Seite 1 von 1

Überleben im Isaan: Die Hitze,Wasser und der elektr. Strom

Verfasst: Mi Apr 25, 2018 6:24 pm
von KoratCat
Parallel zur Problematik Unterspannung und Stromausfall sollte man sich die Frage stellen, wie man sich effektiv und kostengünstig gegen die Hitze wappnen kann. Gute Isolation allein hilft nicht! Wenn der Strom ausfällt, läuft keine Klimaanlage. Und wenn die Spannung gering ist, läuft sie zwar und schluckt kräftig Strom, kühlt aber nicht oder kaum.

Die meisten von uns haben diese Splitt-Typ-Klimaanlage an der Wand mit Kompressor außen gewählt. Da hört man den Kompressorlärm durch die Wand halt nicht. Wenn der Kompressor bei Hitze mit der heißen Luft „gekühlt“ werden soll, tut er dies wegen der Hitze aber nur beschränkt. Und das kalte Kondenswasser, das innen entsteht, läuft ungenutzt durch eine Röhre nach außen ab.

Ich habe kürzlich etwas umgebaut bzw. weiter ausgebaut. Leider hat der Elektriker gemurkst: Er hat u. a. vergessen, vor Anbringen der neuen Deckenverkleidung ein starkes Kabel für eine Klimaanlage zu meinem neuen Arbeitszimmer zu legen. Also habe ich mich in meiner Not vorläufig mit einer kleinen „tragbaren Klimaanlage“ (26 kg, auf Rollen) mit 12.000 BTU begnügen müssen, deren 5,4 A (1,35 kW) meiner Steckdosenleitung keinen Schaden zufügen kann. Nach auch nur kurzem Stromausfall startet sie nicht von selbst, was zwar nervend sein kann, aber die Stromleitung und den Zähler schützt, wenn sie nicht wie alle anderen angeschlossenen Geräte (Ventilatoren, Wasserdruckpumpen, Kühlschränke etc.) bei der Rückkehr des Stroms sofort und gleichzeitig tief Strom zum Starten des Kompressors zieht.

Den Abluftschlauch klemmt man zur Installation mit einer Schiene zwischen Fenster und Rahmen, EU-Stecker in die Steckdose. Der Kompressorlärm ist erträglich (etwa 52 dB bei Ventilator "high"), geht im Rauschen des Ventilators unter; nur wenn das Thermostat den ein- oder ausschaltet, gibt es einen hörbaren Klick, ansonsten etwas Rauschen vom Ventilator, je nach Leistung. Natürlich bringt sie in dem über 30 qm großen, ca. 8m langen und 4 m schmalen Raum mit 4 zweiflügeligen Fenstern allein nicht viel. Ich hab deshalb zum schnellen Abkühlen auf beiden Seiten davon noch Ventilatoren im Betrieb, die die Kaltluft in den langen Raum blasen. Aber es ist erstaunlich, was das kleine Ding allein schon bringt, und dass es bei Unterspannung von ca. 170 Volt noch einwandfrei kühlt. Die 30.000-BTU-Klimaanlage im Schlafzimmer bläst da nur noch warm.

Aus Zeiten des totalen Stromausfalls habe ich aber noch so einen Ultraschall-Luftbefeuchter (Ultrasonic Humidifier, Steam Fan, Ionizer), der ja auch etwas kühlt, und insbesondere, den ich mit seinen 46W stundenlang über einen Wechselrichter und eine kleine Mopedbatterie betreiben kann. Da ich meistens am Schreibtisch oder am Computer weit von der Klimaanlage entfernt sitze, betreibe ich den auch noch in meiner Nähe, lasse mich kühl anblasen. Früher, als ich noch keine Klimaanlage hatte, nur den Luftbefeuchter in Betrieb hatte, kühlte der nur ein wenig, und es musste auch sehr selten Wasser nachgefüllt werden. Jetzt aber, im Zusammenwirken mit der Klimaanlage braucht der fast jeden Tag einen Eimer Wasser und bläst auch recht kühl. Man sollte jetzt doch annehmen, dass der Kondenswasserbehälter in der Klimaanlage auch oft ausgeleert werden müsse. Wenn der voll ist, zeigt sie statt der eingestellten Temperatur "FI", ein rotes Warnlicht leuchtet auf und sie läuft nicht. Ist erst zweimal vorgekommen, etwa eine Woche nachdem ich die Anlage in Betrieb genommen hatte und dann etwa 1 Monat später. In der Beschreibung steht, dass er wohl selten geleert werden müsse, das Kondenswasser zum größten Teil wieder in den Luftkreislauf gebracht werde.

Es ist mir ein physikalisches Rätsel, nicht nur, wo all das Wasser bleibt, das ich in den Luftbefeuchter fülle, sondern auch wie das Zusammenwirken des Luftbefeuchters mit der doch recht kleinen Klimaanlage den großen Raum so gut kühl hält. Ich vermute, dass zum einen die Klimaanlage sehr effektiv ist, weil zur Kühlung des Kompressors nicht nur die dann über den Abluftschlauch nach außen abgeführte kühlere Raumluft beiträgt, sondern auch das Kondenswasser zur Kühlung des Kompressors genutzt wird, bevor es mit der allerdings recht heißen Abluft durch den Schlauch nach außen geht. Durch die vom Luftbefeuchter verursachte relativ hohe Luftfeuchtigkeit kommt es wohl auch zu mehr Kondenswasser und daher effektiverer Kühlung des Kompressors.