Der Lam Sae Dam bei Khon Buri

Das Klima im Isaan bringt während der Regenzeit in den Sommermonaten viel Wasser, welches Ortschaften und Felder überschwemmt. Dagegen herrscht nach dem Einsetzen der Trockenzeit recht schnell ein Wassermangel, der die Felder austrocknen lässt. Um diesem Übel abzuhelfen, wurden in der Vergangenheit einige Flüsse gestaut, die nicht nur zur Wasserregulierung in der Landwirtschaft genutzt werden sondern auch der Trinkwasserversorgung und der Stromerzeugung dienen. Einige dieser Staudämme befinden sich in landschaftlich schönen Gegenden und werden deshalb gerne an den Wochenenden von einheimischen Touristen besucht. Vielerorts findet man auch kleine oder größere malerische Seen, deren Besuch sich lohnt.
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koratwerner (†2012)
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Der Lam Sae Dam bei Khon Buri

Ungelesener Beitragvon koratwerner (†2012) » Di Jul 28, 2009 12:33 pm

Meine Frau Don ist mal wieder etwas krank und hat ihre Tochter Bo und mich angesteckt. Alle drei haben wir jetzt etwas Fieber, Reisefieber. Ich kenne das. Diesem Übel ist damit abzuhelfen, indem wir wieder einmal irgendwo hin fahren, wo es vermutlich interessant und schön ist.

Heute soll es nun zum Lam Sae Dam am Nordrand des Thap Lan Naturparks gehen. Etwa eine Stunde fahren wir von Korat aus über die 224 und dann von Chok Chai über die 2071 bis Khon Buri. Hier ist erst einmal ein Stopp fällig, denn an den vielen Verkaufsständen am Straßenrand muss erst einmal Verpflegung gekauft und für den Vormittag gebunkert werden.

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Während die Frauen einkaufen, mache ich erst einmal ein Bild von den Schülern, die in Reih und Glied auf dem Rasen des Schulhofs sitzend, das Wort zum Montag anhören dürfen.

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Hinter mir fährt jetzt der Sammelexpress vor, der in den umliegenden Dörfern die Hausfrauen eingesammelt hat, die jetzt ihre Obst- und Gemüsevorräte ergänzen wollen.

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Es gibt nicht sehr viel, was die Landbevölkerung ihren Mitmenschen anbieten kann, doch alles ist frisch und preiswert.

Wir fahren weiter über die 2462 in Richtung der südlich von Khon Buri liegenden Berge und nehmen nach etwa 8 km an einer Straßengabelung eine halbrechts beginnende Nebenstraße. Jetzt beginnt eine Fahrt der besonderen Art. Diese Straße besteht mehr aus tiefen Schlaglöchern, als aus gut befahrbarem Asphalt.

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Und da, wo es besonders kritisch ist, fahren wir an hübsch markierten Brüchen vorbei, wo die Fahrbahn irgendwann einmal abgesackt ist.

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Nach endlos erscheinendem Schütteln sehen wir vor uns, von Büschen fast verdeckt, den Staudamm, dessen Fuß wir über einen Feldweg erreichen.

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Dieser Feldweg scheint eine Abkürzung zum anderen Ufer des hier abfließenden Wassers zu sein, denn über den Flusslauf ist eine malerische Brücke gebaut, deren Funktionsfähigkeit außer Frage steht, von mir aber nicht benutzt wird.

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Entweder sind die Menschen sehr mutig, die diesen Steg befahren, oder sie sind einfach nur leichtsinnig.Wir fahren zurück und weiter eine Steigung hinauf, nach dessen Überwindung wir an das Ufer des Lam Sae gelangen.

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Leider führt uns die Trasse nicht direkt am Wasser vorbei, denn hier haben die Bauern Felder angelegt, auf denen überwiegend Chili, Gurken und Gemüse angebaut wird.

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Auch neben der anderen Seite der Straße sind Felder angelegt, doch schon nach etwa 150 Metern erheben sich die Berge des Thap Lan Naturparks in den wir jetzt weiter eindringen.

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Die Uferregion ist dünn besiedelt und nur hin und wieder sehen wir einige Häuser.

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Einige der Anwohner betreiben sogar Fischfang, doch der Fang soll gering sein und nur als Nebenerwerb dienen.

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Ansonsten sehen wir an dieser Seite des Sees immer wieder Gurken- und Chilifelder.

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Etwa 10 km fahren wir bis zum Ende des Sees, wo wir in ein kleines Dorf gelangen. Die Menschen führen hier nach meiner Vorstellung ein sehr einfaches Leben und da die gesamte Uferregion nicht zugänglich ist, verfahren sich noch nicht einmal einheimische Ausflügler hier her.

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An der anderen Uferseite geht es nur über einen Feldweg weiter, der sich aber bedeutend besser befahren lässt, als die bereits erwähnte Zufahrtsstraße zu dieser Reservoir.

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Hier scheint sich der Gemüseanbau nicht zu lohnen, denn der Weg führt uns fast ausschließlich durch Maniokfelder, der dann auch alsbald endet.

Gerne hätte ich den See ganz umrundet, denn in Nähe des Staudamms befindet sich ein größeres Dorf, wo bald das Seewasser in ein 1 Meter Durchmesser großes Rohr gepumpt werden soll, von wo aus es in das etwa 100 km entfernte Korat geleitet wird, um dort die Trinkwasserversorgung zu verbessern.

Fragt man mich, ob sich der Besuch dieses Reservoirs lohnt, welches bis in die Berge des Thap Lan Schutzgebietes reicht, muss ich sagen, der Aufwand über die schlechten Zufahrtsstraßen hier her zu fahren, lohnt sich nur für versessene Individualisten, die nichts ungesehen lassen wollen.

Ein gemütlicher Familienausflug ist eine Tour hier her auf jeden Fall nicht.
Es ist nicht schwer zu wissen wie man etwas macht,
aber es ist schwer es auch zu tun!

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