malaysia, Betong und Songai Kolok. Dort waren viele malaysische Touristen, um das chinesische Neujahr zu feiern. Dort zeigt man sich nun zunehmend ungehalten: "Wir verlangen klare Maßnahmen der Regierung, um die Sicherheitsprobleme hier in den Griff zu bekommen", verlangte der Bürgermeister von Betong, Nawut Mongkhonprajak.

Im überwiegend muslimische Süden Thailands kommt es seit Jahren zu Unruhen. Separatistengruppen verlangen mehr Autonomie für die rund zwei Millionen Einwohner in dem überwiegend buddhistischen Thailand. In den vergangenen drei Jahren sind in den Provinzen Narathiwat, Pattani und Yala mehr als 1900 Menschen ums Leben gekommen. Die Region war jahrhunderte lang ein unabhängiges Sultanat. Sie wird seit 1902 direkt von Bangkok aus regiert. (dpa)

N24 v. 19. Febr. 2007
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Re: Aufruhr im Süden - nicht mehr zu übersehen

Ungelesener Beitragvon KoratCat » Mo Feb 19, 2007 6:22 pm

<img align="right" src="http://www.dw-world.de/image/0,,2355355_4,00.jpg">
<p>Staatskrise in Thailand nach einer Serie von Anschlägen

Eine Welle der Gewalt erschüttert Thailand. Hinter den Anschlägen werden muslimische Separatisten vermutet, die Buddhisten und Chinesen aus ihrer Region vertreiben wollen.

In den Unruheprovinzen in Thailands Süden sind am Sonntagabend (18.2.07) innerhalb von zwei Stunden mehr als 50 Sprengsätze explodiert. Mindestens sechs Menschen kamen ums Leben und 54 wurden verletzt. Am Montag detonierte nach Medienberichten ein weiterer Sprengsatz. Dabei kam ein Soldat ums Leben.

Die Bomben detonierten in Karaokebars, Hotels, Tankstellen und Elektrizitätswerken, vor allem in den beiden Grenzstädten zu Malaysia, Betong und Songai Kolok. "Wir verlangen klare Maßnahmen der Regierung, um die Sicherheitsprobleme hier in den Griff zu bekommen", sagte der Bürgermeister von Betong nach der Anschlagsserie.

Die meisten Anschläge richteten sich nach Behördenangaben gegen chinesisch-stämmige Bewohner, von denen viele den Beginn des neuen Mondjahres feierten. Die Regierung machte radikale Muslime für die Gewalt verantwortlich. Ihr Ziel sei die Vertreibung von Buddhisten und Chinesen aus der Region, sagte ein Armeesprecher.

Hoffnung auf Frieden gedämpft

Die Anschlagsserie hat erste politische Konsequenzen: In Bangkok ist die Staatsführung am Montag zu einer Krisensitzung zusammengekommen, um die Sicherheitslage im Land zu diskutieren. An den Beratungen nahmen nach offiziellen Angaben neben Putschführer General Sonthi Boonyaratglin und Interimsministerpräsident Surayud Chulanont auch die wichtigsten Militär- und Sicherheitschefs des Landes teil.

Die blutigsten Attentate seit dem Sturz von Regierungschef Thaksin Shinawatra am 19. September 2006 dämpfte die Hoffnungen auf eine friedliche Beilegung des muslimischen Aufstandes im Süden, der seit drei Jahren anhält. Seit 2004 sind bei Kämpfen zwischen den Separatisten und der Regierung mehr als 2000 Menschen ums Leben gekommen. Bekennende Buddhisten stellen die Mehrheit in Thailand.

Putschisten setzen auf Kurs der Verständigung

Putschgeneral Sonthi, selbst ein Muslim, setzte nach der Machtübernahme im vergangenen Jahr auf eine neue Politik der Verständigung. Erst am Freitag hatte er ein Vermittlungsangebot Malaysias angenommen und sich zu Gesprächen mit gemäßigten Teilen der Aufständischen bereit erklärt.

Hinter den aktuellen Anschlägen vermuten politische Experten Hardliner aus dem radikalislamischen Lager, die Gespräche mit Bangkok ablehnen. Trotz der unter Sonthi begonnenen Friedensbemühungen ist die Zahl der Attentate in Thailand insgesamt nicht zurückgegangen. (tos)

Deutsche Welle v. 19. Febr. 2007
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Ungelesener Beitragvon KoratCat » Mi Feb 21, 2007 7:20 am

Verdächtige nach Anschlägen in Thailand festgenommen

Pattani. SDA/baz. In Thailand sind nach der tödlichen Anschlagsserie vom Wochenende drei Verdächtige festgenommen worden. Die muslimischen Männer hätten die Vorwürfe gestanden und seien angeklagt worden, teilte das Militär am Dienstag mit.

Sie hätten ein «intensives militärisches Training» bei einer Extremistengruppe absolviert, sagte der für die Region im Süden des Landes zuständige Kommandeur.

Einzelheiten nannte er nicht. Am Sonntagabend waren im überwiegend muslimischen Süden Thailands Dutzende Bomben explodiert. Bei der Anschlagsserie starben acht Menschen, 50 wurden verletzt.

Durch die Gewalt von Separatisten in den drei südlichsten Provinzen Thailands sind in den vergangenen drei Jahren mehr als 2000 Menschen ums Leben gekommen.

Basler Zeitung v. 21. Febr. 2007

Sich beim Bombenlegen so filmen zu lassen, grenzt nicht nur an Dummheit:

Bild
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Rotsch444 (?2007)
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Neueste Meldungen aus Südthailand

Ungelesener Beitragvon Rotsch444 (?2007) » Mi Feb 21, 2007 4:58 pm

Im überwiegend muslimischen Süden Thailands ist eine der grössten Gummifabriken in Brand gesetzt worden. Der Brandanschlag erfolgte nur drei Tage nach einer Serie von 50 Bombenanschlägen in der gleichen Region.

Auf der Strasse vor dem Gebäude waren Nägel ausgestreut, um Feuerwehr- und Rettungsfahrzeugen den Zugang zu erschweren, berichtete die staatliche thailändische Nachrichtenagentur. Der Schaden werde auf 400 Millionen Baht (15 Millionen Franken) geschätzt. 5000 Tonnen Gummi verbrannten.

Medien spekulierten über einen Anschlag der Separatisten, die auch für die Explosionsserie verantwortlich gemacht worden waren. Dabei waren am Sonntag und Montag sieben Menschen ums Leben gekommen.

In den drei Provinzen im Süden kämpfen muslimische Separatisten für mehr Unabhängigkeit in dem Land mit grosser buddhistischer Mehrheit. Die Gummiplantagen im Süden des Landes gehören überwiegend Thailändern chinesischer Abstammung. Die Separatisten wollten die chinesischstämmige Bevölkerung möglicherweise vertreiben, hiess es.

Das Lagerhaus am Stadtrand von Yala, rund 760 Kilometer südlich von Bangkok, gehörte der Southland Rubber Company. Die Flammen waren auch nach zwölf Stunden noch nicht gelöscht.

Quelle: Tagesanzeiger.ch

Gruss
Rotsch

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Ungelesener Beitragvon KoratCat » Do Feb 22, 2007 10:48 am

<img align="right" src="http://www.azonline.ch/upload/images/sda2007/02/20070221094839.jpg">
<p>Brandanschlag auf Gummifabrik in Thailand

Der überwiegend muslimische Süden Thailands wird von einer Welle der Gewalt heimgesucht. Nach einer Serie von mehr als 50 Bombenanschlägen am Sonntag und Montag steckten Unbekannte bei Yala eine der grössten Gummifabriken in Brand.

Stunden später wurde der Konvoi einer Vertrauten von Königin Sirikit unter Beschuss genommen. Die Behörden haben muslimische Separatisten im Verdacht, die seit Jahren für mehr Unabhängigkeit kämpfen.

In dem königlichen Konvoi sass Tanpuying Viriya Chavakul, die im Namen einer königlichen Wohltätigkeitsorganisation Geschenke an Soldatenfamilien ausgeteilt hatte, berichtete die «Bangkok Post» auf ihrer Webseite. Das Königspaar wird in Thailand tief verehrt. Angriffe sind äusserst ungewöhnlich.
Der Frau passierte nichts.

Stunden vorher war am Stadtrand von Yala, rund 760 Kilometer südlich von Bangkok, eine der grössten Gummifabriken in Brand gesetzt worden. 5000 Tonnen Gummi verbrannten.

Die Täter streuten Nägel auf die Strasse vor dem Gebäude, um Feuerwehr- und Rettungsfahrzeugen den Zugang zu erschweren, berichtete die staatliche thailändische Nachrichtenagentur.

In den drei südlichen Provinzen sind 80 Prozent der zwei Millionen Einwohner Muslime. Die Gummiplantagen gehören überwiegend Thailändern chinesischer Abstammung. Die Separatisten wollten die chinesischstämmige Bevölkerung möglicherweise vertreiben, hiess es.

Die Separatisten hatten ihren Kampf 2004 massiv verstärkt, nachdem sie ein Armeedepot überfallen und 300 Gewehre gestohlen hatten. Seitdem sind in der Gegend mehr als 1900 Menschen gewaltsam ums Leben gekommen. (sda)

Ahrgauer Zeitung 21. Feb. 2007
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Ungelesener Beitragvon KoratCat » Fr Feb 23, 2007 10:36 am

Hoffnung durch Nachbarschaftshilfe

<img align="left" src="http://www.dw-world.de/image/0,,2136900_4,00.jpg">
<p>Mehrere hauptsächlich von Muslimen bewohnte Provinzen wollen sich vom buddhistischen Thailand abspalten. Jetzt soll Malaysia der thailändischen Übergangsregierung helfen, die Lage in den Griff zu bekommen.

"Es ist uns noch nicht gelungen, die Herzen im Süden zu gewinnen", musste Thailands Übergangspremier Surayud Chulanont vor wenigen Tagen einräumen. Zwar hat sich Surayud für die Menschenrechtsverletzungen der Thaksin-Regierung im Süden öffentlich entschuldigt. Doch die Gewalt in den thailändischen Südprovinzen an der Grenze zu Malaysia reißt deswegen noch lange nicht ab. Allein bekommt Thailand den blutigen Konflikt nicht in den Griff.

Jetzt hat das Land nach einem Besuch von Malaysias Premier Abdullah Badawi zugestimmt, dass der Nachbar Malaysia mithelfen könnte, die hauptsächlich von Muslimen bewohnte Region zu befrieden. Das ist ein Novum.

Dem Frieden eine Chance geben

Bildunterschrift: Großansicht des Bildes mit der Bildunterschrift: Malaysias früherer Vizepremier Anwar Ibrahim
Fast zeitgleich war auch Malaysias früherer Vizepremier Anwar Ibrahim in Bangkok zu Gast. Anwar war 1998 wegen angeblicher Homosexualität und Korruption ins Gefängnis geworfen, aber 2004 von der Regierung Badawi begnadigt worden. Zur Lage im Süden und möglichen Rolle Malaysias sagt er: "Mit allem Respekt für die Militärs - dies ist eine sehr heikle Sache."

Man brauche die Soldaten. Aber genauso auch die Zivilisten. Man brauche die Begabungen und die Mitwirkung aller Thais, auch der Buddhisten. "Und zweitens", fügte Ibrahim hinzu: "Man muss die malaysischen Autoritäten und die Regierung, insbesondere Premier Abdullah Badawi, dazu bringen, verstärkt auf alle Muslime des Südens einzuwirken, dem Frieden eine Chance zu geben."

Thailand braucht Gerechtigkeit

Als der im vergangenen September durch das Militär entmachtete thailändische Premier Thaksin Shinawatra noch amtierte, waren die Beziehungen zu Malaysia eisig. Thaksin hatte den Nachbarn beschuldigt, mutmaßliche Separatisten zu verstecken. Den Konflikt im Süden hatte er versucht, mit harter Hand zu lösen. Die Folge: Militärs und Sicherheitskräfte sind für viele Menschenrechtsverletzungen verantwortlich. Bewohner wurden verschleppt und gefoltert, Unschuldige ermordet. Die Armee führte so genannte "schwarze Listen" über angebliche Separatisten.

Frieden im Süden ist nur möglich, wenn Thailands jetzige Übergangsregierung es schafft, den Worten auch Taten folgen zu lassen, sagt Sunai Phasuk von Human Rights Watch Thailand: Sich nur die Menschenrechtsverletzungen zu entschuldigen, reiche nicht aus.

"Wir brauchen Gerechtigkeit", fordert Phasuk. "Und das ist einfach noch nicht der Fall." Wenn es keine neuen Untersuchungen über die Folterungen, Verschleppungen und Morde gebe, die zu juristischen Verurteilungen führen, sei Thailand nicht frei von den Problemen, die man unter Thaksin erlebt habe, so Phasuk. "Wir werden im Süden kein Ende der Gewalt sehen, solange die Regierung es weiterhin nicht fertig bringt, Gerechtigkeit zu etablieren."

Geringe Chancen auf Frieden?

Die Menschenrechtslage entscheidend zu verbessern, sei zudem unabdingbar für Thailands demokratische Entwicklung nach dem Militärcoup, sagt auch Kraisak Choonhavan, Ex-Senator und einer der schärfsten Kritiker Thaksins:

"Wenn es keine Gerechtigkeit gibt, werden wir keine freie Gesellschaft haben, egal, in welch schönen Worten die Verfassung geschrieben sein wird", sagt Choonhavan. "Ich setze die Menschenrechte ganz oben auf die Agenda, wenn es um die Demokratisierung Thailands geht."

Thailands Muslime mit den staatlichen Autoritäten zu versöhnen, wird schwer werden. Derzeit räumen Beobachter dem Friedensprozess eher geringe Chancen ein. Sie monieren, dass die jetzige Regierung zwar die Menschenrechtsverletzungen unter Thaksin anprangere, aber gleichzeitig die Mittäterschaft von Militärs und anderen staatlichen Autoritäten herunterspiele.

<img align="right" src="http://www.dw-world.de/image/0,,1390070_4,00.jpg">
<p>Erste Schritte zur Versöhnung

Bei seinen Bemühungen sollte Thailand konsequent sein, sagt Malaysias früherer Vizepremier Anwar Ibrahim: "Wenn die Militärregierung den an Gewaltexzessen beteiligten Militär-Generälen eine Amnestie gewährt, warum nicht auch den Aufständischen?" Das seien die Fragen, die geklärt werden müssten.

Kürzlich hat Thailand angekündigt, es wolle mit Vertretern der gemäßigten Separatistengruppen Friedensgespräche aufnehmen. Dies wäre aber nur einer von vielen Schritten auf dem Weg zur nationalen Versöhnung.

Deutsche Welle v. 22. Febr. 2007
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Ungelesener Beitragvon KoratCat » So Mär 04, 2007 10:08 am

Thailands Süden versinkt im Terror
Die muslimischen Aufständischen schlagen das Versöhnungsangebot der Regierung aus

Die Anschläge in Südthailand haben beängstigende Ausmasse angenommen. Die Regierung steht einem verschwommenen Feind gegenüber und findet kein Mittel gegen ihn.


Victor Merten

Während der Feiern zum chinesischen Neujahr sind im südlichen Thailand bei mehr als 50 koordinierten Bomben- und Brandanschlägen sowie durch Schüsse aus Fahrzeugen vor zwei Wochen mindestens 12 Personen getötet und gegen 60 weitere verletzt worden. Die Serie bildet einen neuen Höhepunkt der Gewalt, die die drei Provinzen Pattani, Narathiwat und Yala seit Anfang 2004 heimsucht.

Über 2000 Personen sind in den letzten drei Jahren in Südthailand von Terroristen umgebracht worden. Bombenanschläge und Brandstiftungen sind an der Tagesordnung. Vertreter des Staates und der vorherrschenden buddhistischen Religion, wie Lehrer oder Mönche, aber auch Kollaborateure werden enthauptet, erschlagen und verbrannt. Ihren Ursprung hat die Gewalt in der Benachteiligung und Schikanierung der muslimisch-malaiischen Minderheit Südthailands durch die Behörden des Zentralstaates. Die zum Teil krassen Menschenrechtsverletzungen durch die Sicherheitskräfte im Kampf gegen die Aufständischen führen ihrerseits wieder zu blutiger Vergeltung.

Feind ohne Gesicht

Der Konflikt ist an einem Wendepunkt angelangt: Er wird immer brutaler ausgetragen, und die Regierung zeigt sich ohnmächtiger denn je. Die Armee steht einem unsichtbaren Gegner gegenüber. Laut der Thailand-Expertin Francesca Lawe-Davies von der International Crisis Group (ICG) in Jakarta weiss man über Führung und Struktur der Aufständischen nur sehr wenig. Sie geht aber von mehreren, meist lokal handelnden Gruppen aus. Eine koordinierende Rolle könnte eine Splittergruppe der Nationalen Revolutionären Front spielen. «Wer die Gewalt steuert, wissen selbst die Geheimdienste nicht», sagt Lawe-Davies. «Bis jetzt ist nie von irgendeiner Seite eine klare Erklärung mit politischen Forderungen abgegeben worden.» Klar ist nur, dass die Aufständischen die Unabhängigkeit des einstigen Sultanats Pattani wiedererlangen wollen, das 1902 vom damaligen Siam und heutigen Thailand einverleibt wurde.

Die Unfassbarkeit der Terroristen ist nach Einschätzung der ICG gewollt. Sie hatten mit dieser Strategie bisher Erfolg. Dass niemand für die Anschläge hinsteht, hat aber auch mit einer tiefsitzenden Angst zu tun: In der Vergangenheit seien Rebellenführer, sobald sie in Gespräche einwilligten und sich zu erkennen gaben, umgebracht worden, sagt die ICG-Expertin. Hinweise auf eine nennenswerte Unterstützung aus dem Ausland sieht Lawe-Davies nicht, obschon es beispielsweise in Nordmalaysia Sympathisanten und Helfer gibt. «Die Rebellen beschaffen sich Waffen und Geld in Thailand selbst - durch Überfälle auf Soldaten und Dorfmilizen sowie durch die Erhebung von Steuern in den Gegenden, die sie kontrollieren.» Laut den Sicherheitskräften sind die Aufständischen inzwischen in rund 800 der 2000 Dörfer der Region eingesickert, mehrere hundert beherrschen sie bereits.

Auf den ersten Blick überrascht die Zunahme der Gewalt seit dem Putsch im September, bei dem die Armee Ministerpräsident Thaksin Shinawatra absetzte. Der Putschistenführer Sonthi Boonyaratglin ist der erste muslimische Generalstabschef Thailands. Und im Unterschied zu Thaksin, der den Konflikt geradezu anheizte, leitete die neue Regierung Surayud Chulanonts eine Versöhnungspolitik ein. Diese Bemühungen wollten die Aufständischen nun offenkundig untergraben, sagt Lawe-Davies. «Einen Tag nach der historischen Entschuldigung Surayuds für die Übergriffe der Armee verfünffachten sich die Angriffe der Rebellen.»

Düstere Zukunft

Lawe-Davies macht Sorge, dass die Gewalt weiter um sich greift und in den Gemeinden die Spannungen zwischen gewöhnlichen Muslimen und Buddhisten zunehmen. Vertreibungen und bürgerkriegsähnliche Zustände wären dann nicht mehr weit entfernt. Von der Regierung erwartet sie wenig, da diese nicht gewählt ist, die Macht nur vorübergehend ausübt und eine ganze Reihe anderer Probleme hat. An eine Internationalisierung des Konflikts glaubt die ICG hingegen weniger. Andere befürchten etwa eine Einmischung des südostasiatischen Terrornetzwerks Jamaa Islamiya.

Die Regierung muss laut Lawe-Davies versuchen, Verbindungen zu den Rebellen zu öffnen. Sie sollte auch endlich die Übergriffe von Armeeangehörigen ahnden und so Vertrauen schaffen. «Vor allem aber muss sich die Erkenntnis durchsetzen, dass es nur eine Verhandlungslösung gibt und dass man um eine Form von Autonomie oder Dezentralisierung der staatlichen Verwaltung nicht herumkommt, auch wenn dies in Thailand ein Tabubruch wäre.»

Neue Züricher Zeitung v. 4. März 2007
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Ungelesener Beitragvon KoratCat » Mi Mär 14, 2007 1:10 pm

Mindestens neun Tote bei Anschlag in Thailand

Bei einem Terroranschlag in den muslimischen Unruheprovinzen in Südthailand sind am Mittwoch neun Menschen ums Leben gekommen. Die Täter hätten wahllos auf einen vollbesetzten Kleinbus geschossen, sagte ein Polizeisprecher in der Provinz Yala. Zwei weitere Menschen seien lebensgefährlich verletzt worden.

Im muslimisch geprägten Süden Thailands brodelt es seit Jahren. Seit 2004 kamen etwa 2000 Menschen gewaltsam ums Leben. Die Separatisten streben nach Abspaltung der fünf mehrheitlich islamischen Südprovinzen Narathiwat, Yala, Pattani, Satun und Songkhla.

Über 90 Prozent der Einwohner Thailands sind Buddhisten, während sich etwa fünf Prozent zum Islam bekennen. Zahlreiche Muslime aus dem Süden Thailands sind in das benachbarte Malaysia geflüchtet. Thailand (damals Siam) hatte 1902 diese Region annektiert.

Kleine Zeitung 14. Maerz 2007
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Ungelesener Beitragvon KoratCat » Do Mär 15, 2007 10:10 am

Neun Tote bei Anschlag im muslimischen Süden Thailands

Bankok erwägt 3000 zusätzliche Soldaten in die Region zu entsenden

(dpa). - Bei einem Terroranschlag auf Reisende im überwiegend muslimischen Süden Thailands sind am Mittwoch neun Menschen ums Leben gekommen, darunter zwei Jugendliche. Nur der Fahrer des vollbesetzten Kleinbusses entkam, berichtete die Polizei in der Provinz Yala. Von den Tätern fehlte am Abend jede Spur. Yala und die Nachbarprovinzen werden seit mehreren Jahren von einer Gewaltwelle heimgesucht . Muslimische Extremisten, die mehr Autonomie von Bangkok verlangen, versuchen, die Lage mit brutalen Überfällen und Anschlägen auf Industrie- und Regierungseinrichtungen zu destabilisieren.

"Die Aufständischen greifen Menschen an, die sich nicht verteidigen können ", sagte Armeesprecher Akara Thiprote der dpa. Er kündigte Verstärkung für die 20 000 Mann umfassende Armee im Süden an. 3000 Soldaten sollen bis Ende April zusätzlich stationiert werden.

Der Überfall ereignete sich auf einer Autobahn zwischen Betong and Hat Yai rund 760 Kilometer südlich von Bangkok in der Nähe der Grenze zu Malaysia . Die Täter hatten nach Angaben der Polizei Baumstämme auf die Straße gelegt, um den Verkehr zu stoppen. Sie eröffneten dann das Feuer und ermordeten die Insassen des Kleinbusses mit Kopfschüssen. Anschließend streuten sie Nägel auf die Straße, und ließen ein verdächtig aussehendes Paket zurück, um Krankenwagen und Polizei zu stoppen. Die Beamten mussten erst prüfen , ob es sich um einen Sprengsatz handelte.

Der Süden Thailands war einst ein eigenes muslimisches Kalifat, das Bangkok erstmals 1786 einnahm. Seit Jahrzehnten verlangt die dortige Bevölkerung mehr Autonomie im überwiegend buddhistischen Thailand. Der Kampf eskalierte vor drei Jahren, als Militante ein Armeedepot überfielen und mehr als 300 Gewehre stahlen .

Wort.lu 14. Maerz 2007

Das ist doch genau, was man sich jetzt nicht leisten kann: Soldaten von Bangkok oder dem Norden oder dem Nordosten abzuziehen und in den Sueden zu schicken. Dann wird's fuer die Interimsregierung naemlich brenzlig . . .
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Drei Jungen bei Angriff auf Schule in Thailand getötet

Ungelesener Beitragvon KoratCat » So Mär 18, 2007 5:39 pm

Drei Jungen bei Angriff auf Schule in Thailand getötet

Bei einem Angriff auf eine muslimische Schule in Thailands Süden sind drei Teenager getötet und sieben verletzt worden.

Bewaffnete Männer hätten am Samstagabend das Feuer auf das Internat in Saba Yoi in der Provinz Songkhla nahe der Grenze zu Malaysia eröffnet, sagte ein Polizist am Sonntag. Zwei der toten Jungen waren 17 Jahre alt, der dritte war 14.

Nach der Schiesserei hätten ungefähr 1000 wütende Dorfbewohner den Zugang zu der Schule blockiert. Die Behörden hätten mit ihnen verhandelt, um zum Tatort zu gelangen, sagte der Gouverneur der Provinz, Sonthi Thechanand. Die Dorfbewohner hätten jedoch gesagt, sie wollten zuerst die Toten beerdigen.

Saba Yoi gehört zu den Gebieten, in die sich zuletzt die Unruhen ausgebreitet hatten, die den Süden Thailands seit drei Jahren erschüttern. Seither kamen mehr als 2000 Menschen ums Leben, die meisten davon Muslime.

20 Minuten 18. Maerz 2007
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Ungelesener Beitragvon KoratCat » Di Mär 20, 2007 10:55 am

Thailand: Überfall auf buddhistische Frauen

Drei buddhistische Frauen sind gestern im moslemischen Süden des Landes bei Attentaten getötet worden. Das berichtete die Nachrichtenagentur Apic heute. Wahrscheinlich stehen die Morde in Verbindung mit interreligiösen Spannungen, die Südthailand in letzter Zeit erschütterten. Bei einem Überfall auf einen Bus waren letzte Woche neun Buddhisten getötet worden. In der Nacht zum Sonntag kamen beim Angriff auf eine Islam-Schule drei Jugendliche ums Leben. Für die Anschläge machen die thailändischen Behörden islamistische Separatisten verantwortlich.

Radio Vatikan 19. Maerz 2007

So wird's von Ratzi's Verein gemeldet. Bin erstaunt, dass ueberhaupt. :o
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Ungelesener Beitragvon KoratCat » Di Mär 20, 2007 2:51 pm

Die mörderische Rebellion

Due Lok Mano - In den Schlaglöchern der Hauptstraße des Dorfes Due Lok Mano wuchert das Unkraut. Ein paar Kinder spielen im Schatten der einzigartigen Wadi-Al-Hussein-Moschee, die 1624 ohne einen einzigen Nagel aus Malabar-Holz im javanischen Stil gebaut wurde. Das 300 Jahre alte Gotteshaus nahe der Stadt Narathiwat im Süden Thailands war mal eine Touristenattraktion. „Seit Anfang 2004 kommt fast niemand mehr“, sagt der 46-jährige Mohammed Yakoub, der mit ein paar anderen Männern des Dorfes vor einem Laden neben der Moschee hockt.

Einer von ihnen reicht eine Packung Daun Rokok herum, dünne, mit Mangrovenbaumblättern gedrehte Zigaretten, die nur ein paar Cent kosten. Es ist Regenzeit, die Arbeit auf den Reisfeldern liegt deshalb brach, und Kautschuk sammeln können sie nur, wenn es mal zwei Tage lang nicht geregnet hat. „Aber wir hatten seit Beginn des Konflikts Anfang 2004 noch kein Sicherheitsproblem“, sagt Yakoub.

Angst haben die Bewohner des kleinen Dorfes dennoch. Das Gespräch verstummt, als ein paar junge Männer auftauchen. Niemand kennt sie, und deshalb will aus Vorsicht niemand reden. Die Männer vor dem Laden von Due Lok Mano wissen allzu gut, wie schädlich es sein kann, wenn sie den Mund zu voll nehmen. In den 70er und 80er Jahren versteckten sich in den steilen, dichtbewaldeten Hügeln des Nationalparks hinter dem Dorf die Separatisten von Pulo, einer moslemischen Rebellengruppe, die für die Unabhängigkeit der 1902 von Thailand annektierten drei Südprovinzen Narathiwat, Yala und Pattani von Bangkok kämpften. Razzien der Sicherheitskräfte waren damals an der Tagesordnung.

Pulo gab ihren Kampf längst auf. Aber seit Januar des Jahres 2004 tobt wieder ein Kleinkrieg in den drei überwiegend von malaiischstämmigen Moslems bewohnten Südprovinzen, der mittlerweile fast 2000 Todesopfer gefordert hat. „Früher hatten die Rebellen Uniformen und feste Stiefel“, erinnert sich ein paar Kilometer von Due Lok Mano entfernt Abdul Rahman, eines der führenden Mitglieder des „Islamic Council“ von Narathiwat, neben seiner aus Fertigbeton gebauten Moschee, „heute sehen sie so aus wie jedermann, und sie verstecken sich in Dörfern.“

Darüber hinaus, so behauptet der Mullah, könne niemand sagen, bei wem es sich um die Militanten handele. Ihre genaue Führungsstruktur ist ein Rätsel. Die Rebellen haben sich nicht einmal einen Namen gegeben. Aber sie pflegen einen tiefen Hass auf die thailändische, sprich buddhistische Herrschaft aus Bangkok. Sie hoffen auf einen islamischen Staat samt islamischer Gesetzgebung. „Tief im Herzen“, davon ist Rahman überzeugt, „wollen die Leute hier alle die Unabhängigkeit von Bangkok.“

„Das wird nie zu Ende gehen“, sagt Virawat Wattananayakorn, Mitglied der Handelskammer in der Stadt Narathiwat. Unter dem weiten Hemd mit fröhlichem Blumenmuster trägt der Betreiber einer Eisfabrik, die Narathiwats Fischer versorgt, einen Revolver am Hosenbund. Wenn Virawat redet, klingt das manchmal, als ob er sein Magazin leert: „Die Regierung lässt uns im Stich, dem Gesetz wird keine Geltung verschafft. Da ist es doch kein Wunder, wenn manche von uns zu den Methoden von Vigilanten greifen.“

Virawat gehört zu der thai-chinesischen Minderheit in Narathiwat. Sie stellt rund 15 Prozent der Bevölkerung in dem kleinen Hafenort. „Aber wir werden immer weniger“, sagt der Vater von zwei Kindern, „ich bin richtig sauer.“ Es gibt wenig Leute, die im Süden Thailands noch so offen ihre Meinung sagen. Denn längst trifft die Gewalt nicht mehr nur Soldaten, Polizisten oder Beamte. In vielen Dörfern werden gezielt die Geschäfte „thailändischer“ Besitzer das Ziel von Anschlägen.

„Wenn einer von uns ermordet wird, ziehen die anderen lieber weg“, schildert Virawat das Leben der Minderheit im moslemisch dominierten Süden. Dörfer, in den mehrheitlich Buddhisten leben, unternehmen wiederum alles, um die wenigen Moslems des Ortes zu vertreiben. Rund 100 Schulen wurden während des vergangenen Jahres niedergebrannt. Knapp 70 moslemische und buddhistische Lehrer wurden ermordet.

Zwölf neue Todesopfer

Voller Zorn erzählt Virawat von zwei buddhistischen Lehrern in der Stadt Yala, die kurz vor Weihnachten auf offener Straße angegriffen, verprügelt und dann bei lebendigem Leibe verbrannt wurden. „Die Militanten haben eine Schura, einen Rat, der solche Angriffe beschließt“, sagt ein moslemischer Geschäftsmann in Yala, der seinen Namen nicht nennen möchte.

Dann schildert er die Vorgeschichte der grausamen Morde aus Sicht der malaiischen Mehrheit im Süden. Ein moslemischer Lehrer sei wenige Tage vorher angegriffen und verletzt worden, als er seine kleine Obstplantage in der Nähe eines buddhistischen Dorfes besuchen wollte. Während die Verwandten des Täters mit der Familie des Opfers noch über finanzielle Entschädigung verhandelten, starb der Mann an den Folgen der Verbrennungen, die er erlitten hatte. Die Rache folgte umgehend.

Von Tag zu Tag, so scheint es, wird der Konflikt zwischen Moslems und Buddhisten brutaler. Allein in den vergangenen Tagen forderte er zwölf Todesopfer. Längst gibt es Regionen in den drei Südprovinzen, in die sich das Militär nicht mehr hineintraut. „Die Kämpfer haben inzwischen ihre Leute in fast allen Ortschaften“, sagt einer ihrer Anhänger. Dieses Jahr, so lassen die Untergrundkämpfer dort wissen, werden sie ihre Aktionen noch verstärken und die Sicherheitskräfte vermehrt angreifen.

Ein Verhandlungsangebot der Generäle lässt die Rebellen bislang kalt. „Die wollen doch nur, dass wir Thailänder werden“, begründet einer ihrer Anhänger die ablehnende Haltung gegenüber Gesprächen. Die Regierung bestehe darauf, dass die Moslems im Süden, die Malaiisch sprechen, Thai lernen und Weisungen aus Bangkok befolgen.

„Weder die gewählte Regierung noch die Militärs hören richtig zu, wenn die Leute hier über ihre Anliegen reden“, sagt Abdul Rahman vom „Islamic Council“ in Narathiwat. „Alle reden von »Samanchan«, von Versöhnung“, schimpft dagegen der thai-chinesische Geschäftsmann Virawat, „wie soll man sich mit Terroristen versöhnen?“

Koelner Stadt-Anzeiger 20. Maerz 2007
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Ungelesener Beitragvon KoratCat » Di Mai 01, 2007 9:42 am

Zwei Buddhisten von Islamisten ermordet

Geköpft, erschossen und verbrannt - Bisher 2100 Tote durch Terror im Süden


Thailand - Im Süden Thailands sind zwei Buddhisten auf grausame Weise ermordet worden. Ein 30-jähriger Mann sei geköpft und sein 14-jähriger Neffe erschossen worden, teilten Polizei und Militär am Montag mit. Die Leichen der Opfer seien anschließend verbrannt worden. Die Beamten gingen davon aus, dass islamistische Extremisten für die Taten verantwortlich sind.

Eingang mit Bomben präpariert

Auf die Polizisten hatten die Attentäter offenbar einen zweiten Anschlag geplant: Den Kopf des 30-Jährigen fand die Polizei in einem Schulgebäude, drei Kilometer vom Tatort entfernt. Der Eingang des Gebäudes war mit Bomben präpariert: "Sie wollten uns mit den Bomben eine Falle stellen", sagte ein Vertreter der örtlichen Polizei. Die Sprengsätze wurden aber rechtzeitig bemerkt.

Der Süden Thailands wird seit drei Jahren von Anschlägen auf die Zivilbevölkerung erschüttert. Dabei sind bislang 2100 Menschen ums Leben gekommen. Islamische Kämpfer setzen sich für die Unabhängigkeit der südlichen Provinzen ein. Ihnen stehen buddhistische Extremisten gegenüber, die auf Regierungsseite stehen. Nach Angaben des thailändischen Militärs bedürfte es 10.000 weiterer Soldaten, um die Region zu sichern. 30.000 Soldaten und andere bewaffnete Kräfte sind dort derzeit stationiert.

Der Standard 30. April 2007
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Ungelesener Beitragvon KoratCat » Di Mai 01, 2007 6:10 pm

Gewalt in Thailands muslimischen Süden eskaliert

Bangkok. DPA/SDA/baz. Separatisten im muslimischen Süden Thailands haben ihre Attacken verstärkt. Am Dienstag eröffneten Angreifer in Kling Penang - rund 800 Kilometer südlich von Bangkok - von einem Motorrad aus das Feuer auf Passanten. Eine Person wurde getötet.

Vier weitere Menschen wurden verletzt, darunter ein zweijähriges Kind, wie die Polizei mitteilte. In der Nachbarprovinz Pattani gingen an einem Busbahnhof zwei Bomben hoch. Dabei wurden zwei Polizisten verletzt.

In den drei südlichsten Provinzen Thailands an der Grenze zu Malaysia wohnen überwiegend Muslime. Die dort aktiven Separatisten streben in dem ansonsten fast ausschliesslich buddhistischen Thailand Unabhängigkeit von Bangkok an.

Beobachter gehen davon aus, dass die Separatisten den Besuch der muslimischen Organisation «Islamische Konferenz» (OIC) zum Anlass nehmen, um die Lage in den südlichen Provinzen mit Anschlägen in die Schlagzeilen zu bringen.

OIC-Generalsekretär Ekmeleddin Ihsanoglu informierte sich zum Auftakt der Visite in Bangkok über den schwelenden Konflikt. Er wollte auch mit dem nach dem Militärputsch im September eingesetzten Premierminister Surayud Chulanont reden.

Basler Zeitung 1. Mai 2007
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Ungelesener Beitragvon KoratCat » Mi Mai 09, 2007 8:05 pm

Sieben Soldaten durch Bombe in Thailand getötet

Bei einem Bombenanschlag in den muslimischen Unruheprovinzen im Süden Thailands sind am Mittwoch sieben Soldaten ums Leben gekommen. Die Polizei machte dafür Separatisten verantwortlich, die seit Jahren für mehr Autonomie von der Zentralregierung in Bangkok kämpfen. Der Sprengsatz detonierte, als die Soldaten im Bezirk Ragae, rund 800 Kilometer südlich von Bangkok, Patrouille fuhren.

die Presse 9. Mai 2007
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