Ich bin da wertungsfrei, warum und weshalb ein thailändischer Bauherr sich so oder so entscheidet.
Und es tut nicht zur Sache, ob sich ein Hausbesitzer danach richtet und denkt, wie laut dogmai's Aussage:
"Das hat weniger mit Bauweise und Designsprache zu tun als mit dem Verständnis thailändischen Denkens und der Anpassung von #Ausländern"Die Idee kommt von dem Auftraggeber (in diesen Fällen von Thais), und der entscheidet, was der Architekt planen soll.
Der Kunde sucht sich aus, wie er seinem Ziel vom Traumhaus nahekommt.
Auch wenn der Architekt Vorschläge macht, so hat er dann, wenn der Geldgeber sich dafür entscheidet, den Nerv des Bauherrn getroffen, sprich die Entscheidung, wie ein Objekt designt ist und wo es steht, obliegt bei dem Projektgeber.
Das gilt natürlich für Individual-Einzelobjekte.
Natürlich gibt es Bauunternehmer, die ganze Siedlungen erstellen, und ein 'Ei' dem anderen gleicht.
Das man daran denken könnte, mehr auf die Umgebung zu achten, ist zwar möglich, aber nicht zwingend vorgeschrieben.
Also geniest der Bauherr seine Freiheit beim Bauen, und er ist sicherlich nicht daran interessiert, wie es seinem Nachbarn dabei geht, ob das Klima im Ort negativ beeinflusst wird, oder ob es einem anderen gefällt oder nicht, ob er einem die Sicht wegnimmt, ein Objekt mit vielen 'aufgeweckten' Mietern in einen ruhigen Wohnort 'pflanzt', oder sonst was: Thedi: Gesamtbild hin oder her.
Da ich so was zu Genüge schon kenne -mit dem Nichtgesamtbild, und dem Oben genannten-, kann ich damit nicht nur umgehen, sondern auch neutral einordnen.
Weil, das ist das freie Land. Und Rücksichtnahme wäre eine Einschränkung in der persönlichen Freiheit: Eine Zwangsverordnung für das Gesamtbild kontraproduktiv, für das Einzelindividuum zu weit überfordernd und darum in der Gesellschaft nicht akzeptiert und durchführbar.
Anders wäre es eventuell in einer Diktatur des Kommunismus. Da könnte das mit Ganzheitlichen und Gesamtkonzepten angeordnet und allumfassend gemacht werden → müssen.
Aber alles andere, was in Richtung Kapitalwirtschaft geht, selbst wenn es dort auch nicht ganz so frei ist, und politisch etwas als Diktat geführt ist, hat nicht Bestand, um ein Gesamtbild von Stadt und Land/Dorf einzufordern.
Und das Land, wo ich mich befinde, muss ich respektieren: Wie es war und ist.
Und die Freiheit heißt: Optisch ist viel Potential für kreative Formen, mit Funktionen, ohne Funktionen, möglich.
Der Ideen sind keine Grenzen gesetzt. Das kann dem einen nutzen, dem anderen nicht gefallen: Das wird nichts daran ändern.
Deshalb braucht man, wenn die Wahl nicht nur entschieden ist, sondern sogar schon umgesetzt wurde, im Nachhinein, auch nicht großartig das Objekt kritisieren.
Ich versuche, nicht nur Anschauungen zu zeigen, sondern herauszukristallisieren, welche Besonderheiten es gibt, und suche nach Möglichkeit ins Gespräch mit den Besitzern zu kommen, und auch einen Blick in das Haus zu werfen, so wie ich es in einigen gezeigten Beispielen getan habe.
Dann versteht man auch mehr, welches Konzept verfolgt wurde.
Wenn die Qualität der Ausführung dann noch stimmt, so hätt' ich da gar nichts zu 'beanstanden'. Erst dann kann ich auch bewerten und urteilen.
So gebe ich hier auch die Ansichten der Besitzer wieder, warum sie sich zum Beispiel ein postmodernes Haus haben bauen lassen (in anderen Fällen noch bauen lassen wollen).
Und ich sehe nichts daran Verwerfliches und Schlechtes, wenn die Bauweise und Designsprache zu tun hat
"mit dem Verständnis thailändischen Denkens und der Anpassung von Ausländern".
Hast Du denn dogmai Deine Meinung mit einem Thailänder schon mal direkt so angesprochen?
Auf der einen Seite wird das ungezwungene und unbürokratische Bauen in Thailand bewundert, aber wenn es um 'anders geartete' Gestaltungsvarianten geht, wird die Nase gerümpft.
Ich achte aber den Entschluss einer Person, sich für sein Design nach seine Vorstellungen gebaut zu haben, und könnte ihm nicht des Stolzes berauben.
A.G.u.G.v. Uwe