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Waffenhändler Bout wird in die USA ausgeliefert

Bangkok (dpa) - Der als einer der weltweit größten Waffenhändler gesuchte Russe Viktor Bout wird von Thailand an die USA ausgeliefert. Dies entschied am Freitag ein Berufungsgericht in der thailändischen Hauptstadt Bangkok.

Eine erste Instanz hatte einer Überstellung des als auch «Händler des Todes» bekannten Bout in die USA widersprochen. Dagegen hatten die USA Einspruch eingelegt. Der 44-Jährige muss nun innerhalb von drei Monaten ausgeliefert werden.

Die USA betrachten Bout als einen der weltweit größten Waffenhändler. Nach Angaben von US-Behörden soll er unter anderem versucht haben, Luftabwehrraketen an die kolumbianischen FARC-Rebellen zu verkaufen. Er soll auch die radikal-islamischen Taliban in Afghanistan und das Terrornetzwerk Al-Kaida beliefert haben. Bout, der als Vorbild für den Kinofilm «Händler des Todes» mit Nicolas Cage gilt, war im März 2008 in einem Bangkoker Luxushotel verhaftet worden.

Sueddeutsche Zeitung

Thailands Botschafter einbestellt: Ärger nach Urteil im Fall Bout

Das russische Außenministerium hat den thailändischen Botschafter einbestellt. So reagiert Moskau auf den Beschluss von Thailands Berufungsgericht, den mutmaßlichen russischen Waffenbaron Viktor Bout an die USA auszuliefern. Washington lobt dagegen das Urteil.

Wie das russische Außenministerium am Freitagabend mitteilte, wurde dem thailändischen Botschafter Chalermpol Thanchitt erklärt, dass Moskau über das Gerichtsurteil „äußerst enttäuscht und befremdet“ sei. Die von den USA angeführten Gründe für die Auflieferung des russischen Staatsbürgers seien ungenügend.

Der stellvertretende US-Justizminister Gary Grindler erklärte am Freitag, die Gründe für Bouts Auslieferung seien „eindeutig“. Der Russe habe nach Angaben der US-Ermittler beabsichtigt, Waffen an eine Terrorgruppe zu verkaufen, die Amerikaner töten wolle.

Bout war 2008 in Bangkok festgenommen worden. Als Grund diente ein US-Antrag. In den USA werden dem Russen Waffenlieferungen an kolumbianische FARC-Rebellen vorgeworfen. Im August 2009 hatte Thailands Strafgerichtshof den US-Auslieferungsantrag jedoch abgelehnt. Dagegen wurde eine Berufung eingelegt, der nun stattgegeben wurde. Nach Ansicht des russischen Außenministeriums traf das Berufungsgericht seine Entscheidung unter US-Druck.

RIA novosti