marthai79 hat geschrieben:Naja, vielleicht kann ich mich einfach zurückziehen, schlisslich muss sich ja auch jemand um das Baby kümmern. Ich lass die Thais dann machen.
Das war die Empfehlung meiner lieben Frau, als ihr Vater verstarb. Sie wollte mich nicht dem für einen "Westler" chaotisch anmutenden Prozedere aussetzen.
Dafür war ich ihr übrigens sehr dankbar. Erst recht nach Schilderung des Ablaufes der äußerst "ruralen" Zeremonie. 150 Teilnehmer auf engstem Raum, über 3 Tage. Wobei ein großer Teil unter freiem Himmel übernachtet hat.
Laut Aussage meiner Frau war es den Hinterbliebenen auch recht, denn bei einem derartigen Anlass werden, aufgrund der Tatsache, dass dann auch alle Familienmitglieder versammelt sind, sehr interne Dinge besprochen.
Trotzdem ich der Schwiegersohn bin und man mir auch freundlich begegnet: ich gehöre nicht zur Familie. Ich hätte wie ein Fremdkörper gewirkt.
Sollte deine Frau jedoch den Wunsch äußern, sie zu begleiten, solltest du das tun. Die Anwesenheit von Babys ist bei solchen Anlässen übrigens ganz normal.
Auch dass deine Frau bei der Diskussion bezüglich des eventuellen baldigen Ablebens ihres Vaters "zumacht", finde ich normal. Wenn man schon sein eigenes Leben nicht plant, so wie wir es gewohnt sind, erst recht "plant" man nicht einen Trauerfall im Familienkreis. Erstens, es kann nicht sein, was nicht sein darf und zweitens: wenn die Situation eingetreten ist, ist es immer noch früh genug, sich darauf einzustellen.
Meine Empfehlung ist: versuche herauszufinden, ob ein Fernbleiben deinerseits auf Verständnis stößt. Ein angemessener Geldbetrag im Briefumschlag findet vielleicht mehr Beachtung als dein persönliches Erscheinen. Es sei denn, die Beziehung zu deinen Schwiegereltern ist annähernd gleichzusetzen, wie die der eigenen Kinder. Das wirst du aber sicherlich am besten beurteilen können.