Biologen entdecken mehr als 200 neue Arten am Mekong

Iss' doch wohl keine Erklärung nötig, oder?
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KoratCat
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Biologen entdecken mehr als 200 neue Arten am Mekong

Ungelesener Beitragvon KoratCat » Mo Dez 12, 2011 9:26 pm

Expeditionen zum Mekong

Biologen entdecken mehr als 200 neue Arten

Hanoi/Bangkok - Die Natur rund um den Mekong bietet einige Überraschungen: In der Region rund um den längsten Fluss Südostasiens haben Wissenschaftler im Jahr 2010 insgesamt 208 neue Arten entdeckt, wie die Umweltstiftung WWF (World Wide Fund for Nature) in ihrem neuesten Mekong-Report berichtet.

Spektakulär ist ein Stupsnasenaffe aus Burma. Rhinopithecus strykeri hat eine Haartolle, die an Elvis Presley erinnert. Zudem ist seine Nase regenempfindlich - nach Angaben der Anwohner der Kachin-Region sitzen die Affen bei Schauern mit zwischen den Beinen eingeklemmtem Kopf in den Bäumen. Der Grund: Die Regentropfen fallen sonst in ihre nach oben gerichteten Nasenlöcher, so dass die Affen niesen müssen.
Laut WWF gibt es vermutlich nur noch zwischen 260 und 330 dieser Stupsnasenaffen - sie sind damit vom Aussterben bedroht. Forscher hatten den Affen bereits im "American Journal of Primatology" vorgestellt.

Vietnam war besonders ergiebig für die Wissenschaftler: So kreucht auf der Halbinsel Ca Mu zum Beispiel ein Gecko in Hippiefarben. Er hat einen leuchtend gelben Hals mit schwarzen Streifen, einen blaugrauen Körper und orangefarbene Füße. Der Forscher Ngo Van Tri von der Wissenschaftsakademie entdeckte in einem Restaurant in Süden Reptilien, die sich zum Verwechseln ähnlich sahen. Die neu entdeckte Agamen-Art (Leiolepis ngovantrii) klont sich selbst, die Weibchen pflanzen sich ganz ohne Männchen fort. Zudem sichteten Forscher ein bisher unbekannte Spitzmausart.

In der vietnamesischen Provinz Dak Lak blühte im Verborgenen eine Orchidee in Weiß-Orange (Dendrobium daklakense). "Es ist bemerkenswert, dass ein so auffallendes Exemplar bis vor kurzem unbekannt war" sagte der Orchideenexperte des botanischen Gartens in Kew bei London, Andre Schuiteman.

Vor der Entdeckung ausgestorben

Pflanzen stellen den größten Teil der 2010 neu entdeckten Arten - nämlich 145. Dazu kamen 28 Reptilien, 25 Fischarten, sieben Amphibien, zwei Säugetiere sowie eine neu entdeckte Vogelspezies.
Entlang des Mekong, der durch Kambodscha, Laos, Burma, Thailand, Vietnam und China fließt, haben Forscher zwischen 1997 und 2009 knapp 1400 neue Arten entdeckt, so der WWF. Doch die Tier- und Pflanzenwelt um den rund 4500 Kilometer langen Fluss ist vielerorts gefährdet. Seit 1990 werden dort nach Angaben des WWF pro Jahr 2,7 Millionen Hektar Dschungel für Kaffee- Kautschuk oder Palmölplantagen kahlgeschlagen. Wachen erschießen Tiere, die sich dorthin verirren und womöglich die Ernte gefährden. Auch durch den Bau von Straßen, Siedlungen und Staudämmen schwindet der Lebensraum der Tiere.

"Wir laufen Gefahr, dass zahlreiche Arten verschwinden, bevor sie überhaupt beschrieben wurden", sagte WWF-Experte Stefan Ziegler. 70 Prozent der Säugetierarten, die nur in dieser Region vorkommen, sind laut der Roten Liste der Weltnaturschutzunion IUCN bereits gefährdet. In diesem Jahr starb etwa das Java-Nashorn in Vietnam aus - das letzte Exemplar wurde von Wilderern erlegt, so dass diese Tiere nun nur noch auf Java selbst vorkommen. Der WWF fordert grenzüberschreitenden Schutz der Mekong-Region.

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dogmai
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Re: Biologen entdecken mehr als 200 neue Arten am Mekong

Ungelesener Beitragvon dogmai » Di Dez 13, 2011 7:02 pm

KoratCat hat geschrieben: ... entdeckte in einem Restaurant in Süden Reptilien, die sich zum Verwechseln ähnlich sahen.


Das ist natürlich der geeignete Ort für Reptilienentdeckungen :cheers. Ich werde da jetzt auch mal genauer hinschauen.
Frühes Aufstehen ist der erste Schritt in die falsche Richtung.
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