So jetzt habe ich mal aus jüngster Zeit ein wenig zusammengestellt:
Quelle:
http://www.pattayablatt.com/322/Nachric ... gMai.shtml"Schwulenhochzeit macht Schlagzeilen in Chiang Mai
Chiang Mai Mail. Am Freitag, den 15. August, fand im Holiday Inn Hotel in Chiang Mai ein ganz besonderer Event statt. Zwei Männer gaben sich vor rund 150 Gästen das „Ja-Wort“ bei einer thailändischen Zeremonie. So etwas hatte, zumindest in Chiang Mai, noch nie stattgefunden.
Die beiden glücklichen Brautleute waren LSVD Mitglied Dirk Weeber-Arayatumsopon und sein Lebenspartner Wuttipong Arayatumsopon. Beide hatten auf den Tag genau vor fünf Jahren ihre Lebenspartnerschaft in der Kreisverwaltung Ludwigshafen am Rhein im Sitzungssaal der Ausländerbehörde begründet. Da sich aber Probleme bei einer kirchlichen Segnung des Paares durch die damals noch uneinige protestantische Kirche ergaben, holten beide ihre zeremonielle Hochzeit in Thailand nach.
Aber nicht nur ein tolles Fest wurde geboten mit allem was das Herz begehrt, sondern wie sollte es anders sein, konnte Dirk wieder einmal seine politischen Neigungen und seinen Willen, anderen Menschen zu helfen, nicht verbergen. Khun Nattee, Vorsitzender der politischen Partei der Homosexuellen Bewegung in Thailand, war als Ehrengast und Redner zur Veranstaltung eingeladen worden. Zusammen mit Dirk, der viele Jahre in verschiedenen Ehrenämtern bei der CDU in Deutschland, sowohl in der Kommunal- als auch auf Landes- und Bundesebene politisch wirkte, wurde durch die politischen Vertreter der Homosexuellenbewegung Thailands ein Gesetzesentwurf erarbeitet. Dieser wurde nun während einer Pressekonferenz, die vor der Hochzeitszeremonie abgehalten wurde, als Unterschriftenaktion der Öffentlichkeit vorgestellt.Dirk WeeberArayatumsopon und Wuttipong geben sich zum zweiten Mal bei einer traditionellen thailändischen Feier das Jawort.
20.000 Unterschriften schon würden genügend Druck auf die Regierung auszuüben, sich entsprechend mit der Angelegenheit auseinandersetzen zu müssen, wurde mitgeteilt.
Anders als in Deutschland aber genügt die Angabe eines Namens und einer Adresse bei einer Unterschriftenaktion nicht. In Thailand muss man zusätzlich noch die Nummer seines Personalausweises in die Unterschriftenliste einfügen, um sie authentisch zu machen, wie der Vorsitzende der politischen Homosexuellenbewegung Thailands, Khun Nattee, den thailändischen Pressevertretern, die zahlreich zur Veranstaltung erschienen waren, mitteilte.
Dirk Weeber-Arayatumsopon, zu seiner Vergangenheit durch Pressevertreter befragt, sagte, dass er nicht nur einige Zeit stellvertretender Bundesvorsitzender der kleineren CDU Jugendorganisation Junge Arbeitnehmerschaft (heute Junge CDA) gewesen war, sondern auch rund zwei Jahre als Pressesprecher der Lesben und Schwulen in der Union in Rheinland-Pfalz mitgearbeitet und geholfen hatte, dort einen Landesverband dieser Organisation zu gründen.
Dirk ist inzwischen mit seinem Lebenspartner Wuttipong ganz nach Thailand ausgewandert, um dort für die von beiden im Jahre 2005 gegründete gemeinnützige Menschenrechtsorganisation Thailandfreunde e.V. für soziale Kinder-Hilfsprojekte zu wirken. Prinzessin Maja von Hohenzollern, die als Botschafterin wirkt und Preisträgerin der Organisation der Thailandfreunde des Jahres national und international 2008 ist, kümmert sich wie das glückliche Paar um Opfer von Kinderprostitution, um Opfer, die Brutalität und Misshandlung nur knapp entkamen, aber auch um Aids-Waisen und Burmaflüchtlingskinder.
Auf die Frage, warum die beiden ihre Beziehung in Thailand so öffentlich machen würden, antworteten sie den Journalisten, dass die Zeit reif für ein Umdenken sei. „Homosexuelle Menschen werden hier zwar irgendwie akzeptiert, aber hinter vorgehaltener Hand gibt es nach wie vor Diskriminierung. Auch in der Medienwelt Thailands werden homosexuelle Menschen stets als Clowns und Suppenkaspers dargestellt. Homosexuelle Menschen haben nur eine andere sexuelle Präferenz, die durch die Schöpfung selbst entstanden ist. Man kann dies weder als Abnormalität noch Verrücktheit bezeichnen, und wir wollen dieser Diskriminierung entgegenwirken. Ähnlich wie Deutschland in den späten 80er und frühen 90er Jahren muss auch Thailand nun erkennen, dass es einer modernen und toleranten Gesellschaft hinterherhinkt“, sagten Dirk und Wuttipong zum Abschluss der Pressekonferenz, bevor sie sich ebenfalls in die Feier stürzten.
Im Moment sind die beiden in Kuala Lumpur auf Hochzeitsreise.
Das Brautpaar (Mitte) mit Verwandten und Freunden."
und hier kommt noch der Pressetext von Dirk:
"Erstes nationales Transgender Treffen Thailands in Chiang Mai
Am Sonntag den 14.09.2008 fand in Chiang Mais Royal Peninsular Hotel, das erste nationale Transgender Meeting unter dem Motto "Transgender möchten wählen - Welche Art von Transgender bist Du?" statt.
Als Sponsor war das gerade vor kurzem eröffnete Podology Center Chiang Mai aufgetreten.
Nattee Terrarojjanapongs, Präsident der politischen Homosexuellenbewegung Thailands hatte zum ersten Treffen eingeladen. Als Redner neben ihm selbst, fungierten der deutsche Menschenrechtsaktivist Dirk Weeber-Arayatumsopon, der Hauptberater der thailändischen Regierung für Transgender Fragen, Dr. Kriengsak Jitvatcharanun und die Transgender Aktivistin Preempreeda Pramoj na Ayutthaya.
Khun Nattee sprach in seiner Eröffnungsrede direkt die Hoffnung und den Wunsch aus, dass dieses Treffen eine wichtige Bedeutung in der Geschichte Thailands für transsexuelle Menschen haben sollte und er ferner fest daran glaube, dass die Diskriminierung dieser Menschen dadurch eine Ende finden könnten.
Dirk Weeber-Arayatumsopon, der als zweiter Redner auf der Liste stand, hatte die Aufgabe eine Brücke zwischen den Kulturen Amerikas, Europas und Asiens zu bauen. Er baute seine Rede auf dem 45 jährigen Jubiläum des berühmten Satzes von Dr. Martin Luther King, I have a dream, auf.
Dabei ging es um den Vergleich zwischen der Tatsache, dass nach 45 Jahren der Menschenrechtsbewegung in Amerika, dieses Jahr der erste amerikanische Präsident gewählt werden könnte, der keine weisse Hautfarbe hat. Somit zeigte Weeber die Hoffnung auf, dass sein Traum für die Transgender in Thailand, das Ende der Diskriminierung sein müsse und auch darüber nachgedacht werden solle, ob neben Mr. und Mrs. in einem internationalen Reisepass, nicht den Menschenrechten entsprechend, auch die Wahlfreiheit der Bezeichnung T für einen Transsexuellen Menschen gegeben werden könne.
Als dritter Redner folgte der Gesundheitsexperte der thailändischen Regierung Dr. Kriengsak, der deutlich machte, welche Gefahren, der Trend der Kastration bei Männern in Thailand für die Gesundheit mit sich bringe. Nur weil Kastration günstig ist und der Irrglaube bestünde, man könne dadurch zu mehr Schönheit gelangen, wäre zunächst einmal Aufklärung und die Verbreitung von Wissen über die Folgen das Wichtigste.
Er ging weiter in medizinische Details und kommunizierte direkt in einem offenen Dialog mit den anwesenden Transsexuellen, um deren Erlebnisberichte in seinen Vortrag einfliessen zu lassen. Dadurch wurde den anwesenden Zuhörern ein lebhaftes Bild vor Augen geführt. Kriengsak erläuterte auch, dass er Menschen kennengelernt habe, die nach 10 Jahren ihre Meinung über ihr Geschlecht wieder revidiert hätten, natürlich viel zu spät. Man solle sich nur operieren lassen, Hormone nehmen bzw. die Geschlechtsorgane entfernen lassen, wenn man sich wirklich sicher sei. Dieser geistige Findungsprozess könne bis zu 20 Jahre dauern. Herausfordern von einem Teilnehmer der Diskussion gefragt ob Transsexualität nicht eine Krankheit sei, antwortete der Experte geschickt, dass es sich hier definitiv um eine Form der Schöpfung handle, die nicht dem biologischen Bild des Körpers entspreche. Schon während der Vorgeburtsphase wären Säuglinge in der Lage Gefühle und Emotionen der Umwelt und ihres Umfeldes aufzunehmen. Ob diese dabei eine Rolle spielen, könne nicht mit Sicherheit gesagt werden. Er jedoch glaube fest daran, weil seine langjährige Berufserfahrung ihm immer wieder den Eindruck bestätigt habe.
Am Ende der Rednerliste stand die Transgender Aktivistin Preempreeda Pramoj na Ayutthaya, die in ihrem Vortrag zunächst einmal das thailändische Wort für Transsexuell "Katoey" erläuterte. Dabei habe sie in ihren eigenen Studien rund 5 verschiedene Varianten festgestellt. Zum einen die Transgender, die einen tatsächlichen Geschlechtswandel mit Entfernung der Sexualorgane vornehmen, solche die zur Praktizierung von Geschlechtsverkehr ihre Sexualorgane behalten, aber vom Wesen her als Frau leben und solche die lediglich "schön" sein wollen. Dabei gäbe es auch Überschneidungen, so dass die Anzahl von 5 Gruppen im Wesentlichen als passend, auch von den anwesenden mitiskutierenden Transgendern bestätigt wurde.
Weiterhin erläuterte die Aktivistin, warum Transgender in Thailand diskriminiert würden und dass sie es bei dem Versuch der Ausübung von besonders anspruchsvollen Berufen sehr schwer hätten. Sie könnten nur diese Berufe ausüben, wenn sie sich durch besondere Intelligenz und Wissen, sowie hervorragende Noten gegenüber heterosexuellen Konkurrenten durchsetzten.
Ferner sprach sie deutlich die Unzufriedenheit mit der Presse über thailändische Transgender aus.
Die Pressevertreter würden transsexuelle Menschen in Thailand nicht repräsentativ befragen, sondern nur die Gruppe, die einfach zu finden sei. Dies seien in der Regel Mitarbeiter von zwielichtigen Bars und Retaurants sowie der Rotlichindustrie im Allgemeinen. Es entstünde dadurch ein völlig falsches Bild von transsexuellen Menschen in Thailand und sicher auch weltweit. Einen Partner zu finden sei ebenfalls sehr sehr schwer, da moralische Vorbehalte beim Partner entstehen, wenn er die Wahrheit über das Leben der Gefährtin erfährt. Die dabei entstehenden Spannungen würden dann oft zur Trennung der Paare führen. Die Aktivistin stellte abschliessend fest, dass die meisten Transgender die sie kenne, gerne durch eine professionelle Organisation vertreten werden würden. Dies könne man also jetzt quasie als Geburtsstunde einer solchen mit ansehen.
Abschliessend diskutierten die Teilnehmer des Treffens rund weitere 90 Minuten bevor Ergebnisse schritlich festgehalten wurden. In einem Ende des Monats stattfindenden Treffen, werden die Hauptaktivisten gemeinsam mit dem beratenden Vertreter der Regierung ihre Erkenntnisse fixieren, bei den entsprechenden Ministerien einreichen, um so die entsprechenden Finanzmittel für ein Piloprojekt zur Information über Transsexualität an ausgewählten Schulen und Universitäten durchführen zu können. Dr. Kriengsak war sich dabei ziemlich sicher, dass für das Pilotprojekt Mittel für das gesamte Jahr 2009 erwirkt werden könnten. Letztlich wäre und das war das Schlusswort aber vor allem wichtig, dass die Menschen die Möglichkeit bekommen durch die Weiterleitung von Informationen seitens der Presse und der Medien ihre Vorurteile und Diskriminierungsgedanken gegenüber Transsexuelle Menschen zu überdenken und sich ein neues vielleicht richtigeres Bild der Sache zu zeichnen.
(Bericht DWA, Photos Copyright DWA)"