Überspannung/Unterspannung

Für alle Themen rund um den Strom beim Hausbau, seien es Kabelverbindungen, Steckdosen, Verteilerdosen, Erdkabel, Sicherungskästen, Wasserpumpen, Klimaanlagen, Beleuchtungssysteme etc.
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KoratCat
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Re: Überspannung/Unterspannung

Ungelesener Beitragvon KoratCat » So Apr 10, 2016 2:27 pm

fraza hat geschrieben:Gibt es diese extremen Spannungsschwankungen überall in Thailand bzw. im Isaan? Oder nur - technikbedingt - in bestimmeten Gegenden?


Der Amphur Non Sung z. B. ist ein Extremfall, wurde bei der systematischen Entwicklung der Infratruktur seit Jahrzehnten vernachlässigt. Hier ein "kosmetischer" Flicken und da ein "kosmetischer" Flicken; in der Regel vor Wahlen...

Vom Amphur Muang, Chokchai, Phimai etc. hatte ich bisher auch noch keine Beschwerden gehört. Tourismus, Industrie und die Armee brauchen schließlich eine zuverlässige Stromversorgung. Und wenn es in Pakchong, Sikhiu oder Wangnamkhiao Probleme geben sollte, werden die ganz bestimmt zuallererst repariert. Sonst wären die Feierabend- und Wochenendflüchtlinge aus Bangkok in ihren Villen nicht zufrieden...
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Re: Überspannung/Unterspannung

Ungelesener Beitragvon KoratCat » Mo Apr 11, 2016 9:45 am

Mal zurück zu dem von mir erstandenen "Voltage Step Up Transformer" im (theoretischen) Vergleich zur Step-Up-Funktion der sogenannten AVR:

Grundsätzlich sollte man beim Zugrundelegen von Herstellerangaben zur Leistung bei Kalkulationen zwar sehr vorsichtig sein in Thailand, weil die Messverfahren nicht normiert sind, hier tue ich das aber zum Verständnis der Arbeitsweise, nicht der tatsächlichen Leistung der Systeme.

Das Gerät von DoHome hat einen "Eingangsspannungsbereich" von 110 - 220V. Es kann auf 9 Stufen (1 - 9 mit jeweils beschränkter Transformationsleistung auf 220V, und max, also höchste Stufe ohne Beschränkung) arbeiten. Jede Stufe ist wie ein Trafo für sich und "bedient" einen anderen "Eingangsspannungsbereich". Legt man lineare Verhältnisse zugrunde und dividiert die 110 V des "Eingangsspannungsbereichs" durch 9 ergibt sich ein "Eingangsspannungsbereich" von jeweils ca. 12V höher als auf der nächst unteren Stufe. Also ergäben sich rein rechnerisch für die Stufen in etwa die folgenden Bereiche:

Stufe 1: 208 - 220V
Stufe 2: 196 - 207V
Stufe 3: 183 - 195V
Stufe 4: 171 - 182V
Stufe 5: 159 - 170V
Stufe 6: 139 - 160V
Stufe 7: 128 - 138V
Stufe 8: 120 - 137V
Stufe 9: 110 - 119V

Theoretisch erhöht sich der kW-Verbrauch mit jeder Stufe auch um ca. 10 - 12%. Dem steht jedoch ein höherer Wirkungsgrad gegenüber: Ventilatoren laufen schneller und Lampen leuchten heller; Kühlschränke und Klimaanlagen, die vom Ergebnis, der Temperatur im Kühlschrank bzw. der Raumtemperatur, gesteuert werden, schalten früher ab, müssen die Kühlaggregate nicht so lange einschalten, um die Temperatur zu halten, und schalten auch weniger häufig ein. Auch dürfte der verminderte Verschleiß der mit korrekterer Spannung arbeitenden Geräte ein Gegengewicht zu den höheren Stromkosten ergeben.

Tagsüber und nachts ist derzeit Stufe 4, tagsüber meist ( ausser vielleicht an Sonn- und Feiertagen) und abends immer Stufe 5 nötig, mitunter muss ich abends auch bis auf Stufe 6 hochdrehen, um relativ konstant 220V zu erhalten. Bei einer niedrigeren Stufe arbeitet der Trafo zwar immer noch, bringt aber entsprechend weniger an Verstärkung, es bleibt bei einer Unterspannung, die aber immer noch wesentlich höher ist als die Netzspannung vom Zähler her. Volle Spannung haben wir eigentlich nur bei Sonnenaufgang, nachdem in Thailand die Nachtlichter ausgeschaltet wurden, aber nur kurze Zeit bis zum Anwerfen der Reiskocher, Heisswasserbereiter, Kaffeemaschinen, Ventilatoren, Klimaanlagen, Wasserdruckpumpen etc. Wer um diese Stromschwankungen weiss, wartet halt auf einen günstigen Moment, bis er seinen Stromfresser zuschaltet...

Nach den hier gängigen Berichten (in den Foren und seitens meiner unter dem selben Problem leidenden Thai und Farang-Nachbarn) über die Wirksamkeit der AVR könnte ich nur Vermutungen über deren "Step-Up-Arbeitsweise" anstellen. Angegeben sind meist Arbeitsbereiche von 150V bis zum sog. Überspannungsbereich. Während mein Trafo bei Hochschalten auf die Stufen 5 oder 6 noch die gewünschte Leistung bringt, tut sich bei denen dann meist gar nichts mehr, die Ausgangspannung ist entweder noch sehr weit unter dem Wert von 220V oder mitunter sogar nur gleich der Eingangsspannung bei jedoch sehr erhitzten, also viel Betriebsstrom fressenden, Geräten. Häufig ist auch der für das Gerät notwendige Betriebsstrom nicht ausreichend und es verweigert den Dienst überhaupt. Klicken, also hörbares Umschalten auf höhere Transformation berichtet keiner. Ich vermute daher, dass deren AVR nur mit einer Automatik für Umschalten von "Step-Up" auf "Step-Down" (bzw. nur Sicherheitsabschaltung bei Überspannung) ausgestattet ist, ansonsten mit einem statischen Trafo, entsprechend einer einzelnen Stufe im unteren Bereich des von mir erstandenen Monsters. Zuverlässige Berichte mit Messwerten über tatsächliches Verhalten bei extremer Unterspannung (vergleichbare Situation) habe ich nirgends finden können.

Edit: Post gekürzt.
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Re: Überspannung/Unterspannung

Ungelesener Beitragvon KoratCat » Mo Apr 11, 2016 2:20 pm

thedi hat geschrieben:Es gibt Geräte namens AVR (Automatic Voltage Regulator) die genau dieses Problem beheben. Sie nehmen irgend eine Eingangsspannung zwischen 150 und 250 Volt und transformieren das auf 220 Volt.

(...)

Teure Geräte dieser Grössenordnung machen das sehr gut - d.h. es gibt dann wirklich 220V. Sie kosten 40'000 Baht. Sie liefern entweder 220V oder stellen ganz ab.


Dass dann gleich das ganze Haus in totaler Dunkelheit versinkt und die Kühlschränke bis zum manuellen Wiedereinschalten der Sicherung des AVR den Dienst ganz versagen, wenn die Netzspannung mal unter 150V fällt, ist sicher nicht gewünscht. Bei dem "Voltage Step Up Transformer" bleibt die Ausgangsspannung dann halt nur vorübergehend unter 220V. Entweder regelt man manuell auf eine hörere Stufe oder ist mit vorübergehend nur eben nicht ganz voll erhöhter Spannung zufrieden, die jedoch weit über der momentanen Netzspannung liegt. Ein manuelles Umschalten des Geräts auf Umgehung, soweit überhaupt möglich, oder gar Wiedereinschalten am Sicherungsschalter, um überhaupt wieder Licht im Hause und Betrieb der Kühlschränke etc. zu haben, ist aber nicht notwendig. Dass es mal zu einem Spannungsabfall von -10% bis -20% kommt, schadet den meisten Geräten noch nicht; problematisch wird es erst, wenn wesentlich größere Spannungsabsenkungen und häufig vorkommen.

Ich gehe aber davon aus, dass Thedi die Funktion bei Überspannung gemeint hat, dass dann eben nicht "Step-Down" transformiert sondern zur Sicherheit ganz abgeschaltet wird. Das kann aber auch ein entsprechend eingestellter Leitungsschutzschalter (RCD)!
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Re: Überspannung/Unterspannung

Ungelesener Beitragvon Uwe » Mo Apr 11, 2016 4:27 pm

Liegen alle hergestellten und verkauften (+ importierte und in Lizenz hergestellte) Geräte in Thailand heute immer noch bei den gewünschten und optimalen (für Thailand) Spannungswerten von 220 Volt (im Unterschied zu EU mit 240V) ? Die Hauptversorgung liegt auch "bei" 220V ?
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Re: Überspannung/Unterspannung

Ungelesener Beitragvon KoratCat » Mo Apr 11, 2016 5:40 pm

Uwe hat geschrieben:Liegen alle hergestellten und verkauften (+ importierte und in Lizenz hergestellte) Geräte in Thailand heute immer noch bei den gewünschten und optimalen (für Thailand) Spannungswerten von 220 Volt (im Unterschied zu EU mit 240V) ?


Geräte höherer Qualität mit regelbarem Netzteil sind nach meiner Erfahrung immer auf 220V voreingestellt. Ansonsten ist als Betriebsspannung auch immer 220V angegeben.

Uwe hat geschrieben:Die Hauptversorgung liegt auch "bei" 220V ?


Das steht auf meinem Zähler. Messen konnte ich das zuletzt, als ich noch in der Stadt wohnte (-1997). Im Amphur Nonsung gibt es extreme Schwankungen, meist weit drunter.

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Re: Überspannung/Unterspannung

Ungelesener Beitragvon AusmTiefstenIsaan » Mo Apr 11, 2016 6:52 pm

Ok, jetzt mal ohne Ironie: KoratCat: Wenn Dein Gerät so wie Du es beschreibst arbeitet, dann ist das aber kein "normaler" Step-Up-Transformator (SUT). Ein solcher transformiert die Eingangsspannung stets in einem konstanten Verhältnis nach oben (technisch sind das das zwei Spulenwindungen mit unterschiedlicher Windungszahl) bzw. nach unten (Dann ist es ein Step-Down-Trafo). Ich kenne solche Geräte eigentlich nur dafür, Maschinen etc. zu betreiben, die für eine abweichende Spannung ausgelegt sind (z.B. amerikanische 110V-Geräte am 220V-Netz zu betreiben bzw. umgekehrt). D.h. wenn ich meinen "Normalen" SUT so einstelle, dass er - wenn die verfügbare Eingangsspannung 150V ist - gerade 220V liefert (Faktor 1,46) dann habe ich den unerwünschten Effekt, dass - sobald die Eingangsspannung ihren "normalen" Wert von 220V erreicht, plötzlich am Ausgang 320V habe. Ein AVR (Automatic Voltage Regulator) macht (sollte machen!!) genau das, wass KoratCat beschreibt - er nimmt eine (fast beliebige) Eingangsspannung und liefert am Ausgang stets eine konstante Zielspannung (hier in TH sind 220V gewünscht). Eventuell hat das Gerät von KoratCat noch einen eingebauten Spannungsbegrenzer. Wäre schon mal viel wert.

Die Leistungen, die mit solchen Geräten abrufbar sind, sind von der "inneren Technik" abhängig. Grundsätzlich ist die Leistung gleich dem Produkt aus Spannung und Stromstärke, d.h. wenn mein Übergabepunkt zum Stromnetz max. 45 A liefern kann (bevor der Zähler abraucht), dann kann ich bei 220V ca 10kW "ziehen". Wenn die Eingangsspannung auf "nur" 110V abfällt, dann kann ich max. 5KW ziehen (das ist unabhängig, ob ich "nach" dem Übergabepunkt dann wieder die Spannung erhöhe.

Natürlich auch wichtig ist der Regelbereich des AVR. Wenn die Eingangsspannung unter die "Schwelle" des Gerätes fällt, dann ist das genauso als ob der "Saft ganz weg" ist; dunkel, heiss usw. Wenn der "billige" vom Global da Schwächen zeigt, dann isser nix wert. @thedi: Wie ist denn der "teure": Bis zu welchem Wert darf die Eingangsspannung da abfallen?

Zum Punkt Sicherungen: Die üblicherweise verwendeten Sicherungen sind darauf ausgelegt, Stromstärken zu prüfen. Wenn irgendwo ein "Leck" im Stromkreis ist (d.h. Strom fliesst zur Erde ab) oder ein Kurzschluss liegt vor, dann steigt die Stromstärke auf unzulässige Werte und die Sicherung löst aus ("schaltet ab"). Die FIs (Safety-Cut) sind ein wenig klüger; die prüfen ob der Strom, der am einen Kabel "reinkommt" am anderen Kabel auch wieder "rausgeht". Wenn da was "verlorengeht", dann schalten die auch ab, weil dann irgendwas faul ist.
Nun sind die meisten Geräte auf feste Eingangsspannungen ausgelegt; die ziehen immer denselben Strom. Wenn durch einen SUT die Spannung nun wesentlich erhöht wird, dann versuchen die nur mit höherer Leistung (Produkt aus Stromstärke und Spannung) zu laufen (und das halten die Wenigsten durch). Beispiel: Eine 100W Glühlampe braucht ca 0,5 A. Wenn die 110V Spannung erhält, dann ist sie einfach wesentlich dunkler (aber das gleicht das menschliche Auge problemlos aus). Wenn sie aber plötzlich 400V bekommt, dann leuchten kurz 200W auf und die Lampe ist Vergangenheit. Um dieses Problem zu übergehen, ist ein Überspannungsschutz notwendig (aber Achtung: in D sind die Überspannungsschutz-Steckdosen, die man normalerweise angeboten bekommt auf "satte" Überspannungen gezielt, wie sie z.B. bei Blitzeinschlägen vorkommen (das sind dann 1000+V). Für "leichte" Überspannungen brauchts dann schon einen guten Elektriker.
Für die "fetten" Stromverbraucher (AirCon, Heiswasser etc.) gibts dann auch noch die Möglichkeit eines Leistungsschutzschalters (wie geschrieben: Leistung ist - vereinfacht gesagt - das Produkt aus Spannung und Strom; diese Teile schauen auf Beides).

Aber diejenigen, die dieses Problem wirklich betrifft, scheinen tatsächlich in der Minderheit zu sein; bis jetzt habe ich gelesen, dass Unterspannungen bis <150V bei KoratCat auftreten und ich HABE deutliche Unterspannungen (sehe ich an Waschmaschine [läuft net] und Bohrmaschine [kann ich den Bohrkopf mit der Hand festhalten]; ein Kollege, der "nur" 10km weg wohnt (in der nächsten Kleinstadt) hat das Problem noch nie gesehen (und dessen Stromberbrauch ist m.E. deutlich höher als meiner). Da ist der Strom gelegentlich mal "ganz weg", aber "nur ein bisschen" hat er nie - das dürfte mit der Netztopologie zusammenhängen; wer am "Ende" hängt ist halt von jedem(!!) Umspanner auf dem Weg abhängig.

LG von Holger (den die Elektrotechniker jetzt hauen dürfen :-) )


@Uwe: Nö, die Regel sind 220V aber z.B. mein PC-Netzteil (mit Monk-Unterstützung) hat z.B. 110-240V.
Zuletzt geändert von AusmTiefstenIsaan am Mo Apr 11, 2016 7:02 pm, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Überspannung/Unterspannung

Ungelesener Beitragvon AusmTiefstenIsaan » Mo Apr 11, 2016 6:58 pm

fraza hat geschrieben:Gibt es diese extremen Spannungsschwankungen überall in Thailand bzw. im Isaan? Oder nur - technikbedingt - in bestimmeten Gegenden?


Siehe vorherigen Post. Freut mich, wenn das Problem bei Dir (noch!) nicht vorliegt. Aber: Warum haben die wohl eine Anzeige für die Spannung eingebaut. In D wäre das IMHO absolut unnötig...

LG von Holger

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Re: Überspannung/Unterspannung

Ungelesener Beitragvon thedi » Mo Apr 11, 2016 8:34 pm

Mein teurer AVR hat einmal abgeschaltet, als die Netzspannung sehr tief runter ging. Das Gerät also nicht mehr 220V hoch transformieren konnte. Das war ein mal, vor ein paar Jahren. Ich habe die Netzspannung damals nicht gemessen, weiss also nicht wo der Grenzwert lag. Aber bei 150V im Netz funktioniert er einwandfrei und macht zuverlässig 220 V.

Das teure Gerät kann auch herunter transformieren, wenn einmal etwas zu viel kommen sollte.

---

Das billige Gerät vom Global kann nicht herunter transformieren. Wenn dort zu viel käme, würde das so weiter gegeben. Es funktioniert auch bei 150V Netzspannung noch. Tiefere Werte hatten wir nie seit ich das Gerät verwende.

In letzter Zeit ist die Stromversorgung bei uns generell deutlich besser geworden. Daher kann mein AVR eine ruhige Kugel schieben.

Im Gegensatz von Koratcat sitze ich lieber im dunkeln wenn die Spannung zu tief fällt, so dass mein AVR keine 220V mehr machen kann. Das wäre mir dann lieber als wenn Aircond und andere Motoren nicht mehr drehen und verbrennen. Das ist ja auch der einzige Grund warum ich einen AVR habe: weil es mir einfach satt hatte, teure Geräte reparieren zu lassen, bei denen die Motoren durchbrannten. Oder wenn die Aircond nicht kühlte, weil der Kompressor zu wenig Saft bekam - zwar dank einem internen Überhitzungsschutz nicht kaput ging, aber auch nicht mehr kühlte. Seit ich AVR einsetze, hatte ich nie mehr ein Problem mit der Stromversorgung oder mit überhitzten Motoren. Lampen springen sofort an usw. Kurz und gut: ich bin mit dem AVR happy - ich muss mich nicht darum kümmern. Er macht einfach Jahr ein Jahr aus seien Job. Ich habe ihn schon lange nicht mehr angeschaut und eigendlich schon fast vergessen, dass sich den habe. So sollte es meiner Meinung nach sein.

Koratcat ist offensichtlich mit seinem Gerät happy. Auch gut.


Mit freundlichen Grüssen

Thedi

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Re: Überspannung/Unterspannung

Ungelesener Beitragvon KoratCat » Mo Apr 11, 2016 8:52 pm

thedi hat geschrieben:Koratcat ist offensichtlich mit seinem Gerät happy. Auch gut.


Besser wäre, der Stom stünde hier konstant mit 220V zur Verfügung. Das manuelle Nachjustieren, wenn die Spannung einfach noch weiter runterging, wird irgendwann mal unbequem. Sehr gut ist aber, dass die Möglichkeit der Leistungserhöhung in Extremsituationen besteht! Ich rechne damit, dass nach der Hitzeperiode kein so großes Problem wie jetzt mehr zu verzeichnen ist.

Wenn ich nicht von Natur aus Interesse am Finden kostengünstiger Problemlösungen hätte, würde ich mir vielleicht auch einfach ein gutes vollautomatisches Gerät kaufen. Aber da muss man schon ganz schön rumrennen, um ein leistungsfähiges Gerät überhaupt und dann noch zu akzeptablem Preis zu finden. Der Bereich von 140 - 253V wird bei den "automatischen" Geräten auch in den höheren Preisklassen nicht unter- oder überschritten. Da greifen dann die "Under Voltage Protection" und respektive die "Over Voltage Protection" ein und schalten das Gerät mit der gesamten Stromversorgung ab, überlassen die Gefrierschränke dem Auftauen etc.

Ich bin nicht der Einzige, der hier unter Unterspannung leidet. Nach den Berichten hier aus der Nachbarschaft, die über ihre Kaufentscheidungen nicht so glücklich sind, deren Erwartungen nicht voll erfüllt wurden, habe ich halt mal was Anderes ausprobiert. Gegenüber den Erfahrungen meiner Nachbarn kann ich (noch) Erfolg verzeichnen.

Die Information und Funktionsbeschreibung über das von mir erstandene, vom Hersteller als "Voltage Step Up Transformer" etikettierte Gerät erfolgte in Beantwortung jener Frage:

Uwe hat geschrieben:gibt es denn andere Geräte (AVR) die andere Parameter "verkraften", die unter 150V und über 250V liegen. Denn es scheint ja doch ab und zu mal vorzukommen, das da die Spannungswerte deutlich mehr schwanken, als in diesem Bereich von 150-250 Volt.


Es ging nicht darum, ob es schlicht "besser" sei als die von Anderen erstandenen Geräte, sondern dass es den in der Frage gestellten Zweck erfülle, der ausserhalb des Arbeitsbereichs der anderen genannten Geräte liegt, und für normale Sterbliche noch erschwinglich ist. Im 6-stelligen Bereich gibt´s die tollsten Geräte. Bei den Summen kann ich mir aber auch selbst schon ein (Solar-) Kraftwerk bauen...

AusmTiefstenIsaan hat geschrieben:Wenn Dein Gerät so wie Du es beschreibst arbeitet, dann ist das aber kein "normaler" Step-Up-Transformator (SUT)...

(...)

Ein AVR (Automatic Voltage Regulator) macht (sollte machen!!) genau das, wass KoratCat beschreibt


Wie formulierte der William Shakespeare das so zutreffend?


"Was ist ein Name? Was uns Rose heißt, wie es auch hieße, würde lieblich duften."
Quelle: Romeo und Julia II, 2. (Julia)

Also sollte man nicht so sehr auf aufgedruckte Namen (und vom Hersteller angegebene Techn. Daten) fixiert sein. 'Automatisch' ist häufig nur ein "Fänger"... :wave

Man könnte sich nun denken, dass ein solches Gerät durchaus die Eingangsspannung messen und dann "automatisch" (d. h. prozessorgesteuert) mittels elektromagnetischer Umschaltung (Relais) oder gar einem Servomotor die entsprechende Arbeitsstufe wählen könnte. Das geht aber nur dann ohne kurze Stromunterbrechung während des Umschaltens, wenn das Gerät wie ein UPS über eine entsprechend leistungsfähige Batterie verfügt, die die ununterbrochene Stromversorgung während des Umschaltevorgangs übernimmt. Ansonsten ist es besser, das Umschalten zwischen den einzelnen Leistungsbereichen in der Disposition des Nutzers zu belassen; denn häufiger Stopp und Neustart kann Geräten sogar weitaus mehr schaden als vorübergehende Unter- bzw. Überspannung in vertretbarem Rahmen.
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Re: Überspannung/Unterspannung

Ungelesener Beitragvon thedi » Mi Apr 20, 2016 1:20 pm

KoratCat hat geschrieben:...'Automatisch' ... Man könnte sich nun denken, dass ein solches Gerät durchaus die Eingangsspannung messen und dann "automatisch" (d. h. prozessorgesteuert) mittels elektromagnetischer Umschaltung (Relais) oder gar einem Servomotor die entsprechende Arbeitsstufe wählen könnte....

Lieber KoratCat,

Genau das machen meine AVR - beide, der günstige von Global genau so wie der teure: sie schalten den Trafo automatisch um. Dabei entsteht kein Unterbruch, denn das Umschalten dauert weniger lang als eine Phase im Wechselstrom.


Mit freundlichen Grüssen

Thedi

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Re: Überspannung/Unterspannung

Ungelesener Beitragvon KoratCat » Mi Apr 20, 2016 2:04 pm

Wenn ich den "Voltage Step Up Transformer" von DoHome z. B. auf Stufe 4 einstelle, erhalte ich eine recht stabile Spannung von ca. 220V, auch wenn die Eingangsspannung auf etwa 160V fällt. Ob er in diesem Bereich automatisch Unterstufen wählt und schaltet, weiss ich nicht. Ein mechanisches Umschalten, z. B. Klicken des Relais´oder Arbeiten des Servomotors etc., ist da nicht zu verzeichnen. Fällt die Eingangsspannung jedoch noch tiefer, fällt auch die Ausgangsspannung etwas, aber ich kann manuell einen höheren Arbeitsbereich bis zu 110V (laut aufgedruckten Techn. Daten) runter einstellen, um weiterhin 220V zu erhalten. Bei diesem Wechsel des Arbeitsbereichs kommt es zu einer kurzen Unterbrechung des Stromflusses. "Automatisch" arbeitet er lediglich innerhalb des jeweils eingestellten Bereichs. Wird ein höherer Arbeitsbereich eingestellt, arbeitet das Gerät mit mehr Leistung, erwärmt sich mehr, vibriert mehr und frisst wahrscheinlich auch mehr Betriebsstrom. Einen Prozessor, der die Eingangsspannung misst und dann entscheidet, mit welcher Betriebsstufe (welchem Arbeitsbereich) das Gerät optimal (bei geringstmöglichem Betriebsstromverbrauch) arbeiten sollte und entsprechend schaltet, hat es m. W. nicht. Wie das bei anderen Geräten ist, weiss ich nicht. Meine Nachbarn, die am selben Netz hängen, klagen aber, dass ihre Geräte an gewissen Punkten gar keine Leistung mehr bringen, und auch nicht auf höhere Arbeitsstufen eingestellt werden können, um noch Leistung zu erhalten.

Ich hab das Ding mal gemessen: die Oberfläche misst 51 x 51 cm (20" x 20"), hoch ist der Kasten 59 cm (23"), darunter sind Rollen. Es ragen vier eingelassene, wahrscheinlich nicht nur mit dem Gehäuse sondern dem inwändigen Skelett verbundene Griffe aus Massiv-Stahl aus der Oberfläche. Eine Waage zum Messen des Gewichts habe ich nicht dafür. Zwei starke Männer haben jedoch Mühe es zu heben. Ich würde es eher als Gerät für die Industrie als für den Haushalt einstufen.
Leider notwendig hier! :cussing

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Re: Überspannung/Unterspannung

Ungelesener Beitragvon Mousemelk (†2019) » Mi Apr 20, 2016 3:52 pm

Die Geraete sehen schoen aus!
Aber dies sagt nichts ueber die Leistung aus.

Um die Funktionsweise des Spannungsstabiliesator zu betrachten, waere es hilfreich einen Schaltplan einzustellen.

.transformator.jpg
Auszug aus: https://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/physik/artikel/transformator
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Re: Überspannung/Unterspannung

Ungelesener Beitragvon KoratCat » Mi Apr 20, 2016 4:22 pm

Mousemelk hat geschrieben:Um die Funktionsweise des Spannungsstabiliesator zu betrachten, waere es hilfreich einen Schaltplan einzustellen.


Viel Erfolg beim Auffinden! Es ist leider Tatsache, dass ausser den aufgedruckten Technischen Daten nach Herstellerangabe meist nichts weiter über die Geräte verfügbar ist. Eben deshalb teste und beobachte ich die Leistung und berichte hier, damit sich Andere bei ihren Kaufentscheidungen orientieren können. Mutmaßen von Leistung und Funktionsweise bringt Keinen weiter! :wave

Ich vermute, dass inwändig am Gehäuse ein Schaltplan für Wartung und Reparatur eingeklebt ist, sehe jedoch keine Veranlassung, mein Gerät jetzt auseinanderzunehmen, bloß um den Schaltplan zu sehen. :oops:

Mousemelk hat geschrieben:Die Geraete sehen schoen aus!


Klar, so'n rein funktioneller grauer Kasten ist die Zierde eines Eigenheims! :lol:
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Re: Überspannung/Unterspannung

Ungelesener Beitragvon KoratCat » Do Apr 21, 2016 5:04 pm

Eigentlich heisst das Zauberwort weniger "Automatic Voltage Regulation" oder "Automatic Voltage Stabilization", sondern vielmehr "Spannungsoptimierung" (Voltage Optimization) oder gar "Energy Management". Die dafür eingesetzten Geräte heißen "Energy Controller". Bis jetzt bin ich noch nicht über einen entsprechend leistungsfähigen Energy Controller gestolpert, den man hier erstehen und einsetzen könnte. Damit könnte man wesentlich mehr Fliegen mit einer Klappe schlagen.
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Re: Überspannung/Unterspannung

Ungelesener Beitragvon KoratCat » Fr Apr 22, 2016 1:28 pm

Vielleicht reden wir hier gar nicht über das Gleiche: ein "Automatic Voltage Regulator" (AVR) oder ein "Automatic Voltage Stabilizer" (AVS) sorgt für eine (relativ) konstante Ausgangsspannung, wenn die Belastung steigt und damit Spannungsabfall (nach dem Gerät) bewirkt; ein "Step-Up Transformer" (Spannungswandler) hingegen erhöht eine (vor dem Gerät) geringe Eingangsspannung. In einem gewissen Rahmen können AVR und AVS vielleicht auch eine geringe Eingangsspannung erhöhen. Bei den Unterspannungen ist jedoch notwendig, dass die Eingangsspannungen für den Betrieb des Geräts ausreichen.

thedi hat geschrieben:Das 'gute' Gerät nimmt laut technischen Spezifikationen 140V-250V Input bei 50-60Hz und macht daraus 220V +- 1% Bei extremen Lastunterschieden kann die Output-Spannung auch mal mehr schwanken, die 1% gelten bei konstanter Last.
Wenn es das nicht machen kann, stellt es ab - d.h. entweder es kann 220V machen, oder es schaltet total ab.


Eben: bei einem AVR oder AVS geht es in erster Linie um den Ausgleich von "Lastunterschieden", wie z. B. beim Elektroschweissen, im Gegensatz zur "Erhöhung von Unterspannung" (Spannungswandlung), einer völlig anderen Funktion.

thedi hat geschrieben:
KoratCat hat geschrieben:...'Automatisch' ... Man könnte sich nun denken, dass ein solches Gerät durchaus die Eingangsspannung messen und dann "automatisch" (d. h. prozessorgesteuert) mittels elektromagnetischer Umschaltung (Relais) oder gar einem Servomotor die entsprechende Arbeitsstufe wählen könnte....


Genau das machen meine AVR - beide, der günstige von Global genau so wie der teure: sie schalten den Trafo automatisch um.

Mal ganz nebenbei: Ich würde ein Gerät, das meiner Meinung nach elektromagnetisch oder mit Servomotor (d. h. selbsttätig) schaltet, wobei ja mitunter kleine Funken entstehen, nicht gerade direkt neben einer Gasflasche betreiben.

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