Geisterhäuschen

Für alles, was mit Glauben (Buddhismus, Hinduismus, Islam, Judentum, Christentum und/oder der Geisterwelt (Animismus etc.) zu tun hat, z. B. Weltanschauungen, Sitten und Gebräuche, die auf Glaubensrichtungen beruhen; um dem Einen oder Anderen zu helfen, diese als respektgebietend zu erkennen und eben nicht ins Fettnäpfchen zu treten.
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koratwerner (†2012)
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Geisterhäuschen

Ungelesener Beitragvon koratwerner (†2012) » Mo Aug 04, 2008 2:14 pm

Geisterhäuschen für das Glück


Jedem Besucher Thailands fallen umgehend die Geisterhäuschen ins Auge, die nicht nur im Isaan in den Dörfern vor den Wohnhäusern, sondern auch in den Städten, sogar vor Industrieanlagen, Hotels und Bürogebäuden stehen. Ist in den Städten ebenerdig kein Platz für sie vorhanden, dann werden sie sogar auf dem Flachdach oder auf einem Balkon des Gebäudes aufgestellt.

Sie sehen hübsch aus, die kleinen Holz- oder Betonhäuschen, die den sakralen Gebäuden eines thailändischen Tempels ähneln und immer auf Pfählen in Kopfhöhe stehen. Für den unwissenden Besucher und Gast dieses Landes stehen die Geisterhäuschen und die Verehrung von Geistern im krassen Widerspruch zum Buddhismus, dessen weltweites Zentrum sich nach Ansicht der hiesigen Gläubigen in Thailand etabliert hat.

Gewinnt man einen etwas tieferen Einblick in die Welt des Geisterglaubens der Bevölkerung, sind die Geisterhäuschen sogar nur die Spitze eines Eisberges, der aus dem Wasser ragt. Diesen scheinbaren Widerspruch zum Buddhismus an dieser Stelle gänzlich zu erläutern, muss ich klügeren Leuten überlassen. Um jedoch die Beweggründe der Thailänder solche Häuschen aufzustellen etwas verständlich zu machen, mag die folgende Erklärung dienen.

Wenn ein neues Gebäude gebaut werden soll, wird nach Glauben der Thai der dort im Boden wohnende Erdgeist Phii Chao Thi vertrieben. Um ihn nicht zu erzürnen, wird ihm deshalb eine neue Wohnstatt angeboten, die immer auf einer Säule steht. Oft sieht man sogar am Rand eines noch unbebauten Grundstücks solch ein neues Geisterhäuschen. Das wird bereits einige Wochen oder Monate vor Baubeginn aufgestellt, damit der hier ansässige Erdgeist es beziehen kann. So wird sichergestellt, dass er nicht verärgert ist und später den Bauarbeitern, sowie den Bewohnern des neuen Gebäudes Unheil bringt.

Oft wird auch noch ein zweites Häuschen gebaut. Das steht auf vier oder sechs etwas niedrigeren Säulen und ist die Wohnstatt für den Luftgeist Phii Chao Phum. Dieser Geist ist die Seele des verstorbenen Hausbesitzers, die in der Luft über das Grundstück wohnt und es bewacht.

Bevor ein Geisterhaus aufgestellt wird, muss von einem Geisterkundigen der geeignete Platz und der richtige Zeitpunkt gefunden werden. Auf keinen Fall darf der Schatten des Gebäudes auf die Geisterhäuschen fallen. Oft richtet sich deshalb der Bauplan nach dem Standort der Geisterhäuser. Gar nicht selten befindet sich in unmittelbarer Nähe, zumindest in Sichtweite das Eingangsportal zu dem neuen Gebäude. Deshalb können die Geister nicht nur für Glück sorgen, sondern auch unliebsame Besucher fern halten.

Die kleine Plattform, auf der sich ein Geisterhaus befindet, steht immer in Augenhöhe. Steht es zu niedrig, könnten die Geister beleidigt sein und steht es zu hoch, können die Opfergaben nicht gut platziert werden. Oft stehen die Häuschen auf einem gefliesten Podest. Das unterstreicht den Respekt, den die Bewohner ihren Schutzgeistern beimessen. Auf der kleinen mit einem Zäunchen versehenen Plattform des Häuschens stehen kleine Figuren, wie menschliche Dienstboten, Büffelkarren, Elefanten, vielleicht auch ein kleines Tischchen und Bänke oder Stühle. Dem dort wohnenden Geist soll damit das Wohnen angenehm gemacht werden. Damit der Geist auch in der Nacht seine Wohnung findet, ist das Haus manchmal mit bunten Lichterketten versehen, oder an der Eingangsseite brennt während der Dunkelheit ein Kandelaber.

Meistens an dem Tag in der Woche, an dem Buddha gedacht wird, wird den Geistern geopfert, um sie gnädig zu stimmen. Dazu verwendet man kleine Vasen, Schälchen und Gläser, die mit Blumen, Lebensmitteln und Getränken gefüllt, auf der Plattform abgestellt werden. Manchmal werden den geistern außer Alkohol sogar Betelnussbissen angeboten. Warum es immer 9 dieser Bissen, 9 Räucherstäbchen und neun Orangen usw. sein müssen, ist mir leider noch unbekannt. Weiter werden kleine Kerzen angezündet und die Räucherstäbchen glimmen.

Oft steht bei dieser Zeremonie sogar ein Tischchen vor den Häuschen, damit auch umfangreichere Dinge geopfert werden können. Die Räucherstäbchen werden erst angezündet, wenn alles aufgebaut ist. Dann wird zum Schluss ein Gebet gesprochen, ein Wunsch geäußert oder ein Dank für einen in Erfüllung gegangenen Wunsch ausgesprochen. Während dessen die Räucherkerzen abbrennen, können sich die Geister an dem Dargebotenen laben. Sind die Räucherstäbchen abgebrannt, sind die Geister zufrieden gestellt. Die Opfergaben können dann abgeräumt und an Bedürftige verschenkt werden.

Ein neues Geisterhaus

Geisterhäuschen findet man nicht nur in der Nähe von Häusern, sondern manchmal auch an einem Feldrand. Dieses Häuschen ist die Wohnstatt des früheren Landbesitzers, dessen Geist über das Feld wacht, es schützt und für eine gute Ernte Sorge trägt. Man sieht diese Geisterhäuschen nicht oft und noch seltener hat man die Gelegenheit bei dessen Errichtung dabei zu sein. Ich hatte dieses Glück und kann aus eigener Anschauung berichten.

Bereits zwei Tage, vor dem von einem Geisterkundigen errechneten Aufstelldatum beginnen die Vorbereitungen. Pho, der Schamane der Familie hat frische Bananenblätter besorgt und schneidet sie in etwa 10 x 20 cm große Rechtecke, rollt er die Blätter zu einem schlanken Kegel und verziert die Spitze mit einer weißen Blütenknospe aus Kunststoff.

Kritisch betrachtet er sein Werk und wenn es ihm gefällt, drückt er den unteren Teil des Kegels zusammen, damit das kleine Kunstwerk sich nicht wieder öffnet. Dann greift er nach einem gelben Textilband, bindet es etwa mittig parallel zum flachen Ende des grünen Kegels, faltet es kunstvoll zu einer offenen Blüte und heftet diese mit dem Tacker fest. Das gleicher wiederholt er jetzt mit einem roten Band und wenn man es genau betrachtet sieht sein Werk wirklich aus, wie ein Blütenkelch. Diesen Vorgang wiederholt er unzählige male bis so an die Hundert dieser Bauteile zusammen sind. Jetzt heftet er 10 Segmente, eines nach dem anderen, hintereinander, so dass die Spitzen der Kegel strahlenförmig in einer Reihe von etwas 20 cm im Abstand von etwa 2 cm auseinander stehen, und die Endstücke der Kegel eine Reihe von etwa 7 cm bilden. Ich weiß, mit dieser Beschreibung kann niemand was anfangen, doch kann ich zumindest damit andeuten, mit welchem Aufwand der Schamane zu Werke geht.

Am Nachmittag wird alles mit weiteren Utensilien auf meinen Pick-Up geladen und die Fahrt geht von Korat aus ins etwa 120 km entfernte Dörfchen Nong Sang Nuan. Unterwegs wird noch ein grünes Geisterhäuschen gekauft und aufgeladen. Bei dem Grundstücksbesitzer angekommen, wird alles ausgeladen und in der oberen Etage des Hauses ausgebreitet. Pho sortiert alles und ein Gehilfe schneidet jetzt mit dem Messer aus einer der am Bau gebräuchlichen Isolierplatten zwei Ronden, die er in die Öffnung zweier goldfarbigen Schalen einpasst.

Pho hat inzwischen aus Bananenblättern zwei große Kegel von etwa 30 cm Höhe gewickelt, die jetzt mittig auf die Ronde angebracht werden. Dazu wird erst der Kegel ausgerichtet und mit vier Holzstäbchen fixiert. Dann wird der Kegel entfernt, die Holzstäbchen aus der Ronde gezogen, etwas schräg wieder eingesetzt und der Kegel darüber geschoben. Der sitzt jetzt schön fest. Dann werden vier der am Vortag hergestellten Blütensegmente unterseitig kreuzförmig dem Rand der Schale und der Ronde befestigt, so dass das ganze Gebilde in etwa einer Monstranz ähnelt. Allerdings ragen hier vier Strahlensegmente in die Luft, wohingegen bei einer Monstranz in der Regel nur zwei solcher vergleichbaren Segmente vorhanden sind.

Während dessen schneidet der Gehilfe des Schamanen weitere 4 x 5 Ronden, von denen 4 Stück jeweils um 2 cm kleiner werden. Ich merke schon, meine Beschreibung löst doch großes Unverständnis aus. Später will ich deshalb mal versuchen, einige Bilder anzuhängen.

Danach wird Gold- und Silberfolie um den Rand der Ronden geklebt, so dass die mit ihren Zacken und eingeschnittenen Robben wie immer kleiner werdenden Königskronen aussehen.

Am nächsten Morgen wird weiter gearbeitet. Pho stellt noch 5 weitere, etwas kleinere goldene Schalen her, die den schon fertig gestellten großen Schalen ähnlich sind. Alle Schalen werden jetzt mit gelben Blumen verziert und vor dem Hausaltar aufgestellt. In der Mitte der Kronen wird jetzt ein Loch ausgeschnitten und alles im Abstand von etwa 40 cm auf langen Bambusstangen befestigt. Diese Gebilde ähneln jetzt sehr den tibetanischen Gebetsfahnen, die an langen Stöcken flattern.

Der Schamane betrachtet das Werk, ist zufrieden und spricht vor dem Hausaltar einige Gebete oder Beschwörungen. Dann wird, außer den 5 kleineren Schalen, alles auf die Ladefläche eines LKW geladen, die Eigentümer des Feldes und einige weitere Familienmitglieder suchen sich einen freien Platz auf der Pritsche und ab geht es über holprige Feldwege etwa 4 km durch schier endlos scheinende Maniokfelder bis zu dem fraglichen Grundstück. Das Feld ist abgeerntet und schon wieder angepflanzt worden. Die aus dem Boden ragenden Setzlinge tragen schon die ersten Blättchen. Die Ernte ist verkauft und der Eigentümer hat jetzt etwas Geld um sich seinen sicher schon lang gehegten Wunsch nach einem Geisterhäuschen auf seinem Acker erfüllen zu können.

Nach den aufwendigen Vorbereitungen, beginnt jetzt die eigentliche Zeremonie. Pho, der Schamane sucht am Rande des Feldes nach einem geeigneten Platz für das Geisterhäuschen, murmelt eine Beschwörung und zwei Männer aus der Familie graben an der von ihm bezeichneten Stelle ein etwa 50 cm tiefes Loch. Mit einem in Wasser getauchten Blätterwedel segnet jetzt der Schamane den Standort und der Fuß des dreiteiligen Geisterhäuschens wird hineingestellt und mit etwas Erde standsicher gemacht. Mit einem darauf gestellten Glas voll Wasser wird als Ersatz für eine Wasserwaage, der Fuß ausgerichtet. Dann wird eine etwa 60 x 60 cm große Platte mit einem umlaufenden Rand darauf gesetzt und zum guten Schluss in deren Mitte das eigentliche Geisterhaus gestellt.

Alsdann werden von dem Schamanen um das Geisterhäuschen kleine menschliche Figuren, ein Tisch mit Stühlen und kleine Tierfigürchen drapiert. Zum Schluss wird alles noch mit kleinen Blumenvasen, mit den nicht wegzudenkenden gelben Blumen geschmückt und die Sache ist fertig. Zwischenzeitlich hat der Gehilfe die vier Bambusstäbe mit den kronenähnlichen Verzierungen im Quadrat aufgestellt und Pho der Schamane ist zufrieden.

Die Familienmitglieder haben derweil zwei kleine Tische hintereinander gestellt, mit weißen Tüchern abgedeckt und allerlei Gebäck, Süßigkeiten, Obst, Reis, gebratene Fleischstückchen und die zwei schönen Blütenkunstwerke darauf gestellt. Alles wird jetzt auch mit Blumen verziert, wobei nicht vergessen wird, zwei Wassergläser mit Erde zu füllen und am Rand des Tisches zu stellen.

Jetzt zündet der Schamane Räucherstäbchen an, hebt sie beschwörend in die Luft und murmelt weitere Beschwörungen. Später stellen sich die Familienmitglieder hinter ihm, zünden ebenfalls Räucherstäbchen an und murmeln mit dem Schamanen, erst stehend, dann hockend, weitere Gebete. Der Rauch der Räucherstäbchen zieht derweil mit dem leichten Wind über das Geisterhäuschen hinweg und ich als fremder Europäer kann mich nur wundern, wie tief gläubig die Thai dieses Zeremonie nehmen, die doch im Grunde gar nichts mit dem Buddhismus zu tun hat.

Plötzlich stehen alle auf, stecken ihre Räucherstäbchen in die bereit gestellten Gläser und begeben sich dann in den Schatten einiger in der Nähe stehender Bäume. Hier wird gescherzt und gelacht und ich erfahre, dass der Geist des verstorbenen Mannes, dem dieses Land einmal gehört hat und der sich hier ruhelos aufhält, jetzt eine schöne Wohnstatt hat, die er wohl auch annehmen und künftig von hier aus das Feld bewachen wird, die Schädlinge vertreiben und für eine gute Ernte sorgen wird.

Nach 20 Minuten ist die Angelegenheit vorbei. Die Räucherstäbchen sind niedergebrannt, der Geist hat sich an all den schönen Sachen gelabt und Besitz von seinem neuen Domizil ergriffen. Die Speisen, Blumen und die anderen Utensilien werden abgeräumt und mit den Tischen wieder auf den LKW verladen. Pho der Schamane murmelt mit zum Wai erhobenen Händen noch einmal eine Beschwörung und dann geht es zurück.

Das Ganze hat in etwa zwei Stunden gedauert und steht in keinem Vergleich zu den sehr langwierigen und mühsamen Vorbereitungen.

Der Schamane lebt von seiner Arbeit und hat all das sicher nicht unentgeltlich gemacht. Was der an und für sich wenig betuchte Auftraggeber ihm bezahlt hat, konnte ich leider nicht erfahren. Wieder zurück, werden die Kunstwerke aus Bananenblättern vor den Hausaltar gestellt. Der Schamane segnet die Familienmitglieder mit den fünf anderen Schalen, indem er diese erst über den Kopf und dann über die linke Schulter hält und dabei Gebete und Beschwörungen murmelt.

Die jetzt alle in Weiß gekleideten Familienmitglieder schauen mit zum Wai erhobenen Händen andächtig zu und dann ist die Aufgabe des Schamanen Pho beendet.

Warum all dieser Aufwand? Weil die Menschen im Isaan den Brauch sich mit den Geistern gut zu stellen aus der vorbuddhistischen Zeit übernommen haben und weil sie daran glauben, sehr fest daran glauben. Das lassen sie sich sogar viel Geld kosten, trotzdem sie im Grunde genommen doch so bettelarm sind.

Der Schamane Pho, dessen Frau vor einigen Wochen gestorben ist, geht in wenigen Tagen als Mönch in ein Wat. Er will den Rest seines Lebens dort bleiben, denn weil er keine Familie hat, meint er sich da wohl zu fühlen. Niemand sieht ein Interessenkonflikt zwischen seiner jetzigen und zukünftigen Tätigkeit. Er ist ja weiterhin zum Wohle der Menschen da.

Ich glaube, es wird ihm im Wat schwer fallen. Pho trinkt gerne ein Bier, ist beinahe Kettenraucher und bei einem köstlichen Essen strahlt sein Gesicht. Im Wat ist das alles vorbei und ich bewundere und achte seine Entscheidung. Im Kloster wird er sich mit seinem festen Willen wahrscheinlich doch einleben. Er meint das wenigstens. Da ist er seiner verstorbenen Frau wieder etwas näher. Sie war auch Schamanin.

Als sie noch lebte haben sich beide die Arbeit geteilt und es hat ihnen Freude gemacht, die Menschen glücklich zu sehen. Jetzt bringt ihm das alles keine große Befriedigung mehr. Am zweiten Juni nimmt er im Kreis von Freunden Abschied von seinem bisherigen Leben. Schon am Vormittag werden seine Haare geschoren und er würde sich freuen, meint er, wenn ich ihn dann anschließend mit meinem Pick-Up in das etwa 100 km entfernte Wat bringen könnte.

Animismus

Die Geisterhäuschen sind Relikte aus der so genannten animistischen Zeit, die stark von einem Geisterglauben geprägt war. Diesen Glauben kann man durchaus als Spätform einer Naturreligion ansehen, bevor der Buddhismus nach Thailand kam.

Beim Animismus handelt es sich um den Glauben an die beseelte Natur. Bei dieser Naturreligion schriftloser Völker wird durch mündliche Überlieferungen meist die Ahnenverehrung oder Naturprinzipien, wie das Wesen der Gestirne, den Ablauf der Jahreszeiten, das Wetterverhalten oder Saat, Ernte und Fruchtbarkeit weitergegeben.

Da das Wesen des thailändischen Geisterglaubens sich auf den Zeitraum des jetzigen Daseins beschränkt, hatte der Buddhismus, der sich im wesentlichen mit dem jenseitigen, bzw. dem neuen Leben nach dem Tot befasst, es relativ leicht den Geisterglauben zu ergänzen und konnte deshalb relativ schnell seinen Siegeszug antreten. In Thailand trifft man deshalb heute im weitesten Sinne auf zwei Religionen, die sich gegenseitig ergänzen und von der einfachen Bevölkerung heute vielfach als eine Einheit angesehen werden.

Die Geisterhäuschen sind in den Augen der Menschen keine Rudimente, die sich aus der klassischen animistischen Zeit erhalten haben, sondern sind religiöse Kultstätten, die fälschlicherweise der Staatsreligion, dem Buddhismus, zugeordnet und von dieser zumindest geduldet werden.

Außer dem Haus-, Erd- und dem Luftgeist, auf deren kleine Tempelchen man allenthalben trifft, gibt es noch eine Vielzahl anderer Geister, die nach Ansicht der Bevölkerung Einfluss auf das Leben der Menschen haben.

Gerade im Isaan werden sie von den Menschen sehr beachtet, so dass sich mancher hier lebender Farang immer wieder wundert, wenn seine Frau irgendwelche Überlieferungen beachtet, die ihm völlig unbekannt und unverständlich sind. Doch auch das ist ein Teil des Lebens Leben seiner Frau und wenn er ihr seine Zuneigung zeigen will, tut er gut daran, keine Kritik an diesem Teil ihres Glaubens zu üben.

Die Geisterhäuschen vor den Häusern sind in Thailand unübersehbar. Etwas seltener sind die kleinen Häuschen, die den Schutzgeistern aus einem bestimmten Anlass errichtet wurden. Sie befinden sich oft an unfallträchtigen Stellen, wie zum Beispiel an Bahnübergängen und abschüssigen Straßen, wo ein tödlicher Unfall passiert ist. Kleine Tempelchen befinden sich auch in vielen Dörfern, um den Schutzgeistern eine Wohnstatt bereit zu stellen, damit sie über das Dorf und die Felder wachen und an jeder großen Kreuzung werden Blumenkränze angeboten, die die Geister dazu veranlassen sollen, Unfälle zu verhüten. All diese Dinge dienen dazu die Geister gnädig zu stimmen, damit sie jegliches Unheil abwenden.
Es ist nicht schwer zu wissen wie man etwas macht,
aber es ist schwer es auch zu tun!

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