Khao Yai 2008

Und hier sollte man sich an den Erfahrungen und Empfehlungen anderer orientieren können, was das Erkunden der näheren Umgebung von Korat und den Tiefen des Isaan betrifft, was es so an regionaler Kultur zu besichtigen gibt etc.
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koratwerner (†2012)
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Khao Yai 2008

Ungelesener Beitragvon koratwerner (†2012) » Di Apr 22, 2008 7:32 am

Khao Yai Impressionen 2008

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Derzeit wird in Thailand Songkran gefeiert. Frank, der hier gerade seinen Urlaub verbringt, will den Trubel nicht mitmachen und kommt deshalb zu uns nach Korat, um mit Don und mir ein paar ruhige Tage zu verbringen. Er hat einen kleinen Wunsch im Gepäck, er möchte etwas sehen, worüber er später in Deutschland erzählen kann. Da jetzt die Hitze den Isaan fest im Griff hat und die Luft oft wie Blei über der weiten Ebene liegt, denke ich, dass es in den Bergen des Khao Yai Naturparks vielleicht etwas kühler ist. Unser Ziel steht fest.

Die etwa 80 km von Korat aus, über Pak Chong bis zum Eingang des Naturparks haben wir nach einer Stunde Fahrt hinter uns gebracht. Am Kassenhäuschen zückt Frank stolz seinen Studentenausweis auf dem das Emblem der UNESCO weltweit verbilligten Eintritt signalisiert. Denkste, die nette Dame ist hart wie Kruppstahl und verlangt die für Ausländer üblichen 400 Baht. Wer studieren kann, der hat auch Geld, erklärt sie Don, die dem erstaunt blickenden Frank den Sachverhalt übersetzt. Mein thailändischer Führerschein genügt allerdings, um nur 40 Baht, genau soviel wie Don, löhnen zu müssen. 50 Baht Straßenbenutzung bezahlen wir für das Auto und dann sind wir wenige Minuten später bereits mitten im jahrhunderte alten Regenwald.

Stetig geht es auf der schmalen und kurvenreichen Straße bergan. Erst wenig, doch dann beträgt die Steigung mehr als 10%. Das ist nichts für Flachlandfahrer mit empfindlichen Nerven und selbst mir stehen nach wenigen Minuten, trotz voll pustender Klimaanlage, die Schweißperlen auf der Stirn. Um den Motor nicht zu quälen bin ich laufend am Schalten, muss auf die engen Kurven achten und demzufolge hochkonzentriert fahren. Von dem sich links auftuenden Abgrund und den rechts der Straße aufragenden Berghängen sehe ich wenig. Frank ist von all den alten Baumriesen begeistert und kann sich nicht satt sehen. Don dagegen ist wie immer, wenn wir bergan fahren, ängstlich und verzagt. Sie wagt es nicht, in die sich immer wieder neu auftuenden Tiefen zu schauen und wenn sie ihre Augen gerade mal nicht schließt, klebt ihr Blick lediglich an den vorbeihuschenden Leitplanken.

Nach etwa 8 km fahren wir längs einem Holzhaus, vor dem mir direkt an Straße eine lustige Figur mit einer Schneeschaufel ins Auge fällt. Eine Schneeschaufel? Jäh halte ich an und fahre einige Meter zurück. Eine Schneeschaufel in Thailand? Dazu ein Rechen, ein Hacke und eine normale Eisenschaufel? Schmunzelnd suche ich nach der Kiste mit Salz und Granulat, mit dem die vereiste Straße gestreut werden kann. Erst als ich ein Schild entdecke, auf dem eine rot umrandete Flamme abgebildet ist, ahne ich, was das alles zu bedeuten hat. Wir sind soeben an einer Feuerwache angelangt.
Richtig. Etwas abseits stehen sogar tragbare Feuerlöscher und der schöne Schneeschieber ist eine Feuerpatsche.

Das müssen wir uns doch einmal näher ansehen. Na ja, und beim Beine vertreten entdeckt Don ein merkwürdiges Gestell. Eine Hantelbank modernster Art lockt sie an. Mit diesem vorsintflutlichen Gebilde halte sich die Feuerwehrleute fit. Don will es ihnen nachtun, doch ihre 40 kg lassen solches nicht zu. Ein Nebenjob als Feuerwehrmann kommt also für sie nicht infrage.

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Vielleicht schafft sie es auch nicht, die schwere Betonhantel anzuheben, weil es in unmittelbarer Nähe qualmt und fürchterlich stinkt. Müllverbrennung im Khao Yai. Das ist Umweltbewusstsein. Immerhin besser, als mit dem anfallenden Müll malerisch die Straßenränder zu dekorieren, wie man es sonst allerorten sieht.

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Als Don jetzt vor dem Haus der Feuerwehrmänner eine Affenschaukel entdeckt, schaukelt sie erst einmal lachend auf dieser herabhängenden Liane hin und her und genießt dieses kostenlose Vergnügen.

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Was ist das? Etwa auch ein Trainingsgerät um die Waldfeuerwehr fit zu halten? Oder geht es hier zum Ausguck? Oder sollen hier die Affen getrimmt werden? Erst auf den zweiten oder dritten Blick entdeckt das neugierige Auge hoch oben in der Baumkrone die Fernsehantenne. Die muss eben hin und wieder ausgerichtet werden.

[img]http://www.korat-info.com/gallery/albums/userpics/10001/Khao_Yai_Korat_2008_08.jpg/img]


Wir fahren weiter. Doch bereits nach hundert Meter bergan erfolgt unser nächster Stopp. Wir parken an einem Aussichtspunkt. Wie tausende Besucher vor uns und sicher noch Generationen, die noch folgen werden, genießen wir einen wundervollen Panoramablick und schießen Fotos. In kaum einem Fotobericht über den Khao Yai fehlen diese Aufnahmen.

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Hier halten fast alle Besucher an und genießen den Ausblick auf die umliegenden Berge. Sogar wer schon zum elften male hierher kommt, genießt immer wieder diesen Ausblick. Frank, der sich die hier aufgestellten Informationstafeln angesehen hat, kommt aufgerecht zu uns. Fledermäuse, sagt er, von hier aus kann man eine Millionen Fledermäuse sehen, wenn sie am Abend aus ihrer Höhle ausfliegen. Dabei zeigt er auf eine Schlucht, aus der die Tiere erscheinen sollen. Das muss ich sehen, ergänzt er seine Erklärung und ich richte mich gedanklich schon darauf ein, bis zum Einbruch der Dunkelheit hier im Khao Yai zu bleiben.

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Frank schießt im Gegenlicht noch eine unscharfe Aufnahme von Don und mir, dann geht es weiter. Nach etwa 5 km erreichen wir dann das große Informationszentrum und die Parkverwaltung. Bevor ich mich der Parkinformation widme, verschwinde ich in der Toilette. Na so was, solch eine Überraschung habe ich hier nicht erwartet. Hier hat man sich auf viele, sogar sehr viele Besucher eingestellt. Wer Thailand kennt, der weiß warum ich diese Toilette, mit dem Blumenschmuck in der Mitte, fotografiert habe. Das ist eine absolute Rarität.

Meine Begleiter haben sich dünne gemacht. Also entere ich alleine das Informationszentrum und fotografiere, was mir vor die Linse kommt.

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Ein Räuber, der sein Fell verliert + einen Tiger der ein Kind gefressen haben soll

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Schlangen im Glas + ein Elefantenbaby mit dem Schädel eines Vorfahren

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Noch zwei, die ausgestopft wurden

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Zwei, denen man das Fell abgezogen hat + der Shop, wo man den Touristen das Fell über die Ohren zieht

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Das Waffenarsenal der Wilderer + Nr. 2, ein ehemals modernes Luftdruckgewehr mit Fahrradpumpe

Jetzt ist es soweit. Hinter dem Informationszentrum geht es über eine Hängebrücke direkt in den dämmerigen Regenwald. Schön, hier hat man sogar der Touristen gedacht, die statt mit festem Schuhwerk mit Plastiklatschen eine Exkursion in die Wildnis des Regenwaldes unternehmen wollen. Der als Lehrweg ausgebaute Kurs ist gepflastert. Also lasse ich meine festen Schuhe im Wagen und wir latschen los.

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Frank und die ängstliche Don auf der Hängebrücke, die über trübes Wasser führt

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Ein Termitenbau im Geäst in der Nähe einer Informationstafeln

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Beidseitig des Weges wenig Unterholz, doch viele Farngewächse

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Der staunende Berichterstatter und sein Gast aus Deutschland

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Fürwahr, ganz seltene Käfer leben im Khao Yai

Der braune Geselle hat hier seine Heimat, die zweibeinigen Käfer stammen aus Berlin. Letztere absolvieren derzeit in Bangkok ein Praktikum. Über Songkran haben sie die Stadt im Stich gelassen und campen in der frischen Luft des Khao Yai. Man sieht es, hier blühen sie richtig auf.

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Hier werden weder die Bäume gestützt, noch sind das Baugerüste.

Hier handelt es sich um Beobachtungstürme, um über das Balzverhalten der Vogelwelt aus Augenhöhe berichten zu können. Auf den Bildern nicht sichtbar ist die herabhängende Kordel, mit deren Hilfe die Atzung der Beobachter bis in die Baumkronen befördert werden kann. Die Beobachter sind heute unsichtbar.

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Wir sehen auch einen Vogel + suchen weiter

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Als wir keinen weitern Vogel finden, springt Don ein. Übrigens, so ein Riese soll bis zu 70 Meter hoch werden.

Einige km weiter kommen wir an einem Campingplatz vorbei, dessen geöffnetes Eingangstor einladend geöffnet ist. Also geht es hinein in das Areal. Es ist derzeit ruhig hier und wir müssen die wenigen Camper mit der Lupe suchen.

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Auf einem Campingplatz im Khao Yai

Derzeit wird hier scheinbar ein großer Teich angelegt. Was uns aber interessiert, sind die vielen kleinen verstreut stehenden Pavillons. Wir suchen etwas, rätseln herum und dann sehen wir, welchen Zweck sie erfüllen. Man kann sie mieten und darin zelten. Don erfasst sofort die Situation. Keine Mod erklärt sie und meint damit, dass auf der Pflasterung die Waldameisen gut sichtbar sind und wenn man Insektenpulver um das Zelt ausstreut, können diese Stech- und Beißlinge auch nicht in der Bettwäsche herum krabbeln.

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Geisterhäuschen dürfen auch hier nicht fehlen

Da sich im Khao Yai höchstwahrscheinlich viele der Waldgeister zurückgezogen haben, die in den heute abgeholzten und jetzt landwirtschaftlich genutzten Randgebieten des Naturparks ihre Heimstatt hatten, trifft man hier allenthalben auf Geisterhäuschen. Auch am Rand dieses Campingplatzes steht so eine kleine Wohnsiedlung und es ist zu hoffen, dass sie darüber freuen und natürlich dafür sorgen, dass den Campern kein Unheil geschieht. Don ist davon felsenfest überzeugt.
Wir fahren weiter. Unsere nächste Station ist am Ende einer Stichstraße der Haew Suwat Wasserfall, auch Heo Suwat Falls genannt.

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Erinnerungsfotos

Für alle Besucher dieses Wasserfalls ist es ein unabänderliches Muss, vor dem dekorativen Informationsschild mit den schönen Fähnchen ein Erinnerungsfoto zu schießen. Frank geht noch weiter und fotografiert sogar den Lageplan des Wasserfalls, damit er in Deutschland korrekt erklären kann, wo sich diese Sehenswürdigkeit befindet. Ich bezweifele jedoch, dass er klar kommt, denn die Beschriftung ist in Thai und bisher kann er doch nur drei dieser Hieroglyphen übersetzen.

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Heute ein Rinnsal und Morgen? Morgen achten wir auf die Verbotsschilder

Wir befinden uns derzeit mitten in der Trockenzeit und dem entsprechend ist die Wassermenge, die etwa 20 Meter tief über den Felsen stürzt. Unser Aufenthalt steht in Relation zu dieser Wassermenge und wir begeben uns zu dem nahe gelegenen Restaurant. Auf dem Weg dorthin rätseln wir vor einem Schild der Parkverwaltung, was man hier alles nicht tun darf. Einiges können wir den durchgestrichenen Symbolen entnehmen, doch etliche Bilder können wir beim besten Willen nicht deuten. Wir sind eben keine Thai.

Nach dem Ereignis, das mir jetzt auf dem Rasen in der Nähe dieser Bildtafel passiert, fehlt sogar der folgenschwere Hinweis, dass man hier nicht mit unten offener Hose herumlaufen sollte. Ich habe es selber nicht gemerkt, denn ich hab keinen der drei kleinen Bisse gespürt, die mir so ein raupenähnliches, blut saugendes Viech am Fußknöchel und der linken Wade beigebracht hat. Don hat das Blut gesehen, dass munter aus meinem Socken und durch die Hose sickerte. Sofort musste sie der Sache auf den Grund gehen und sofort sammelte sich um uns herum eine kleine Menschentraube und kommentierte. Selbst ein Mönch in gelber Kutte ließ es sich nicht nehmen Don zu erklären, was mich soeben für ein Viech heimtückisch heimgesucht hat.

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Frank war nicht schnell genug, um meinen blutverschmierten Fuß aufs Bild zu bannen. Die hilfsbereiten Zuschauer waren schneller. Auf dem nächsten Bild sieht man aber die Wasserflasche, die sofort von einen hilfsbereiten Thai gereicht wurde, damit Don mir den lädierten Fuß reinigen konnte.

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So soll das Viech aussehen und so kann man sich davor schützen

Also liebe Leute, solltet ihr in den Khao Yai kommen und wollt nicht von solch einem Viech beißenderweise verletzt oder gar in der Regenzeit von einem ekligen Blutsauger heimgesucht werden, dann macht es so, wie dieser feige Engländer, der sich in dem Shop in der Parkverwaltung für ein par Baht diese schützenden Stoffgamaschen gekauft hat.
Nach diesem kleinen Zwischenfall geht es weiter. In der Nähe eines anderen Campingplatzes sichten wir ein Hörnertier. Es hat Ähnlichkeit mit einem Hirsch, ist vielleicht auch einer, doch ich will mich da nicht so fest legen. Jedenfalls scheint er an Menschen gewöhnt zu sein, denn selbst als ich mich bis zu zwei Meter an ihn heranpirsche, habe ich seine Fluchtdistanz noch nicht erreicht. Vielleicht ist er sogar zahm und wohnt bei den Wildhütern. Irgendwie keimt mir sogar der Gedanke, dass ihm die Grasnabe an der Straße zugewiesen wurde, damit die Parkbesucher ein schönes Fotomotiv haben.

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Am Straßenrand

Auf unserem weiteren Weg zu einem der höchsten Gipfel in diesem lang gestreckten Bergmassiv, dem 1290 Meter hohen Khao Khiao, haben wir nicht nur dieses Hirschtier vor der Linse, auch ein hölzerner Steg reizt zum fotografieren. Zwar können wir die Informationstafel im Bildhintergrund nicht entziffern, doch sicher liegen wir mit unserer Deutung nicht richtig. Links ist das Gras schön grün und rechts neben dem Steg ist es bräunlich. Wahrscheinlich wächst rechts eine seltene Pflanze, die man aber nicht sehen kann, weil das hohe Gras sie überwuchert hat.

Don ärgert sich jetzt wieder einmal. Nur wenige km weiter stehen gleich mehrere Geisterhäuschen in einer Wohnanlage nebeneinander am Straßenrand. Fast währe ich daran vorbei gefahren, denn es hätte sich auch um die Häuschen von hier wohnenden Menschen handeln können. Ich soll die Geister nicht stören, meint Don ärgerlich. In den Fotoapparat möchten sie auch nicht. Doch ich sehe hier keinen Geist. Wahrscheinlich sind sie im tiefen Hochwald und kommen erst in der Nacht nach hause. Später knipse ich noch eine weitere Wohnstatt der Waldgeister und Don spricht nicht mehr mit mir.

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Unterkünfte der Waldgeister

Einen Elefanten haben wir leider nicht gesehen, nur dessen Losung. Es gibt also tatsächlich hier im Khao Yai wild lebende Elefanten. Leider sind sie etwas scheu, denn wir bekommen keinen von den grauen Riesen vor die Linse.

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Hinterlassenschaft eines Elefanten + ein hungriger Affe

Doch ja, es gibt sie wirklich, die grauen Riesen. Oder haben die Wildhüter hier am Straßenrand etwa einen weiteren Türken gebaut? Affen gibt es mit Sicherheit. Dieser hat sich sogar bewegt und ist erst in den Wald gelaufen, als ich mich noch näher an ihn herangepirscht habe.

Jetzt geht es steil bergan. Die Straße ist in einem erbärmlichen Zustand und dann geht es kurz vor dem Gipfel nicht mehr weiter. Die Straße ist gesperrt und das Fotografieren ist verboten. Zwei junge Soldaten achten mit umgehängtem Maschinengewehr darauf, dass das Verbot auch eingehalten wird. Doch damit die Parkbesucher nicht ganz umsonst hierher gekommen sind, hat man einen hübschen Aussichtspunkt errichtet, der sogar mit einigen Blumen verziert ist. Die Aussicht ist schlecht geworden, denn es ist diesig. Deshalb knipse ich etwas in der Näher herum und lasse mich von den Uniformierten beobachten. Nein, sie wollen nicht aufs Bild und sie sollen auch nicht drauf, doch heimlich schieße ich ein Foto von ihrer Unterkunft. Die ist mit Stahltüren und Stahlplatten vor den Fenstern bestückt und fein säuberlich aufgestapelte Sandsäcke lassen den Schluss zu, dass man hier tief im Landesinneren auf einen bewaffneten Angriff einer feindlichen Macht vorbereitet ist.

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Hier beginnt das Militärgelände

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Ungeachtet dessen, dass man sich die lange Anfahrt auf diesen Berg ruhig ersparen kann, hatte es doch einen kleinen Vorteil. Hier, in tausend Meter Höhe, wehte an diesem heißen Tag eine kühle Brise und wir konnten uns die Lungen mit sauerstoffhaltiger Luft voll pumpen. Ja, und nicht nur über seine Untertanen wachte auch hier oben der allgegenwärtige König aller Thais, sondern auch über die hübschen Kiefernsträucher, die wahrscheinlich nur hier in dieser Höhe eine Lebensgrundlage finden.

Inzwischen ist der Tag fortgeschritten und wir planen die nächste Etappe. Weiter südlich gelegen, befindet sich der höchste Wasserfall des Khao Yai. Anhand des niedrigen Wasserstandes der Flüsse, wie wir am Heo Suwat gesehen haben, beschließen wir aber unsere Tour abzubrechen, um auf der Rückfahrt auf die Fledermäuse zu warten.
Auf der Rückfahrt befindet sich links nach der ersten scharfen Linkskurve ein unbefestigter Parkplatz. Überquert man von hier aus die Straße, gelangt man über einen unbefestigten nach etwas mehr 100 Meter Marsch durch den Urwald zu einem felsigen Aussichtspunkt. Hier gibt es kein Geländer, der vor einem Absturz bewahren würde. Also bitte Vorsicht.

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Wieder unterwegs werden wir noch einmal von unserem bettelnden Affen aufgehalten, den wir eigentlich nicht füttern dürften. Doch da weit und breit kein Mensch zu sehen ist, ............ Und außerdem braucht Frank auch noch einige gute Fotos.

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Er bettelt immer noch

Nach etwa 20 km sind wir dann auf der Hauptdurchgangsstraße, der kürzesten Verbindung zwischen den Städten Pak Chong im Norden und Prachin Buri im Süden.

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Die endlos scheinende Straße

Frank ist erstaunt von dem guten Zustand dieser Straße und amüsiert sich über deren schnurgraden und wellenförmigen Verlauf. Ein vorbeifahrendes Auto ist schnell hinter der ersten Erhebung verschwunden, dann taucht es nach einer halben Minute wieder auf der nächsten Anhöhe auf, verschwindet wieder in der folgenden Senke um dann nach einer halben Minute wieder auf der nächsten Anhöhe zu erscheinen.
Wir haben halt Zeit und als wir weiter fahren, haben wir auch Muße um noch etwas Gegend zu gucken.

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Impressionen

Irgendwo halte ich an, weil Frank mal in den Büschen verschwinden muss. Es ist schön hier, doch als ich mich umwende sehe ich auch hier in dem schönen Naturpark Zeugnisse thailändischem Umweltbewusstseins. Schade, die Menschen zerstören völlig gedankenlos ihre eigene Natur.

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Eine hübsche Lichtung am Straßenrand, doch das brauchte nicht zu sein

Es dauert lange, bis Frank wieder zurück kommt. Jetzt liegt ein freudiges Lächeln auf seinem Gesicht. Hat er doch mitten im Wald ein stilles und unberührtes Flüsschen gefunden und munter fotografiert. Es sind schöne Bilder geworden.

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Franks kleiner Wasserlauf

Als wir den Aussichtspunkt erreichen, von dem aus man die Fledermäuse sehen soll, wie sie zu tausenden auf Nahrungssuche in den Urwald ausschwärmen, warten da bereits schon einige Menschen. Langsam geht jetzt die Sonne unter und die Bergwelt bietet uns grandiose Motive.

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Warten auf die Fledermäuse

Wir warten jetzt immer ungeduldiger auf die Fledermäuse, lauschen dem sägenden Zirpen irgendwelcher Urwaldbewohner, sehen einen großen Nashornvogel in der Dämmerung über uns hinweg ziehen und warten weiter. Wir warten auch immer noch, als die Einheimischen mit ihren Autos davon fahren und wir warten vergeblich. Warum die Nachtflieger heute nicht gekommen sind, ist uns ein großes Rätsel. Trotz dieser kleinen Enttäuschung nehmen wir alle etwas mit nach hause und das ist die Erinnerung an einen wundervollen Tag im Khao Yai.

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Mein Erinnerungsfoto an einen wunderschönen Tag
Es ist nicht schwer zu wissen wie man etwas macht,
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jogi
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Re: Khao Yai 2008

Ungelesener Beitragvon jogi » Di Apr 22, 2008 12:42 pm

Hallo lieber Werner, ihr scheint, was die Besucherzahlen angeht, Glück gehabt zu haben. Ich war zweimal da, jeweils auf Thaiinitiative, an welchen Tagen weiß ich nicht mehr aber da war es so voller Menschenmassen, daß vor dem Parktor ein Autostau von einer Stunde war und drinnen ging es nur in Schlange und meterweise vorwärts. Man konnte auch nicht aus dem Auto aussteigen, weil keinen freien Parkplätze da waren. Die Campingplätze waren bis auf den letzten Fleck belegt mit vielen hunderten von Zelten, alle mit Ghettoblaster ausgerüstet und und im Abstand von einen halben Meter aufgebaut. Die zugehörigen Autos alle gehobene Klasse, scheint ein neues Vergnügen der reicheren Thais zu sein, das Camping. Tiere haben wir keine gesehen außer den Schlangen an den Verpflegungsstätten, jeweils dutzende von Menschen lang. Fazit: nur nicht an Thaifeiertagen hinfahren!!! Danke für den Tip mit dem Thaiführerschein!

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koratwerner (†2012)
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Re: Khao Yai 2008

Ungelesener Beitragvon koratwerner (†2012) » Mi Apr 23, 2008 9:20 am

Hallo jogi!

Mit dem überfüllten Park an Thaifeiertagen ist das ein guter Tipp für alle, die einmal dort hin wollen. Habe meinen Bericht, der bald in meine HP aufgenommen wird, dahingehend ergänzt. Tiere haben wir an diesen relativ ruhigen Tag auch nur sehr wenige gesehen. Vermutlich erscheinen die nur am frühen Morgen oder in der Dämmerung auf den einsehbaren Weideplätzen. Das Interesse ist eben einseitig. Wir möchten sie gerne sehen, sie aber wollen nicht.

Es gibt allerdings geführte Nachtsafaris. Vielleicht mache ich so etwas später einmal. Man kann sich im Park auch ein Gästehaus mieten, dann wird man, bevor die Tagesbesucher kommen, vielleicht auch etwas mehr sehen.

Vile Grüße

Werner
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Re: Warten auf die Fledermäuse im Khao Yai

Ungelesener Beitragvon KoratCat » Sa Mai 17, 2008 10:49 am

koratwerner hat geschrieben:Warten auf die Fledermäuse

Wir warten jetzt immer ungeduldiger auf die Fledermäuse, lauschen dem sägenden Zirpen irgendwelcher Urwaldbewohner, sehen einen großen Nashornvogel in der Dämmerung über uns hinweg ziehen und warten weiter. Wir warten auch immer noch, als die Einheimischen mit ihren Autos davon fahren und wir warten vergeblich. Warum die Nachtflieger heute nicht gekommen sind, ist uns ein großes Rätsel. Trotz dieser kleinen Enttäuschung nehmen wir alle etwas mit nach hause und das ist die Erinnerung an einen wundervollen Tag im Khao Yai.


Da kann man ein sehr eindrucksvolles 1:22 Min. langes Video in SD (21 MB) oder HD (47 MB) über den Auszug der Fledermäuse im Khao Yai kostenlos herunterladen:

http://earth-touch.com/result.php?i=Bat ... ds-of-prey
Es gibt nichts Gutes, ausser man tut es! Erich Kästner, 1899 - 1974

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karo5100
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Re: Khao Yai 2008

Ungelesener Beitragvon karo5100 » Sa Mai 17, 2008 8:01 pm

Wieder mal ein toller Bericht, vielen Dank dafür!
Robert / โรแบร์ต

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Re: Khao Yai 2008

Ungelesener Beitragvon koratwerner (†2012) » So Mai 18, 2008 10:12 am

Danke für all die schönen Blumen.

Wenn ich das o.a. Vidio von den Fledermäusen nicht gesehen hätte, von denen ich auch ein weiteres im Internet gefunden habe, hätte ich angenommen, die Mäuse seien zwischenzeitlich gefledert worden, bzw. die hungrigen Isaanis hätten deren Höhle geentert.

Jetzt rätsele ich daran herum, warum die kleinen Vampire nicht ausgeflogen sind, als ich dort war.

Möglicherweise können Dirk oder Pezi dieses Rätsel lösen und Klarheit in die Sache bringen.

Werner
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tuktuk
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Re: Khao Yai 2008

Ungelesener Beitragvon tuktuk » Mo Jun 23, 2008 11:36 pm

Danke Werner.
Dein Bericht ist sehr schön und verständlich geschrieben.Ich hoffe auch mal dorthin zu kommen.Obwohl die Naturparks hier bei uns auch nicht zu verachten sind.Vielleicht schaffe ich es auch mal von hier zu berichten.So langsam kehrt bei mir Ruhe ein und ich freue mich schon darauf, wieder die liebgewordenen Plätze zu besuchen. :)

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koratwerner (†2012)
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Re: Khao Yai 2008

Ungelesener Beitragvon koratwerner (†2012) » Di Jun 24, 2008 11:58 am

Mein gutster tuktuk!

Rom wurde auch nicht an einem Tag gebaut und wer die Welt erschaffen hat, ist heute noch nicht damit fertig.

Viele von uns haben kleinere oder größere Wehwechen. Wenns bei mir mal nicht so laufen kann, wie ich mir das vorgestellt habe, dann tröste ich mich damit, dass ich ja noch den ganzen Rest meines Lebens vor mir habe.

Ist doch schön, wir leben noch und jeden Tag geht die Sonne auf. Vieleicht schaffe ich es auch noch, einmal den Norden Thailands zu besuchen, vielleicht sogar einen flachen Stein über den Mekong zu werfen und zuzusehen, wie der über die Wellen hüpft.

Wenn´s mir nicht gelingt an den Fluss zu kommen, dann träume ich davon und schau den Schmetterlingen zu, die manchmal vor meinem Fenster vorbeifliegen.

Und nicht vergessen, jeden Tag etwas lachen und sich freuen. :D :lol: :D :lol:

Werner
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