Am Lam Pla Phloeng Staudamm

Und hier sollte man sich an den Erfahrungen und Empfehlungen anderer orientieren können, was das Erkunden der näheren Umgebung von Korat und den Tiefen des Isaan betrifft, was es so an regionaler Kultur zu besichtigen gibt etc.
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koratwerner (†2012)
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Am Lam Pla Phloeng Staudamm

Ungelesener Beitragvon koratwerner (†2012) » So Aug 26, 2007 2:20 pm

Am Lam Pla Phloeng Staudamm

Auf Thailands Straßenkarten sind zwar die Fernstraßen recht gut verzeichnet, doch manche eingezeichnete Nebenstraßen sucht man vergeblich oder vorhandene Straßen sind einfach übersehen worden. Gleiches trifft auch für die vorhandenen oder auch nicht vorhandenen Sehenswürdigkeiten zu.

Eines Tages suche ich anhand meiner Karte südlich von Pack Thong Chai am nördlichen Rand des Thao Lan Naturparks einen großen See, den ich aber trotz eifriger Suche nicht finde. Etwas enttäuscht fahren wir weiter den Bergen entgegen und gelangen zum Lam Pla Phloeng Staudamm.

Jetzt, Ende Januar ist es für hiesige Verhältnisse kalt. Noch am späten Vormittag hat sich die Luft noch nicht über 25 Grad erwärmt. Trotzdem es nicht bewölkt ist, schafft die Sonne es an diesem Tag nicht, den leichten Dunst über der Landschaft aufzulösen. Wir nehmen von Korat aus die Landstraße 304 und fahren in Richtung Pak Thong Chai. Nach etwa 20 km liegt links der Nakhon Ratchasima Zoo, den wir aber an einem anderen Tag besuchen wollen. Als neben uns am Straßenrand gebraten und gebrutzelt wird, halten wir an, um uns mit Verpflegung einzudecken. Auf die gegrillten Schweineschwänzchen und den Salzfisch verzichten wir und nehmen doch lieber etwas Schweinefleisch und Hähnchenbrust.

Etwas später erreichen wir Pak Thong Chai, wo man zusehen kann, wie Seidenstoffe gewebt werden. Don ist es aber zu kalt, um durch das Städtchen zu laufen. Sie widmet sich lieber den soeben gekauften Leckereien, um ihr Frühstück nachzuholen. Wir fahren weiter auf der 304, bis ein blaues Schild am Straßenrand steht, dass auf den Lam Phra Phloeng Dam hinweist. Zwar wollen wir zu dem näher gelegenen großen See, doch der muss ja laut meiner Karte in der gleichen Richtung liegen. Es geht rechts ab, deshalb müssen wir beim nächsten Return wenden. Über viele km hin verläuft die Straße durch in dieser Jahres-zeit brach liegende Reisfelder und nur ab und zu zieht ein kleines Palmenwäldchen unsere Aufmerksam-keit auf sich.

Die Landstraße befindet sich in einem erbärmlichen Zustand, was man von den gepflügten Feldern und den kleinen Siedlungen links und rechts nicht sagen kann. Leider fehlen an den Kreuzungen weitere Hinweisschilder auf den gesuchten See, doch ein neben der Straße verlaufender ausbetonierter Wassergraben lässt vermuten, dass wir ihm folgen müssen, um ans gewünschte Ziel zu kommen.

Irgendwann gebe ich die Suche auf und Don, die mehrmals Einheimische vergeblich danach gefragt hat, meint lapidar, der See sei wahrscheinlich ausgetrocknet und jetzt würde an dieser Stelle Reis angebaut. Wir suchen ein neues Ziel und entscheiden uns weiter in die Berge zu fahren, um uns da den Lam Phra Phloeng Dam anzusehen.

Als die Ebene von einzelnen Bergen abgelöst wird, dauert es nur noch 10 Minuten und wir erreichen unser Ziel. Urplötzlich taucht der Damm aus dem Dunst auf und wir sind am Fuße des Damms angelangt. Längs gut gepflegter Grünanlagen mit blühenden Büschen führt uns die Straße jetzt zur Dammkrone. Außer dem Damm und dem trüben, grünlich schimmernden Wasser ist wenig zu sehen. Nur die links und rechts ne-ben dem Wasser aus dem Dunst ragenden Berge lassen erahnen, dass wir uns an einem wunderhübschen Fleckchen befinden, von dem wir aber leider nicht viel zu Gesicht bekommen.

Da der Damm befahrbar ist, versuchen wir unser Glück und fahren einfach mal weiter. Wenn ich es richtig gelesen habe, erreichen wir etwa 500 m nach Passieren des Dammes, versteckt in einem Wäldchen, die kleine Siedlung Ban Sao Noi. Etwa 40 Häuser stehen hier versteckt unter Bäumen und ich frage mich, von was die Menschen hier leben. Noch nicht einmal ein Restaurant deutet darauf hin, dass sich viele Touristen hier her verirren und in dem Gebäude der königlichen Bewässerungsabteilung können die hier lebenden Menschen auch nicht alle eine Beschäftigung haben.

Sei es wie es sei. Wir schauen uns etwas um und weil in dem immer noch über der Landschaft liegenden Dunst die Häuser, Bäume, die umliegenden Berge und der See nur schemenhaft zu erkennen sind, fühlen wir uns fast, wie in eine Märchenwelt versetzt. Am Ufer finden wir ein Schild und Don erklärt mir, dass der See 110 Mio. cbm Wasser fasst.

Er dient der Wasserregulierung des Lam Pla Mat, erklärt sie mir. Während der Regenzeit wird hier das aus den Bergen kommende Wasser gestaut, damit es nicht die tiefer gelegenen Reisfelder überschwemmt und während der Trockenzeit, in der wir uns jetzt befinden, wird das Wasser langsam abgelassen. Nein, zur Bewässerung der Reisfelder wird es nicht gebraucht, meint Don, das macht der Regen. Wenn das Wasser aber hier während der Regenzeit festgehalten wird, kann es unten im Tal keine Erde wegschwemmen und auch keine Häuser beschädigen. Nun, diese Erklärung ist plausibel.

Wir klettern zum Wasser hinunter und entdecken mehrere am Ufer vertäute Langhalsboote. Lange schma-le Boote, mit vorne und hinten hoch aufragendem Schnabel. Mit diesen Booten kann man bei schönem Wetter eine geführte Fahrt auf dem idyllischen See unternehmen. Eine Rundfahrt zu dem etwa 23 km ent-fernten Khlong Ki und Khun Chon Wasserfall dauert etwa 3 bis 4 Stunden.

Da die Sicht nicht gut ist und zudem ein kalter Wind weht, verzichten wir heute auf diese Rundfahrt, wer-den sie aber sicher an einem wärmeren Tag nachholen. Vielleicht bleiben wir dann auch über Nacht hier, denn Touristen können sich eine Hütte mieten, fischen, oder einfach nur die schöne Landschaft genießen.

Da die Unterkünfte belegt sein könnten, wollen wir der Empfehlung der königlichen Bewässerungsabtei-lung folgen und vorher telefonisch unter 044 373 184 117 Kontakt mit der Verwaltung aufnehmen.

Impressionen
Es ist nicht schwer zu wissen wie man etwas macht,
aber es ist schwer es auch zu tun!

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