Also die thailändische Art kann so ihre Eigenheiten haben.
Ich bewundere meine Frau, wie sie ihren heimischen Kolleginnen begegnet.
Und zwar mit für mich bis dato ungewöhnlicher, aber beeindruckender Manier zu kontern, abzuweisen, zu verneinen, wenn es darum geht, etwaige Forderungen der Gegenseite mit nachhaltiger Wirkung abzuwehren.
Die Gegenseite kommt aus ärmsten Verhältnissen-allerärmsten.
Und haben nun ihr heil in Deutschland gefunden, mit allen Raffinessen, die man der sprichwörtlichen Freundlichkeit kaum wagt zuzuschreiben.
Da sie für Geld bereit sind alles zu tun, um es ihrer Familie, den besser Gestellten aus Vergangenheit und Zukunft u.u.u. (da gibt es wohl Etliche, denen es gilt, es zu beweisen: „Ich habe es geschafft, aus mir ist etwas geworden!“) zu zeigen, gestalten sie ihre Worte sehr gut verpackt, umschrieben, auf Umwegen in Bilder gefasst, kurz um, eine Wortstruktur mit einem ungewöhnlich freundlichen Charme, welche ich so nicht aus Deutschland kenne.
Die Grund der „Strategiekunst“ ist natürlich ganz einfach: schnelle „ Beute“ machen, also sprich Wohlhabenheit (auf Teufel komm raus) zu erlangen. Auch werden Mittel benutzt, die jeglicher sozialer Erziehung entgegenlaufen. Eigennutz hat da Vorrang, und steht über allem.
Meine Frau ist da gegenüber der Gegenseite einen Schritt weiter. Der Wortgebrauch von ihr ist noch ausgefeilter, raffinierter, aber immer sehr, sehr freundlich und irgendwie erschlagend sympathisch, so dass die Gegenseite entwaffnend und akzeptierend aufgeben muss oder anerkennen muss, zu weit gegangen zu sein.
Wenn man nun als gutmütiger und herzlicher Farang meint, alles zu glauben und mitmachen zu müssen, weil man doch so gerne hilft wo man kann, liegt man eventuell gerade in der unteren thailändischen Bildungsschicht leicht daneben.
Und wie sich zeigt, finden sich im Farangumfeld doch eine Menge „Opfer“ für die ausgefeilte Masche dieser Wortgewandtheit (weitaus mehr, als bei den eigenen Thai-Manns-Genossen, wo man [Frau] es kaum versucht, oder der Mann sofort die Sache durchschaut und die rote Karte zeigt), die die , vielleicht undurchschaubare, Strategie mit Erfolg belohnen und durch sie zu ihren Zielen zu gelangen, Ansehen und Wohlstand in der Heimat darzustellen (ohne Wenn und Aber, ohne Nachzufragen von der Gemeinschaft).
Da ich ein wenig dazugelernt habe, habe ich bei meiner Frau auch mal diese Variante der tollen Worte mit kalkulierter Nachdrucksverleihung bei eine Sache angewandt. Ihr Gesicht? So:
Aber bewahre, zum Glück sind nicht alle so „schlau“ in Thailand, und wenden solche „Tricks“ bewusst an.
Das Spiel, ich versuche mal auszuloten, wie weit ich mit meiner unschuldigen „Kannst Du mir das und das kaufen, bitte, bitte.“ Nummer komme, kennen wir auch von unseren Kindern, nicht wahr?
Aber immer auf die Balance achten. (oder einfach mal den Spieß umdrehen)
Oder wie ich schon schrieb: „Aufpassen muss man mit Übertreibungen und Ausnutzungen.“
Denn ich vermute mal, die Zeremonien-Veranstaltungs-Hochzeitshow wird in den elitären Kreisen mancherorts auch praktiziert-mit einem Hauch von unerklärlicher Finanzzauberei.
Und Reiner, in drei Jahren musst Du unbedingt berichten.
A.G.u.G.v. Uwe