Im Mukdahan Nationalpark

Thailand verfügt über eine exotische Pflanzen- und Tierwelt, die in der jetzigen Zeit gefährdet ist, wie nie zu vor. König Bhumibol, obwohl er und seine Frau Sirikit sich sehr stark für die Belange der Landwirtschaft einsetzen, widmeten sich auch in den 50ziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts dem Erhalt der bis dahin noch in ihrer Ursprünglichkeit erhaltenen Natur. Dieses Bestreben führte im Jahr 1962 zur Gründung des Khao Yai, dem ersten Nationalpark in Thailand. Bis heute sind es mehr als 130 Land- und Meeresgebiete mit einer Gesamtfläche von etwa 34.000 qkm, die unter strengem Naturschutz stehen.
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Im Mukdahan Nationalpark

Ungelesener Beitragvon dogmai » Mi Jan 28, 2009 4:54 am

Es ist schon eine Weile her, daß ich mit meiner Frau einmal gemeinsam im Isaan herumreisen konnte. Das war in den bisher 28 Ehejahren nicht immer so, waren wir doch oft getrennt unterwegs. Und deshalb habe ich diese Reise besonders genossen. Eine unserer Stationen war Mukdahan. Ihr wißt sicher, wo das liegt, am Mekhong River ist es einer der Checkpoints für den Übergang nach Laos.

In einer Detailkarte habe ich was gelesen von Nationalpark und Höhlenmalereien. Nun bin ich ein unverbesserlicher Liebhaber alter Steine (deswegen läßt mich meine Frau auch frei herumlaufen :wink: ), und ich wußte: da muß ich hin. So fuhrn wir denn auf der S 2034 Richtung Don Than entlang des Mekhong. Der Karte nach mußte diese Mu Daeng Höhle etwa 5 km vor dem Nationalpark liegen, aber ich fand keinen Hinweis. Auch ein Polizeiposten war nicht hilfreich. Höhle? Paintings? Nein, die gibt es hier überhaupt nicht. So fuhren wir erstmal weiter bis zum Park, denn dort müßte man doch wissen. Der Nationalpark ist recht einfach zu finden, denn er ist an der Straße ausgeschildert und dort steht auch ein Lageplan.

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Mächtige Hinweistafel und Orientierungspunkt am Eingang zum Nationalpark

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Lageplan mit Hinweis auf einen Wasserfall
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Re: Im Mukdahan Nationalpark

Ungelesener Beitragvon dogmai » Mi Jan 28, 2009 4:58 am

Nun denke ich mir, dass Mu Daeng Teil des Mukdahan Nationaparks sein wird. Dem ist aber nicht so. Ich bezahle aber trotzdem meine 200 Baht Fremdeneintritt, für meine Frau 20 Baht, naja, sie wiegt ja auch nicht so viel wie ich, ich weiss aber nicht, ob da unbedingt ein Zusammenhang besteht. Ich aergere mich ein wenig und werde darueber nachdenken.

Interessante Felsformationen kann ich sehen, auf den Besuch des Wasserfalles verzichte ich aus alter Gewohnheit. Die Thais nennen ja jeder Wasser, aus dem mehr als drei Tropfen pro Stunde fallen, Wasserfall. Auf jeden Fall erhalte ich eine genaue Beschreibung, wie ich zur besagten Hoehle komme.


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Re: Im Mukdahan Nationalpark

Ungelesener Beitragvon dogmai » Mi Jan 28, 2009 5:05 am

Es ist ein Stück zurück Richtung Mukdahan, bis zum Polizeiposten (den ich ja gefragt hatte), dann links ab. Tatsächlich war die Entfernungsangabe sogar recht zuverlässig, statt 3 km waren es 6, und dann stand dort tatsächlich eine Tafel. Sie weist allerdings nicht auf eine Sehenswürdigkeit hin, sondern nur auf ein Wasserreservoir. Auch dort ist wohl einmal Eintritt vorgesehen, heute stehen die Schranken allerdings offen und wir können bis zu dem kleinen See fahren. Wir sind alleine.


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Das Hinweisschild an der S 2034

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Offene Schranken

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Re: Im Mukdahan Nationalpark

Ungelesener Beitragvon dogmai » Mi Jan 28, 2009 5:11 am

Aber es ist bereits 13 Uhr geworden. Mir war empfohlen worden, auf jeden Fall einen Fuehrer zu nehmen. Gleich zwei machen sich mit mir auf den Weg, aber erst, nachdem sie sich ein Mittagessen einverleibt haben. OH WEH! Meine Frau hatte bisher noch kein Mittagessen, und die 3-Stunden-Regel wird eintreten. Ihr kennt die 3-Stunden-Regel? Wenn eine Thai länger als 3 Stunden nichts gegessen hat fällt sie auf der Stelle tot um. Aber ich kann sehen, daß sie sich bereits mit der 3köpfigen Parkbesatzung angefreundet und an ihrem reichen Mahl bereits teil hat. Ein Restaurant oder sowas gibt es hier nicht, trotzdem kann ich erfrischendes kühles Wasser trinken.

Beim Aufbruch kenne ich meine Fehler noch nicht:
- ich habe keinen Hut auf
- ich nehme kein Wasser mit
- ich habe Sandalen an

Ein Jinjok ruft mich und scheint es mir zu sagen, aber ich verstehe ihn nicht.

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Re: Im Mukdahan Nationalpark

Ungelesener Beitragvon dogmai » Mi Jan 28, 2009 5:14 am

Die Strecke soll 1600 m betragen. Niemand sagt mir, dass es auch ca 650 Hoehenmeter sind. Die Strecke haette ich alleine nie gefunden, obwohl alle 50 m die Entfernung markiert ist. Der Beginn sieht absolut harmlos aus, es geht eine kleine Strecke recht flach voran.

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Re: Im Mukdahan Nationalpark

Ungelesener Beitragvon dogmai » Mi Jan 28, 2009 5:20 am

Aber dann kommt es dicke. Es geht steil bergan, in Deutschland haette ich sicher Bergschuhe anziehen muessen. Die Sonne brennt mir aufs Hirn, und ich habe ein nasses T- Shirt und eine nasse Hose (vom Schwitzen natuerlich!!!). Ich muss ein Tomatengesicht haben, denn die beiden Guides sehen mich gelegentlich sehr nachdenklich an. Mir faellt ausserdem auf, dass der erste festes Schuhwerk anhat, mit dem er von Zeit zu Zeit fest auftritt, einen Stock, mit dem er von Zeit zu Zeit auf den Boden schlaegt.

Diese Zeichen sind mir nicht unbekannt, denn ich weiss, dass es hier auch Schlangen gibt. Ich gehe genau in der Spur des ersten Fuehrers. Nach der 1000-m-Markierung moechte ich tot umfallen und gehe doch weiter. Als ich 500 m lese bin ich daran, aufzugeben. Ich kann nicht mehr, stehe kurz vor einem Hitzschlag - oder habe ich den schon?

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Re: Im Mukdahan Nationalpark

Ungelesener Beitragvon dogmai » Mi Jan 28, 2009 5:26 am

Irgendwann kommen wir zu einer Felsformation - und steigen wieder etwa 100 m ab. Mir wird schlecht, denn die muss ich ja wieder hochsteigen. Aber wir kommen ans Ziel der Strapazen. Irgendwie kommen mir die Zeichnungen wie Kindertatschen vor, aber es sind wohl, wenn man dem Glauben schenkt, uralte Zeugnisse hier vor langer Zeit lebender Menschen.

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Re: Im Mukdahan Nationalpark

Ungelesener Beitragvon dogmai » Mi Jan 28, 2009 5:28 am

In der Stimmung und Verfassung hätte ich gerne einen Spruch dazu geschrieben, hatte aber zum Glück nix zum Schreiben dabei :|

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Re: Im Mukdahan Nationalpark

Ungelesener Beitragvon dogmai » Mi Jan 28, 2009 5:33 am

Wir gehen aber noch ein paar Meter weiter. Hier in dieser Höhe haben die Führer eine Wasserstelle, an der sie kühles Wasser schöpfen können, und ich darf nicht nur trinken, sondern auch gründlich den Kopf waschen. Jetzt sind Hemd und Hose nicht mehr nur vom Schweiß naß. Wir haben nur noch ein Gebüsch zu umrunden. Das Folgende laesst mich fast alles vergessen. Nicht die Felspaintings, ein paar Haende und einige Strichmaennchen, sondern die atemberaubende Aussicht ueber die Flussebene. Toll, es hat sich gelohnt, alleine dafür hat es sich gelohnt, diese Strapazen auf mich zunehmen. Die Bilder können das, was die Augen schauen und das Herz erlebt nicht darstellen. Hier möchte ich wieder einmal hin, vielleicht, wenn es einen Lift gibt.

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Hier fällt mir auf, daß einer der beiden noch weniger an den Füßen hat als ich

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Re: Im Mukdahan Nationalpark

Ungelesener Beitragvon dogmai » Mi Jan 28, 2009 5:39 am

Es ist Zeit für den Abstieg. Irgendwann kommt mir der Gedanke, dass vor Jahren einmal ein Tourist bei einer Bergwanderung Opfer seiner Fuehrer wurde, jetzt waere die Gelegenheit. Aber sie lassen sie ungenutzt und wir machen uns auf den Rückweg..

Wisst ihr, wie hoch man aus dem Stand springen kann, wenn man unter sich eine Schlange sieht, wie man dabei im Aufsteigen seinen Landeplatz aussucht und im Absteigen erleichtert feststellt, dass es nur ein ca 1 m langer Leguan ist?? Jedenfalls war der schneller weg, als ich wieder unten war, ich denke, das war auch gut so.

Und so mache ich mich weiter mit gazellenhaften Schritten, die sicher in Bangkok leichte Erschuetterungen bei der Erdbebenwarte ausloesen, an den Abstieg.

Meine Frau ist ausserordentlich erleichtert, mich zu sehen. Seltsamerweise hatte auch sie von damals gehoert und schon bei der Verwandtschaft angerufen was sie machen sollte, wenn ich nicht bald wieder zu sehen sei. Alle Neffen könnten hier helfend eingreifen: Nan ist Polizeioffizier, Lek bei der Panzertruppe und Don Pilot bei der Luftwaffe :violent

Alles in allem also ein aufregendes Erlebnis, das ich trotz der Anstrengung nicht missen moechte, beim nächsten Mal aber besser vorbereitet antreten werde.

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Danke, daß du auf mich gewartet hast, Schatz.
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Re: Im Mukdahan Nationalpark

Ungelesener Beitragvon dogmai » Mi Jan 28, 2009 5:33 pm

Auf der Weiterfahrt geht die Aufregung weiter. Wieder tritt eine der Thai- Regeln ein. (3-Stunden-Regel).

Wir finden aber auf der ganzen Strecke kein Restaurant und so kauft All etwas ein, was sich typischerweise gut eignet, im fahrenden Auto gegessen zu werden: Som Tam und gebratenen Fisch. Es kommt, wie es kommen muss - sie verschluckt eine Graete. Sie hustet sich fast die Seele aus dem Leib, aber irgendwie hat sie ueberlebt.

Klar, dass sie danach im Hotel unbedingt zur Massage muss. Nach der verabredeten Zeit hole ich sie ab, und sie noetigt auch mich, eine kleine 2-stuendige Massage anzunehmen. Sie sucht mir die Masseurin hoechstpersoenlich aus. Es gibt zwei: eine ausserordentlich Huebsche, die mit ihren Haenden sicher viel Gutes vollbringen kann, und eine weitere Dame, die ihr Diplom wahrscheinlich in Japan gemacht hatte, bei den Sumo Ringern. Welche hat mir All wohl ausgesucht?? Na? Miss Sumo tut aber ihrer Ausbildung im Wat Pho alle Ehre an, sie beginnt damit, mir den Puls zu fuehlen, betastet alle Muskeln und ist sichtlich zufrieden. Kaeng Laeng. Ich weiss nicht, wieviele Muskeln der Mensch hat, sie erwischt alle (naja, den ein oder anderen laesst sie dann doch aus ) Sie dreht mir den Kopf, so dass ich fuer einen Moment die Welt hinter mir sehen kann, macht das gleiche mit den Zehen (ohne dass ich jetzt etwas zusaetzliches sehen kann). Was ich vorher fuer heissen Tee gehalten habe sind Tuecher im Wasserbad, mit denen sie meine armen Muskeln dann bearbeitet. Jetzt weiss ich, was eine Hose fuehlt, wenn sie dampfgebuegelt wird. 2 Stunden fuer 300 Baht - ein runderneuerter dogmai geht schlapp ins Bett.

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