Detlef hat geschrieben:catweazle hat geschrieben:....und hasde was damit gemacht?.....
Nöö, noch nich.
…..aber ich werde mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit die aufgeblasenen Blöcke einsetzen.
Mal ganz abgesehen von dem Für und Wider hinsichtlich der Entscheidung, ob es sinnvoll ist, in diesen Breitengraden mit einem Gasbetonstein zu bauen, sieht man immer häufiger Moobans entstehen, die zwar in Skelettbauweise erstellt, aber doch mit „YTONG“ (nachfolgend „Y“ genannt) ausgefacht werden. Das heißt, dass Architekten, Baumeister und Handwerker sich immer mehr mit diesem Baustoff vertraut machen.
Die Frage, ob es Sinn macht, mit „Y“ zu bauen, ist für mich bis heute noch unbeantwortet. Ich meine dieses unter dem Aspekt der Herabsetzung der Raumtemperaturen bei Energieersparnis durch den Einsatz dämmender Baustoffe.
In Nordeuropa, das kann ich nachvollziehen, ist es ohne Zweifel sinnvoll. Da soll die Wärme drin und die Kälte draußen bleiben. Niemand wird dort im Winter auf die Idee kommen, Türen und Fenster den ganzen Tag über offen zu halten. Folglich geht die teuer produzierte Wärme auch nicht auf diese Art und Weise flöten.
Hier sieht es aber ganz anders aus. Fenster und Türen haben am Tag offen zu sein. Das scheint für unsere Gastgeber eine Verpflichtung zu sein, die sie einhalten müssen. Da kann man predigen und Aufklärung versuchen, es wird ein kläglicher Versuch bleiben, diesen Zustand dauerhaft zu erreichen. Denn das Verrammeln des Hauses ist, um die teuer produzierte Kälte im Haus zu halten, genau so notwendig wie oben beschrieben.
Ich möchte aber nicht den Eindruck erwecken, dass das Scheitern eines Energiesparkonzeptes, welches den Einsatz von dämmenden Baustoffen beinhaltet, nur unseren hiesigen Verwandten zuzuschreiben ist. Ich persönlich ziehe es selbst vor, mich in einem von Licht und Luft durchströmten Haus aufzuhalten, anstatt alles hermetisch abzuriegeln und nur durch getönte Fensterscheiben den schönen Himmel und das Grün der Natur, und auch die Geräusche, wahrzunehmen.
Welche Gründe könnte es nun geben, sich für einen „Y“ Block zu entscheiden?
Da kann ich auch nur spekulieren und Vermutungen anstellen.
Ein Grund wäre der Verzicht auf die Skelettbauweise. Keine Pfahlgründung, nur ein Baustoff für den Baukörper oberhalb der Grundplatte. Aber, können die Bauausführenden hier qualifiziert Grundplatten erstellen? Das ist etwas Anderes, als die Hohlräume zwischen den Beams mit relativ einfach zu armierenden Platten auszufüllen. Da werden an die Armierung schon andere Anforderungen gestellt. Ich bin kein Statiker oder Bauphysiker, aber wenn ich mir Zeichnungen von in Deutschland erstellten Grundplatten anschaue, sehe ich doch einen erheblichen Unterschied zu den hier erstellten Bodenplatten. Hinzu kommt die Frage, ob es durch den Verzicht auf Säulen zu einer Kostenersparnis kommt.
Also, schon wieder ein großes Fragezeichen.
Ein weiterer Grund wäre meine, nicht bewiesene Annahme, dass „Y“ Außenwände, die der direkten Sonnenbestrahlung ausgesetzt sind, sich nicht so stark aufheizen wie z.B. It Daeng oder Betonblocksteine. „Y“ scheint mir ein schlechter Akkumulator zu sein. Möglicherweise kann durch den Einsatz von „Y“ der Nachtspeichereffekt deutlich reduziert werden. Den habe ich nämlich aktuell in unserem Haus, welches mit It Daeng erstellt wurde. Die hintere Giebelwand (kein Dachüberhang, da Grenzbebauung) wird die meiste Zeit des Tages von der Sonne beschienen. In diesem Bereich befindet sich die „kalte Küche“, die man passieren muss, um in die „heiße Küche“ und dem außen liegenden Essplatz zu kommen. Abends, wenn es sich schon ein wenig abgekühlt hat, spürt man beim Passieren dieser Stelle ganz deutlich die Strahlungswärme, welche von dieser Wand ausgeht. Ich hoffe, dass sich dieses mit dem „Y“ vermeiden lässt.
Ob es was bringt…..?
Drittens gibt es bei der Skelettbauweise immer ein Bauelement, welches man nicht gegen von unten aufsteigende Feuchtigkeit sperren kann. Das sind die Säulen (auch Sau genannt) Ich habe hier in TH noch kein Haus, welches nach dieser Bauweise erstellt wurde, gesehen, welches nicht im Bereich des unteren Beams, auf dem die Zimmerwände aufliegen und auch im Bereich der Säulen, Feuchtigkeitsschäden aufweist. Blasenbildung und abplatzende Farbe. Im schlimmsten Fall zieht die Feuchtigkeit in das aufliegende Mauerwerk.
Beim Einsatz eines 20 cm breiten (vielleicht reicht auch ein 15 cm breiter) „Y“ Block kann man auf die Säulen verzichten. So kann man den oberen Baukörper lückenlos mit einer Sperrschicht gegen aufsteigende Feuchtigkeit schützen. In D verwendet man hierzu gesandete Dachpappe (Teerpappe) Gibt es hier wahrscheinlich nicht. Es gibt in diversen Baumärkten aber starke Kunststofffolie auf der Rolle ( 1,20 m breit), welche sich eventuell als Sperrschicht eignet. Obwohl, die Folie ist sehr glatt. Ich weiß nicht, ob das ein Umstand ist, der gegen den Einsatz dieser Folie spricht.
Auch hier bleibt wieder ein Fragezeichen.
Zuletzt denke ich, dass der „Y“ letztendlich doch unsere Stromkosten für die Air’s senken wird. Ob im relevanten Maße, weiß ich nicht.
(Nur am Rande: durch den Austausch einer maroden Air gegen eine Neue haben sich unsere Stromkosten von 4.000 auf 3.000 Thailollys reduziert. Pay back = 18 Monate)
Immer wieder höre ich, dass der Einsatz von „Y“ kostensparend hinsichtlich der Erstellungskosten wäre. Wegen der Dimension der Blöcke würden sich die Arbeitskosten reduzieren. Der Klebemörtel würde ja nur ganz dünn aufgetragen, daher auch hier Einsparungen gegenüber konventioneller Bauweise mit Ziegeln, die ja mit 2 cm starken Mörtelfugen einhergeht.
Mhmmm……
Wenn ich den billigsten Baustoff, Betonblock (ca. 7,5 x 20 x 40 cm), zugrunde lege, steigen die Materialkosten beim Einsatz von „Y“ ( 7,5 x 20 x 60 ) um ca. 150 %. Das können vorgebliche Einsparungen bei den Lohnkosten nicht ausgleichen. Ich will hier nicht Äpfel mit Birnen vergleichen, sondern nur meine Zweifel hinsichtlich der Behauptung, mit“Y“ baue man preisgünstiger, zum Ausdruck bringen.
Ich gehe mal vom Gegenteil aus.
Resümé: Es ist für den Laien verdammt schwierig, die richtige Entscheidung bei der Auswahl der Baustoffe zu treffen. Vielleicht zeigt sich nach vollbrachter Tat, ob es eine gute Idee war, mit „Y“ zu bauen.
Ich frage mich immer: wie schaut dein Bedarf bezüglich eines Daches über dem Kopf aus? Nüchtern betrachtet ist man meistens ganz schnell wieder irgendwo bei dem roten Klötzchen, It Daeng genannt. Die Gefahr, der ein potenzieller Bauherr hier ausgesetzt ist, besteht meines Erachtens darin, dass zu viele Emotionen ( noch schöner, noch pfiffiger, nur vom Besten) und auch Wunschdenken bei der Planung und Erstellung seines Lebenstraums einfließen.
Für mich kam z.B. nur eine Dachrinne aus Edelstahl infrage. Würde ich nach heutigem Wissen nicht mehr machen. Für das Geld hätte ich mir für den Zeitraum von 100 Jahren Dachrinnen aus verzinktem Blech ans Haus hängen können. Hinzu kommt, dass Edelstahl äußerst lebhaft auf Sonnenbestrahlung reagiert. Ich weiß, dass Edelstahl nix für den wärmeexponierten Einsatz ist. Trotzdem. Es musste Edelstahl sein. Geht nie kaputt. Heute werde ich bei Aufwärmung der Dachrinnen immer lautstark auf meine Fehlentscheidung aufmerksam gemacht. Das Material dehnt sich so stark aus, dass hohe Spannungen entstehen und die Rinnen verwerfen sich. Bumm! Päng! Bumm! Dadurch leiden natürlich die gelöteten Stöße. Sie reißen und werden undicht.
Habe mich bei den neuen Zimmerdecken (hab ein gebrauchtes Haus gekauft und mit viel Liebe umgefrickelt) für alukaschierte Gipskartonplatten entschieden. Soll ja die Wärme reflektieren. Heute weiß ich: totaler Blödsinn. Die Alufolie reflektiert solange, solange sie blitzeblank ist. Hat sich erst mal eine Staubschicht, die ja in nullkommanix zustande kommt, abgelegt, ist der Effekt gleich null.
Aber auch dieses nur am Rande.
Erfahrungen von Leuten abfragen, die bereits mit „Y“ gebaut haben? Auch so eine Sache. Niemand gibt gerne zu, Geld für minimale Effekte in den Sand gesetzt zu haben. Hab da so eine Geschichte am Rande mitbekommen. 20 cm „Y“, Luftspallt und Isolierungsmaterial. Hat, glaub ich, ’nen Dämmwert von ’ner 1,20 m Steinmauer. Frage: na, wie warm ist’s denn bei Euch? „ 32°“ „Und im Haus?“ „31°“ Alles klar?
Ein sehr wichtiger Punkt ist, nach meinem Dafürhalten, eine ordentliche Dämmung der Zimmerdecke. Nicht des Daches. Der über der isolierten Zimmerdecke befindliche Raum sollte ausreichend belüftet werden. Denn die Strahlungswärme, die von oben kommt heizt die Räume ebenfalls erheblich auf. Die anderen, begleitenden Maßnahmen, die man noch treffen kann ( Beschattung, Bäume usw.) sind ja hinlänglich bekannt.
Freu mich schon auf Reaktionen auf meine Erguss!
LG
Ein immer noch ratloser Detlef