Das Gebiet, von dem ich hier etwas berichte, liegt am Nordrand des Khao Yai Naturparks und zieht sich über etwa 100 km in Ost- Westrichtung. Von Muak Lek her kommend durchfährt man ein Tal, welches südlich von den hoch aufragenden Bergen des Khao Yai
und nördlich von schroff aufragenden Kalkfelsen begrenzt ist.
Nach etwa 20 km passiert man den Nordeingang des großen Naturparks und fährt jetzt durch ein weites, langsam ansteigendes Hochtal, welches im Amphoer Wang Nam Khiao in etwa 600 m Höhe an der Nationalstraße 304 endet, die von Nakhon Ratchasima bis zum Golf von Thailand führt.
Diese Gegend wird derzeit von reichen Thailändern, die in Bangkok und den Industriestädten am Golf von Thailand beheimatet sind, als Naherholungsgebiet entdeckt und an Wochenenden fleißig genutzt.
Deshalb schießen hier in der schönen Umgebung und der guten Luft, die bedeutend angenehmer ist, als in den Tiefebenen, zumeist kleinere Hotelanlagen, Restaurants und Freizeitanlagen wie Pilze aus dem Boden.
Dieser Boom hält auch in der jetzigen, wirtschaftlich schweren Zeit, ungebrochen an und weil die Nachfrage nach Baugrundstücken für exklusive Wochenendhäuser ungebrochen anhält, explodieren die Landpreise.
Trotzdem es sich anbietet, diese wirklich schöne Gegend mit der Toskana zu vergleichen, nenne ich persönlich sie St. Moritz. Heute schon kann es sich ein normal verdienender Thai nicht leisten, sich hier anzusiedeln.
Dafür entstehen Golfplätze, von denen sich der exklusivste sogar den Namen Toskana angeeignet hat und kostspielige Bauten die an Chateaus aus den feudalistischen Zeiten Frankreichs erinnern.
Ich glaube, Wang Mi heißt das Dorf, wo ich anhalten musste, weil Don schon vor mehr als zwei Stunden ihren letzten Reis gegessen hat. Gelangweilt verlasse ich unser Auto und vertrete mir etwas die vom langen Sitzen steif gewordenen Beine.
Da Stand doch ein europäischer Name, denke ich, als ich längs einer Tempelmauer schlendere. Kann doch nicht sein, hier in dieser verlassenen Gegend kann doch wohl kein Europäer gelebt haben, oder doch?
Ich wende mich um und lese sogar zwei nebeneinander stehende Namen.
Die sterblichen Überreste eines holländischen Paares sind in der Tempelmauer beigesetzt.
Ich begebe mich hinter die Mauer und finde dort sogar ein gemeinsames Bild des verstorbenen Paares, deren unterschiedliche Nachnamen vermuten lassen, dass sie vielleicht nicht verheiratet waren.
Mia van de Kerkhof und Ber Hoeben haben hier vor einigen Jahren eine Ruhestätte gefunden. Wer hat sie hier bestatten lassen, frage ich mich. Weil weit und breit kein Mönch dieses Klosters zu sehen ist, schicke ich Don in den nächsten Laden, um Erkundigungen einzuziehen.
Ja, es sind zwei Farang, die hier bestattet sind, berichtet sie mir anschließend. Die sind aber nicht aus diesem Dorf, sondern haben in Trat gelebt. Mehr wusste die Frau in dem Laden auch nicht. Noch nicht einmal, wer die Beisetzung hier in diesem kleinen verlassenen Nest am Rande des Khao Yai veranlasst hat.
Mir ist die Lust aufs weitere Fotografieren vergangen.
Nur noch diese Jungs nehme ich auf, weil sie so neugierig den Farang betrachten
Dieser Wasserbüffel will auch noch in den Fotoapparat
Und mit einem Blick über diese liebliche Landschaft verabschiede ich mich für heute.