Re: Mauwerks-Sperre/Sperrschichtlage

Was man beim Hausbau in Thailand am besten wie einsetzen kann.
Megaman
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Re: Mauwerks-Sperre/Sperrschichtlage

Ungelesener Beitragvon Megaman » Do Okt 08, 2015 2:36 am

Hallo Detlef,
Zu der Sperrschicht: Hab ich das in Deinem vorigen Beitrag richtig verstanden: Es gibt in Thailand keine Bitumen-Bahn (wir Schwaben sagen "Dachpappe" ) ? :wie

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Detlef (†2020)
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Re: Mauwerks-Sperre/Sperrschichtlage

Ungelesener Beitragvon Detlef (†2020) » Do Okt 08, 2015 9:50 am

Megaman hat geschrieben:Hallo Detlef,
Zu der Sperrschicht: Hab ich das in Deinem vorigen Beitrag richtig verstanden: Es gibt in Thailand keine Bitumen-Bahn (wir Schwaben sagen "Dachpappe" ) ? :wie


Zumindest ist mir so etwas, trotz intensiver Suche, hier noch nicht begegnet.
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fraza
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Re: Mauwerks-Sperre/Sperrschichtlage

Ungelesener Beitragvon fraza » Do Okt 08, 2015 2:32 pm

Megaman hat geschrieben:Hallo Detlef,
Zu der Sperrschicht: Hab ich das in Deinem vorigen Beitrag richtig verstanden: Es gibt in Thailand keine Bitumen-Bahn (wir Schwaben sagen "Dachpappe" ) ? :wie


Ich habe mir aus Deutschland 3 Rollen Mauerwerkssperre mitgebracht: https://www.bausep.de/doerken-delta-mauerwerkssperre-25-m.html.

mauerwerkssperre_0.jpg
mauerwerkssperre_0.jpg (12.98 KiB) 10315 mal betrachtet


Allerdings wurde die, weil wir zu spät zur Kontrolle kamen, nicht korrekt von den thailändischen Bauleuten verwendet, obwohl mit Worten und Bildchen erklärt - sie wurde schon oben im Betonfundament mit eingelegt.

mauerwerkssperre_1.jpg
mauerwerkssperre_1.jpg (169.54 KiB) 10315 mal betrachtet

mauerwerkssperre_2.jpg
mauerwerkssperre_2.jpg (169.88 KiB) 10315 mal betrachtet


Tja, Pech - bis jetzt hat sich zumindest noch nichts Negatives gezeigt, aber da muss man noch abwarten.

Megaman
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Re: Mauwerks-Sperre/Sperrschichtlage

Ungelesener Beitragvon Megaman » Do Okt 08, 2015 5:21 pm

Hi Fraza,
danke für den Tip. Ich hab den Händler jetzt angemailt, was die Rollen je nach Breite wiegen. Ich müßte ja alles im Flieger mitnehmen.

Uwe
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Re: Mauwerks-Sperre/Sperrschichtlage

Ungelesener Beitragvon Uwe » Mo Nov 16, 2015 9:26 pm

Hab' heute auch mal nachgefragt: Eine Rolle der Delta-Sperrfolie mit 25 Meter und 11,5cm bring es auf etwas unter 1Kg und hat ein Durchmesser von ca. 13cm.
Die 17,5 breite Variante wiegt ca. 1,3Kg.
Und die Kosten sind auch erschwinglich: ca. 4€ und 6€. Also alles nicht der Rede wert.
Bei einigen Anforderungen werden die G200dd Bitumenschweißbahnen als erste Schicht verwendet. Diese sind aber richtig schwer und darum eher etwas für den Container (also der, der auf dem Schiff).
Aber die Folie von dieser Firma erfüllt auch ihren Zweck.
Wenn man nun einen 7er Stein hat, käme die 17,5cm breite Bahn auf der Fundamentplatte zum Einsatz. Dann hat man den erwünschten 5cm Überstand beidseitig.
Dann kann man damit noch eine zweite Lage (je nach Bedarf/Ansicht) darüber direkt in/auf den Stein legen, damit bei "Überflutung" der Räume, seitens Rohrbruch oder so, die Wände ab einer bestimmten Höhe nicht sofort Wasser ziehen. Hier käme dann die 11,5cm Variante zum Zuge. Müsste dann aber, je nach Steinbreite, hier angenommen 7cm, auch auf dieses Maß geschnitten werden, dass aber einfach zu machen ist, denn hierbei darf ja nichts von der Folie überstehen.
Das heißt, - halt stopp - , da es so was in Th. nicht gibt, und die Steinhersteller, Baumärkte, Bauhandwerker davon nichts wissen (oder wir?), kann es doch sein, dass der "Naseweis" - der Farang - über das Ziel hinausschießt, und es hier gar kein Thema - bautechnischerseits - ist, und es gar besser ist, ohne diese "ominöse" Schicht auszukommen, und es sich, aus welchen Gründen (Schadensverursachung?) auch immer, eher verbietet (würden eventuell Argumente von Seiten der th. Handwerker kommen).
Hat jemand "konstruktive" Ratschläge, wie es sich um diesen Umstand verhält?
Oder ist der Nutzen (aber wieso hat's bislang keiner [Thai in TH.] gemerkt?) doch von Relevanz (und es kann sowieso kein Schaden entstehen?) Denn der Aufwand hält sich ja sonst in Grenzen.
A.G.u.G.v. Uwe :wave

Thomas
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Re: Mauwerks-Sperre/Sperrschichtlage

Ungelesener Beitragvon Thomas » Fr Dez 25, 2015 2:20 am

Kleiner Exkurs zum Thema Bauwerksabdichtung

Unter dem Begriff »Bauwerksabdichtung« werden alle Maßnahmen zusammengefasst, die den bauschädigenden Einfluss von Feuchtigkeit und Wasser auf ein Bauwerk oder einzelne Bauteile verhindern sollen.
Demzufolge ist eine Abdichtung eine aus einer oder mehreren untereinander verklebten oder gespachtelten Abdichtungslagen bestehenden, das Bauwerk oder das Bauwerksteil, flächenhaft gegen Feuchtigkeitseinwirkungen schützendes Konstruktionselement.

Grundsätzliches über Abdichtungen
- Bauwerksabdichtungen werden in der DIN 18195 Teil 1 bis 10 geregelt
- Eine Abdichtung ist zu Planen
- Das Versagen von Abdichtungen ist einer der am häufigsten beanstandeten Mängel im Bauwesen

Zuordnung der Lastfälle
- DIN 18195 Teil 4 : Abdichtungen gegen Bodenfeuchte (Kapillarwasser, Haftwasser) und nichtstauendes Sickerwasser an Bodenplatten und Wänden, Bemessung und Ausführung

Richtig abdichten nach DIN 18195 Teil 4
Dieser Lastfall ist anzunehmen, wenn das Baugelände bis zur ausreichender Tiefe unter der Fundamentsohle und auch das Verfüllmaterial der Arbeitsräume aus nichtbindigen Böden (Sand, Kies, Splitt) bestehen. Feuchtigkeit versickert ohne Aufstau.
Um Schichten- u. Hangwasser sicher abzuführen, ist bei bindigem Boden eine Dränung nach DIN 4095 erforderlich. Deren Funktionsfähigkeit muss auf Dauer sichergestellt sein. Somit werden in diesem Teil 4 der DIN 18195 folgende Abdichtungen geregelt:
1. Alle vom Boden berührten Außenflächen der Umfassungswände
2. Auf Bodenplatten
3. Waagerechte Abdichtungen in oder unter Wänden

Und wie nun „Richtig“ abdichten?

Variante A - Unter Mauerwerk mit Bitumenbahnen
Verlegung von Mauersperrbahnen aus Bitumen-Dachbahnen mit Rohfilzeinlage R 500, Bitumen-Dachdichtungsbahnen G 200 DD, PV 200 DD oder Kunststoff-Dichtungsbahnen nach DIN 18195 auf vorhandener Stahlbetonbodenplatte unter allen Innen- und Außenwänden. Abdichtungsüberstände bei Außenwänden auf der Innenseite ca. 10 cm, auf der Außenseite wandbündig, bei Innenwänden beidseits ca. 10 cm; Stoßüberlappungen mind. 20 cm.

Variante B - Unter Mauerwerk mit Dichtschlämme
Herstellung einer Querschnittsabdichtung unter Mauerwerk auf der Stahlbetonbodenplatte aus zementärer Dichtschlämme unter allen Innen- und Außenwänden. Abdichtungsüberstand auf den Wandinnenseiten mind. 10 cm, außen inkl. Fundamentvorsprung und 10 cm Fundamentstirnseite; zweilagige Applikation im Schlämmverfahren mit einer Gesamttrockenschichtdicke von mind. 2 mm. Die Abdichtung erfolgt alternativ zur DIN 18195-4.


Ist es nun hierfür wirklich erforderlich, Materialien für eine horizontale Wandabdichtung im Koffer per Flugzeug oder im Container per Schiffsreise nach Thailand zu verbringen?

Natürlich nicht, hier in Thailand sind alle Materialien am Markt erhältlich – Man(n) muss sie nur finden.



Die nachfolgend bereitgestellten Produktinformationen verstehen sich ausschließlich als Beispiel und stellen keine Kaufempfehlung dar…

…für Variante A:
Sika® BituSeal T-130 SG (besandete Bitumenbahn gem. EN13969 / DIN52130)
Bezug über Sika (Thailand) Ltd.

…für Variante B:
weber.dry tec (Dichtungsschlämme)
Bezug über Saint-Gobain Weber Co., Ltd.

Abschließend möchte ich noch darauf hinweisen, dass die vorstehenden Informationen kein Beratungsangebot im Sinne der HOAI darstellen und trotz sorgfältiger Beschaffung und Bereitstellung keine Haftung für die Richtigkeit, Vollständigkeit, oder Genauigkeit der Informationen übernommen werden kann.

Viel Erfolg wünscht

Thomas
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„Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen.“ Johann Wolfgang von Goethe (1749–1832)

Tuarek
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Re: Mauwerks-Sperre/Sperrschichtlage

Ungelesener Beitragvon Tuarek » Fr Dez 25, 2015 6:35 pm

Bravo für deine Recherchen !
Das mit den Dichtungsschlämmen wusste ich, kann man, sollte man aber nicht bei Q-con verwenden.
Vgl. http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=& ... SJLmJZGtLA

Zumindest steht da nichts von Betonschlämmen. Ich weiß es nicht so genau, aber wegen den unterschiedlichen Ausdehnungs-
koeffizienten müssen die Mauen, die Massivdecke "wandern" können, um eine Rissbildung zu vermeiden.
Aber vielleicht weiß du oder ein anders Forenmitglied mehr darüber

Thomas
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Re: Mauwerks-Sperre/Sperrschichtlage

Ungelesener Beitragvon Thomas » Fr Dez 25, 2015 9:29 pm

Tuarek hat geschrieben:Bravo für deine Recherchen !

...Dichtungsschlämme...sollte man aber nicht bei Q-con verwenden...


Vielen Dank für die Blumen.

Meine Recherchen in Bezug auf lieferbare Baumaterialien in Thailand betreibe ich, auch aus beruflichem Interesse, nunmehr seit 20 Jahren und mein „Lieferantenverzeichnis“ umfasst mittlerweile rund 300 DIN-A4 Seiten.

Zu der Frage der Anwendbarkeit von Dichtungsschlämmen bei Q-Con Porenbetonsteinen möchte ich auf die Fachinformationen im aktuellen Baubuch der Firma Xella verweisen (Seiten 116/117), welche auch online verfügbar sind. Das oben verlinkte Dokument entspricht nicht mehr in allen Punkten den a.a.R.d.T. (Zur Info: In Österreich sind die Eurocodes mit ihren nationalen Anhängen seit 01.07.2009 verbindlich eingeführt, in Deutschland seit 01.07.2012).

Darüber hinaus kommt es grundsätzlich immer auf den einzelnen Anwendungsfall der Horizontalabdichtung an, deshalb ist dies auch Bestandteil der entsprechenden Fachplanung. Persönlich bevorzuge ich nach Möglichkeit für die Abdichtung am Wandfußpunkt generell, aus verschiedenen technischen Gründen, den Einsatz von mineralischen Dichtschlämmen (MDS).

Viele Grüße,

Thomas
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Thomas
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Re: Mauwerks-Sperre/Sperrschichtlage

Ungelesener Beitragvon Thomas » Fr Dez 25, 2015 10:07 pm

...hier noch Auszugsweise aus dem Xella-Baubuch 2015/2016 kopiert...

xella_page_116.jpg
xella_page_116.jpg (405.57 KiB) 9117 mal betrachtet


xella_page_117.jpg
xella_page_117.jpg (447.95 KiB) 9117 mal betrachtet


Viele Grüße,

Thomas.
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Uwe
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Re: Mauwerks-Sperre/Sperrschichtlage

Ungelesener Beitragvon Uwe » Mo Jan 04, 2016 4:09 pm

Gesundes Neues Tuarek,
Du schreibst: "Nehme Folie mit, bereits eingepackt."
Das heißt, Du nimmst nicht die Bitumsperrschichtbahnen (die richtig schwer sind) mit, sondern die dünnere, leichtere Variante der Folie?
A.G.u.G.v. Uwe :wave

Tuarek
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Re: Mauwerks-Sperre/Sperrschichtlage

Ungelesener Beitragvon Tuarek » Mo Jan 04, 2016 10:51 pm

Habe aus einem Konkurs die Lindner Mauerwerksfolie gekauft. Hat alle Zulassungen, ist Uv-beständig und hat ein feines Muster,
damit der Mörtel besser hält.
Gegen die Bitumenbahnen spricht m.E. die Hitze in Thailand.
Außerdem muss ich ja auch die Decke "schwimmend" lagern, glaube das funktioniert mit PE-Folie besser.
Wünsche Dir auch ein erfolgreiches und friedliches 2016/2559 Jahr


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