@ Uwe
Seufz.....
Weist du, über "attitude and behavior" von Ausländern in Thailand kann man fürtrefflich und leidlich philosophieren. Auf jeden Fall ist es sehr anstrengend, dem "Wahnsinn", dem man hier ausgesetzt ist, mit der notwendigen Ruhe und Gelassenheit entgegenzutreten.
Im Großen und Ganzen habe ich diese Eigenschaft, aber jedes Fass, egal wie groß, läuft irgend wann über. Es ist nur eine Frage der Zeit.
Was mich betrifft, so habe ich mir, wider besseren Wissens, einen "Fastfertigstellungs-Termin" gesetzt. Und wenn man dann erleben muss, dass, zum Beispiel, nur an
einem einzigen Objekt alles daneben geht, kann man schon den Glauben an der Ernsthaftigkeit der Konstrukteure von Sanitär-Einbauten verlieren.
"American Standard" ist ja nun keine Wald- und Wiesenmarke. Ich gehe also her, und kaufe Eckventil, Waschbecken, die, dieses mal dem Waschbecken nicht beigefügte Ablauf- und Verschluss-Garnitur, die Armatur der Marke "American Standard". Dieses, weil ich aufeinander Abgestimmte Produkte haben wollte. Aber ich sollte mich täuschen!
1. Das Loch im Waschbecken, in das die Armatur gesteckt wird, ist fast genau so groß, wie der Außendurchmesser des Fußes der Armatur, welcher auf dem Waschbecken aufliegen soll. Zwischen Porzellan und Fuß wird eine Gummidichtung gesetzt, dessen Außendurchmesser dem des Fußes entspricht.
Fazit: die Gummidichtung verschwindet im Loch des Waschbeckens, da sie an jeder Seite nur einen halben Millimeter Überstand hat. Ebenso der Fuß der Armatur. Hinzukommt, dass der Rand des Loches im Waschbecken abgerundet ist. Nun sitzt der metallene Fuß, der außen scharfkantig ist, auf dem glatten, abgerundeten Lochrand aus Porzellan. Das kriegst du im Leben nicht fest, zumal die Gefahr besteht, dass man das Porzellan mit dem scharfkantigen Metall der Armatur beschädigt. Man kann die Armatur im Sitz verdrehen und verkanten.
Die Leute von "American Standard" wissen das! Ich habe vor Jahren eine Ersatz-Armatur von denen gekauft. Da war eine aufwändige, verchromte U-Scheibe beigefügt, welche 4 mm größer war im Durchmesser, als der Fuß der Armatur. Mit einer dünnen, harten Kunststoff-Scheibe und der Gummischeibe für den Fuß. Perfekt!
Später habe ich die die gleiche Armatur für die Häuser der Kinder gekauft. Weil ich das Problem mit den Durchmessern ja kannte, habe ich die Verpackung geöffnet, um mich davon zu Überzeugen, ob die U-Scheiben auch drin liegen. Taten sie nicht! Ich habe einen der "Berater" herbei gerufen, und ihn gefragt, warum die U-Scheiben nicht beigefügt sind. Der hat natürlich behauptet, da wären noch nie U-Scheiben dabei gewesen. Als ich ihm erklären wollte, dass ich die gleiche Armatur hier schon einmal mit U-Scheibe gekauft hätte und das es ohne U-Scheibe nicht geht, hat er mich mitleidig belächelt. Ich habe mir darauf hin die Armatur geschnappt, den "Berater" zu den Waschbecken "gezerrt" und ihm demonstriert, dass man die Armatur ohne U-Scheibe nicht befestigen kann. Schulterzucken! Damit habe man noch nie Probleme gehabt.
Was nun? Ich habe dann in mühevoller Handarbeit vier U-Scheiben aus "stainlees"-Blech gebohrt, gefeilt, geschliffen und poliert. Ebenso eine größere U-Scheibe aus dünnem Hartplastik. Da habe ich fast 2 Tage dran gebastelt.
Dieses Mal wollte ich das nicht wiederholen. Ich habe Sohnemann gebeten, zum Metall-Bauer meines Vertrauens zu fahren, damit der mir 4 U-Scheiben anfertigt.
Das es da noch eine Diskussion hinsichtlich der Notwendigkeit dieser Aktion gab, sei nur am Rande erwähnt. Sohnemann meinte, es müsse auch so gehen. Sonst würden die das doch so nicht verkaufen. "Fahr los und besorge die Scheiben!"
Kostenpunkt: 300 Baht. Aber das Problem mit der Armatur war gelöst.
2. Ablaufgarnitur. Ausgepackt, da fallen ein paar kleine Metall-Teile auf den Boden. Geguckt, was das ist, ach nee, der untere Gewindstutzen ist kaputt. Material ausgebrochen. Wandstärke an einer Seite so dünn, dass man noch weiteres Material mit zwei fingern ohne Anstrengung ausbrechen konnte. Wahrscheinslich beim Schneiden des Gewindes schräg im Futter eingespannt. Haben die keine Qualitätskontrolle? Umtauschen ging nicht mehr. Kaufdatum liegt zu lange zurück, keine Quittung mehr. Also neu kaufen! "Aber keine von "American Standard", und ohne Verschluss!"
Sohnemann brachte auch zwei sehr schöne Garnituren nachhause. Minus: Ringmutter aus Plastik. "Kein Problem, da nehmen wir die Ringmuttern von den kaputten Garnituren. Die sind aus Bunt-Metall. Gut gelaunt an die Arbeit gegangen. Fertig. Test.
Musste ja so sein! Undicht! Sohnemann:"Teflon-Band, Silikon!" Ich: nix da! Guck mal,wo das Wasser herkommt! Es lauft von oben am Gewinde herunter. Das heißt, dass das Oberteil im Becken nicht abgedichtet ist." Er: "Warte,ich ziehe die Mutter mal weiter an." Weiterhin undicht. Ich: "Wieder ausbauen. mit dem Oberteil stimmt was nicht!" Ich sah schon, die Dichtung des Oberteiles war zu flach und zu klein im Außendurchmesser. Bevor die Dichtung gequetscht wurde, lag das Metall schon auf dem Porzellan auf. Dichtung von der kaputten Garnitur genommen, gleiches Ergebnis. Sohnemann wollte es nun wissen. Die Ringmutter noch mal nachgezogen. Knack! Ringmutter in 7 Teile zerborsten. Bruchstellen beäugelt, sie waren schwarz. Billigstes Gusseisen mit messingfarbenem Zeug überzogen.
Ich: "Umtauschen! Beide!Geld zurück!"
Sohn: Pa,die Tauschen das nicht um! Das ist doch schon kaputt!"
Ich: "Erstens erfüllt das Produkt nicht seinen Zweck. Zweitens ist es schon beim Montieren kaputt gegangen. Ohne Gewaltanwendung."
Sohnemann windet sich wie ein Aal.
Meine Frau schaltet sich ein. "Fahr doch mit zum Baumarkt. Du weist doch,wie ungern Jag so etwas macht."
Ich: "Na, dann kann ich auch alleine fahren. Und das werde ich nicht tun! Ich werde seine Komplexe nicht fördern."
Sie: "Dann fahre ich mit!"
Ich: "Tue, was du nicht lassen kannst."
Ergebnis: die Teile wurden ohne Diskussion zurück genommen und das Geld wurde ausgezahlt.
Nunmehr wurden Ablaufgarnituren von Häfele gekauft. Eingebaut, und nach fünf Minuten war der Kuchen gegessen.
Aufhängung für das Waschbecken. Dünne Blecke, einmal schräg abgekantet. Genau angebohrt, Waschbecken eingehängt, nicht fest. Man musste, sehr risikohaft, das Waschbecken mit der Faust tiefer schlagen, um es fest zu kriegen. Ergebnis: Waschbecken aus der Waage. Schrauben lösen, ein Blech neu ausrichten. Waschbecken wieder aus der Waage. Beim 3. Versuch ein annehmbares Ergebnis.
Wandanschluss, Eckventil. Der Bund vom Eckventil hat gegen die Rosette gedrückt. Gewinde-Stutzen sehr kurz. Ein 10 mm Ausgleichstück zwischengesetzt. Fliese war exakt ausgeschnitten. Außensechskant des Ausgleichs-Stücks war größer, als die Bohrung in der Fliese. Also in zeitaufwändiger Feilarbeit das Loch vergrößert. Wäre unnötig gewesen, wenn das Ausgleichsstück einen Innensechskant hätte.
Du siehst, Uwe. Man könnte über fast jede Aktion einen ganzen Roman schreiben. Doppelte, dreifache Arbeit für so einen Pipikram wie Waschbecken montieren. Und wenn dir so etwas bei anderen Arbeiten genau so widerfährt, wirst du langsam unruhig. Das geht ja bis in die Familienharmonie rein.
Das einem dann irgendwann mal der Kragen platzt,ist doch nachvollziehbar, gelle? Das hat nix damit zu tun, ob du schon der bessere Thai geworden bist oder man sich schon an die Mentalität der Gastgeber angepasst hat. Dass mir hier einige (thai) Besserwisser auf die Gelenke gehen,damit komme ich klar. Aber das eine renommierte Firma mir, mit Verlaub, wissentlich Scheiße andreht, das bringt mich auf die Palme. Das heißt aber nicht, dass ich resigniere! Meinen Humor lasse ich mir nicht nehmen!