Majestätsbeleidigung in Thailand

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Majestätsbeleidigung in Thailand

Ungelesener Beitragvon KoratCat » Do Dez 07, 2006 6:55 pm

Nach einem brandheißen Bericht der Bangkok Post wurde ein Schweizer mit der Beschuldigung der Majestätsbeleidigung verhaftet, indem er Bilder seiner Majestät des Königs mit schwarzer Farbe übersprüht habe, gab die Polizei heute bekannt.

Jufer Oliver Rudolf, 57, sei am Dienstag von Überwachungskameras gefilmt worden, als er an verschiedenen Stellen in Chiang Mai Portäts seiner Majestät mit schwarzer Farbe übersprühte, sagte Police Lt. Col Kittiphan Kamwan. Er wurde Mittwoch nacht verhaftet, und muss mit bis zu 15 Jahren Gefängnis rechnen, wenn er für schuldig befunden wird.

Pol Lt Col Kittiphan sagte, Rudolf habe angegeben, betrunken gewesen zu sein.

Das Militär hat eine eigene Untersuchung eingeleitet unter der Vermutung, Rudolf sei von jemandem beauftragt worden, der dem Coup vom 19. Sept. feindlich gegenüberstehe.

"Der Verdächtige muss von jemandem beauftragt gewesen sein, deshalb habe ich Soldaten angewiesen, den Vorfall zu untersuchen und die Hintermänner der Gerechtigkeit zuzuführen", sagte Saprang Kanlayanamitr, ein Mitglied des Rats für Nationale Sicherheit (CNS).

Source: Bangkok Post Dec. 7, 2006 (eigene Übersetzung)
http://www.bangkokpost.com/breaking_new ... ?id=114830
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Ungelesener Beitragvon KoratCat » Mi Dez 13, 2006 12:57 pm

Vor ein paar Tagen musste der "Arme" zu seinem Schutz in 'ne Einzelzelle verlegt werden; denn einige aufgebrachte Mithäftlinge hatten ihn zu lynchen versucht.

Inzwischen ist Näheres bekannt gworden. Er soll fünf Porträts des Königs mit schwarzer Farbe übersprüht haben, weil es am Geburtstag des Königs landesweit verboten ist, Alkohol zu verkaufen. Scheinbar war sein Durst einfach zu groß . . . und zu bestimmt: 'was Nicht-Alkoholisches hätte ihn wohl umgebracht . . . :wink:
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Ungelesener Beitragvon KoratCat » Do Feb 08, 2007 8:34 am

Majestäts- beleidigung in Thailand: Schweizer drohen 75 Jahre Haft

Wegen Majestätsbeleidigung könnte ein Schweizer in Thailand zu insgesamt 75 Jahren Gefängnis verurteilt werden. Er hatte im Suff fünf Porträts von König Bhumipol Adulyadej an dessen Geburtstag mit schwarzer Farbe besprayt.

Angeklagt ist der 57-Jährige für jeden der fünf Vorfälle in der nördlichen Region Chiang Mai einzeln - und da Majestätsbeleidigung in Thailand mit 3 bis 15 Jahren Haft bestraft wird, müsste der Mann im schlimmsten Fall 75 Jahre hinter Gitter. Der Prozess beginnt am 12. März.

Der Chef-Ermittler der Provinz wollte keine weiteren Angaben zu dem Fall machen. "Dies ist ein heikles Thema, und wir möchten nicht, dass die Öffentlichkeit viel davon erfährt", sagte er der Nachrichtenagentur Reuters.

Der König wird in Thailand als Halbgott verehrt. Der 79-jährige Bhumipol ist der amtsälteste Monarch der Welt; Thailand hat im vergangenen Jahr seine sechs Jahrzehnte Regentschaft gefeiert.

Quelle: Bluewin News v. 7. Febr. 2007
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Ungelesener Beitragvon KoratCat » Mo Mär 12, 2007 5:34 pm

Schweizer Majestätsbeleidiger: Kriegt er heute 75 Jahre Knast

Weil er am Geburtstag des Königs keinen Alkohol bekam, besprayte ein Schweizer fünf Porträts des thailändischen Staatsoberhaupts. Nun muss er mit der Höchststrafe von 75 Jahren rechnen.

In Thailand ist ein Schweizer wegen Majestätsbeleidigung vor Gericht gestanden. Nach Angaben des Gerichts von Chiang Mai vom Montag erklärte sich der 57-Jährige für schuldig, Porträts von König Bhumibol verunstaltet zu haben.

Das Urteil wird für den 29. März erwartet. Dem Angeklagten drohen insgesamt 75 Jahre Haft. Die Anhörung dauerte rund drei Stunden und fand hinter verschlossener Tür statt. Als Begründung wurde angegeben, dass es sich um eine «heikle Sache» handle. Chiang Mai liegt rund 560 Kilometer nörlich von Bangkok.

Der Mann war im vergangenen Dezember festgenommen worden, nachdem er im betrunkenen Zustand fünf Porträts von König Bhumipol Adulyadej an dessen 79. Geburtstag mit schwarzer Farbe besprayt hatte. Der Angeklagte wollte damit seine Wut zum Ausdruck bringen, weil er am Geburtstag des Königs keinen Alkohol erhielt.

König Bhumibol, der seit mehr als 60 Jahren herrscht und damit der dienstälteste Monarch der Welt ist, geniesst in Thailand allerhöchste Verehrung. Für Majestätsbeleidigung sehen die thailändischen Gesetze die Höchststrafe von 15 Jahren vor.

Bei dem Schweizer könnten sich die fünf Fälle summieren. Wegen seines Schuldeingeständnisses könnte er aber auch mit einer milderen Haftstrafe davonkommen.

20min.ch v. 112. Maerz 2007

Nach anderen Berichten soll das Urteil am 29. Maerz verkuendet werden.
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Rotsch444 (?2007)
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10 Jahre Knast

Ungelesener Beitragvon Rotsch444 (?2007) » Do Mär 29, 2007 12:33 pm

Zehn Jahre Haft für Majestätsbeleidigung
Der Zürcher Oliver Jufer ist in Thailand wegen Majestätsbeleidigung zu zehn Jahren Haft verurteilt worden. Der 57-Jährige hatte sich schuldig bekannt, fünf Porträts des Königs mit Graffiti übermalt zu haben.

Als Höchststrafe hätten Jufer bis zu 75 Jahre Haft gedroht. Richter Phitsanu Tanbukalee erklärte, der Angeklagte habe eine geringere Strafe erhalten, weil er sein Fehlverhalten eingestanden habe. Er habe einen Monat, um Berufung einzulegen.

Überwachungskameras hatten festgehalten, wie Jufer am 5. Dezember in der nordthailändischen Stadt Chiang Mai schwarze Farbe über fünf Poster mit dem Abbild von König Bhumibol Adulyadej sprühte. Dieser feierte seinen 79. Geburtstag.

Der Anwalt des Schweizers erklärte, sein Mandant sei während der Tat in einem Rauschzustand gewesen. Die Urteilsverkündung fand im Beisein eines Mitglieds der Schweizer Botschaft statt.

Mein Kommentar: Somnamnah

Gruss
Rotsch

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Ungelesener Beitragvon KoratCat » Sa Mär 31, 2007 8:23 am

Majestätsbeleidigung

Zwei Jahre für jedes Bild

Von Jochen Buchsteiner

Er verließ den Gerichtssaal in Ketten, und doch kam Oliver Jufer für thailändische Verhältnisse glimpflich davon. Mit zehn Jahren Haft blieben die Richter 65 Jahre unter dem Strafmaß, das für seinen Fall von Majestätsbeleidigung möglich gewesen wäre. Der verurteilte Schweizer hatte vor knapp vier Monaten in Chiang Mai Plakate besprüht, die den regierenden König Bhumibol abbildeten - Videoüberwachungskameras zeichneten das Delikt auf. Weil insgesamt fünf Bilder Spuren seiner Farbdose aufwiesen, wurde Jufer in fünf Fällen schuldig gesprochen: für jedes Bild zwei Jahre.

Jufer, der schon viele Jahre in Thailand lebt, hätte wissen können, dass Schabernack mit dem Monarchen in dem Königreich nicht als Kavaliersdelikt durchgeht. Auch wenn öffentlich kaum über die drakonischen Strafen gesprochen wird, so ist das Wissen darüber doch verbreitet. Kaum einen Thailänder gibt es, der nicht die Stimme senkt, wenn er über Bhumibol Adulyadej - Rama IX. - spricht. Meist drückt dies echt empfundene Ehrfurcht aus, und doch schwingt immer auch ein Stück Respekt vor Macht und Gesetz mit.

Der König ist omnipräsent

König Bhumibols Aura der Macht löst bei Thailändern Ehrfurcht aus
Unterstützt wird die gottähnliche Stellung des Königs von staatlichen Maßnahmen. Die überlebensgroßen Bilder des Königs, oft an der Seite seiner Frau, gehören allerorten zum Stadtbild. Kaum ein öffentliches Ereignis darf beginnen, ohne dass dem König gehuldigt wird. In den Kinos ist der Monarchen-Trailer ebenso Pflicht wie an Bord der Thai Airways. Besonders zelebriert wurde der Kult um Bhumibol im vergangenen Juni, als er den 60. Jahrestag seiner Thronbesteigung feiern ließ. Wochenlang versank Thailand in Gelb, der Farbe des Königshauses.

Nicht nur Thailänder, auch Gäste sind gut beraten, sich den Gepflogenheiten nicht zu widersetzen. Ausländischen Journalisten wird schon bei der Akkreditierung bedeutet, dass jede Form von Königskritik mit dem Entzug der Arbeitserlaubnis bestraft werden kann. Wie weit der Arm des thailändischen Gesetzes reichen kann, erlebte vor gut zwölf Jahren der französische Geschäftsmann Lech Kisielwicz. Auf einem Flug in der ersten Klasse der Thai Airways, der von Paris über Bangkok nach Tokio gehen sollte, hatte er sich mit einer Mitreisenden angelegt: Prinzessin Somsawali, der Frau des thailändischen Kronprinzen Maha Vajiralongkorn. Nicht mehr als böse Worte sollen gefallen sein - aber sie genügten, um Kisielwicz beim Umsteigen festnehmen zu lassen.

Kurioser Kompromiss

Der Fall Kisielwicz zeigte die ganzen Verkrampfungen, die der Paragraph hervorrufen kann. Thai Airways, aber wohl auch die Regierung, hätten die Affäre wohl am liebsten stillschweigend beendet. Aber das Gesetz, das nicht nur die Majestätsbeleidigung unter Strafe stellt, sondern auch deren Verschweigen durch Dritte, verpflichtete die thailändische Justiz zum Handeln. Am Ende fand man einen kuriosen Kompromiss: Nach einigen Wochen Haft bekannte sich Kisielwicz plötzlich als „schuldig“ - und wurde daraufhin aus „Mangel an Beweisen“ freigesprochen.

Aufgeschrieben wurde die Geschichte neben anderen von einem Journalisten namens Paul Handley, der zur Zeit eigene Erfahrungen sammelt. Seine im vergangenen Sommer in Amerika veröffentlichte Biographie „The king never smiles“ - recherchiert während eines dreizehnjährigen Aufenthalts im Königreich - durfte in Thailand nicht erscheinen. Der publizistischen Wirkung tat dies keinen Abruch. Über kaum eine Schrift wurde in Bangkok mehr geredet als eben über diese verbotene Biographie, die den Verdacht erhärtet, dass die strafbewehrte Unantastbarkeit des Königs nicht nur dessen Würde schützt, sondern auch dessen Macht.

Jufer könnte heimliche Gnade erfahren

Im Angesicht der Haftstrafe: Noch ist für Jufer nicht alles verloren
Oliver Jufer schien nichts Politisches im Sinn gehabt zu haben, als er - angetrunken - die Königsbilder verunzierte. Ob der 57 Jahre alte Delinquent tatsächlich die nächsten zehn Jahre hinter thailändischen Gittern verbringen muss, scheint noch nicht ausgemacht. Die Umstände seines Verfahrens deuten an, dass er ähnlich wie Lech Kisielwicz eine heimliche „Gnade“ erfahren könnte. Die Richter setzten das Strafmaß erst herab, nachdem er sich „schuldig bekannt“ hatte. Beobachter schließen nicht aus, dass Jufer nun in einem nächsten - stillen - Schritt an die Schweiz ausgeliefert werden könnte.

F. A. Z. v. 31. Maerz 2007

Es ist sicher zweckmäßiger, einem solchen Häftling "heimliche Gnade" zu erweisen, als ihn zehn Jahre lang vor dem Zorn der Mithäftlinge zu schützen.
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Ungelesener Beitragvon KoratCat » Mo Apr 02, 2007 1:06 pm

Thailands König ist tabu

Zehn Jahre Haft für Majestätsbeleidigung gelten als vergleichsweise milde Strafe

Ein wegen Beleidigung des thailändischen Königs verurteilter Schweizer hat Glück gehabt. In Thailand sind schon viel geringere Respektlosigkeiten schwere Straftaten.

Erwin Sages, Bangkok

Der Schweizer Oliver Rudolf Jufer hat eine bodenlose Dummheit und eine unglaubliche Respektlosigkeit gegenüber seinem Gastland begangen: Ausgerechnet am 5. Dezember 2006, an Thailands Nationalfeiertag, der selbstverständlich am Königsgeburtstag gefeiert wird, schwärzte er fünf Bilder des hochverehrten Monarchen im Suff mit Spray. Dafür hätte der 57-Jährige zu maximal 75 Jahren Gefängnis verurteilt werden können. Das Gericht in Chiang Mai bestrafte ihn diese Woche aber mit milden 20 Jahren, wovon die Hälfte erlassen wurde, weil er geständig war.

Jufer ist der erste Ausländer in mehr als zehn Jahren, der wegen Majestätsbeleidigung verurteilt wurde. Normalerweise schiebt man Ausländer, die sich der «lèse majesté» schuldig machen, einfach ab. In einem Fall dieser Schwere war das nicht mehr möglich.

Gummiparagraph

Majestätsbeleidigung ist ein Gummiparagraph in der thailändischen Gesetzgebung und ein Pauschalvorwurf, nicht unähnlich dem Vorwurf der Hexerei im Mittelalter. Politiker jedweder Couleur benutzen sie gerne als Vorwand und klagen sich gegenseitig wegen Majestätsbeleidigung an und ein. Klar zu sehen war das im letztjährigen Machtkampf zwischen dem damaligen demokratisch gewählten Ministerpräsidenten Thaksin Shinawatra und der ausserparlamentarischen Opposition, der in den Putsch vom 19. September mündete. Der König hatte nämlich mehrfach, wenn auch wie üblich verklausuliert, Thaksin zum Rücktritt aufgefordert, was dieser aber einfach ignorierte. Das allein fassten viele bereits als Majestätsbeleidigung auf. Thaksin musste nur schon deswegen weg.

Zwar wurde die absolute Monarchie in Thailand in den dreissiger Jahren des letzten Jahrhunderts abgeschafft. Aber König Bhumibol Adulyadej hat sich durch seine integre Haltung als «arbeitender Monarch» und seine lange Amtszeit von über 60 Jahren einen derart hohen Respekt erworben, dass er in dieser immer noch stark feudalen Gesellschaft fast wie ein Gott verehrt wird. Thaksins Vermessenheit war seine grosse Macht. Er hatte sie erstmals ausserhalb des Königshauses klar zentralisiert und stand damit zunehmend wichtigen Personen vor der Sonne. Nicht mehr Provinzfürsten, das Militär oder die allmächtige Polizei hatten das Sagen, und er ignorierte vor allem das Flüstern des greisen Monarchen. Der Vorwurf der Majestätsbeleidigung konnte da nicht ausbleiben.

Verbote über Verbote

Wer einen Geldschein mit dem Bild des Monarchen zerknüllt, macht sich der Majestätsbeleidigung ebenso schuldig, wie wer am Anfang eines Kinofilms nicht respektvoll aufsteht, wenn die Königshymne gespielt wird. Das Privatleben des Königs ist absolut tabu, ebenso dasjenige der gesamten königlichen Familie. Wer dazu etwas sagt, begeht klar Majestätsbeleidigung. Auch wer fragen würde, was oder wie viel die königliche Familie besitzt, dürfte im Gefängnis landen. Also fragt in Thailand niemand. Sind all die hochgelobten königlichen Entwicklungsprojekte nachhaltig? Eine unstatthafte, klar kriminelle Frage. Wer folgt dem grossen Monarchen nach, der am 5. Dezember 79 Jahre alt wurde? Auch diese Frage könnte als Majestätsbeleidigung aufgefasst werden und sollte lieber nicht gestellt werden. Ebenso ist das diffizile Thema der Beliebtheit der möglichen Thronfolger einfach kein Thema, zumindest offiziell.

Übrigens wird Oliver Jufer kaum zehn Jahre seines Lebens in thailändischer Haft verbringen. In diesem Jahr steht am 5. Dezember der 80. Geburtstag von Bhumibol bevor. Eine gute und in früheren Jahren gern genutzte Gelegenheit für einen guten König wie diesen, Amnestien und Teilamnestien zu erlassen.

Der Autor schreibt aus Gründen der persönlichen Sicherheit unter Pseudonym.

NZZ online 2. April 2007
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Bernd
Korat-Isaan-Forum-Gast

Ungelesener Beitragvon Bernd » Mo Apr 02, 2007 5:47 pm

.. Übrigens wird Oliver Jufer kaum zehn Jahre seines Lebens in thailändischer Haft verbringen ..


verbringen :?:

überleben wäre sicher das zutreffendere Wort :wink:

Rotsch444 (?2007)
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Schweizer in Thailand begnadigt

Ungelesener Beitragvon Rotsch444 (?2007) » Do Apr 12, 2007 1:37 pm

Heute im schweizerischen Tagesanzeiger:

Schweizer in Thailand begnadigt
In Thailand ist ein wegen Majestätsbeleidigung verurteilter Schweizer von König Bhumibol Adulyadej begnadigt worden. Dies bestätigte der zuständige Staatsanwalt Panu Kwanyuen in Chiang Mai.

Der zu zehn Jahren verurteilte Mann will das Land nun unverzüglich verlassen, wie die Tageszeitung «Blick» berichtete. Der Mann war am 29. März in der nordthailändischen Stadt Chinag Mai zu zehn Jahren Haft verurteilt worden, weil er im Mai des vergangenen Jahres im Vollrausch mehrere Porträts von König Bhumibol mit schwarzer Farbe besprüht hatte.

Der Verurteilte war von Videokameras bei seinen Schmiereien gefilmt worden. Er hatte sich ausgerechnet den 5. Dezember für seine Tat ausgesucht - den Geburtstag des Königs. Der Schweizer lebt seit rund zehn Jahren im südostasiatischen Land und ist mit einer Thailänderin verheiratet.

Der 79-jährige König Bhumibol feierte im Juni vergangenen Jahres sein 60-jähriges Thronjubiläum - kein anderer Monarch weltweit ist schon so lange im Amt. Von vielen seiner Landsleute wird er aufrichtig verehrt.

Sehr weitgehend ist er vor kritischen Worten geschützt. Das thailändische Recht erlaubt jedermann, sich wegen möglicher abschätziger Worte oder Handlungen über den Monarchen an die Polizei zu wenden. Viele Thailänder verzichten deswegen gänzlich darauf, sich in der Öffentlichkeit über ihren König zu äussern.

Gruss
Rotsch

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Ungelesener Beitragvon KoratCat » Do Apr 12, 2007 3:18 pm

Gnade vor Recht

Der in Thailand wegen Majestätsbeleidigung zu zehn Jahren Haft verurteilte Schweizer ist von König Bhumibol Adulyadej begnadigt worden. Der Staatsanwalt Panu Kwanyuen teilte am Donnerstag in der nordthailändischen Stadt Chiang Mai mit, König Bhumibol Adulyadej habe Oliver Jufer vor einigen Tagen begnadigt. Der 57-Jährige befinde sich auf freiem Fuß und werde aus Thailand ausgewiesen.

Der Mann war am 29. März zu zehn Jahren Haft verurteilt worden, weil er fünf Porträts des Königs mit schwarzer Farbe besprüht hatte. Der seit mehreren Jahren in dem südostasiatischen Land lebende und mit einer Thailänderin verheiratete Schweizer hatte im Vollrausch mehrere Porträts des Königs mit schwarzer Farbe besprüht. Er wurde wegen fünf Fällen von Majestätsbeleidigung angeklagt und bekannte sich in allen Punkten der Anklage schuldig. Statt die Höchststrafe von 75 Jahren Haft zu verhängen, begnügte sich das Gericht mit 20 Jahren, wegen Jufers Schuldeingeständnisses wurde die Strafe um die Hälfte reduziert.

Laut einem Bericht der Zeitung „Blick“ erfuhr der Inhaftierte am (gestrigen) Mittwochabend von seiner Begnadigung. Er wolle nun in die Schweiz zurück, sagte er dem Blatt.

Frankfurter Allgemeine 12. April 2007
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Re: Schweizer der Majestätsbeleidigung beschuldigt

Ungelesener Beitragvon KoratCat » Mo Jan 19, 2009 6:08 pm

Und der Australier Harry Nicolaides hat heute drei Jahre bekommen, weil er so unvorsichtig war, in einem so gut wie nicht gelesenen Roman Gerüchte über das Liebesleben des Kronprinzen nachzuplappern. Nach vier Monaten in Untersuchungshaft war er so fertig, dass er sich schuldig bekannte.

Thailand: Haft für Kritik am König
"Ein schlechter Traum"

Bloß keine Kritik an der Royal Family: Gegen Majestätsbeleidigung greift Thailand hart durch. Ein Australier muss nun für drei Jahre ins Gefängnis.

Ein australischer Buchautor ist wegen Beleidigung der thailändischen Monarchie zu drei Jahren Haft verurteilt worden. Der Richter sagte, er habe die Miminalstrafe verhängt, weil Harry Nicolaides sich schuldig bekannt habe.

Den königlichen Zorn zugezogen hat sich Nicolaides mit einer Passage über den lockeren Lebenswandel des Kronprinzen in einem Buch, das er 2005 im Eigenverlag veröffentlicht hatte. Nach Angaben von seiner Familie wurden davon weniger als zehn Kopien verkauft. Der 41-Jährige sitzt seit vergangenem August in der thailändischen Hauptstadt Bangkok im Gefängnis.

Der Australier bereiste Thailand seit 2003, hielt dort als Hochschullehrer Vorträge und schrieb in dieser Zeit ein Buch über die königliche Familie. Der Roman geht nach Geschmack der thailändischen Monarchie weit darüber hinaus, was man in dem Land als Privatsphäre einer berühmten Person bezeichnet. Nicolaides selbst sieht sein Buch als Erläuterung des politischen und gesellschaftlichen Lebens im heutigen Thailand. Eine thailändische Webseite beschreibt das Buch als "Anschlag auf die Werte der Monarchie".

Nicolaides war am 31. August 2008 am Flughafen in Bangkok festgenommen worden, ohne dass man ihn vorher über die Vorwürfe in Kenntnis gesetzt hatte. Die Vereinigung Reporter ohne Grenzen forderte von den thailändischen Behörden, die Strafe gegen Nicolaides sofort fallen zu lassen.

Süddeutsche Zeitung 19. Jan. 2009
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Re: Majestätsbeleidigung in Thailand

Ungelesener Beitragvon KoratCat » Sa Feb 21, 2009 9:44 am

AFP meldet, Nicolaides sei begnadigt worden und auf dem Weg zurück nach Australien.
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