Im 13. Jahrhundert

Eine Beschreibung kommt noch, wenn etwas klarer ist, was hier gepostet wird.
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dogmai
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Im 13. Jahrhundert

Ungelesener Beitragvon dogmai » Mi Jan 25, 2017 2:01 am

Weltgeschichtlich
Man schätzt die Weltbevölkerung im 13. Jahrhundert auf 360 bis 443 Millionen Menschen. Große Teile Europas und Asiens wurden durch die Expansion der Mongolen Teil des größten Landreichs der Weltgeschichte. Neben großen Opfern und Zerstörungen wurde der Austausch von Waren und Ideen zwischen Europa, dem Orient und Ostasien stark gefördert. Auch die bisher in mehreren Reichen lebende chinesische Gesellschaft wurde bis zum Jahrhundertende im mongolischen Reich vereint. Der erste nichtchinesische Kaiser auf dem Drachenthron regierte durch ein System der Kontrolle und strikten sozialen Schichtung. Weiter südlich konnte das Khmer-Reich zwar die mongolischen Angriffe durch Tributzahlungen abwehren, die Folgen, sowie hohe Aufwendungen für Infrastruktur, belasteten das Reich jedoch stark. (Quelle: Wikipedia)

1238
Das erste Königreich der Thais wird 1238 gegründet, als zwei Thai-Prinzen in Khmer-Diensten, Khun Bang Klangtao und Khun Pa Muang, eine Rebellion gegen die Herrschaft der Khmers beginnen und damit Erfolg haben. Sie schlagen eine Armee des Khmer- Generals Khan Lampong und erklären Sukhothai zum unabhängigen Staat. Khun Bang Klang wird zum König gekrönt und wählt den Titel Sri Inthrathit. Sein Partner in der Rebellion, Khun Pa Muang, wird zwar mit einem Regierungsposten belohnt; da er jedoch mit einer Khmer-Prinzessin verheiratet ist, stehen die Thais ihm misstrauisch gegenüber.

1253
Kublai Khan erbobert das Nan Chao Reich. Nun drängten die vorher aus Yünnan abgewanderten Völker, die man Prä-Thais nennen kann, endgültig in Massen nach Fang, und das Gebiet des Nan Chao Reich wurde mit anderen Ländereien der Gegend endgültig dem Reich der Chinesen einverleibt.

1262
In Nordthailand entsteht das Thai-Fürstentum von Chiang Rai
Frühes Aufstehen ist der erste Schritt in die falsche Richtung.
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dogmai
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Die Regierungszeit von König Ramkamhaeng

Ungelesener Beitragvon dogmai » Mo Jan 30, 2017 4:43 pm

König Ramkhamhaeng der Große (Regierungszeit 1275-1298, beide Daten nicht gesichert)

Der dritte Sohn Sri Indradityas und jüngerer Bruder Ban Muangs, wurde im Jahr 1279 nach dem Tode Ban Muangs der dritte und und bei weitem berühmteste der neun Könige der Phra Ruang Dynastie mit dem Namen Ramkamhaeng. Er ist allerdings nicht der direkte Nachfolger seines Vaters. Sein älterer Bruder Ban Muang regierte in der Zwischenzeit; doch gibt es keine historischen Aufzeichnungen darüber, wann Ban Muang den Thron bestiegen und für wie lange er ihn inne hatte.

RamkamhaengMemorial.jpg
Das Denkmal des Königs Ramkamhaeng in Sukhothai
RamkamhaengMemorial.jpg (273.99 KiB) 14806 mal betrachtet


Seine Armeen erobern ein Gebiet, das nicht nur in etwa die Fläche des heutigen Thailand umfasst, sondern auch den Osten des heutigen Burma und praktisch die gesamte Malaiische Halbinsel. Durch eine geschickte Verbindung von Eroberungen, politischen Eheschließungen und diplomatischen Abkommen herrschte Ramkhamhaeng nicht nur über Thais, sondern auch über Burmesen, Mons und Shans im Westen, über Malaien im Süden, und über Khmers und Laoten im Osten.

Das Königreich von Sukhothai erstreckte sich in seiner Blütezeit von Luang Prabang im heutigen Laos über das gesamte obere Tal des Mekong und von Bago, Tavoy und Martaban im heutigen Myanmar, entlang den Ausläufern des westlichen Tenasserim und über das gesamte Becken des Menam Chao Phraya bis hinunter nach Nakhon Sri Thammarat, zur Malayischen Halbinsel im Süden.

Ramkamhaeng war Diplomat und Staatsmann
Im Jahr 1287 schloß Ramkhamhaeng ein legendäres Abkommen mit König Mengrai, dem Herrscher des Königreichs von Lan Na und Ngam Muang, dem Herrscher des Königreichs von Phayao. In Chiang Mai erinnert eine Statuengruppe an diesen historischen Moment, die auch der genaue Ort für die Stadtgründung sein soll.

Ramkhamhaeng und auch seine Nachfolger hielten sich immer an dieses Bündnis und versuchten niemals im weiteren Verlauf der Geschichte, diese Reiche, die ihnen im Norden den Rücken frei hielten, zu erobern. Mit geschickter Diplomatie und Bündnispolitik war es dem Staatsmann Ramkhamhaeng schon zuvor möglich gewesen, dem Königreich von Sukhothai weitere Gebiete einzuverleiben. Ein weiteres Abkommen gab es im Westen mit König Makato von Pegu. Außerdem knüpfte er diplomatische Beziehungen mit China, empfing mehrmals chinesische Abordnungen an seinem Hof und entsandte im Jahr 1294 und 1300 selbst Delegationen nach China. Verschiedene Überlieferungen zufolge soll Ramkhamhaeng selbst an einer dieser Delegationen teilgenommen haben.

Zu den wichtigsten innenpolitischen Unternehmungen Ramkhamhaengs gehörten die schriftliche Abfassung eines Gesetzeskodex, der auf den früheren traditionellen Regelungen, jedoch nun unter Einbeziehung der Rechtsvorstellungen des Theravada Buddhismus beruhte und die Abschaffung der Sklaverei. Ramkhamhaengs Bestreben, dem buddhistischen Ideal und den Anforderungen eines Dhammaraja gerecht zu werden, eines guten und gerechten Herrschers, führten schließlich auch zu der von ihm gewünschten Einigung aller Tais unter dem Theravada Buddhismus als Staatsreligion. Die Könige von Sukhothai waren ernsthaft bemüht, den Menschen entsprechend der buddhistischen Grundsätze des Theravada zu einer Moral aus der Vernunft heraus zu erziehen. Weder Ramkhamhaeng, noch einer seiner Nachfolger, regierte als absolute Herrscher oder gar als göttlicher König wie bei den Khmer. Im Gegenteil gewährte der Staat seinen Bürgern außer einer kaum spürbaren Steuerbelastung sogar weitgehende, einklagbare Freiheiten und Rechte. Wie tief dieses Verständnis von Gemeinschaft und Königtum sich auf die Menschen in Thailand eingeprägt und über die Jahrhunderte erhalten hat, ist auch heute noch zu erkennen, wenn man das Verhältnis der Thailänder zu ihrem Königshaus betrachtet. Insbesondere wird jetzt nach dem Tod von König Bhumiphol dieses innige Verhältnis sichtbar.

Die Einführung der Tai-Schrift im Jahr 1283, die bis heute in den Grundzügen noch gebräuchlich ist und die König Ramkhamhaeng persönlich zugeschrieben wird, gehört ebenfalls zu den bemerkenswerten Veränderungen. Ramkhamhaeng hatte zweifellos die weitreichende Bedeutung einer gemeinsamen Sprache und Schrift sowohl als Zeichen von Unabhängigkeit und Einheit, aber auch deren Notwendigkeit als Voraussetzung für einen funktionierenden Handel erkannt. Tatsächlich erhielt die Tai-Schrift, eine Weiterentwicklung der Khmer-Schrift, angelehnt an das Sanskrit und das Pali, die beiden im Buddhismus gebräuchlichen Schriften indischen Ursprungs, versehen mit Elementen der Mon-Schrift zu dieser Zeit ihre endgültige Form. Auch in der Alltagssprache fanden in diesem Zeitraum sehr viele Begriffe des Sanskrit und des Pali Eingang.

Aus dem Jahr 1292 stammt eine berühmt gewordene Steintafel, in die Ramkhamhaeng eine Art Regierungserklärung und eine Beschreibung manangasilabat - der steinerne Thron der Bedingungen im Königreich von Sukhothai eingravieren ließ. Sie gilt heute als eine der wichtigsten Quellen über diese Zeit und zählt ebenso zu den herausragenden Meisterwerken früher siamesischer Literatur.

Zur Zeit des Königs Ramkhamhaeng ist Sukhothai ein Land des Wohlstands und des Überflusses. Die Gewässer sind voller Fische, auf den Feldern gedeiht der Reis. Wer mit Elefanten handeln will, tut dies. Wer mit Pferden handeln will, tut dies. Und wenn ein Bürger dieses Landes ein Anliegen hat, so kann er einfach die Glocke schlagen, die der König vor seinem Palast aufhängen ließ. Sobald König Ramkhamhaeng den Schlag der Glocke hört, kommt er heraus und fragt den Mann nach seinem Anliegen. Er hört sich den Fall an und trifft dann eine gerechte Entscheidung.
Quelle: Englischen Ubersetzung von A. B. Griswold und Prasert Na Nagara im Journal of the Siam Society, Juli 1971.

Ramkhamhaeng soll dieser Inschrift zufolge gerecht und mit Großzügigkeit seinem Volk gegenüber regiert haben. Er wird weniger als Monarch denn als Vater der großen Thaifamilie geschildert (pho khun, „väterlicher Herrscher“).

Die Authenzität der Inschrift ist allerdings seit den 1980er Jahren umstritten.

An den Darstellungen in vielen frühen Tempeln kann man auch heute noch erkennen, daß in den Zeiten der Khmerherrschaft in Sukhothai - wie auch in ihren anderen Provinzen - anfangs vorwiegend hinduistische Gottheiten verehrt wurden. Erst zum Ende hin wurde der Brahmanismus dann langsam vom Mahayana Buddhismus abgelöst. Ramkhamhaeng führte schließlich den Theravada Buddhismus in Sukhothai als Staatsreligion ein. Er ließ viele neue Klöster errichten und holte sogar Mönche aus Ceylon nach Sukhothai, um die neue Religion, die auch einen entscheidenden Faktor bei der Einigung des Reiches darstellte, rasch zu verbreiten. Dabei flossen viele noch aus alten Zeiten stammende animistische Traditionen und Vorstellungen, die sich bis dahin erhalten konnten, in den Theravada Buddhismus ein und prägen seine thailändische Variante, weniger in der Lehre selbst, vor allem aber im Bereich der alltäglichen Rituale, bis in die heutige Zeit.

In dieser Zeit mischten sich überlieferte Traditionen, Überzeugungen und gesellschaftliche Strukturen der ursprünglich animistischen und schriftlosen Tai-Völker mit kulturellen Elementen und Einflüssen der Theravada-buddhistischen Mon und der brahmanisch-hinduistischen Khmer. Diese Mischung prägte die kulturelle und soziale Identität der Thai während der folgenden Jahrhunderte und bis in die Gegenwart.
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Die Sukhothai-Periode (13. und 14. Jahrhundert)

Ungelesener Beitragvon dogmai » Mo Jan 30, 2017 4:48 pm

Bis zum 13. Jahrhundert waren weite Teile des südostasiatischen Festlands durch das Khmer-Reich von Angkor beherrscht. Spätestens um 1100 ist in dem Gebiet aber auch die Anwesenheit von Tai-Völkern belegt, die vermutlich von Norden hierher eingewandert waren. In einigen Fällen bedienten sich die Khmer-Herrscher Stammesfürsten der Tai als Gouverneure für überwiegend von Tai besiedelte Gebiete.

Am Beginn der Geschichte Sukhothais als Königreich standen zwei solcher Gouverneure, Khun Bang Klang Thao (Hao) und Khun Pha Mueang, die gemeinsam die Oberherrschaft der Khmer abschüttelten. 1238 erklärte Khun Bang Klang Thao die Unabhängigkeit des Gebietes Sukhothai vom Khmer-Reich, gleichzeitig verweigerten sie die fälligen Tributzahlungen.

Khun Bang Klang Thao wurde als erster König des neuen Reiches ausgerufen und nannte sich Sri Indraditya. Die Khmer hatten keine Möglichkeit, entscheidend gegen das neue Königreich am westlichen Rand ihres Herrschaftsbereichs vorzugehen, da sie zu viele neue Bauprojekte begonnen hatten.

Das Volk war beeindruckt von den Fähigkeiten und dem Mut ihres neuen Königs. Sie gaben ihm deshalb den Beinamen Phra Ruang, was „ruhmvoller Fürst“ bedeutet. Dieser Beiname ging in der Folgezeit auf alle Könige von Sukhothai über. König Sri Indraditya und seine Königin, Nang Suang, hatten drei Söhne. Der älteste starb in jungen Jahren, der zweite hieß Ban Mueang und der dritte Sohn war Ramkhamhaeng. Nach dem Tod des Gründers wurde Ban Mueang der zweite Herrscher von Sukhothai, dem dann Ramkhamhaeng folgte.

Ihre neue Hauptstadt nannten sie Sukhothai (Morgenröte der Glückseligkeit) oder Sanskrit (Sukhodaya, „großes Wohlbehagen bewirkend“). In den Augen der Thais war Sukhothai das erste wirklich thailändische Königreich und die Epoche gilt als eine Zeit des künstlerischen und kulturellen Aufbruchs. Am meisten verehrt wird König Ramkhamhaeng, der aus den Schriften der Inder, Mon und Khmer die Thai-Schrift entwickeln ließ und den Theravada-Buddhismus zur Staatsreligion bestimmte.

In seiner Blüte erstreckte sich das Königreich Sukhothai im Süden bis nach Nakhon Si Thammarat, im Norden bis ins obere Mekong-Tal im heutigen Laos und bis nach Bago (Pegu) im Süden Burmas. Sein Zentrum lag im nördlichen Chao-Phraya-Becken, am Übergang der heutigen Zentral- zur Nordregion Thailands. Auf seinem Höhepunkt (um 1300) umfasste das Einflussgebiet Sukhothais weite Teile des heutigen Thailands und einzelne Orte in Laos und Myanmar.

Nach dem Tod des letzten Herrschers von Sukhothai, Mahathammaracha IV., 1438 wurde der Thron nicht wieder besetzt.

Von 1448 bis 1486 befand sich Sukhothais Hauptstadt in Phitsanulok, doch zu dieser Zeit ging bereits ein neuer Stern an Thailands Himmel auf: Ayutthaya.
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Die malaiische Halbinsel

Ungelesener Beitragvon dogmai » Mo Feb 06, 2017 4:01 pm

Die malaiische Halbinsel war im Gegensatz zu den Staaten im Norden und Westen wirtschaftlich und kulturell mit den Zivilisationen des Südens verbunden. Vom 8. bis zum 13. Jh. wurde die Halbinsel vom Staatenbund der Srivijaya beherrscht, die den Seehandel zwischen dem Südchinesischen Meer und dem Indischen Ozean kontrollierten. Die Hauptstadt der Srivijaya war vermutlich Palembang auf Sumatra.

Zu den Stadtstaaten gehörte auch Tambralinga, dessen Hauptstadt sich in der Nähe des heutigen Nakhon Si Thammarat befand.

Im 13. Jh. wurde dieser Staat buddhistisch, während sich die anderen Staaten weiter im Süden dem Islam zuwandten und damit eine religiöse Grenze zogen, die bis heute besteht und im Süden Thailands für große Probleme sorgt. Überreste der Srivijaya-Kultur sind noch rund um Chaiya und Nakhon Si Thammarat zu sehen.

Entstehung der Tai-Königreiche
Im 13. Jh. begann der Niedergang der Großreiche. An ihre Stelle traten wohlhabende Stadtstaaten der Tai, deren politische und militärische Herrschaft auf kleine Gebiete begrenzt war. Schließlich gingen die miteinander rivalisierenden Stadtstaaten in mehreren Königreichen auf, in denen sich allmählich eine thailändische Identität entwickelte. Die für die Einigung des Landes bedeutsamsten Königreiche dieser Zeit sind nach heutigem Stand der Forschung Lan Na, Sukhothai und Ayutthaya.
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Die Entstehung des Reiches Lan Na

Ungelesener Beitragvon dogmai » Mo Apr 10, 2017 12:01 am

Das Königreich Lan Na im Norden Thailands wurde Mitte des 13. Jh von König Mangrai (oder auch Mengrei) in Chiang Saen am oberen Mekong gegründet. Vieles, was wir heute über Lan Na (und den Buddhismus) wissen, stammt aus der Jinakalamali-Chronik

Mangrai war der Sohn eines Thai-Fürsten aus der Gegend von Chiang Saen, der nach der Chronik verschiedene kleine Fürstentümer eroberte. Das von seinem Vater ererbte Königreich konnte er so um 1259 erweiteren. Zunächst dehnte er seinen Herrschaftsbereich nach Norden aus bis in die Gegend von Chiang Tung, wo er die aufständischen Lawa bezwang.

Er zog anschließend weiter nach Süden und gründete an einem Freitag, 26. Januar 1263, seine neue Residenzstadt Chiang Rai. Der Name bedeutet wörtlich (König) Mangrais Stadt. Um das Jahr 1268 ließ sich Mangrai am Oberlauf des Kok nieder. Er befestigte die Stadt Fang und leitete von hier aus die Eroberung von Haripunchai ein. Das war auch der Beginn des neuen Staates Lan Na. Hauptstadt wurde das 1292, andere Chroniken sprechen von 1296, gegründete Chiang Mai, „die neue Stadt". Als selbstständiges Staatsgebilde existierte Lan Na bis zur Eroberung Chiang Mais durch die Birmesen im Jahre 1558.

Der König war ein geschickter Diplomat und schmiedete wichtige Bündnisse mit möglichen Rivalen wie König Mueang von Phayao und König Ramkhamhaeng von Sukhothai. Das bronzene Denkmal zur Erinnerung an dieses Bündnis steht noch heute in Chiang Mai. Mangrai gelang es auch, Anfang des 14. Jhs. eine Invasion der Mongolen zu verhindern. Deren König Kublai Khan wollte Lan Na in ein Abhängigkeitsverhältnis bringen, scheiterte jedoch am militärischen Widerstand der Truppen Mangrais, aber auch an eigenen logistischen Problemen. Schließlich begnügte sich Kublai Khan damit, im Jahre 1312/13 eine Tributdelegation unter der Leitung von Mangrais Sohn Zhao Santing zu empfangen und nahm als Geschenk einen Albini-Elefanten und mehrere gezähmte Elefanten sowie lokalrte Produkte aus Chiang Mai und Chiang Rai. Im Gegenzug wurden die Gesandten aus Babai (Chiang Mai9 und Cheli (Chiang Rung) mit Mänteln aus Leder und Tierfell, Schuhen und anderen Textilien beschenkt.

Mangrai und seine Nachfolger entsandten auch in den kommenden zwei Jahrzehnten wiederholt Tributmissionen nach China, aber erst zu Beginn der Yuangtong-Herrschaft (1333-35) wurde Lan Na dazu bewegt, der Einrichtung einer sogenannten xuanwei si (Befriedungskommission) zuzustimmen. Diese Institution wurde auch nach dem Zusammenbruch der Mongolenherrschaft unter der Ming-Dynastie aufrechterhalten. Allein im Zeitraum 1406-1432 gelangten dreizehn Tributmissionen aus Lan Na nach China. Mag aus chinesischer Sicht Lan Na ein Vasallenstaat gewesen sein; die Tai Yuan betrachteten ihr Staatswesen jedenfalls als völlig eigenständig. Nordthailändische Quellen schweigen weitgehend über Gesandtschaften nach China.

Königsdenkmal.jpg
Königsdenkmal.jpg (74.02 KiB) 14877 mal betrachtet

Links das Denkmal für König Mangrai in Chiang Rai, rechts in Chiang Mai die drei Könige v.l.: Ngam Mueang von Phayao, Mangrai von Lan Na und Ramkhamhaeng von Sukhothai. Fotos von Wikipedia.

Die Könige von Lan Na werden dafür verehrt, dass sie die im heutige« Thailand weit verbreitete, singhalesische Tradition des Theravada-Buddhismus übernommen und die unverwechselbare Kultur des Nordens bewahrt haben. Allerdings litt das Königreich unter Intrigen im Herrscherhaus und kriegerischen Auseinandersetzungen mit rivalisierende Mächten, sodass es zu keiner größeren Ausdehnung kam.
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