Haus bauen in Thailand mit wenig Geld
Verfasst: Fr Nov 29, 2013 10:03 pm
Hallo liebe Hausbauer und Mitleser,
hier ein Bericht von unserem neuen Hausbau-Projekt. Haus soll in drei Wochen fertig sein. Soll ein Gästehaus werden.
Ich gebe zu, mein Beitrag hier steht ein bisschen unter dem Motto: "die Armut wehrt sich" und natürlich frisst mich der Sozialneid ein wenig an, wenn ich die wunderschönen, großen, prächtigen Hausbauten sehe, die manche Farangs hier in die Hochebene stellen, glänzende Dächer, importierte Fenster, Stainless wo nur geht, Carports, die mehr gekostet haben als unser Haus, zu Stein, Beton und Gipspappe gewordene Rentnerphantasien mit allerbester Innenausstattung, Einbauküchen, wo keiner kocht aber mit Ceranfeld und Abzugshaube, pipapo. Und natürlich alles isoliert und abgedichtet, was die Ameisen aber gar nicht weiter stört, denn sie wollen ja auch was haben vom Farang. Und im Wohnzimmer der 2m Plasma-TV mit Bundesliga. Mit der Zeit stellt sich dann oft aber heraus, das ihnen das Wohnzimmer gar nicht gehört sondern der Thaisippe und der Kühlschrank auch. Das nennt man dann Fehlplanung.
Mir erzählte ein Schweizer, dass die Mauer, die er um sein Grundstück baut, von besonderer Qualität ist und hundert Jahre hält. Ich habe ihn dann gefragt, wie alt er ist, er meinte 67. Ich meinte dann, ob ihm was auffällt so dabei. Dann konnte er mich nicht mehr leiden.
Ganz abgesehen davon, dass bei vielen Farangs das Haus oft wirklich gar nicht ihnen gehört, das Vermögen aber zum Großteil darin verbraten ist und sie deshalb in der ständigen Angst leben, dass die liebe Gattin sie rausschmeißt und dann ist alles weg. Sowas belastet doch die Beziehung.
Ich habe von Anfang an, als ich meine Liebste kennenlernte vor 12 Jahren, nur das gebaut, was sie haben wollte und das war nicht teuer. Dach aus Wellblech, Plastikboden ausgelegt und Kabel auf Putz. Und ob ihr es glaubt oder nicht, wenn ich am Schalter drücke, geht auch bei uns das Licht an, dem Strom ist nämlich egal, ob er über deutsche Elektroinstallation läuft oder Thaisicherungen. Für mich wollte ich nur ein eigenes Zimmer mit Klima und Bad und auch einen eigenen Kühlschrank und Fernseher. Und ich habe meinen Thais beigebracht, dass man bei mir anklopft, Kinder auch.
Ich habe als oberste Maxime mir immer überlegt, ob der Spaß, den ich mit meinem Engel habe, die Investition rechtfertigt, so dass ich locker darauf verzichten kann, wenn Feierabend ist mit lustig. War aber weiter lustig und so kamen Fließenboden dazu, Rigipsdecken und Klimaanlagen, warmes Wasser, ein Garten eine Terrasse, usw.
Das ist das Haus, drei Zimmer und ein großes, das man mit Falttüren unterteilen kann, zwei Klimaanlagen, zwei Bäder, zwei Terrassen. Wir sind fünf Personen, Frau, Kind, Schwester, Oma und Farang.
Dann haben wir eine Gästehütte gebaut, die war so schön geworden, dass ich mir gedacht habe, da ziehe ich selber ein. Ich habe aus Steinen und Beton ein Schlafzimmer, eine Küche und ein Bad an eine große Holzhütte mit Terrasse anbauen lassen und bin so glücklich damit, niemand stört mich. Mein Engel kommt zum Schlafen und Putzen und bringt mir das Essen. Hier das ist meine Hütte.
Hütte auch mit 2 x Klima, Warmwasser und was ich so haben wollte, zum Beispiel eine Werkbank mit Schraubstock und was der Bastler braucht. Was mir fehlte war ein Pool, da habe ich das Wasserloch hinter der Hütte dazugekauft. Da kann man schwimmen, angeln und ein paar Meter Bötchen fahren. Und im Haus meiner Frau wurde mein Zimmer mit Bad frei, da wohnt sie jetzt selbst.
Auf einem Nebengrundstück von uns stand ein landwirtschaftliches Gebäude, das hätte die Oma gerne gehabt, um da nach traditionellem Thaistil zu wohnen und weil mit Spaß noch nicht Feierabend war, haben wir das Gebäude und Land dazugekauft und der Oma darin zwei Räume eingebaut, damit sie den ganzen Tag den Radiosender hören kann, wo die Mönche beten und singen. Da ist jetzt auch die Küche und das Esszimmer für Thais, wo alle auf dem Boden sitzen und es gibt ein paar Abstellräume für Maschinen, etc., Platz satt. Hier ein Foto:
Es ist ein sehr lang gestrecktes Gebäude
Hinten hat die Oma noch einen Schuppen für ihre Hühner.
Den Carport haben wir zweimal vergrößert, das dauert immer so ein – zwei Tage. Jetzt sieht er so aus wie hier auf dem Foto und erfüllt seinen Zweck. Einschließlich Platz für fünf Motorbikes hinter den Autos.
Im ehemaligen Küchenanbau vom Haupthaus, ist bis jetzt dann die Gästehütte gewesen. Ist ausgestattet wie ein Hotelzimmer. Bad, Klima, kleine Terrasse und so.
Daneben hatten wir auf vier Säulen ein Dach gebaut, zum Draussensitzen, wurde aber dann hauptsächlich zum Wäschetrocknen genutzt. Und vor ein paar Tagen kam meine Frau auf die Idee, daraus doch ein Haus zu machen, damit ihre Schwester, - jetzt 22 Jahre und auf der Uni, ein eigenes Zimmer hat. Ich nenne das Gebäude jetzt weiter "Haus", weil die Thais das auch so nennen, möchte damit aber Besitzer eines Hauses nach Farangvorstellung nicht brüskieren. Es ist eher ein Häuschen.
Das ist nach der langen Einleitung nämlich der Grund für meinen neuen Hausbau-Beitrag im Forum. Ich möchte Euch mal zeigen, wie schnell man das baut, was Thais brauchen.
Die hinteren vier Säulen mit Dach drauf standen schon. Das Foto zeigt den Zustand nach zwei Arbeitstagen. Zwischen den Säulen wurden Gräben ausgehoben und darin sowas wie mit Eisen armierte Grundmauern aus Beton gegossen, mit Brettern eingeschalt. Hier schon die erste Reihe Steine darauf gesetzt. Vorne wurden zwei neue Säulen gesetzt. Das sah professionell aus. Tiefe Löcher mit Beton ausgefüllt. Wie sie die genaue Höhe der Säulen hingekriegt haben, weiß ich nicht. Die Säulen sollen das Vordach über die Terrasse tragen. Das Dach wird verlängert.
Bei der Terrasse haben sie die von mir so genannte Grundmauer nicht in einen tiefen Graben gemacht und mit Brettern eingeschalt sondern den Beton zwischen zwei Reihen Steine gesetzt aber auch Eisen reingemacht.
Wie ihr merkt, habe ich keine Ahnung vom Bauen und weiß auch nicht die richtigen Fachausdrücke. Ich gucke auch beim Bauen nicht zu. Ich gehe nur von Zeit zu Zeit ein paar anerkennende Worte verteilen. Wer da arbeitet, ist vorne der ältere Bruder meiner Frau, mit der weißen Mütze seine Frau. Die beiden sind das Bauteam. Dann sind noch ein Schwager und meine Schwiegermutter zu sehen. Ist ein Familienprojekt bisher keine Fremdarbeiter.
Hier der Zustand am Ende des zweiten Arbeitstages, abends. Baustelle sieht sehr aufgeräumt aus.
Tag drei und vier habe ich schon im Fotokasten aber heute keine Lust mehr hochzuladen.
Grüße von Jogi
hier ein Bericht von unserem neuen Hausbau-Projekt. Haus soll in drei Wochen fertig sein. Soll ein Gästehaus werden.
Ich gebe zu, mein Beitrag hier steht ein bisschen unter dem Motto: "die Armut wehrt sich" und natürlich frisst mich der Sozialneid ein wenig an, wenn ich die wunderschönen, großen, prächtigen Hausbauten sehe, die manche Farangs hier in die Hochebene stellen, glänzende Dächer, importierte Fenster, Stainless wo nur geht, Carports, die mehr gekostet haben als unser Haus, zu Stein, Beton und Gipspappe gewordene Rentnerphantasien mit allerbester Innenausstattung, Einbauküchen, wo keiner kocht aber mit Ceranfeld und Abzugshaube, pipapo. Und natürlich alles isoliert und abgedichtet, was die Ameisen aber gar nicht weiter stört, denn sie wollen ja auch was haben vom Farang. Und im Wohnzimmer der 2m Plasma-TV mit Bundesliga. Mit der Zeit stellt sich dann oft aber heraus, das ihnen das Wohnzimmer gar nicht gehört sondern der Thaisippe und der Kühlschrank auch. Das nennt man dann Fehlplanung.
Mir erzählte ein Schweizer, dass die Mauer, die er um sein Grundstück baut, von besonderer Qualität ist und hundert Jahre hält. Ich habe ihn dann gefragt, wie alt er ist, er meinte 67. Ich meinte dann, ob ihm was auffällt so dabei. Dann konnte er mich nicht mehr leiden.
Ganz abgesehen davon, dass bei vielen Farangs das Haus oft wirklich gar nicht ihnen gehört, das Vermögen aber zum Großteil darin verbraten ist und sie deshalb in der ständigen Angst leben, dass die liebe Gattin sie rausschmeißt und dann ist alles weg. Sowas belastet doch die Beziehung.
Ich habe von Anfang an, als ich meine Liebste kennenlernte vor 12 Jahren, nur das gebaut, was sie haben wollte und das war nicht teuer. Dach aus Wellblech, Plastikboden ausgelegt und Kabel auf Putz. Und ob ihr es glaubt oder nicht, wenn ich am Schalter drücke, geht auch bei uns das Licht an, dem Strom ist nämlich egal, ob er über deutsche Elektroinstallation läuft oder Thaisicherungen. Für mich wollte ich nur ein eigenes Zimmer mit Klima und Bad und auch einen eigenen Kühlschrank und Fernseher. Und ich habe meinen Thais beigebracht, dass man bei mir anklopft, Kinder auch.
Ich habe als oberste Maxime mir immer überlegt, ob der Spaß, den ich mit meinem Engel habe, die Investition rechtfertigt, so dass ich locker darauf verzichten kann, wenn Feierabend ist mit lustig. War aber weiter lustig und so kamen Fließenboden dazu, Rigipsdecken und Klimaanlagen, warmes Wasser, ein Garten eine Terrasse, usw.
Das ist das Haus, drei Zimmer und ein großes, das man mit Falttüren unterteilen kann, zwei Klimaanlagen, zwei Bäder, zwei Terrassen. Wir sind fünf Personen, Frau, Kind, Schwester, Oma und Farang.
Dann haben wir eine Gästehütte gebaut, die war so schön geworden, dass ich mir gedacht habe, da ziehe ich selber ein. Ich habe aus Steinen und Beton ein Schlafzimmer, eine Küche und ein Bad an eine große Holzhütte mit Terrasse anbauen lassen und bin so glücklich damit, niemand stört mich. Mein Engel kommt zum Schlafen und Putzen und bringt mir das Essen. Hier das ist meine Hütte.
Hütte auch mit 2 x Klima, Warmwasser und was ich so haben wollte, zum Beispiel eine Werkbank mit Schraubstock und was der Bastler braucht. Was mir fehlte war ein Pool, da habe ich das Wasserloch hinter der Hütte dazugekauft. Da kann man schwimmen, angeln und ein paar Meter Bötchen fahren. Und im Haus meiner Frau wurde mein Zimmer mit Bad frei, da wohnt sie jetzt selbst.
Auf einem Nebengrundstück von uns stand ein landwirtschaftliches Gebäude, das hätte die Oma gerne gehabt, um da nach traditionellem Thaistil zu wohnen und weil mit Spaß noch nicht Feierabend war, haben wir das Gebäude und Land dazugekauft und der Oma darin zwei Räume eingebaut, damit sie den ganzen Tag den Radiosender hören kann, wo die Mönche beten und singen. Da ist jetzt auch die Küche und das Esszimmer für Thais, wo alle auf dem Boden sitzen und es gibt ein paar Abstellräume für Maschinen, etc., Platz satt. Hier ein Foto:
Es ist ein sehr lang gestrecktes Gebäude
Hinten hat die Oma noch einen Schuppen für ihre Hühner.
Den Carport haben wir zweimal vergrößert, das dauert immer so ein – zwei Tage. Jetzt sieht er so aus wie hier auf dem Foto und erfüllt seinen Zweck. Einschließlich Platz für fünf Motorbikes hinter den Autos.
Im ehemaligen Küchenanbau vom Haupthaus, ist bis jetzt dann die Gästehütte gewesen. Ist ausgestattet wie ein Hotelzimmer. Bad, Klima, kleine Terrasse und so.
Daneben hatten wir auf vier Säulen ein Dach gebaut, zum Draussensitzen, wurde aber dann hauptsächlich zum Wäschetrocknen genutzt. Und vor ein paar Tagen kam meine Frau auf die Idee, daraus doch ein Haus zu machen, damit ihre Schwester, - jetzt 22 Jahre und auf der Uni, ein eigenes Zimmer hat. Ich nenne das Gebäude jetzt weiter "Haus", weil die Thais das auch so nennen, möchte damit aber Besitzer eines Hauses nach Farangvorstellung nicht brüskieren. Es ist eher ein Häuschen.
Das ist nach der langen Einleitung nämlich der Grund für meinen neuen Hausbau-Beitrag im Forum. Ich möchte Euch mal zeigen, wie schnell man das baut, was Thais brauchen.
Die hinteren vier Säulen mit Dach drauf standen schon. Das Foto zeigt den Zustand nach zwei Arbeitstagen. Zwischen den Säulen wurden Gräben ausgehoben und darin sowas wie mit Eisen armierte Grundmauern aus Beton gegossen, mit Brettern eingeschalt. Hier schon die erste Reihe Steine darauf gesetzt. Vorne wurden zwei neue Säulen gesetzt. Das sah professionell aus. Tiefe Löcher mit Beton ausgefüllt. Wie sie die genaue Höhe der Säulen hingekriegt haben, weiß ich nicht. Die Säulen sollen das Vordach über die Terrasse tragen. Das Dach wird verlängert.
Bei der Terrasse haben sie die von mir so genannte Grundmauer nicht in einen tiefen Graben gemacht und mit Brettern eingeschalt sondern den Beton zwischen zwei Reihen Steine gesetzt aber auch Eisen reingemacht.
Wie ihr merkt, habe ich keine Ahnung vom Bauen und weiß auch nicht die richtigen Fachausdrücke. Ich gucke auch beim Bauen nicht zu. Ich gehe nur von Zeit zu Zeit ein paar anerkennende Worte verteilen. Wer da arbeitet, ist vorne der ältere Bruder meiner Frau, mit der weißen Mütze seine Frau. Die beiden sind das Bauteam. Dann sind noch ein Schwager und meine Schwiegermutter zu sehen. Ist ein Familienprojekt bisher keine Fremdarbeiter.
Hier der Zustand am Ende des zweiten Arbeitstages, abends. Baustelle sieht sehr aufgeräumt aus.
Tag drei und vier habe ich schon im Fotokasten aber heute keine Lust mehr hochzuladen.
Grüße von Jogi