Wirtschaft im vierten Quartal geschrumpft

Für alles, was mit Geld, dem Devisen- und Finanzmarkt in Thailand zu tun hat: welche Bank, wie ein Konto anlegen, wie eine Überweisung tätigen etc.
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KoratCat
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Wirtschaft im vierten Quartal geschrumpft

Ungelesener Beitragvon KoratCat » Mo Feb 23, 2009 6:48 pm

Thailändische Wirtschaft im vierten Quartal geschrumpft

Bangkok (AP) Die thailändische Wirtschaft ist im vierten Quartal 2008 gegenüber demselben Zeitraum des Vorjahres um 4,3 Prozent geschrumpft. Wegen der weltweiten Wirtschafts- und Finanzkrise fiel der Rückgang nach Regierungsangaben vom Montag stärker aus als erwartet. Betroffen waren vor allem Exporte und Tourismus. Insgesamt verzeichnete die Wirtschaft des Landes 2008 einen Zuwachs von 2,6 Prozent. Für 2009 wird ein Rückgang von bis zu einem Prozent erwartet. Thailand ist die zweitgrößte Volkswirtschaft Asiens.

pr-inside 23. Feb. 2009

Wundert sich etwa jemand darüber? :roll:
Es gibt nichts Gutes, ausser man tut es! Erich Kästner, 1899 - 1974

Bernd
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Re: Wirtschaft im vierten Quartal geschrumpft

Ungelesener Beitragvon Bernd » Di Feb 24, 2009 7:23 am

Thailand ist die zweitgrößte Volkswirtschaft Asiens. :shock: :shock:


Sorry, hab' übersehen, daß gerade Karneval ist :oops:

Superknu
Korat-Isaan-Forum-Gast

Re: Wirtschaft im vierten Quartal geschrumpft

Ungelesener Beitragvon Superknu » Di Feb 24, 2009 7:31 am

Da bin ich aber mal gespannt wie die Thais da wieder rauskommen,es kommt noch hinzu das die Thais die zuvor im Ausland gearbeitet haben,nun dort nicht mehr benötigt werden wegen der Wirtschaftskrise,zurück nach Thailand kommen und daher auch KEIN Geld nachhaus senden können :wave
Auch die Touristen bleiben aus,haben wohl einige keine Lust mehr gehabt Fantasiepreise zu bezahlen!
So wie ich die Thais kenne,werden sie erstmal von den wenigen verbliebenen Touristen das doppelte verlangen,damit der schaden der durch die nichtkommenden verursacht wurde wieder ausgeglichen wird,is doch (Thai)logisch,oder? :wie

Superknu
Korat-Isaan-Forum-Gast

Re: Wirtschaft im vierten Quartal geschrumpft

Ungelesener Beitragvon Superknu » Di Feb 24, 2009 7:39 am

KoratCat hat geschrieben:
Thailändische Wirtschaft im vierten Quartal geschrumpft
Thailand ist die zweitgrößte Volkswirtschaft Asiens.

pr-indide 23. Feb. 2009

Wundert sich etwa jemand darüber? :roll:


PPP-Stand 2007 in $
Mio. International-$
— Welt 64.903.260
— EU EU 14.712.370
1 Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 13.843.825
2 China Chinaa 6.991.036
3 Japan Japan 4.289.809
4 Indien Indien 2.988.867
5 Deutschland Deutschland 2.809.693
6 Vereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich 2.137.421
7 Russland Russland 2.087.815
8 Frankreich Frankreichb 2.046.899
9 Brasilien Brasilien 1.835.642
10 Italien Italien 1.786.429
11 Spanien Spanien 1.351.608
12 Mexiko Mexiko 1.346.009
13 Kanada Kanada 1.265.838
14 SudkoreaSüdkorea Südkorea 1.200.879
15 TurkeiTürkei Türkei 887.964
16 Indonesien Indonesien 837.791
17 Australien Australien 760.812
18 Iran Iran 752.967
19 Taiwan Taiwan 695.388
20 Niederlande Niederlande 639.512
21 Polen Polen 620.868
22 Saudi-Arabien Saudi-Arabien 564.561
23 Argentinien Argentinien 523.739
24 Thailand Thailand 519.362
25 SudafrikaSüdafrika Südafrika 467.089

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koratwerner (†2012)
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Re: Wirtschaft im vierten Quartal geschrumpft

Ungelesener Beitragvon koratwerner (†2012) » Di Feb 24, 2009 10:09 am

Folgen der Wirtschaftskrise: "Kein Wachstum ohne Risiko"

Der Ökonom Frank Westermann über die positiven Seiten von Finanzcrashs - und warum die Krise erst dann bemerkt wird, wenn es zu spät ist.

Interview: Tobias Dorfer

Wirtschaftswissenschaftler Westermann:
"Es gibt einen Zusammenhang zwischen Krisen und einem hohen Wachstum."

Seit vielen Jahren befasst sich Frank Westermann von der Universität Osnabrück mit den Zusammenhängen von Krisen und Wachstum. In einer Studie aus dem Jahr 2008 kommt der Professor für empirische Wirtschaftspolitik zu dem Ergebnis, dass Staaten, die Finanzcrashs erlebt haben, langfristig ein stärkeres Wirtschaftwachstum verzeichnen. Als Berater war der 38 Jahre alte Wirtschaftswissenschaftler unter anderem für die Weltbank und das Münchner Ifo-Insititut tätig.

sueddeutsche.de: Herr Westermann, Ihre These lautet: Volkswirtschaften, die von Finanzcrashs heimgesucht wurden, entwickeln sich insgesamt besser als Nationen, die davon verschont blieben. Sind Sie, angesichts der dramatischen Lage, nicht zu optimistisch?

Frank Westermann: Ich orientiere mich an den Fakten. Und da zeigt sich, dass es einen Zusammenhang zwischen Krisen und einem hohen Wachstum des Bruttoinlandsprodukts gibt. Nehmen wir Thailand: 1997 erlebte dieses Land eine schwere Finanzkrise, aber in den Jahren zuvor gab es nahezu 15 Jahre am Stück ein spektakuläres Wachstum. In dieser Zeit wurde das Pro-Kopf-Einkommen mehr als verdoppelt.

sueddeutsche.de: Und damit war Thailand erfolgreicher als andere vergleichbare Länder?

Westermann: Ja. Wenn man die Zeit vor der Krise, die Phase der Eskalation und die Zeit danach anschaut, dann hatte Thailand im Durchschnitt ein erheblich höheres Pro-Kopf-Einkommen als Indien, das von der Krise weitgehend verschont blieb.

sueddeutsche.de: Sie sprechen von Thailand und Indien. Ist Ihr Modell auch auf eine Industrienation wie Deutschland übertragbar?

Westermann: Nicht uneingeschränkt. Diese Effekte sind vor allem in Ländern mittleren Einkommens und Schwellenländern zu erkennen, wo es zu wenig Investitionen gibt. In den großen Industrienationen ist dieser Effekt deutlich schwächer.

sueddeutsche.de: In Ihren Forschungen haben Sie primär regionale Finanzkrisen betrachtet, etwa die Tequila-Krise in Mexiko in den Jahren 1994 und 1995. Sind diese Verwerfungen mit dem Mega-Kollaps, den wir derzeit erleben, überhaupt vergleichbar?

Westermann: Ja. Man erkennt das schon an den Summen, die investiert wurden, um die Krisen zu bewältigen. Nehmen wir das 700-Milliarden-Dollar-Paket, mit dem die US-Regierung im Herbst 2008 das Bankensystem stabilisiert hat: Eine irrsinnige Summe, aber trotzdem sind das nur fünf Prozent des Bruttosozialprodukts. Dagegen wurden in Thailand 15 bis 20 Prozent des Bruttosozialprodukts investiert, um die Asienkrise zu überwinden. Sie sehen, der aktuelle Crash ist keine historisch schwere Finanzkrise.

sueddeutsche.de: Trotzdem hat er schwerwiegende Folgen für die Weltwirtschaft. Hätte diese Krise nicht mit Hilfe von Schutzmaßnahmen verhindert werden können?

Westermann: Verhindert nicht, aber abgemildert. Doch das hat nicht nur Vorteile.

sueddeutsche.de: Was spricht dagegen?

Westermann: Natürlich hätte man die Finanzmärkte stärker regulieren können. Damit hätte man zwar die Wahrscheinlichkeit einer Krise verringert, gleichzeitig aber sinnvolle Investitionen verhindert - und damit das Wirtschaftswachstum geschwächt. Es würde zu weit gehen, wenn die Politik versucht, die Wahrscheinlichkeit einer Finanzkrise auf null zu reduzieren.

sueddeutsche.de: Derzeit hat der starke Staat jedoch Hochkonjunktur. In Deutschland müssen möglicherweise sogar die Aktionäre der Hypo Real Estate enteignet werden, damit der Konzern nicht pleite geht. Der Staat rettet, was zu retten ist - und Sie sind dagegen?

Westermann: Es ist die Entscheidung einer Gesellschaft, was sie möchte: Sicherheit oder Wachstum. Ich sage ja nicht, dass staatliche Eingriffe falsch sind. Aber man muss wissen, dass sie mit Kosten verbunden sind. Wachstum geht eben einher mit Risiko.

sueddeutsche.de: Viele Nationen suchen derzeit eher die Sicherheit. Wie lange wird es dauern, bis das Finanzsystem wieder alleine handlungsfähig ist?

Westermann: Länger, als einige glauben. Japan ist nach dem Beginn seiner Krise in den neunziger Jahren in eine Stagnationsphase von über zehn Jahren gerutscht, und erst an deren Ende war ein großer Teil des Bankensystems verstaatlicht. Die meisten Länder weisen zwar bereits zwei Jahre nach der Krise wieder ein deutlich höheres Bruttoinlandsprodukt aus. Aber man muss darauf achten, dass einzelne Sektoren, die sich über das Bankensystem finanzieren, oft viel längere Rezessionsphasen durchmachen.

sueddeutsche.de: Sie haben viele Krisen analysiert. Warum bemerken wir den Crash erst, wenn es zu spät ist?

Westermann: Es gibt tatsächlich Indikatoren, die auf eine Krise hindeuten - etwa das Kreditvolumen oder starke Aufwertungen des Wechselkurses. Wann der große Knall kommt, kann man jedoch nicht vorhersagen. Es ist wie beim Autofahren. Man weiß genau, dass ein stark alkoholisierter Fahrer irgendwann einmal gegen einen Baum fahren wird. Man weiß jedoch nicht, wann das passieren wird und welchen Baum es treffen wird.

Sueddeutsche 23. Feb. 2009
Es ist nicht schwer zu wissen wie man etwas macht,
aber es ist schwer es auch zu tun!

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KoratCat
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Re: Wirtschaft im vierten Quartal geschrumpft

Ungelesener Beitragvon KoratCat » Do Feb 26, 2009 9:33 pm

Entsprechend hat die Bank of Thailand gestern den Leitzins um ein halbes Prozent gekürzt und verleiht jetzt zu 1,5 % - wenn überhaupt. Tja, wie passt das zusammen mit dem Mindestguthaben, von dem ich an anderer Stelle geschrieben habe, und deren Unterschreitung die Banken mit regelrechten Strafen belegen? Gestern war die vier Nasen starke halbe Belegschaft meiner Bank ohne vorherige Anmeldung, nur kurzer telefonischer Frage nach dem Weg, bei mir und haben mir die frohe Botschaft überbracht, dass ich 160 Baht an ungerechtfertigt erhobenen Gebühren rückerstattet bekomme. Ich solle in den nächsten Tagen vorbeikommenö man wolle mir auch eine VISA electron Karte geben. Ob ich damit mein Konto hier überziehen kann, würde mich schon interessieren. Vorstellen kann ich es mir aber nicht.
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