Uwe hat geschrieben:Zitat:
"Eine chinesische Anlage verliert in den ersten 5 Jahren die Hälfte des Wirkunggrades."
Da die Aussage erst 4 Monate alt ist, und der Leiter des wissensch. Hamburger Umweltinstituts (und an der Uni Leuphana) bestimmt weiß, wo von er redet (Energie- und Stoffstrommanagement), staune ich. Denn ich vermutete/vermute, dass es doch auch in China hochqualitative Solaranlagen mit extrem nachhaltiger und dauerhafter/langfristiger Wirkungsgradleistung gibt/geben sollte, die sicherlich auch ihren Preis haben werden müssen, also eben nicht für'n Appel und 'nen Ei zu kaufen sind.
Die Frage mit dem behaupteten schnelleren Rückgang des Wirkungsgrades insbesondere in China gefertigter Paneele hat mich auch interessiert. Also habe ich die Gelegenheit ergriffen, mal gebrauchte ältere solcher Paneele zu testen und habe 4 in China gefertigte je 19 kg schwere polykristalline 255Wp-Paneele der Marke "Canadian Solar" gekauft. Laut Verkäufer sind sie von Kraftwerksqualität, waren 7 Jahre im Gebrauch und bringen noch mindestens 70% ihrer ursprünglichen Leistung. Jedes Paneel werde vor der Auslieferung an den Käufer gemessen.
Die Kosten jener Anlage lagen bei 4 x 1.500 = 6.000 Baht für die Paneele, 2.100 Baht für den Wechselrichter und 500 Baht für Kabel und Wattmeter, also insgesamt 8.600 Baht, Kosten für die Tische und Kabel zum Anschluss ans Netz nicht eingeschlossen.
Zur Frage, was sie bringen, muss ich vorweg erwähnen, dass ich zum Aufstellen leider noch keinen Ort gefunden habe, wo sie optimal Solarenergie aufnehmen können. Es bleiben am jetzigen Ort nur ca. 4 Stunden täglich unverschattet in der prallen Sonne. Von der kumulierten Spitzenleistung von 1020 Wp hat das Wattmeter bei hiesigen Verhältnissen 448 W (gegenüber 1034 meiner aus neuen Paneelen erstellten und besser platzierten monokristallinen 2,200 Wp-Anlage) gemessen. 112 Wp pro Paneel erreiche ich auch mit einem neuen monokristallinen 250 Wp-Paneel nur ausnahmsweise. Die nach 7 Jahren verbliebene Leistung liegt sicher nicht unter den angegebenen 70%. Der tatsächliche täglich eingespeiste Ertrag laut Wattmeter liegt bei etwa 1,5 - 1,7 kWh. Das ist im Vergleich zu den Kosten m. E extrem gut. Ich habe da wohl Glück gehabt!
In den ersten Tagen erschien das Ganze wie ein Flop. Trotz gutem Wetter und guten Ergebnissen in der anderen Anlage sah es deprimierend aus, obwohl die Paneele heiss wurden. Ich vermute, der Wechselrichter brauchte einige Zeit, um sich auf den Stromkreis einzustellen, in den er einspeist. Die ersten Tagesergebnise sahen daher so aus: 0,3 - 0,1 - 0,3 - 0,7 - 0,7 - 1,3 - 1,4 - 1,5 kWh usw. Diese Anlage hängt an meinem zweiten PEA-Zähler für Garten, Bungalow etc. Hauptverbraucher sind da Kühlschränke für unsere Gartenprodukte und die Pumpen zur Bewässerung. Der vom PEA-Zähler gleichbleibend täglich gemessene (Grund-) Verbrauch ging von etwa 7 -8 kWh auf 4-5 kWh zurück, also auch weiter als der am Wattmeter gemessene eingespeiste Strom.
Insgesamt bin ich mit jener aus gebrauchten Paneelen erstellten Anlage sehr zufrieden, habe weniger erwartet. Aber eine Regel kann man davon kaum ableiten. Die Behauptung, eine chinesische Anlage verliere in den ersten 5 Jahren die Hälfte des Wirkunggrades, erachte ich jedoch als unhaltbar. Die Amortisationsdauer (ohne Installationskosten) schätze ich bei weiter relativ gleichbleibender Leistung auf nicht mehr als 3 Jahre. Wie lange die schon 7 Jahre arbeitenden Paneele noch mit guter Leistung arbeiten, lässt sich schwer voraussagen. Scheinbar aber doch noch ziemlich lange.