Wat Thammachak Semaram

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koratwerner (†2012)
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Wat Thammachak Semaram

Ungelesener Beitragvon koratwerner (†2012) » So Aug 26, 2007 12:46 pm

Wat Thammachak Semaram ist eigentlich kein besonderer Wat und würde sich kaum von den vielen Klöstern der ländlichen Gegenden im Isan unterscheiden, wenn hier nicht der Standort eines der ältesten und größten Sandsteinbuddhas Thailands sein würde.

Der Februar neigt sich seinem Ende zu und die zu dieser Jahreszeit schon frühzeitig aufkommende Hitze lässt die Vegetation gänzlich vertrocknen und treibt selbst den an Wärme gewöhnten Thai dicke Schweißtropfen auf die Stirn. Dons Modeschmuckshop läuft schlecht, denn ihre potentielle Kundschaft hält sich jetzt lieber in den klimatisierten Supermärkten auf. Da ihre Tochter die wenigen Kunden alleine bedienen kann, macht Don Schluss und kommt nach Hause.

Da der Strom ausgefallen ist, kann die Klimaanlage nicht arbeiten und der Bildschirm des TV bleibt dunkel. Mir wird es zu heiß in der Wohnung und deshalb will ich mit dem Wagen einfach etwas durch die Gegend fahren. Dabei kann ich die Air voll aufdrehen und so der Hitze entgehen. Don will mit und da sie immer schon mal davon gesprochen hat sich den liegenden Buddha ansehen zu wollen, fahren wir hin.

Auf der Nationalstraße 2 geht es etwa 35 km in westlicher Richtung bis wir über einen Return rechts nach Sung Noen abbiegen können. Über eine vierspurige Straße überqueren wir den Fluss Lam Takhong, erreichen nach wenigen Minuten die Kreisstadt Sung Noen und finden fast automatisch die weiterführende Landstraße, die sehr gut ausgeschildert uns jetzt nach 4 km Fahrt durch Felder und kleine Siedlungen in der Nähe von Ban Muang Sema beim Wat Thammachak Semaram ankommen lässt.
















Liegender Sandstein-Buddha


Der Wat ist nicht sehr groß und lässt auf den ersten Blick nicht ahnen, dass es einer berühmten Buddhastatue als Herberge dient. Lediglich der große Parkplatz, die ungewöhnlich vielen Toiletten, sowie einige heute geschlossene Pepsibuden lassen darauf schließen, dass man sich hier auf größere Besucherzahlen eingestellt hat. Heute haben wir das Terrain für uns.

Wir steigen aus und bewundern ein altes Krematorium und den schönen Bot des Klosterts und erst nachdem wir ein lang gezogenes Wellblechdach sehen, finden wir unter dieser Abdeckung den an Jahren reichen Sandsteinbuddha. Er soll aus der Dvaravati - Zeit stammen, demnach wurde er zwischen dem 7 – 11 Jahrhundert errichtet. Eine andere Quelle bestimmt allerdings das Alter des 13,3 m langen und 2,8 m hohen Buddhas auf 657 v.Chr. (Da zu dieser Zeit der Buddhismus jedoch noch nicht von Indien nach Thailand vorgedrungen war, müsste diese liegende Figur ursprünglich einer anderen Gottheit geweiht gewesen sein).

Wir ziehen die Schuhe aus und betreten auf einem Holzsteg den Pavillon. Noch vom Sonnenlicht geblendet, sehen wir direkt vor uns einen etwa 2 m breiten, aus rechteckigen Sandsteinen mehrschichtig zusammengesetzten Weg, dessen etwas höher gezogene Begrenzungsränder dieses Bauteil eher wie eine Wasser leitende Rinne, als einem Gehweg aussehen lässt.

Nachdem wir eine weitere Einfassung, diesmal eine quadratische, passieren, kommen wir zum Fußende des liegenden Buddhas und können von hier aus die ganze Statue überblicken. Wie bei anderen vergleichbaren Gelegenheiten auch, ergreift mich auch jetzt wieder bei dem Anblick dieser Figur eine Bewunderung für die Erbauer, die vor so vielen Jahren ohne große technische Hilfsmittel dieses Werk erstellt haben. Die Statue besteht nicht aus einem Stück, sondern aus übereinander geschichteten Sandsteinblöcken. Für das Gesicht hat man 4 Sandsteinplatten verwendet, die dem Kopf ein etwas ausgefallenes Aussehen geben, rückseitig wird der Körper der Figur mit Sandsteinen in Ziegelsteingröße gestützt.

An der Vorderseite des liegenden Buddhas ist in Kleinformat sein Ebenbild aufgebaut und dient als Andachtstätte. Was die aus Sandstein bestehende quadratische Erhöhung, auf der einige alte Behälter und Schalen stehen, darunter eine als Plastik, für einen Zweck erfüllt hat, kann ich leider nicht in Erfahrung bringen.

Bei der Ausgrabung des Buddhas wurden auch einige Kunstgegenstände gefunden, darunter Bronzebilder mit Buddhadarstellungen, gebrannte Tontafeln, Glasperlen und ein tönerner Webstuhl. Diese Dinge sind allerdings nicht hier, sondern zum größten Teil im Nationalmuseum in Phimai zu bewundern.















Der heilige Weg zum Buddha Kultplatz













Ein kleines Ebenbild Bronzefunde und Plastikschüssel
Es ist nicht schwer zu wissen wie man etwas macht,
aber es ist schwer es auch zu tun!

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