Geisterhaus und Chedi
Verfasst: Fr Apr 17, 2009 10:51 pm
An dieser Stelle zunächst einmal vielen Dank an Koratwerner für die wunderbaren Aufsätze zu diesem Thema. Ergänzen möchte ich diese Beiträge durch meine persönlichen Erlebnisse, die auch zugleich Fragen aufwerfen werden. Daher habe ich mir erlaubt, einen neuen Thread zu eröffnen.
Doch zuerst einmal der Reihe nach. Im Jahr 2005 hatten wir ein neues Haus in Nakhon Nayok gebaut. Bereits während der Bauphase hatten wir auf unserem Grundstück ein altes verwittertes Geisterhäuschen im Gebüsch entdeckt, das weiteren Baumaßnahmen im Aussenbereich im Wege stand. Kein Problem dachte ich in meiner Einfalt, dann tuns wirs halt weg. So ging das natürlich nicht. Es musste der vom nahegelegenen Wat authorisierte Geisterbeauftrage geholt werden. 500 Baht sowie eine Flasche Hochprozentiges und die Angelegenheit wurde erledigt bzw. das alte Geisterhäuschen vom Geisterbeauftragten ins Wat an eine bestimmte Stelle verbracht. Das Ganze ging so schnell, daß bereits alles vorbei war, bis ich meine Kamera endlich gefunden hatte
Ende vergangenen Jahres hatten wir nun die Gelegenheit sowohl das Haus als auch das kurz zuvor gekaufte Geisterhaus sowie den neuen Chedi einweihen zu lassen. Wir haben deshalb solange gewartet, weil es mir zwischenzeitlich aus gesundheitlichen Gründen 2 Jahre lang nicht möglich war nach Thailand zu reisen und meine Frau unbedingten Wert darauf gelegt hat, daß ich persönlich bei den Einweihungen zugegegen bin.
Da ja solche Termine nicht selbst bestimmt werden können, ergab es sich daß alle Einweihungen am gleichen Tag stattfanden. Das Ganze fand dann genau einen Tag vor meinem Rückflug statt
Zur Einweihung des Hauses waren 9 Priester eingeladen, 4 davon mussten eigens aus einen anderen Wat gebracht werden, da das benachbarte "Wat Tah Sai" lediglich von 5 Priestern besetzt ist. Diese 5 waren auch bei der Grundsteinlegung 2005 zugange.
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Grundsteinlegung
Warum müssen es denn ausgerechnet 9 Priester sein war zunächst meine Frage an meine Frau. Zur Antwort bekam ich zu hören, daß in der Nachbarschaft eine Familie ihr neues Haus ebenfalls mit 9 Priestern eingeweiht habe und wir hätten schließlich ein größeres Haus als die Nachbarn. Allez hopp ...
Die Verköstigung der Mönche verlangte natürlich eine Nachtschicht und uns und diversen Freunden und Verwandten in der Küche ab, aber immerhin, morgens um halb Sechs war tatsächlich alles fertig und auch die Räumlichkeiten entsprechend hergerichtet.
Die Zeremonie ging dann etwa bis 7 Uhr, währenddessen bereits der Geisterbeauftragte mit seinem Medium auftauchte. Auch hier war einiges an Vorleistung zu erbringen. Es gab eine lange Liste an Dingen, die für diese Zeremonie zur Verfügung stehen musste, u.a. ein Schweinskopf ...
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der Schweinskopf ist auf dem Tisch zu erkennen
Wie die Dinge halt sind, hat unser ältester Sohn die Bilder aus der Kamera auf den Rechner überspielt, auf eine CD gebrannt und den Chip in der Kamera gelöscht. Als meine Frau ein paar Tage später nach Deutschland zurück kam, hatte sie wohl die Kamera dabei, die CD jedoch vergessen.
Wenigsten habe ich ein paar Bilder mit dem Handy gemacht, man kann ja nie wissen ...
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die Personen auf den Bildern sind unser Gärtner und seine Frau
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Zurück zum Geisterhäuschen. Der Geisterbeauftragen, den ich ja bereits einmal kurz gesehen hatte, arbeitet nach festem Tarif. Die Einweihung von Geisterhaus und Chedi kostet etwas über 500 Baht (532 oder 536?). Auf Wunsch bringt er noch ein Medium mit (für etwas über 300 Baht). Das hat sich meine Frau nicht entgehen lassen, konnte sie doch über das Medium mit ihrer verstorbenen Mutter sprechen, deren Asche in dem Chedi ihre letzte Ruhestätte gefunden hat.
Das Medium selbst war eine ältere Frau, die sich dann mittels Lao Khao, einer Zigarette und Kauens von ... (?Betelnuss, Coca oder ???) in Trance versetzt hat. Dieser Trancezustand war keineswegs gespielt und ich musste sie mehrmals auffangen, bevor sie den Abhang hinunter auf die Mauer gestürzt wäre.
Wie gesagt, ich war sehr beeindruckt von der alten Frau. Was sie von der verstorbenen Mutter ausrichten liess, war allerdings mehr allgemeiner Natur. So habe sie gesagt, es wäre alles sehr schön hier und das Geisterhäuschen gefiele ihr sehr gut. Mehr aber auch nicht.
Da ich mit spirituellen Dingen keinerlei Erfahrung habe, kann ich das Ganze auch nicht so recht zuordnen und wäre dankbar um die eine oder andere Meinung hierzu. Und bitte nicht falsch verstehen, ich bin zwar im Allgemeinen kein religiöser Mensch, habe dennoch diese Dinge immer mit großem Respekt betrachtet. Mir geht es in keinstem Falle darum, hier irgend etwas lächerlich zu machen. Vielmehr bin in daran interessiert, etwas mehr über die Hintergründe zu erfahren.
Doch zuerst einmal der Reihe nach. Im Jahr 2005 hatten wir ein neues Haus in Nakhon Nayok gebaut. Bereits während der Bauphase hatten wir auf unserem Grundstück ein altes verwittertes Geisterhäuschen im Gebüsch entdeckt, das weiteren Baumaßnahmen im Aussenbereich im Wege stand. Kein Problem dachte ich in meiner Einfalt, dann tuns wirs halt weg. So ging das natürlich nicht. Es musste der vom nahegelegenen Wat authorisierte Geisterbeauftrage geholt werden. 500 Baht sowie eine Flasche Hochprozentiges und die Angelegenheit wurde erledigt bzw. das alte Geisterhäuschen vom Geisterbeauftragten ins Wat an eine bestimmte Stelle verbracht. Das Ganze ging so schnell, daß bereits alles vorbei war, bis ich meine Kamera endlich gefunden hatte
Ende vergangenen Jahres hatten wir nun die Gelegenheit sowohl das Haus als auch das kurz zuvor gekaufte Geisterhaus sowie den neuen Chedi einweihen zu lassen. Wir haben deshalb solange gewartet, weil es mir zwischenzeitlich aus gesundheitlichen Gründen 2 Jahre lang nicht möglich war nach Thailand zu reisen und meine Frau unbedingten Wert darauf gelegt hat, daß ich persönlich bei den Einweihungen zugegegen bin.
Da ja solche Termine nicht selbst bestimmt werden können, ergab es sich daß alle Einweihungen am gleichen Tag stattfanden. Das Ganze fand dann genau einen Tag vor meinem Rückflug statt
Zur Einweihung des Hauses waren 9 Priester eingeladen, 4 davon mussten eigens aus einen anderen Wat gebracht werden, da das benachbarte "Wat Tah Sai" lediglich von 5 Priestern besetzt ist. Diese 5 waren auch bei der Grundsteinlegung 2005 zugange.
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Grundsteinlegung
Warum müssen es denn ausgerechnet 9 Priester sein war zunächst meine Frage an meine Frau. Zur Antwort bekam ich zu hören, daß in der Nachbarschaft eine Familie ihr neues Haus ebenfalls mit 9 Priestern eingeweiht habe und wir hätten schließlich ein größeres Haus als die Nachbarn. Allez hopp ...
Die Verköstigung der Mönche verlangte natürlich eine Nachtschicht und uns und diversen Freunden und Verwandten in der Küche ab, aber immerhin, morgens um halb Sechs war tatsächlich alles fertig und auch die Räumlichkeiten entsprechend hergerichtet.
Die Zeremonie ging dann etwa bis 7 Uhr, währenddessen bereits der Geisterbeauftragte mit seinem Medium auftauchte. Auch hier war einiges an Vorleistung zu erbringen. Es gab eine lange Liste an Dingen, die für diese Zeremonie zur Verfügung stehen musste, u.a. ein Schweinskopf ...
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der Schweinskopf ist auf dem Tisch zu erkennen
Wie die Dinge halt sind, hat unser ältester Sohn die Bilder aus der Kamera auf den Rechner überspielt, auf eine CD gebrannt und den Chip in der Kamera gelöscht. Als meine Frau ein paar Tage später nach Deutschland zurück kam, hatte sie wohl die Kamera dabei, die CD jedoch vergessen.
Wenigsten habe ich ein paar Bilder mit dem Handy gemacht, man kann ja nie wissen ...
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die Personen auf den Bildern sind unser Gärtner und seine Frau
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Zurück zum Geisterhäuschen. Der Geisterbeauftragen, den ich ja bereits einmal kurz gesehen hatte, arbeitet nach festem Tarif. Die Einweihung von Geisterhaus und Chedi kostet etwas über 500 Baht (532 oder 536?). Auf Wunsch bringt er noch ein Medium mit (für etwas über 300 Baht). Das hat sich meine Frau nicht entgehen lassen, konnte sie doch über das Medium mit ihrer verstorbenen Mutter sprechen, deren Asche in dem Chedi ihre letzte Ruhestätte gefunden hat.
Das Medium selbst war eine ältere Frau, die sich dann mittels Lao Khao, einer Zigarette und Kauens von ... (?Betelnuss, Coca oder ???) in Trance versetzt hat. Dieser Trancezustand war keineswegs gespielt und ich musste sie mehrmals auffangen, bevor sie den Abhang hinunter auf die Mauer gestürzt wäre.
Wie gesagt, ich war sehr beeindruckt von der alten Frau. Was sie von der verstorbenen Mutter ausrichten liess, war allerdings mehr allgemeiner Natur. So habe sie gesagt, es wäre alles sehr schön hier und das Geisterhäuschen gefiele ihr sehr gut. Mehr aber auch nicht.
Da ich mit spirituellen Dingen keinerlei Erfahrung habe, kann ich das Ganze auch nicht so recht zuordnen und wäre dankbar um die eine oder andere Meinung hierzu. Und bitte nicht falsch verstehen, ich bin zwar im Allgemeinen kein religiöser Mensch, habe dennoch diese Dinge immer mit großem Respekt betrachtet. Mir geht es in keinstem Falle darum, hier irgend etwas lächerlich zu machen. Vielmehr bin in daran interessiert, etwas mehr über die Hintergründe zu erfahren.