Überleben im Isaan (Wenn der Strom ausfällt...)

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karo5100
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Re: Überleben im Isaan (Wenn der Strom ausfällt...)

Ungelesener Beitragvon karo5100 » Fr Okt 03, 2014 10:20 pm

Das Problem ist einfach, daß viele Hersteller nicht angeben, wie lange der Akku die angegebenen
Leistung liefern können, manche machen das nur für Minuten, andere evtl für mehrere Stunden...
Robert / โรแบร์ต

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KoratCat
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Re: Überleben im Isaan (Wenn der Strom ausfällt...)

Ungelesener Beitragvon KoratCat » Fr Okt 03, 2014 10:55 pm

Ist doch ganz verständlich angegeben mit "Milli-Ampeer-Stunden" (mAh bzw. mA/h). Wenn Du den Akku mit mehr mA belastest, ist er schneller entladen als mit geringer Belastung. Ein 1500 mAh-Akku verträgt über den Daumen gepeilt 15 Stunden lang 100 mA, oder 5 Stunden lang 300mA Entladung/Belastung etc. Wenn jemand etwa einen Akku kauft, der keinerlei Angabe zur Ladungskapazität enthält, darf er sich nicht beschweren, ihm sei etwas versprochen worden, das nicht gehalten werde. Leider sind aber die Angaben zur Kapazität häufig maßlos übertrieben. Da kann das Gewicht bei der Einschätzung helfen. Wenn ein Akku standardmäßig und ohne eigene Beschriftung mit einem Gerät geliefert wird, kann man evtl. in der Bedienungsanleitung des Gerätes Angaben zur Leistungsfähigkeit des Akkus finden...

Wesentlich bedeutsamer für eine "Stromreserve in Batterien" ist die Selbstentladung, weshalb man LSD-Akkus (LSD = low self-discharge) wie Eneloop den Vorzug geben sollte, weil die im Bedarfsfall relativ gut geladen bereit sein können, während andere erst vor Gebrauch geladen werden müssen, also nicht unbedingt voll oder noch gut geladen bereitliegen, wenn man sie braucht.

Gute Alternativen sind die "Solar Power Banks" mit USB-Anschluss, von denen man sein Handy und dergleichen wieder aufladen kann. Damit sie den Strom halten, kann man sie an einem lichten Ort aufbewahren, wo die Selbstentladung bei Sonnenlicht ausgeglichen, die Batterie also fast permanent ein bisschen aufgeladen wird, ähnlich den Ladegeräten mit "floating charge", "standby current" (Erhaltungsladung).
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karo5100
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Re: Überleben im Isaan (Wenn der Strom ausfällt...)

Ungelesener Beitragvon karo5100 » So Okt 05, 2014 4:54 pm

Nur mal am Rande eine Deutsche Norm:
Ein Akku nach VDS liefert die Angegeben Strommenge garantiert über 10 Stunden.

Dann wäre Deine Rechnung hin, der liefert für 10 Stunden 1500 mA.
Bei 300 mA Last hält der somit 50 Stunden !!!

Das sind die feinen Unterschiede, die einen guten Akku ausmachen...
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Re: Überleben im Isaan (Wenn der Strom ausfällt...)

Ungelesener Beitragvon KoratCat » So Okt 05, 2014 5:36 pm

Um 10 Stunden lang 1.500 mA oder 300 mA für 50 Stunden geliefert zu bekommen, bräuchtest Du einen Riesenakku mit 15 Ah (15.000 mAh). :shock

Was die mit der von dir zitierten Anforderung allenfalls meinen könnten, ist, dass die angegebene Leistung über 10 Stunden verteilt entladbar ist, also dass ein 1.500 mAh-Akku 10 Stunden lang 150 mA zu liefern in der Lage sein muss, um nach ihren Empfehlungen als sicher zu gelten. Statt mA/h heisst es ja nicht mA/10h. :wave

Aber ich gebe dir in jenem Punkt völlig recht: um weder erkennbare noch bedeutsame Unterschiede "zu verdeutlichen", muss man an Haaren herbeiziehen und Haare spalten! :oops:

Leider gelten hier weder die DIN (Deutsche Industrie-Norm) noch kennt man überhaupt die Empfehlungen der VdS Schadenverhütung GmbH, einem Unternehmen des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V. (GDV).

Deshalb liegen uns in diesem Winkel der Erde effiziente Daumenregeln wohl näher. ;)

Das Ladungsspeichervermögen von Akkumulatoren in Amperestunden (Ah) wird oft als deren (Energie-) Kapazität verstanden. Es hat jedoch mit der elektrischen Kapazität (Farad) oder mit der Leistungskapazität (Watt) nur indirekt zu tun. Eher sollte man von Ladungsträgerkapazität oder Nennladung sprechen.

Erst das Produkt der Nennladung mit der Klemmenspannung (Amperestunde mal Volt) ergibt das Energiespeichervermögen eines Akkumulators in Wattstunden (Wh). Die Nennladung ist daher kein direktes Maß der Energiemenge wie Joule (J), Wattsekunde (Ws) oder Kilowattstunde (kWh). Sie kann aber bei gegebener Spannung zur Einschätzung der Laufzeit des elektrischen Verbrauchers und zur Einschätzung der Energiekapazität des Akkumulators dienen. Die Laufzeit t ist in diesem Fall proportional zur Nennladung:

t = Q / I

mit

t: Zeit (Einheit: Stunden h).
Q: Ladung (Einheit: Amperestunden Ah).
I: Entladestrom (Einheit: Ampere A).

Jedoch können die tatsächlichen maximalen Werte durch weitere Faktoren von den Herstellerangaben abweichen, wie Alter, Zustand des Akkumulators oder Umgebungstemperatur.


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Re: Überleben im Isaan (Wenn der Strom ausfällt...)

Ungelesener Beitragvon erwin » Mo Okt 13, 2014 1:43 am

Hallo Klaus,

eine "Konverter / Inverter / Autobatterie" - Kombination hat mir schon Anfang der 90er Jahren gute Dienste geleistet :)
Automatisch ständig im geladenen Zustand gehalten, übernimmt dieses Gerät innerhalb von Millisekunden die Versorgung mit 230 V Wechselstrom. Ein in TH gekauftes Gerät hatte ich seinerzeit sogar mit nach Malawi exportiert; dort fand meine Stromversorgung grundsätzlich nur mit einem kleinen Stromaggregat statt ( Laufzeit täglich von 18.00 Uhr bis ca. 21.00 Uhr ). Mit dem Aggregat habe ich dann immer meine Batterien ( 2 x 12V 110Ah ) nachgeladen und meinen Kühlschrank heruntergekühlt - funktionierte tadellos und ich hatte immer genügend Strom für Beleuchtung, Musik und kühle Getränke ! Erst später hatte ich mir noch einen Petroleum-Kühlschrank angeschafft.

Gruß
Erwin :wave

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Re: Überleben im Isaan (Wenn der Strom ausfällt...)

Ungelesener Beitragvon KoratCat » Mi Okt 29, 2014 9:43 am

6. Ladegeräte

Wer aufladbare Batterien verwendet und für Stromversorgung im Notfall bereithalten möchte, braucht ein Ladegerät, mit dem er die Batterien schonend und doch möglichst schnell wiederaufladen kann. Viele Ladegeräte werden in einem Pack mit einem Satz Batterien angeboten. Es handelt sich dabei jedoch stets um Ladegeräte, die nur für eine Batteriegröße bzw. -art eingesetzt werden können. Meist sind sie extrem einfach, entweder mit einem roten Licht für "Ladevorgang" oder auch mit einem grünen Licht für "Batterie geladen". Da sie als Automatik-Ladegeräte bezeichnet werden, denkt fast jeder, das sei die Lösung. Nicht angezeigt wird meist, ob auch jede einzelne der zwei oder vier Batterien richtig eingesetzt ist, Kontakt hat und tatsächlich geladen wird, oder oberhaupt noch brauchbar ist. Für solche "Bequemlösungen" sollte man kein Geld zum Fenster hinauswerfen! :wave

Gute Ladegeräte sind mit einer informativen LCD-Anzeige ausgerüstet und nicht nur für mehrere der gängigen Akkugrößen (26650, 18650, 14500, AA, AAA, C, D, 9V-Block) einsetzbar, sie erkennen auch welcher Art die Batterie ist, ob NiMH, Li-Ion oder LiFePO4 etc. und erkennen deren Polarisierung und Spannung, stellen sich selbst auf optimale Ladungsspannung ein, diese während des Ladevorganges den Charakteristiken der Batterien anpassend, unnötige Erwärmung vermeidend, und sie haben einen Überladungsschutz. Auch erkennen sie den technischen Zustand des Akkus, ob intern ganz oder teilweise beschädigt, und den Ladestand, zeigen die Ladungszuführung in mAh an. Letzteres ist gut geeignet, um einen relativ korrekten Wert der Ladungskapazität zu erhalten. Z. B. habe ich beim Laden von fast vollständig entladenen Eneloop lite mit anggebenen 950 mAh im ca. 70-minütigen Ladevorgang etwa 855 mAh zuführen können. Ein Indikator, dass die angegebene Ladungskapazität bei jenen nicht übertrieben ist. Bei Billigbatterien z. B. mit angegebenen 3.000 mAh und 15g Gewicht lag die Ladungszuführung bei 281 mAh in 29 Minuten, bevor "FULL" angezeigt wurde. Ich vermute, da hat man sich bei der Anzahl der Nullen vertan. ;)

Welches Ladegerät ich benutzt habe und empfehle? "Pro Soshine H2 LCD Display Car/Wall Battery Charger For 18650 26650 Li-ion" für US$ 19,73 incl. Versand. Es gibt die auch für nur eine Batterie oder 4 Batterien. Nachdem ich von dem für 2 Batterien begeistert bin, werde ich mir wohl noch eins für 4 Batterien anschaffen. Toll daran ist, dass man verschiedene Batterien gleichzeitig laden kann.

Und das Beste daran ist, dass man es nicht nur an der Steckdose betreiben kann. Für Betrieb an der Steckdose wird ein 12V-Adapter für 100 - 240V Wechselstrom 50-60Hz mitgeliefert. Für Betrieb im Auto ist ein Adapterkabel für die Zigarettenanzünderdose dabei. Für weitere Stromquellen ist ein USB-Kabel dabei, mit dem man es z. B. an ein kleines Solarpanel mit USB, einen Computer etc. anschließen kann.
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Re: Überleben im Isaan (Wenn der Strom ausfällt...)

Ungelesener Beitragvon KoratCat » Di Nov 04, 2014 10:23 am

7. Solar-Panele (zum Batterienladen)

So ziemlich jeder verantwortungsbewusste Expat im Isaan spielt zumindest zeitweise mit dem Gedanken, statt sich nur durch getönte Fensterscheiben und Klimaanlagen vor der Sonne zu schützen, diese auch zur Energiegewinnung, zur Unabhängigkeit vom hiesigen Stromnetz, zu nützen. Aber auch wenn Solarpanele und leistungsstarke Batterien durch die Konkurrenz der chinesischen Anbieter immer weniger kosten, ist der totale Umstieg immer noch mit zu hohen Kosten und Stolpersteinen verbunden. Geräte mit hohem Stromkonsum wie Klimaanlagen und Mikrowelle, Staubsauger, Durchlauferhitzer, Druckpumpe etc. stellen da sehr hohe Anforderungen.

Es bleibt, sich wenigstens teilweise, mehr oder weniger symbolisch, von der Netzabhängigkeit zu befreien, sei es durch Solarlampen wie weiter oben schon beschrieben oder durch vermehrten Einsatz batteriebetriebener Geräte, deren Batterien über Solarpanele geladen werden. Zwar sagen Viele, das Laden der Batterien aus der Steckdose koste doch nur minimal, haben dabei aber eher die Ersparnis beim Gerätebetrieb mit Akkus gegenüber Kohle-Zink- oder Alkaline-Batterien im Kopf. Nein, auch das Laden der Akkus kostet. Zwar liegt die Stromaufnahme z. B. meines Ladegeräts beim Laden von zwei Mignonzellen nur bei etwa 5 - 7 W pro Stunde, Dauer je nach Ladungskapzität ca. 2 - 3 Stunden, und entspricht eher einer kleinen LED-Leuchte. Aber auch eine kleine Lampe lässt man in der Regel nicht nutzlos brennen, wenn man die Betriebskosten sparen kann, oder zumindest sollte man das. Nach dem Motto: "Auch Kleinvieh macht Mist!" Und wenn man nur einen kleinen Tischventilator damit betreibt...

Kleine Solarpanele zum Trainieren des Stromsparens- bzw. Ausnutzens der hiesigen starken Sonnenenergie sind für wenige hundert Baht in den Elektronikgeschäften in Korat zu bekommen, oder sehr günstig übers Internet von China zu bestellen. Über ein kompatibles Ladegerät habe ich im vorhergehenden Beitrag berichtet. Es gibt da aber sicher noch weit mehr...
Dateianhänge
Solarpanel+batteriecharger.JPG
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Tischventilator + Solar Power Bank.JPG
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