Montag. Gleich ist es 19 Uhr. Bis jetzt in Korat keine Springflut in Sicht. Schließt aber nicht aus, dass in Nong Sung eine solche zum Baden einlädt.
Währe schön, denn dann brauchten die Reisbauern im Umland sich nachts nicht gegenseitig das Wasser von den Feldern klauen.
Im Oktober wird das in der Regel aber wieder praktiziert. Vor allen Dingen, weil so viele Farang im Reisland eine Badewanne haben und deshalb weit mehr Wasser verbrauchen, als die sich lediglich duschenden Reisbauern. Farang sind eben gedankenlose Verschwender.
In Nong Sung und Umgebung plant man deshalb eine Badewannenstilllegungsprämie einzuführen.
Wer grinst da so unverschämt?
Auf jeden Fall ist bereits ein Antrag zwecks Beihilfe ans Entwickelungsministerium nach Brüssel unterwegs. Natürlich bekommen bei einem positiven Bescheid nicht Euro gesegnete Farang keine Beihilfe. Wie sieht das eigentlich in St. Gallen aus? Werdet Ihr da jetzt auch von der EG gesegnet? Nein?
Ja ja, die Schweizer, schauen so weit, wie die nächsten Berge es zulassen und wenn sie ins Flachland umsiedeln erweitert sich ihr Horizont ins unermessliche. Wirklich, eine kostenlose Entwicklungshilfe und kostet sogar kein Räpli. Gibt aber auch in Nong Sung keine Badewannenstilllegungsprämie für Schweizer.
Ansonsten, kommt ruhig im Oktober hier her. Entweder ist es dann schon rappeltrocken oder ihr könnt im zuständigen Amphoer fast kostenlos Schwimmwesten ausleihen. Das ist ein besonderer Service für schweizer Nichtschwimmer. Reusen und Netze gibt es auch fast kostenlos. Weil die Geschäfte und Märkte bei Springfluten geschlossen sind, kann man dann in den strömenden Wässerchen seinen Fisch fangen und braucht nicht hungern.
Also, Nong Sung erwartet Euch bei Regen oder Sonnenschein mit offenen Armen.