Urlaubsparadies mit Schattenseiten

Iss' doch wohl keine Erklärung nötig, oder?
newsclip
Korat-Isaan-Forum-Gast

Urlaubsparadies mit Schattenseiten

Ungelesener Beitragvon newsclip » Di Apr 01, 2008 9:10 am

Lösungen für sozio-ökologische Konflikte in Südostasien gesucht
Urlaubsparadies mit Schattenseiten

KARAWANE Urlaub, Reisen & Sport: Mit ihrer exotischen Ausstrahlung zählen Thailand und Vietnam zu den beliebtesten Reisezielen in Südostasien. Doch das Urlaubsparadies birgt eine unbekannte Seite: Starkes Bevölkerungswachstum und Einwanderung führen zu Armut, ethnischen Konflikten und der Ausbeutung der ökologisch fragilen Bergregionen Thailands und Vietnams - ein global existierendes Problem, das sich in dieser Form in vielen Ländern stellt. Ganzheitliche Lösungen für dieses komplexe Problem sind eine Herausforderung, der sich der Sonderforschungsbereich "Nachhaltige Landnutzung und ländliche Entwicklung in Bergregionen Südostasiens" (SFB 564) seit acht Jahren in Südostasien stellt. Auf dem internationalen Symposium "Interdependencies between upland and lowland agriculture and resource management" tauschen Wissenschaftler verschiedener Disziplinen der Universität Hohenheim und ihre Kooperationspartner in Thailand und Vietnam ihre Erfahrungen und Forschungsergebnisse aus, analysieren die Probleme und diskutieren Lösungsmöglichkeiten und Entwicklungschancen.

Sonnenverwöhnte Traumstrände, gigantische Tempelanlagen, exotische Vegetation, lächelnde Menschen: Ab 1500 Höhenmeter ist dieses Urlaubsparadies jäh zu Ende. Auf den Berggipfeln Thailands herrscht Armut. Die Minderheiten in den abseits gelegenen Bergregionen dienen gerne als Sündenbock für Naturkatastrophen wie Überflutungen, Erdrutsche oder Bodenerosionen und werden eines zu hohen Wasserverbrauches beschuldigt. Sie sind ausgegrenzt, kaum ausgebildet, müssen mit infrastrukturellen Nachteilen leben und haben erschwerten Zugang zum Markt.

Dabei besitzen die Bergregionen eine sehr wichtige Quelle: Sie liefern das Wasser für die Felder im Tal. Zudem sind sie Heimat für viele Pflanzen und Tieren und bieten eine große Palette an landwirtschaftlichen Produkten. "Ein intaktes Ökosystem ist sehr wichtig für den Anbau in diesen Regionen", sagt Prof. Dr. Karl Stahr, Bodenwissenschaftler an der Universität Hohenheim und einer der Forschungsleiter des SFB 564. "Der Lösung dieser komplexen Probleme mit sozialen, ökonomischen und landwirtschaftlichen Ursachen widmen sich die Wissenschaftler des Hohenheimer SFBs."

Seit der Jahrtausendwende arbeiten deshalb Agrarwissenschaftler, Bodenkundler, Hydrologen, Ökonomen und Sozialwissenschaftler der Universität Hohenheim mit nationalen Universitäten in Thailand und Vietnam im Sonderforschungsbereich 564 eng zusammen, um durch ihre Forschung den Menschen in den Bergregionen ein besseres Leben in einem intakten Ökosystem zu ermöglichen. "Der Sonderforschungs-bereich 564 ist mit seinen Erfolgen das Aushängeschild der Universität Hohenheim", lobt der Rektor der Universität Hohenheim, Prof. Dr. Hans-Peter Liebig, das Projekt. "Die Universität zählt in Deutschland zu einer der führenden in den Agrarwissenschaften und beweist mit diesem Projekt, die Qualitäten der anderen Fachbereiche gelungen zu vereinen."

Zum Symposium:

Ganzheitliche Ansätze für ein komplexes Problem: Im international-multidisziplinären Symposium zum SFB 564 treffen sich Wissenschaftler aus aller Welt. Schwerpunkte sind die ökologischen Auswirkungen verschiedener Landnutzungsformen, agrarwissenschaftliche Innovationen und der Wissenstransfer in die entsprechenden Bevölkerungsschichten, außerdem volkswirtschaftliche Analysen der wechselseitigen Abhängigkeit von Berg- und Flachlandbewohnern sowie das soziokulturelle Wechselspiel zwischen diesen Bevölkerungsgruppen.

Umweltruf.de 31. Maerz 2008

newsclip
Korat-Isaan-Forum-Gast

Re: Urlaubsparadies mit Schattenseiten

Ungelesener Beitragvon newsclip » Mi Apr 02, 2008 10:04 am

Vertragsunterzeichnung perfekt: Universität Hohenheim und Chiang Mai University starten - deutsch-thailändisches Masterprogramm
Florian Klebs, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universität Hohenheim
01.04.2008

Eiselen Stiftung kündigt Förderung durch Stipendien an

PRESSEFOTOS unter http://www.uni-hohenheim.de/presse

Nachhaltige Landwirtschaft mit einem besonderen Fokus auf die in vielen Regionen der Welt umkämpften Wasserressourcen: Mit diesem Programm wollen die Universitäten Hohenheim und Chiang Mai künftig gemeinsame Spezialisten ausbilden, die in vielen Regionen der Welt helfen könnten, ökologisch-soziale Konflikte zu entschärfen. Als Unterstützung für die intensive Reisetätigkeit der künftigen Masterstudierenden an zwei Universitäten wollen beide Hochschulen verstärkt um Unterstützung durch Industrie und Förderorganisationen werben. Im Anschluss an die Vertragsunterzeichnung kündigte die Eiselen Stiftung bereits an, mehrere Stipendien zur Verfügung stellen zu wollen.
Das Programm stützt sich auf die fast zehnjährige Zusammenarbeit beider Universitäten im hochreputierten Sonderforschungsbereich "Nachhaltige Landnutzung und ländliche Entwicklung in Bergregionen Südostasiens" (SFB 564). Bei der deutsch-thailändisch-vietnamesischen Forschungskooperation suchen Wissenschaftler aus Agrar-, Natur-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften nach Lösungsansätzen für Armut und ethnische Konflikte, die aus der Ausbeutung der ökologisch fragilen Bergregionen Thailands und Vietnams resultieren. So bildete die feierliche Vertragsunterzeichnung den Auftakt zum internationalen Symposium, bei dem die Kooperationspartner ihre Erfahrungen und Forschungsergebnisse austauschen und Probleme, Lösungsmöglichkeiten und Entwicklungschancen diskutieren.

"Der Sonderforschungsbereich ist die international erfolgreichste wissenschaftliche Kooperation der Universität Hohenheim ", betont der Rektor der Universität Hohenheim, Prof. Dr. Hans-Peter Liebig. "Nun wollen wir das Erfolgsmodell auch auf die Lehre übertragen und gemeinsam qualifizierten Nachwuchs ausbilden."

"Der Sonderforschungsbereich ist eines der kontinuierlichsten Projekte, der ganz besondere Früchte trägt. Mit dem Joint Master schaffen wir nun den Nachwuchs, der die Nachhaltigkeit der wissenschaftlichen Arbeit, zum Wohle der Bevölkerung in den Bergregionen, gewährleistet", sagte Prof. Dr. Ahnond Bunyaratvej, Generalsekretär des Nationalen Wissenschaftsrates von Thailand (NRCT).

Überschattet wurde die feierliche Vertragsunterzeichnung durch die plötzliche schwere Erkrankung des Präsidenten der Chiang Mai University, Prof. Dr. Pongsak Angkasith. "Es ist der Herzenswunsch unseres Präsidenten, dass wir die Unterzeichnungs-Zeremonie dennoch fortführen", erklärte der Dekan der Chiang Mai Agrarwissenschaftlichen Fakultät, Prof. Dr. Boonserm Cheva-Isarakul, der stellvertretend unterzeichnete.

Erste Stipendien für ausländische Studierende in Hohenheim

Schon während der Unterzeichnungs-Zeremonie kündigte die Eiselen-Stiftung an, das junge Programm finanziell fördern zu wollen. "Ich fühle mich privilegiert dadurch heute ankündigen zu dürfen, dass meine Stiftung den gemeinsamen Master mit einigen Aufenthaltsstipendien für ausländische Studierende in Hohenheim unterstützen wird", erklärte Ehrensenator Dr. Dr. h.c. Hermann Eiselen und Vorsitzender der Eiselen Stiftung.

"Wissenschaft ist mehr als eine Geistesübung", erläuterte der Stiftungsvorsitzende seine Motivation. "Vor uns steht eine gigantische Aufgabe: mitzuhelfen, dass sich im Jahr 2050 mehr als neun Milliarden Menschen auf diesem Planeten ernähren und gleichzeitig die natürlichen Ressourcen bewahren können."

Gute Erfolgsaussichten las Dietmar Bachmann als Vertreter des Landtages und wissenschaftspolitischer Sprecher der FDP-Fraktion schon aus der lokalen Historie Hohenheims ab: "Auch die Topographie des Schwabenlandes weist die typischen Merkmale einer Bergregion auf, in der fruchtbare Täler und Ebenen mit kargen Gegenden, wie der schwäbischen Alb, wechseln. Infolge einer schweren Hungersnot wurde 1818 die Universität Hohenheim gegründet und es ist dieser Universität zu verdanken, dass mit der Lösung des Ernährungsproblems die Grundlage für eine kontinuierliche wirtschaftliche Entwicklung gelegt wurde."

Hintergrund: das deutsch-thailändische Joint-Masterprogramm

Das gemeinsame Masterprogramm "Sustainable Agriculture and Integrated Watershed Management" umfasst zwei Basis-Semester in Thailand, ein interdisziplinär angelegtes Projekt-Semester in Hohenheim und ein Semester für die Abschlussarbeit, die in der Regel in Thailand stattfindet. Absolventen erhalten einen Abschluss beider Universitäten. Vorlesungsbeginn ist im März kommenden Jahres.

Zusätzlich vereinbarten die beiden Universitäten eine besondere Betreuung durch einen festen Koordinator an jeder Hochschule, außerdem Unterstützung bei der Wohnungssuche, Sprachkurse und Betreuungs-Programme, bei denen sich erfahrene Studierende um die Neuankömmlinge kümmern. Reisekosten sollen durch gemeinsame Sponsoren aufgefangen oder zumindest gedämpft werden.

Bewerben können sich Absolventen mit einem Bachelor oder vergleichbarem Abschluss in Agrarwissenschaften oder einem verwandten Fach und nachgewiesenen Englisch-Kenntnissen. Bewerbungen nehmen beide Universitäten entgegen, ausgewählt werden die Studierenden von einer gemeinsamen Kommission.

Links:
SFB 564: http://<www.uni-hohenheim.de/uplands2008>;

Text: Florian Klebs

Kontaktadresse:
Prof. Dr. Karl Stahr, Sprecher des SFB 564, Tel.: 0711 459-23981, Fax: 0711 459-23117,
E-Mail: kstahr@uni-hohenheim.de
Weitere Informationen:
http://Links:
http://SFB 564: http://<www.uni-hohenheim.de/uplands2008>;

URL dieser Pressemitteilung: http://www.idw-online.de/pages/de/news253202

Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie und Biotechnologie, Chemie und Biochemie, Geowissenschaften, Land- und Forstwirtschaft, Ökologie
überregional

Forschungs-/Wissenstransfer, Studium und Lehre


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