O-X-Visum, und dann?

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Airliner
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O-X-Visum, und dann?

Ungelesener Beitragvon Airliner » Fr Dez 10, 2021 1:31 am

Hallo liebe Thailandrentner, ich bin nunmehr seit 2 Jahren in Rente, und bin mit meiner Frau nach Bulgarien gezogen. Da uns aber Thailand nicht loslässt, und uns nur Urlaub nicht reicht, wollen wir unser Haus hier wieder verkaufen, und komplett nach Thailand gehen, sind aber mit der Frage der Visumanforderungen, und der Kosten bzw. Laufzeiten überfordert. Was wird, wenn das 10Jahres-Visum abgelaufen ist? Sollen wir dann sterben, oder müssen wir dann nach Europa zurück? Bekommt man überhaupt mit nur 2100,-€. Rente ein Longstayvisum? Was beinhaltet der Gesundheitscheck, der für das Visum verlangt wird, und was beinhaltet das Führungszeugnis, ein deutsches werde ich ja wohl nicht mehr bekommen, hab ja keine deutsche Wohnanschrift mehr? Hat die COVID-Krise die Immobilienpreise sinken lassen? Würde gern mit Expats per Skype oder WhatsApp Informationen austauschen.

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thedi
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Re: O-X-Visum, und dann?

Ungelesener Beitragvon thedi » Fr Dez 10, 2021 9:42 am

Airliner hat geschrieben:Hallo liebe Thailandrentner, ...


Natürlich könnte man nach Ablauf des O-X Visum ein neues Visum beantragen. Zu den dann gültigen Bedingungen. Das O-X Visum ist ein Exot mit abschreckenden Auflagen. In meinem Bekanntenkreis hat das niemand. Alle Expat die ich kenne haben ein Non Immigrant O. Nicht O-A, nur ein simples O ist am besten.

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2100 Euro Rente reichen nicht für eine Aufenthaltsbewilligung eines DE-DE Ehepaar. Ihr müsstet je 65'000 Baht Rente nachweisen können, zusammen also 130'000 Baht, mit Bestätigung der DE Botschaft. 2100 Euro entspricht nur gut 75'000 Baht.

Als Alterative könntet Ihr je 800'000 Baht auf einem Sparkonto einer Thai Bank verwenden. Das wären je rund 22'000 Euro, zusammen also 44'000 Euro in Thailand gebunden.

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Visa beantragen ist umständlich. Es gibt die Möglichkeit ohne Visa einzureisen - das gibt eine Aufenthaltsbewilligung als Tourist von 30 Tagen. In Thailand könntet Ihr dann bei einem Immigration Büro Euren Visa-Status zu Non Immigrant O umwandeln lassen. Die damit verbundene Aufenthaltsbewilligung könntet Ihr dann auf jährlicher Basis verlängern. Dazu sind jedes mal die obigen finanziellen Bedingungen zu erfüllen.

Bei der Umwandlung des Visa-Status oder der jährlichen Verlängerung wird weder Gesundheitscheck noch Führungszeugnis verlangt.

In Thailand könntet Ihr kein Land besitzen. Es gibt Tricks um das zu umgehen - aber davon kann ich nur abraten. Bei all diesen Constructs gehört die Immobilie nicht Euch, sondern einem Strohmann bzw einer Strohfirma. Das ist mit der Mentalität hier gefährlich. Beachte, dass auch unter Deinen Landsleuten, die hier in Thailand leben, einige schwarze Schafe dabei sind. Speziell wenn sie noch einen Nebenverdienst brauchen.

Erlaubt ist der Kauf eines 'Condominium'. Das wäre eine Eigentumswohnung in irgend so einem Gebäude für Massen-Menschen-Haltung. Oder natürlich mieten.

Immobilienpreise sind nicht gesunken.

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Schlussendlich ist noch zu erwähnen, dass Thailand nicht in der EU ist. Dies macht sich insbesondere bei Krankenversicherungen bemerkbar. Da herrscht hier Marktwirtschaft in Reinkultur. Sprich: schlechte Bedingungen und Vorbehalte zu hohen Preisen. Mehr als die Hälfte der Rentner in Thailand haben sich daher entschieden keine Krankenversicherung abzuschliessen. Mit entsprechendem Risiko - Thailand ist kein Sozialstaat.


Mit freundlichen Grüssen

Thedi

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fraza
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Re: O-X-Visum, und dann?

Ungelesener Beitragvon fraza » Fr Dez 10, 2021 2:51 pm

Wie Thedi bereits ausgeführt hat, sollte man weder mit O-X noch OA einreisen, bei OA speziell wegen der geforderten KV, außerdem wird beim OA gerade überlegt, den nachzuweisenden Bankbetrag zu erhöhen (In USA und Belgien steht es bereits auf der Website der Botschaft).

Hier eine entsprechende Meldung:
https://thethaiger.com/hot-news/expats/thailand-requires-3-million-baht-insurance-for-non-immigrant-visas

Ich selbst bin ein OA-"Geschädigter": 2013 mit Visum OA eingereist - damals war eine KV keine Vorschrift -, habe ich damals natürlich selbst eine gute KV abgeschlossen (APRIL MyHealth International / Essential - stationäre Abdeckung 30.000.000 Baht). Aber: seit 2019 bei der Aufenthaltsverlängerung um ein Jahr bei der Immigrationj hieß es: eine thailändische Versicherung muss vorgewiesen werden (Absicherung: 40.000 Baht ambulant, 400.000 Baht stationär). Um die Jahresverlängerung zu bekommen, habe ich bei der Thai-KV LMG so eine Versicherung abgeschlossen (11.400 Baht pro Jahr) mit einem Selbstbehalt von 200.00 Baht (!) - eine eigentlich sinnlose Versicherung, nur um das Zertifikat zu bekommen, das die Immigration verlangt (Übrigens Ausnahme ist die Immigration Phuket: dort heisst es, wer vor 2017 mit OA eingewandert ist, muss diese KV nicht vorweisen - eine faire Regelung, warum nicht überall).

So, abgesehen von der KV ist bei Euch wohl das größte Problem, dass bei Euch, weil ein deutsch-deutsches Ehepaar, wohl alles doppelt anfällt: Krankenkasse und Bankguthaben für das Visum. Das wird schwer zu stemmen sein. Bankguthaben wird evtl. gehen, wenn Ihr in Bulgarien ein Haus verkauft.

Hier ein Haus zu mieten, wäre wahrscheinlich kein größeres Problem, Autokauf wohl auch nicht.

Als Visum käme eigentlich nur ein Non-Immigrant O infrage. Ein Facebook-Teilnehmer - Name habe ich leider nicht gespeichert - hat genau beschrieben, wie man das Visum O bekommt und schließlich zu der Jahres-Verlängerung (kann man jedes Jahr machen) kommen kann. Ich zitiere hier mal (ohne Gewähr):

Wie man eine „conversion“ von einem Touristenvisum (60 Tage) oder Exempt visa (= Einreise ohne Visum) zu einem Non-Imm-O Visum in Thailand auf der Immigration macht:
Du bist über 50 Jahre alt
Du kommst hier mit einem 60-Tage-Touristenvisum oder mit einem exempt entry an.
Dann muss so schnell wie möglich ein thailändisches Bankkonto in Deinem Namen eröffnet werden. Am besten ist, wenn man bereits bei einer vorhergehenden Thailandreise eins eröffnet hatte.
Dann überweist Du aus dem Ausland mindestens den Gegenwert von 800.000.- THB auf das Konto. Oder Du hast es aus DE mitgebracht, dann musst Du Dir die Einfuhr vom Zoll am BKK Airport bestätigen lassen. Oder Du bringst einen beglaubigten Einkommensnachweis über mindestens 65.000.- THB monatliches Einkommen.
Wenn noch mindestens 15 Tage aus dem 60-Tage-Einreisestempel übrig sind (ACHTUNG, bei weniger Tagen Restgültigkeit kann man keine Conversion mehr beantragen) gehst Du zur Immigration, beantragst die „conversion“ vom Touristenvisum zum 90-tägigen „Non-Imm-O-Visa based on retirement“ (aufgrund des Ruhestands/über 50 Jahre alt)
Der Antrag wird zunächst für 14 Tage „under consideration“ gestempelt (unter Vorbehalt einer Prüfung) was der Grund ist, weshalb bei der Antragstellung noch mindestens 15 Tage Aufenthaltsdauer übrig sein müssen. Die Gebühr für diesen Antrag beträgt 2000.-THB.
Nach Ablauf dieser 14 Tage Frist gehst Du zurück zur Immigration und erhältst das 90 Tage Non-Imm-O-Visum minus dem „under consideration“ Zeitraum eingestempelt.
Danach wartest Du, bis die 800,000 THB mindestens 2 Monate auf dem Bankkonto gelegen sind, und beantragst die „1-year extension of stay permit based on retirement“ (EOS - die jährliche Verlängerung der Aufenthaltserlaubnis aufgrund retirement)
Die Gebühr beträgt 1900.- THB. Die „Extension“ wird gleich vor Ort ausgestellt, ohne eine „under consideration“ Periode.


Das wären erst einmal meine Anmerkungen. Wahrscheinlich wäre es günstig, erst einmal wieder eine Reise nach Thailand zu machen und zu schauen, wie wo was möglich ist, abgesehen von Visum, KV und Bank - und natürlich die finanzielle Frage zu klären.

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Re: O-X-Visum, und dann?

Ungelesener Beitragvon fraza » Sa Dez 11, 2021 4:12 pm

Hans-Jörg Jäger schrieb mir soeben, dass es nicht zutrifft, dass beide Eheleute einen Bankaccount mit 800.000 Baht haben müssen, sondern es reicht einer. Er kennt sich da aus und kann gerne beraten.

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Re: O-X-Visum, und dann?

Ungelesener Beitragvon KoratCat » Sa Dez 11, 2021 7:31 pm

Dass Farangs mit dem Glauben auf die Nase gefallen sind, ist nicht selten. An manchen Stellen im Internet wird verbreitet, dass auch bei ausländischen Ehepaaren von jedem Partner jeweils nur 40.000 Baht monatliche Rente oder 400.000 Baht auf jeweils eigenem Konto nachgewiesen werden müssen, was ich dem von HJJ Behaupteten ja eigentlich fast entsprechend finde. Eine von mir völlig nachvollziehbare häufig verbreitete Version ist, dass der Ehemann oder die Ehefrau 65.000 Baht Einkommen nachweisen oder 800.000 Baht auf der Bank haben muss, der oder die Angehörige aber selbst noch 40.000 Baht Einkommen nachweisen oder 400.000 Baht auf der Bank haben muss. Das wäre mit der gängigen Meinung einhergehend, dass zwei Partner das 1,5-fache von dem benötigen wie einer allein. Dazu kommen dann aber auch die ernüchternden Geschichten, dass jede Immigration das wieder anders sieht.

Jenes selbsternannten Spezialisten Hans-Jörg Jägers Vorstellungen/Ergüsse berücksichtigen nicht, dass Ehen mitunter zerbrechen und geschieden werden. Für solche Fälle möchte die Immigration natürlich sicherstellen, dass jeder der beiden Partner bis zum Ablauf der Aufenthaltsgenehmigung für seinen Lebensunterhalt in Thailand selbst und ausreichend sorgen kann, ohne dass familienrechtliche/vermögensrechtliche Probleme auftreten, dass entsprechende Mittel kontinuierlich ankommen oder auf der hohen Kante liegend zugänglich sind. Verbreiteter ist daher, wie Thedi es ausgeführt hat. Nur damit sollte man rechnen.

Das ehemalige "Dependant-Visa" für Angehörige von Rentnern war schon immer ein Problem, weil da oft mehrere Leute "nachgeholt" wurden, die dann aus den verschiedensten Gründen später unversorgt dastanden, aber wegen erteilter und noch gültiger Extension of Stay auch nicht mehr so einfach abgeschoben werden konnten.

@ Fraza:

Könntest Du uns bitte mit den "Griffen" jenes Hans-Jörg Jäger in diesem Forum verschonen? Jemand dieses Namens wurde wegen zumindest die Forumsregeln verletzenden Verhaltens in diesem Forum dauerhaft gesperrt und sollte auch nicht indirekt hier wieder für "Verwirrung" sorgen dürfen! Du persönlich kannst jenem ja gerne einfach Alles glauben, ist allein deine Sache!

Admin.


Hinweis: wir haben dort schon ältere Diskussionen zu dem Thema Angehörigenvisum: viewtopic.php?f=509&t=5312#p21304

viewtopic.php?f=509&t=5312&start=15#p23867

dogmai hat geschrieben:Und nochmal subjektiv warne ich davor, Thailand als Bananenrepublik zu betrachten, deren Visabestimmungen mit so genannten Varianten umgangen werden können, wie sie immer wieder in Foren empfohlen werden.


Jener Warnung schließe ich mich vollumfänglich an.
Es gibt nichts Gutes, ausser man tut es! Erich Kästner, 1899 - 1974


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