Thail. Arbeitsbedingungen (Mindestlöhne)

Für Themen zur erwerbstätigen Bevölkerung und dem Sozialsystem in Thailand.
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KoratCat
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Thail. Arbeitsbedingungen (Mindestlöhne)

Ungelesener Beitragvon KoratCat » Mi Nov 01, 2006 2:01 pm

Das Kabinett hat gestern Erhöhungen der gesetzlichen Mindestlöhne zwischen drei und acht Baht pro Tag zugestimmt. Einige Hersteller warnen, dies würde zu gesteigerter Inflationen und geringeren Profiten führen. In der Provinz Nan wurden die Löhne von 140 um nur drei auf 143 Baht pro Tag erhöht. während in Songkhla um acht auf 152 Baht erhöht wurde. Der absolute Mindestlohn beträgt ab Januar 143 statt nur 140 Baht pro Tag.

Die Provinzen mit dem höchsten täglichen Mindestlohn von 191 baht sind Bangkok, Nakhon Pathom, Nonthaburi, Pathum Thani, Samut Prakan und Samut Sakhon. Um sieben Baht werden die Mindestlöhne steigen in Bangkok, Nakhon Pathom, Nonthaburi, Pathum Thani, Samut Prakan, Samut Sakhon, Sa Kaeo, Ratchaburi and Chachoengsao. Sechs Baht Erhöhungen wurden verordnet für Chon Buri, Phetchaburi, Rayong und Loei. Fünf Baht Erhöhungen wird es geben in Phuket, Prachin Buri, Udon Thani, Chanthaburi, Sing Buri, Ranong, Prachuap Khiri Khan, Saraburi, Ayutthaya und Krabi. Um vier Baht wird erhöht in Nakhon Ratchasima, Chiang Mai, Ang Thong, Surin, Roi Et and Yasothon.

Nipon Surapongrakcharoen, der Vizepräsident der Federation of Thai Industries (FTI), sagte, die Erhöhungen hätten kaum Einfluss auf die Produktionskosten, da Löhne kein so großer Faktor wie Rohmaterial, Transport und Finanzierung seien.

Aber Chen Namchaisiri, Präsident desTextilindustrie Clubs der FTI, sagte, er stimme den Erhöhungen nicht zu, weil sie die Wettbewerbsfähigkeit einiger lokaler Industrien einschließlich Textil reduzieren würden. Lokale Hersteller, sagte er, litten bereits unter einem särkeren Thai Baht und abnehmendem Konsum auf dem Schlüsselmarkt USA. ''Höhere Löhne wären bedeutungslos für Arbeiter, wenn ihre Firmen Wettbewerbsfähigkeit an Konkurrenten verlören, wenn die Produktionskosten steigen", sagte er. Mr. Chen sagte, die Mindestlöhne sollten nicht erhöht werden, solange der Einfluß anderer negativer Faktoren nicht gesunken sei.

Thamrong Tritipresert, Präsident des Fußbekleidungsclubs der FTI, sagte, Unternehmer sollten ihren Arbeitnehmern doch helfen, die wegen Inflation steigenden Lebenshaltungskosten zu bewältigen. "Trotzdem sind acht Baht Erhöhung des gegenwärtigen Mindestlohns zu viel", sagte er, hinzufügend, dass die Löhne 13 ß 15 % der Gesamtkosten in der Fußbekleidungsindustrie ausmachten.

Quelle: Bangkok Post vom 1. November 2006
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KoratCat
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Ungelesener Beitragvon KoratCat » Mo Dez 18, 2006 7:57 am

Handyproduktion: Menschenunwürdige Arbeitsbedingungen in asiatischen Werken
72 Stunden Wochenarbeitszeit und ungeschützter Umgang mit Giften

Das niederländische Zentrum für Studien über multinationale Unternehmen (SOMO) hat menschenunwürdige und akut gesundheitsgefährdende Arbeitsbedingungen in der Handy-Industrie aufgedeckt. Bei einer Überprüfung der fünf weltweit größten Hersteller Nokia, Motorola, Samsung, SonyEricsson, LG und deren Zulieferern wurden massive Verstöße gegen die jeweiligen Corporate Social Responsibility (CSR)-Richtlinien der Unternehmen festgestellt. Das geht aus einer Studie hervor, die SOMO am Freitag in Amsterdam vorstellen will.

Mitarbeiter der Nichtregierungsorganisation und regionale Partner führten Interviews mit 203 Arbeitern aus 13 Werken in China, Indien, Thailand und auf den Philippinen. Entgegen dem sauberen Image der Branche wurden vor allem bei den Zulieferern von Komponenten "entsetzliche Zustände" aufgedeckt, so die Verfasser. Bei der Hivac Startech Film Window weisen demnach zahlreiche Beschäftigte Vergiftungserscheinungen von ungeschützter Arbeit mit n-Hexan auf. Das Unternehmen fertigt Linsen für Motorola-Handys. Namiki Precision aus Thailand verabreichte Arbeitern, die Komponenten für Nokia-Handys löteten, lediglich Milch zur Reinigung des Körpers von Blei-Rückständen. Wer hingegen auf Schutzkleidung besteht, muss sich diese selbst kaufen.

Die Arbeitsverträge bieten den Beschäftigten kaum Rechte wie Kündigungsfristen oder Unfallversicherungen. Arbeitszeiten von bis zu 72 Stunden pro Woche werden gefordert. Löhne unterhalb des Existenzminimums waren ebenso feststellbar wie eine massive Unterdrückung gewerkschaftlicher Aktivitäten. Die indische Landestochter von LG lehnte es offen ab, mit Gewerkschaften oder anderen Vertretern der Belegschaft auch nur zu verhandeln. Beim thailändischen Produzenten Namiki ist es den Arbeitern verboten, sich zu versammeln, um "zu tratschen oder Reden zu halten, die die Reputation des Unternehmens zerstören". Gewerkschaftliche Organisationen sind auch bei den großen Handy-Konzernen kaum zu finden.

Laut SOMO ist es für die großen Handy-Hersteller schwer, die Situation positiv zu beeinflussen, selbst wenn es entsprechende Anstrengungen gäbe. Die Lieferketten sind äußerst komplex, hieß es. Selbst kleine Komponenten werden häufig in Zusammenarbeit von gut einem Dutzend Firmen produziert. Dadurch sei es kompliziert, den Überblick zu behalten. "Generell versagen die großen Markenunternehmen aber dabei, Verantwortung für die schlechten Bedingungen der Beschäftigten dort zu übernehmen", so die Autoren der Studie. (ck)

Quelle: http://de.internet.com/index.php?id=2046473
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KoratCat
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Re: Thail. Arbeitsbedingungen (Mindestlöhne)

Ungelesener Beitragvon KoratCat » Sa Dez 15, 2007 4:21 pm

Ich bin froh, dass ich Leute kenne, die ich rund um mein Haus und im Garten arbeiten lassen kann, ohne ihnen ständig auf die Finger schauen oder jeden Handgriff vorkauen zu müssen. Entlohnung 180 - 220 Baht für 8 Stunden Arbeit (8 - 17 Uhr mit 1 Stunde Mittagspause dazwischen). Noch Qualifiziertere, die ich mit technischen oder handwerklichen Aufgaben wie Bau etc. betrauen kann, kriege ich hier nicht unter 250 Baht. Bei dem geringeren Ausschuss und kein oder kaum Pfusch macht sich das bezahlt. In den Fabriken rund um Korat bekommen zuverlässige junge Leute meist zwischen 170 und 250 Baht am Tag. Auf billige Hilfsarbeiter verzichte ich gerne. Da spare ich neben verschwundenem und verschwendetem Material und Werkzeugen, den durch falsche Handhabung, Unvorsicht und mangelnde Wartung vorzeitig verschleissten Werkzeugen und Leerlauf wegen ständiger Pausen und mangelnder Koordination etc. insbesondere den Ärger. Es hat zwar einige Jahre gedauert und einige Entlassungen erfordert, bis ich meine Anforderungen hier verständlich gemacht habe. Aber jetzt bin ich so weit. Man arbeitet wie ich will; bei Problemen wird Rücksprache genommen statt gefriemelt, Verbesserungsvorschläge und Ideen werden an mich herangetragen etc., sie sind recht sorgfältig und insbesondere "einvernehmlich".

Das Problem ist, jemanden überhaupt zu finden, der qualifiziert und zuverlässig ist. :wink:

Beispiel: Onkel meiner Frau fährt schon zeit seines Lebens Samlor in Korat, bedient nur Stammkunden (Restaurants, die schnell was vom Markt brauchen etc.) 400 - 700 Baht am Tag. Seine Frau macht Essen und verkauft es auf dem Markt: 300 - 500 Baht. Sein Sohn hat das Technic College besucht und repariert selbständig Handies auf dem Night Bazar. Der macht noch viel mehr. Das sind zuverlässige Leute mit Perspektive in einfachen aber geordneten Verhältnissen. Das Häuschen für die Ruhejahre steht neben meinem und wird langsam weitergebaut. In den Ruhejahren wird dann halt Landwirtschaft betrieben, so lange es geht. Die Kinder sind bestens versorgt und, wie Werner sagen würde, mit viel Nestwärme aufgezogen worden; Absicherung durch die kann auch als garantiert betrachtet werden. Wer kann solche Leute mit 150 Baht für fremdbestimmte Arbeit und einen langen Arbeitstag locken? :lol:
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schiene
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Mindestlöhne in Thailand

Ungelesener Beitragvon schiene » Di Feb 26, 2008 1:13 pm

Hier mal ne aktuelle Tabelle für die MIndestlöhne in Thailand 2008.

194 Bath in:
Bangkok, Nakhon Phathom, Nonthaburi, Pathum Thani, Samut Prakan, Samut Sakhon

193 Bath in Phuket
175 Bath in Chonburi
170 Bath in Saraburi
165 Bath in Chachoengsao, Nakhon Ratchasima, Phra Nakhon Sri Ayutthaya,
Rayong
163 Bath in Ranong
162 Bath in Phang-na
160 Bath in Krabi, Phetchaburi
159 Bath in Chiang Mai
158 Bath in Chanthaburi, Lop Buri
157 Bath in Kanchanaburi
156 Bath in Ratchaburi, Sing Buri,
155 Bath in Prachin Buri, Samut Songkram, Sa Kaeo
154 Bath in Trang, Loei, Ang Thong
152 Bath in Prachuap Khiri Khan, Lamphun, Songkhla
150 Bath in:
Khon Kaen, Chumphon, Trad, Nakhon Nayok, Nakhon Si Thammarat, Nakhon Sawan, Buri Ram, Phattalung, Phetchabun, Satun, Surat Thani, Nong Khai, Udon Thani, Uthai Thani

149 Bath in Kamphaeng Phet, Chai Nat, Lampang, Sukhothai, Suphan Buri

148 Bath in:
Kalasin, Nakhon Phanom, Narathiwat, Pattani, Phitsanulok, Mukdahan, Yala, Sakhon Nakhon, Nong Bua Lomphu,

147 Bath in:
Tak, Maha Sarakham, Mae Hong Son, Yasothon, Roi Et, Surin, Uttaradit
146 Bath in Chaiyaphom, Chiang Rai, Phichit, Phrae, Srisaket
145 Bath in Amnat Charoen, Ubon Ratchathani
144 Bath in Nan, Phayao
http://www.thailand-infos.wg.am/index.html

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pezi
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Re: Mindestlöhne in Thailand

Ungelesener Beitragvon pezi » So Mär 02, 2008 10:42 am

sind das stunden löhne oder am tag.gruss pezi

dutch (†2012)
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Re: Mindestlöhne in Thailand

Ungelesener Beitragvon dutch (†2012) » So Mär 02, 2008 7:25 pm

Am Tag
gr.

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Re: Mindestlöhne in Thailand

Ungelesener Beitragvon pezi » So Mär 02, 2008 7:57 pm

unter 400 bat kommt in udon kein guter maurer auf den du dich verlassen kannst.gruss pezi

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Re: Mindestlöhne in Thailand

Ungelesener Beitragvon karo5100 » Mo Mär 03, 2008 4:40 am

pezi hat geschrieben:unter 400 bat kommt in udon kein guter maurer auf den du dich verlassen kannst.gruss pezi


Oben steht aber auch nirgendwo, für welche Art der Arbeit der Mindestlohn gezahlt wird...
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Re: Mindestlöhne in Thailand

Ungelesener Beitragvon pezi » Mo Mär 03, 2008 11:50 am

bestimmt schwarzarbeit.gruss pezi

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Re: Mindestlöhne in Thailand

Ungelesener Beitragvon KoratCat » Mo Mär 03, 2008 12:01 pm

pezi hat geschrieben:bestimmt schwarzarbeit.gruss pezi


Eher für die, die sich immer dann schnell an 'ner Schaufel festhalten, wenn sie bemerkt haben, dass sie einer beobachtet oder gar Fotos macht. :lol:
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Lohnerhöhung unter Inflationsrate und zu wenige Geburten

Ungelesener Beitragvon KoratCat » So Mai 04, 2008 9:59 am

Lohnerhöhung unter Inflationsrate und zu wenige Geburten

Die Arbeiter sind berechtigterweise mit den Lohnerhöhungen von weniger als 10 bis 20 Euro-Cent pro TAG nicht zufrieden, weil dies noch nicht einmal den Inflationsverlust ausgleicht. Gleichzeitig warnt das Gesundheitsministerium, dass die Geburtenrate zu stark zurückgegangen sei und Thailand zu wenig Menschen hätte, um das Wachstum zu unterstützen. Gibt es hier vielleicht einen Zusammenhang?
Das Gesundheitsministerium veröffentlichte die neuesten Statistiken über Geburten in Thailand. Danach ist die Reproduktionsrate auf 1,5% gesunken. Ein dramatischer Schwund, bedenkt man, dass noch 1965 die Geburtenrate bei 6,8% lag. Falls dieser Trend anhalten würde, so das Gesundheitsministerium, hätte Thailand bald zu wenig menschliche Ressourcen.

Heute benutzen bis zu 81% der verheirateten Frauen Verhütungsmittel, während es 1978 nur 53% waren. Allerdings kann man feststellen, dass wohlhabende Mittelständlerinnen stärker auf Verhütung achten als arme Frauen aus der Landbevölkerung. Insofern scheint es keinen Zusammenhang mit den fehlenden Aussichten der Arbeiter und dem Geburtenrückgang zu geben.

Aber stimmt das wirklich? Selbst Wirtschaftsführer sagen, dass höhere Mindestlöhne notwendig sind, weil sonst die Gefahr bestehe, dass die Arbeiter in den Industriegebieten wird zurück auf die Felder gehen und als Bauern arbeiten. Allerdings haben sie wohl mit der letzten Lohnerhöhung etwas zu niedrig gelegen, und die Gefahr, dass dieser Trend sich verstärkt ist wirklich bereits heute schon gegeben.

Das Dreiparteien-Komitee für Lohnfestsetzung beschloss gestern, die Mindestlöhne um 2 bis 11 Bath pro Tag zu erhöhen. Aber das reicht längst nicht aus. Die Gründe liefern die Komitteemitglieder in der Begründung ihrer zu niedrigen Erhöhung selbst: „Falls die Löhne unverändert blieben, würden die Fabrikarbeiter zurück zu ihren Feldern gehen, speziell in dieser Situation, in der Feldfrüchte im Preis steigen.“

Auch die Arbeitgeber geben zu, dass die Lohnerhöhungen keinen Einfluss auf die Preise der Endprodukte hätten. Visit Limprapa, Stv. Vorsitzender des Nahrungsmittelindustrieverbandes sagte, dass normal Arbeiter den Mindestlohn erhalten würden. Die Löhne machen ca. 10 % der Gesamtkosten industriell produzierter Lebensmittel aus. (Was vielleicht sogar zu hoch gegriffen erscheint.) „Die Lohnerhöhungen sind normale Vorgänge. Ich denke sie sind akzeptabel und werden vermutlich kein Problem für die Hersteller darstellen.“

Katiya Greigarn, Vorsitzender des Industrieverbandes für die Elektronikindustrie, sagte, dass die Hersteller elektronischer Produkte in der Regel über dem Mindestlohn zahlen würden. Vor der Mindestlohnerhöhungen lagen hier die Tageslöhne zwischen 200 und 240 Bath (ca. 4-4,80 Euro)

Auf Grund des ständigen Wachstums von ca. 10% pro Jahr, benötigt dieser Industriezweig jährlich ca. 50.000 neue Arbeiter, um das Produktionswachstum zu bewältigen. Die exportorientierte Industrie beschäftigt derzeit 500.000 Menschen. „Die Industrie verzeichnet eine Knappheit an Arbeitern und wir würden derzeit 20.000 Arbeiter mehr benötigen, einschließlich Techniker und Ingenieuren. Die Produktionskosten wären höher, wenn wir mehr zahlen würden, aber wir würden das akzeptieren und wir sind bereit Sonderleistungen zu zahlen, wenn die Arbeiter treu bleiben.“

In der Textilindustrie sieht es anders aus. Das sagt Chen Manchaisiri, der Präsident der Textilhersteller. Er meint zwar, dass die Rohstoffkosten wichtiger für die Herstellkosten sind und werden. Besonders die Kosten der Produkte die aus petrochemischer Herstellung kämen, würden ins Gewicht fallen. Aber in der Textilindustrie würden angeblich die Lohnkosten 30% der Herstellkosten ausmachen. Und die wären in anderen Ländern erheblich niedriger. In Thailand werden derzeit noch 800.000 Menschen in der Textilindustrie beschäftigt.

Vielleicht sollte das Gesundheitsministerium nicht nach einer höheren Geburtenrate rufen, sondern das Arbeitsministerium die Arbeiter, die aus der Textilindustrie freigesetzt werden, für Arbeiten in anderen Industriezweigen qualifizieren.

Die entscheidende Erkenntnis wurde von Chen geäußert, und die Aussage gilt für ganz Thailand , wird aber derzeit noch nicht so richtig wahrgenommen: „Wir können nicht länger mit niedrigen Löhnen konkurrieren. Wir Hersteller müssen unser Bestes tun, um die Produktivität der Arbeit zu steigern und unseren Produkten zusätzliche Nutzen / Werte zu verschaffen.“

Leider titelt THE NATION , Bangkok mit der Überschrift: "Lohnintensive Industrien werden hart getroffen." Und geht damit den alten Weg der Wehklagen, dass die oben beschriebenen Lohnerhöhungen der Industrie schaden und Arbeitsplätze gefährden würden. Interessant ist, dass die Industrie, die die Schuluniformen produziert, als besonders betroffen erklärt wird. Diese Industrie wurde gerade noch vom Bildungsministerium unterstützt, indem es strengere Maßnhamen gegen solche Schüler und Eltern angekündigt hatte, die gegen die strengen Schuluniformregeln verstoßen würden.

Schoenes Thailand 4. Mai 2008
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