«Tod durch Ertrinken» und «erhebliche Verletzungen»
Die Tragödie um den 22-jährigen ThailandUrlauber Sebastian W. aus Großkarolinenfeld (wir berichteten) wirft weiterhin viele Fragen auf. Eine Woche ist es her, dass die Nachricht vom Tod des jungen Mannes nach Deutschland drang.
Doch die deutschen Ermittlungsbehörden warten bisher vergeblich auf konkrete Ergebnisse.
Großkarolinenfeld/Khao Lak - Der Tod des 22-Jährigen soll durch Ertrinken eingetreten sein. Und das Opfer soll «erhebliche Verletzungen» davongetragen haben. Das sind die Informationen, die den zuständigen Ermittlungsbehörden in München bisher nur in mündlicher Form übermittelt wurden. Ein Obduktionsergebnis liegt noch nicht vor. Deshalb sei zum Beispiel noch völlig unklar, ob Sebastian W. die schweren Gesichtsverletzungen vor oder nach dem Eintritt des Todes davongetragen hat, erklärte ein Ermittler gestern auf Anfrage unserer Zeitung. Die Polizei in Thailand geht offenbar davon aus, dass es sich um eine Gewalttat handeln könnte. Deshalb wird weiterhin wegen «Körperverletzung mit Todesfolge» ermittelt.
Das ist auch der Grund, warum ein junger Mann aus Aßling (Kreis Ebersberg) weiter von den Behörden in Asien festgehalten wird. Der 21-Jährige hatte ebenso wie Sebastian erst einen Tag vor der Todesnacht im Briza Resort und Spa in Khao Lak nördlich der Ferieninsel Phuket eingecheckt. Die beiden Touristen waren enge Freunde - aber keineswegs ein Paar, wie in Thailänder Medien spekuliert wurde.
Die zwei Oberbayern feierten bis in die Nacht hinein zusammen mit jungen Thailändern ausgelassen am Strand. Am nächsten Morgen gegen 6.30 Uhr wurde Sebastians Leiche am Strand entdeckt. Der Tod soll mindestens sechs Stunden vorher eingetreten sein. Der 22-Jährige, der in Jugendjahren in Raubling wohnte, sei schlimm zugerichtet worden, erklärte ein thailändischer Polizeisprecher.
Jetzt wartet die Staatsanwaltschaft auf den schriftlichen Obduktionsbericht. Es sei davon auszugehen, dass in Deutschland eine zweite Obduktion durchgeführt wird, sobald die Leiche überstellt wurde, heißt es weiter. Indessen sind Angehörige des Aßlingers nach Thailand geflogen, um dem jungen Mann Beistand zu leisten. Dass er etwas mit dem Tod Sebastians zu tun hat, können sich Freunde von Sebastian und dem 21-Jährigen nicht vorstellen. «Die Zwei waren doch die beste Spezln», so eine Bekannte.
OVB-online.de 23. Mai 2009