Rohdichte von Baustoffen - Gewerk: Wand/Dach

Was man beim Hausbau in Thailand am besten wie einsetzen kann.
Uwe
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Rohdichte von Baustoffen - Gewerk: Wand/Dach

Ungelesener Beitragvon Uwe » Di Jan 12, 2016 9:08 pm

Zitat aus: Baustoffe: "Rissbildung in Bauwerken bei verschiedenen Baustoffen":
thedi hat geschrieben:Eine Lösung ist das nicht, aber ein work around: ich habe solche Risse noch nie bei Häusern gesehen, die mit 'traditionellen' Betonsteinen oder mit den roten Lehmsteinen gebaut wurden.
Betonstein.jpg
Betonstein.jpg (5.45 KiB) 9976 mal betrachtet

Lehmstein.jpg
Lehmstein.jpg (1.38 KiB) 9976 mal betrachtet

Das ist vom Isolationswert her nicht das gleiche. ...

Hi Thedi,
hast Du, oder jemand anderes, das Gewicht von diesen Steinen?
Oder gleich eine Gesamtangabe für das Kilogramm je Kubikmeter?
Falls nur das einzelne Gewicht des Steines vorhanden ist, bitte gleich noch mal dazu die genauen Abmaße (+Foto).
Bitte auch andere Steinsorten, wie z.B. den Vollblockbetonstein, den Q-CON, Superblock und was es sonst noch in Richtung des Gasporen(beton)stein gibt, und alles andere auch, die Verwendung finden, bei dem Wandaufbau.
Aber auch mal das, was auf dem Dach zum "Tragen" kommt.
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Re: Rohdichte von Baustoffen - Gewerk: Wand/Dach

Ungelesener Beitragvon Uwe » Mi Jan 13, 2016 2:13 pm

Aus: Baumaterialien "Erfahrungen mit Superblock???" :
Q-Con.jpg
Q-Con.jpg (253.56 KiB) 9917 mal betrachtet

Hier entnehme ich die Angabe: Gewicht zu Quadratmeter. Erkennt jemand, ob es sich in beiden Fällen um den 70mm oder den 75mm Stein handelt, oder gar ein anderes Format? Und die Bezeichnung rechts ist ein It Daeng? Und ist It Daeng ein Tonziegelstein (fester, aber nicht so hart wie ein Klinker) oder ein Lehmstein ("weicher")?
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Re: Rohdichte von Baustoffen - Gewerk: Wand/Dach

Ungelesener Beitragvon Uwe » Do Jan 14, 2016 5:07 pm

Vorwort:
Der Gasporenbetonstein in Deutschland mit einer Rohdichte von 600Kg/m³ zählt zu den Schwersten, die hergestellt werden (und wird heutzutage kaum noch verbaut. Da nimmt man dann eher Kalksandstein, mit 1200Kg/m³-zwecks tragende Wände und Schallschutz).

Thema:
Die Angabe des Datenblatts von Q-Con bezieht sich auf einen 7,5cm Stein:
75mm Q-Con.jpg
75mm Q-Con.jpg (257.57 KiB) 9864 mal betrachtet

Umgerechnet entspricht der Wert von 45 Kg/m² des Q-Con Datenblatts dann ebenfalls der Rohdichte von 600Kg/m³, wie es Hebel im Datensatz für eine 7,5cm Stein hat. (siehe Vorwort).
Erstaunlich, dass der Q-Con 43dB erreicht.
In Deutschland hat der 7,5cm Hebelstein 32dB. Und erst der 20er Hebel bringt es auf 42dB Schalldämmwert.
Hm, wer liegt denn hier nun falsch?

Der Vollziegel in Deutschland mit einer Rohdichte von 1800Kg/m³, also identisch mit dem It Daeng und eine Stärke von 11,5cm, hat einen Schalldämmwert von 47dB. Die Angabe aus Deutschland für einen 7/7,5cm Ziegel fehlt mir noch. Aber die Angabe, die das Datenblatt von Q-Con mit 38dB angibt, ist sehr realistisch.

Fragestellung:
Und wie jeder weiß, je höher das Gewicht/Rohdichte, umso besser die Schallisolationseigenschaften (und schlechter der U-Wert, aber das ist hier nicht das Thema).
Wie kann es also sein, dass ein leichterer, genauer gesagt, ein um das dreifach leichterer Baustoff, entgegen aller bauphysikalischen Grundsätze, einen höheren, und 5dB sind schon viel, Schalldämmwert besitzt? → Irgendwie verunsichert mich das, was alles so in Thailand möglich ist.
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Re: Rohdichte von Baustoffen - Gewerk: Wand/Dach

Ungelesener Beitragvon Uwe » Fr Jan 15, 2016 3:48 pm

Hat jemand noch mal einen Betonblockstein als Voll- und Hohlvariante zur Hand, und kann mir das Gewicht sagen (inkl. Millimeter genauen Maßen) ?
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Re: Rohdichte von Baustoffen - Gewerk: Wand/Dach

Ungelesener Beitragvon Uwe » Mo Jan 18, 2016 6:12 pm

Für den Hohlblockbetonstein mit 40x20x6cm und 6Kg das Stück, ergibt sich ein U-Wert von ca. 4,5W/m²K.
Mit beidseitig 2cm Zementputz für den Betonstein liegt man bei 4,00W/m²K. Bei Kalkzementputz sind es 3,85W/m²K.
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Re: Rohdichte von Baustoffen - Gewerk: Wand/Dach

Ungelesener Beitragvon Uwe » Di Jan 19, 2016 1:54 pm

Zugrunde gelegte Parameter:
Außentemperatur: 35°C, rel. Luftfeuchtigkeit: 80%
Innentemperatur: 27°C, rel. Luftfeuchtigkeit: 65%


Folgerichtig sollte man ein passendes Fenster für diesen Wandaufbau mit Hohlblockbetonsteinen einsetzen.
Das ist dann halt als Beispiel, ein relativ vernünftiger uPVC-Rahmen mit Einschichtverglasung mit höchstens 6mm Glasstärke.
Wie bei Windsor zu sehen, gilt hier ein Wert von 3,58W/m²K.
So kann man sicherlich auch auf ein 5mm Glas zurückgreifen, was dann fast identische Koeffizienten hat, wie der Hohlbetonstein und somit in der Systemeinheit der ganze Wandaufbau einen einheitlichen U-Wert vorweisen kann.
Natürlich muss man dann ein beschichtetes Wärmeschutzglas haben, sonst (und allzu „billig“) nutz das alles nichts.
Getöntes, beschichtetes Glas hat keinen Einfluss auf den U-Wert.
Beim Dachaufbau sollte man natürlich auch nicht unbedingt auf "Wellblech" o.ä. zurückgreifen, denn unteranderem würde das dann wiederum mit dem Schalldämwert des Wandpaketes nicht günstig ausfallen, der hier bei 30dB liegen dürfte.
(In DACH liegt man bei über 50dB. Und: Eine Erhöhung der Schalldämmung [also nicht allein durch Dämmmaterial, natürlich grundsätzlich von Verwendung von Baustoffen mit hoher Rohdichte] um 10 dB wird vom Menschen als Halbierung der Lautstärke empfunden.)
A.G.u.G.v. Uwe :wave

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Re: Rohdichte von Baustoffen - Gewerk: Wand/Dach

Ungelesener Beitragvon Uwe » Mi Jan 20, 2016 3:58 pm

Der normale kleine rote Vollziegel It Daeng:
U-Wert 3,9 W/m²K; mit Zementputz a 2cm Schicht ergibt sich ein U-Wert von 3,5 und mit Kalkzementputz 3,4W/m²K.
Auch hier ist, wie beim Hohlbetonstein, ein Fenster mit Einschichtverlasung als Wärmeschutzglas und 6mm Stärke und gutem Rahmenprofil (=3,58W/m²K) zu empfehlen. Die Schalldämmwerte würden auch hier gut übereinstimmen (wenn das Dach nicht zu sehr „Larifari“ in der Materialauswahl vernachlässigt wird). Das Fenster hat 32dB und der It Daeng 38dB (wenn man der Angabe vom obigen Datenblatt vertrauen darf-was echt ein toller Wert ist, für den Kleinen) Schalldämmwert.
Die Propotionen der Flächenverhältnisse von Steinwänden und Fensterflächen ergeben insgesamt einen harmonischen Gesamtwert des Schalldämmwertes, auch wenn hier getrennt betrachtet 6dB Unterschied zu verzeichnen sind.
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Re: Rohdichte von Baustoffen - Gewerk: Wand/Dach

Ungelesener Beitragvon Uwe » Do Jan 21, 2016 6:06 pm

Wandaufbau als Doppelschalenmauerwerk:
Ausführung: Hohlblockbetonsteine, 4cm Luftschicht, als Außenlufthinterlüftung ausgeführt, innen- und außenseitig 2cm Putz
Hier ergibt sich ein U-Wert von 3,0 W/m²K.
So kann man auch hier ruhigen Gewissens ein Fenster mit 6mm in Einschichtglasausführung und Wärmeschutzbeschichtung (3,58 W/m²K) zurückgreifen.
Die Schalldämmwerte von Wandaufbau und Fensterflächen sollten zueinander stimmig sein.

Bei vermehrten Einsatz von Klimaanlagen, könnte aber auch ein Doppelglasfenster mit 2x 4mm Glasstärke in Betracht kommen, da ein Beschlagen hierbei weitaus geringer ausfällt. (Und wenn nicht offensichtlich, dann ist, durch den ungünstigen Taupunkt, schon eher im Rahmen der Fenster mit Schwitzwasser zu rechnen. Was nicht so leicht zu bemerken ist.)
Dabei muss man nicht unbedingt auf wärmeschutzbeschichtetes Glas zurückgreifen, was sich in den niedrigeren Kosten bemerkbar macht. Und natürlich lässt sich eine Tönung aufbringen.
Das entspricht dann insgesamt gesehen den sogenannten Isolierglasfenstern der älteren Generation, die einen Wert von 2,8 W/m²K / 32dB erreichen.
Die Doppelverglasung in dieser Form und Stärke verbessert in keinster Weise den Schalldämmwert, und bleibt bei 32dB.
Also insgesamt aber eine vorteilhafte Lösung für klimatisierte Räume mit Aircon, mit hoffentlich nicht allzu großer Preisdifferenz zwischen beiden Fenstervarianten.
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Re: Rohdichte von Baustoffen - Gewerk: Wand/Dach

Ungelesener Beitragvon Tuarek » Do Jan 21, 2016 7:53 pm

@Uwe,
meine Hochachtung für dein Engagement! Mach weiter so.
Gruß Tuarek

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Re: Rohdichte von Baustoffen - Gewerk: Wand/Dach

Ungelesener Beitragvon Uwe » Do Jan 21, 2016 8:43 pm

Danke für Dein Feedback Tuarek.

Ist halt ein bisschen Bauphysik. War mir vorher alles nicht so geläufig. War aber mit dem Kaffeekochen bis vor Kurzem genau so: Nicht, wie immer, 100°Wasser drauf, sondern 95°. Ist 'ne kleine Sache (Ursache), mit großer Wirkung, die man befolgen kann, aber nicht muss.

Bei dem Doppelschalenmauerwerk hab' ich an rampo gedacht, den ich hiermit herzlich grüße.
Und ich denke, Du kommst auch noch "zum Zuge", wenn's Dir recht ist.
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Re: Rohdichte von Baustoffen - Gewerk: Wand/Dach

Ungelesener Beitragvon Uwe » Do Jan 21, 2016 9:17 pm

Uwe hat geschrieben:Wandaufbau als Doppelschalenmauerwerk:
Ausführung: Hohlblockbetonsteine, 4cm Luftschicht, als Außenlufthinterlüftung ausgeführt, innen- und außenseitig 2cm Putz
Hier ergibt sich ein U-Wert von 3,0 W/m²K.
So kann man auch hier ruhigen Gewissens ein Fenster mit 6mm in Einschichtglasausführung und Wärmeschutzbeschichtung (3,58 W/m²K) zurückgreifen.

Achso, ich vergass den Ansatz einer genaueren Alternative: 7/8mm Glassärke kommen an den Wert von 3,0 sehr viel näher.
Denn 0,5W/m²K Unterschied zur Wand, wie beim 6mm Glas, ist noch nicht die Welt (die ist es bei 1,0 schon), aber man kann es ja mal gehört haben.
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Re: Rohdichte von Baustoffen - Gewerk: Wand/Dach

Ungelesener Beitragvon Uwe » Fr Jan 22, 2016 9:12 pm

Hab mal den Plan von Tuarek kalkuliert:

Parameter
(die Werte markieren Grenzpunkte bezüglich der Decke: Sobald davon eine kleine Differenz entsteht, „geht langsam der Taupunkt los“. Bei der Wand gibt’s da erst beginnende "Schwierigkeiten", wenn die rel. Luftfeuchtigkeit 100% beträgt, und die Außentemperatur 50°C anfängt zu übersteigen):

Dachtemperatur innen: 42°C
[Hinweis: Die Decke ist keiner direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt, auf Grund der sorgfältigen Baumgestaltung als natürliche Beschattung, daher der geringe Wert]
relative Luftfeuchtigkeit-Dach: 62%
Raumtemperatur: 28°C
relative Luftfeuchtigkeit-Raum : 60%


Wandaufbau (außen) 25cm: Gasporenbetonstein Q-Con: 600Kg/m³ (wobei ja Q-Con eine große variable Spanne der Rohdichte angiebt: 600-800Kg/m³: 200Kg Unterschied auf den Kubikmeter sind schon nicht Ohne. Also nehme ich als Richtwert den Leichteren: den 600er [weil den Hebel auch hat {aber nicht den 800er}])
U-Wert = 0,6 W/m²K
Schalldämmwert: bei 45dB

Deckenaufbau: 20cm Beton, 5cm Dämmung, 1cm Putz
U-Wert: = 0,6 W/m²K
Schalldämmwert: bei 50dB

Um bessere Höchstwerte der Dachinnentemperatur von max. 55°C zu erreichen, und keinem Taupunktrisiko ausgesetzt zu sein, ist es notwendig, statt Beton etwas leichter zu werden; von der Rohdichte runterzukommen; sprich, also etwas vom Gewicht des Beton mit 2400Kg/m² wegzukommen, und eine Rohdichte zu haben, wie es dem des Zementestrich entspricht.
Dieser hat eine Rohdichte von 2000Kg/m³. Leichter ist in diesem Fall immer von Vorteil (Gesamtaufbau ist ja schon von der Stärke ausreichend).
Auch hierbei (bei 2000Kg/m³): U-Wert 0,6 W/m²K

Bei den Fensterflächen liegt man bei den Standardausführungen Doppelverglasung mit 2 x 4mm bei 32dB.

Die Unterschiede der Dämmwerte zwischen Wand und Fenster sind doch schon merklich: 32 zu 45dB.

Um bei den Fenstern auf einen höheren Schalldämmwert zu kommen, muss man schon ein wenig an dem Glasaufbau „drehen“.
Das heißt, nicht unbedingt gleich auf 45dB, wie die Wand, kommen zu wollen (Das ist zwar machbar, aber eventuell unter „unerträglichen“ Finanzbedingungen für „normal Sterbliche“).
Aber so in diese Richtung:
Als Beispiel:
Um auf 42 dB bei den Fenstern zu kommen, (ich wiederhole gern noch mal: „Eine Erhöhung der Schalldämmung [also nicht allein durch Dämmmaterial, natürlich grundsätzlich von Verwendung von Baustoffen mit hoher Rohdichte] um 10 dB wird vom Menschen als Halbierung der Lautstärke empfunden.“ – und das wäre hiermit gegeben) gibt es eine Alternative, die vielleicht sogar nicht als unerreichbar eingestuft werden braucht, und durchaus tragbar sein dürfte.

Ein Glasaufbau mit Zweifach-Wärmeschutzverglasung ist klar. Aber: Und jetzt kommt’s:
Um am Schallschutz überhaupt etwas zu bewirken, muss der Scheibenaufbau immer mit unterschiedlichen Stärken gestaltet werden.
Zum Beispiel: 6mm und 4mm. Dabei muss die stärkere Scheibe immer außen liegen.
Durch die unterschiedlichen Resonanzen der Gläser erreicht man eine bessere Dämpfung. Gut, man klettert dann irgendwo 2dB nach oben, und liegt dann bei 34dB.
Der Weg der Schalldämmwertverbesserung in Sachen Fenster ist sehr mühevoll. Aber, wie schon erwähnt, die Mühe lohnt sich.
Wie ich feststellen konnte, spielt der Luftzwischenraum der Scheiben eine wichtige Rolle. 16mm sind sehr optimal, bezüglich Effektivität und Kostenpunkt. Das bedeutet, mehr Abstand, z.B. 20/24mm…(vor allem mit Gasfüllung), bringt auch mehr, bedarf aber allein schon breitere Profile, naja und das geht ins Geld. Und mit 16mm ist man wirklich sehr gut bedient.

Ich lenk mal ein bisschen um, in Richtung Sicherheit.
Drauf achten muss man wohl allein, dass man auf sichere, sprich stabilere, Beschläge setzt. Auch in der Anzahl. Dann kommt man mit Dreh-, Kipp schon ein gutes Stück weiter. Kann man also nicht voraussetzen, dass Dreh-, Kipp gleichbedeutend mit sicheren, hochwertigen Beschlägen ausgestattet sind.

Da sind dann ja noch die Sicherheitsgläser. Fast jeder von uns hat sie: Im Auto der Frontscheibe.
Ist ja eigentlich auch eine Doppelscheibe, halt ohne Luftzwischenraum, dafür mit einer Folie.
Aber allein die Lösung mit der Folie bringt noch zusätzlich einen großen Vorteil für den Schallschutz mit.

Und um den Schwenk zu dem Wandaufbau wieder zurück zu finden:
Die Gasporenbetonsteinwände mit dem Wert von ca. 45 dB könnte man mit einem Wärmeschutz-2fachverglasten-Fenster bestücken, welche den Wert von 42 dB erreichen.
Dann wäre man so annähernd auf „gleicher Spur“.
Als Beispiel würde ein folgendes Fenster in Frage kommen: 8mm Sicherheitsglas, 16mm Luft/Argon, 6mm Wärmeschutzglas.
Das Sicherheitsglas hat einen entscheidenden Einfluss auf die Größe des Schalldämmwertes, was man zwar auch mit nur reinem Wärmeschutzglas hinkriegt, dann aber mit viel größeren Scheibenstärken (> Pofilstärke, > Belastung Beschläge).
Und so hat man bei dem System 8/16/6 drei in eins: Sicherheitsschutz, Wärmeschutz und Schallschutz (4. Brandschutz, wenn man dran denken mag).
Von den Kosten her: Ich schätze mal so 70€ mehr pro m², als bei dem Standard 4/16/4.
Aber da kann ich mal für Dich in die Spur gehen, falls Du es wünscht, um einen eins zu eins Vergleich zu Deinem vorhandenen Angebot (oder ein 2. Unabhängiges) zu haben, um zu sehen, auf welchen Wert man kommt, und ob die Alternative es einem sogar vielleicht wert sein könnte, in die Projektplanung aufgenommen zu werden.

Für den U-Wert des Fensters 8/16/6 ergibt sich da nichts weiter: Bleibt bei guten, und von Dir gewünschten, 1,1W/m²K
(Bin mir aber nicht ganz sicher, ob mit oder ohne Argon der Wert von 1,1 steht. Falls mit Gas, dann sollte mit, ein Wert von < 0,8 erreicht werden.)

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Re: Rohdichte von Baustoffen - Gewerk: Wand/Dach

Ungelesener Beitragvon Tuarek » Sa Jan 23, 2016 9:17 pm

@Uwe,
danke für deine Ausführungen und Berechnungen.
Der Schalldämmwert kann ich nahezu vernachlässigen, da das Haus mindestens 80m von der nächsten "Schallquelle",
entfernt liegt, außerdem liegt es mitten im Teakwald.
Und verirrt sich mal ein Hahn auf das Grundstück, dann.........Kochtopf :bäh
Gruß Tuarek

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Re: Rohdichte von Baustoffen - Gewerk: Wand/Dach

Ungelesener Beitragvon Uwe » So Jan 24, 2016 12:49 am

(Erheiterungsbeitrag: nach der trockenen "Brotzeit": Aber: Schalldämmwert passt)

Du Glücklicher.
Für die vielen Hähne, die sich hier bei uns ihr Revier lauthals verkünden, kann ich gar nicht so viele Töpfe auftreiben.
Und dann habe ich noch zu wenig Platz im Topf für diese ohrenbetäubenden und oftmals übersteuerten "Kampfansageanlagen"
(müsste man auch mal weichkochen: Das oder Den):
DSCF9043.JPG
Ruhe in dem kleinsten Dorf? Nö, nicht überall. (grenzt an tonaler Körper"schall"verletzung)
DSCF9043.JPG (260.48 KiB) 9427 mal betrachtet

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Re: Rohdichte von Baustoffen - Gewerk: Wand/Dach

Ungelesener Beitragvon Uwe » Mo Jan 25, 2016 9:22 pm

Uwe hat geschrieben:Zugrunde gelegte Parameter:
Außentemperatur: 35°C, rel. Luftfeuchtigkeit: 80%
Innentemperatur: 27°C, rel. Luftfeuchtigkeit: 65%


Für den Vollblockbetonstein mit 6Kg das Stück (39x13x6cm -gibt es auch in anderen Abmessungen, bei gleicher Rohdichte), ergibt sich ein U-Wert von 5,0W/m²K bei einer Rohdichte von ca. 2300Kg/m².
Mit beidseitig 2cm Zementputz für den Betonstein liegt man bei 4,4W/m²K. Bei Kalkzementputz sind es 4,2W/m²K.

Viele große Unterschiede zur Hohlblockbetonvariante zeigt der Vollblockbetonstein nicht.
Folgerichtig könnte man ein passendes Fenster für dieses Mauerwerk einsetzen:
Ein halbwegs vernünftiger Fensterrahmen und Profil mit Einschichtwärmeschutzverglasung und 5mm (evtll. 4mm, aber keinesfalls weniger) Glasstärke.

Wie aus einigen aktuellen Berichten ersichtlich, kann ein guter U-Wert von Wand und Fenstern (+Decke) bei sehr großer Kaltwetterlage in Thailand (also 5-15°C) helfen, den Wohnrauminnenraum länger warm zu halten, bzw. die Kälte nicht hineinzulassen.

Bei fiktiven Werten von Außentemperatur: 11°C, rel. Luftfeuchtigkeit: 75% und Innentemperatur: 23°C, rel. Luftfeuchtigkeit: 55%
liegt man bei diesem Wandaufbau bei dem Taupunkt noch im grünen Bereich.
Bei 10°C Außentemp. würde der kritische Taupunktbereich an der Wandinnenseite zwischen Putz und Stein einsetzen.
Also in diesem Fall ist eine Temperaturdifferenz von 12°C unbedenklich bezüglich Taupunkt (10°und 22°C passt wieder).
Die Einfachglasscheiben dürften bei erreichen des Taupunkts vielleicht beschlagen. Käme auf einen Praxistest oder Bericht an.
A.G.u.G.v. Uwe :wave


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