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Unser Korat!

Verfasst: Sa Jul 26, 2008 12:06 pm
von koratwerner (†2012)
Unser Korat. Das ist der Titel dieses Kapitels, in dem über Korat berichtet werden soll. Hier und in der näheren Umgebung leben viele deutschsprachige Aus- und Umsiedler, die aufgerufen sind, sich an diesem Teil des Forums zu beteiligen. Unsere Leser in der alten Heimat werden sich darüber freuen.

Wer Korat nicht kennt, findet es auf keiner Landkarte und auch nicht bei Google Earth, denn sie heißt offiziell Nakhon Ratchasima, weil sie die Hauptstadt dieser größten Provinz im Isaan ist, die den gleichen Namen trägt.


Die Provinzhauptstadt Korat


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Monument der Thao Suranaree



Hält man sich etwas länger in Korat auf, dann entdeckt man fast jeden Tag ein anderes Kleinod, entdeckt, wie gut die Lebensbedingungen für einen Europäer hier sind und entdeckt die vielen Sehenswürdigkeiten in der näheren und weiteren Umgebung.

Die Stadt Korat, ursprünglich eine rein ländliche Handels- und Handwerkermetropole, hat sich, begünstigt durch seine gute Infrastruktur mit leicht erschließbarem und preisgünstigen Ansiedlungsflächen, sowie dem reichhaltigen Angebot an Arbeitskräften, zu einer bemerkenswerten Industriestadt gemausert.

Vom Massentourismus verschont, hat Korat bisher für den Individualtourismus nur eine gewisse Bedeutung. Die Stadt verfügt über eine Vielzahl von Hotels aller Preisklassen und fungiert deshalb auch als Zwischenstation für Reisende, die weiter in den Isaan fahren, aber auch als Ausgangspunkt für viele Exkursionen und Erlebnisreisen in die nähere und weitere Umgebung.

Spötter behaupten allerdings, dass sich Korat am Ende der Zivilisation befindet, denn wenn man die Stadt in nordöstlicher oder östlicher Richtung passiert, kommt nur noch Isaan. Isaan, das sind die Provinzen mit den kargen Böden, in denen der Reisanbau die wesentliche Rolle spielt, der über hunderte von Kilometern hinweg, bei oberflächlicher Betrachtung, die endlos scheinende Landschaft prägt.

Wer sich für Land und Leute, sowie der Kulturgeschichte dieses weitgehend ursprünglich erhaltenen großen Gebietes interessiert, findet allerorten gastliche und freundliche Menschen, sowie viele Kleinode, die ihn für den Verzicht auf den Besuch des Molochs Bangkok oder den vom Materialismus geprägten Hochburgen des Massentourismus mehr als entschädigen. Um einen großen Teil dieser Kleinode zu entdecken, ist Korat der ideale Ausgangspunkt, doch auch die Stadt selber schlägt den aufgeschlossenen Besucher schnell in ihren Bann.

Korat liegt 260 km nordöstlich von Bangkok. Um dorthin zu kommen benutzt man, wenn man nicht mit einem eigenen Fahrzeug dort hin gelangt, einen der z. von Bangkok kommenden und durchweg klimatisierten Fernreisebus, die rund um die Uhr mindestens im zweistündlichen Abstand fahren und nach einer Fahrzeit von etwa 3 ½ Stunden einen der zwei Busbahnhöfe in Korat erreichen.

Für den, der es nicht besonders eilig hat, ist aber die Anreise mit der etwas nostalgisch anmutende Eisenbahn von Bangkok nach Korat (oder weiter in den Isaan) alternativ von ganz besonderem Reiz. Zwar benötigt der Zug für die Strecke etwa 6 Stunden, doch trotzdem oder gerade weil das Bähnchen an fast jedem dicken Baum hält, ist die Fahrt pures Erlebnis, reine Nostalgie.

Diese Bahnlinie wurde um die Jahrhundertwende unter deutscher Leitung auf den Spuren des als einzige Verbindung nach Bangkok bestehenden Ochsenkarawanenweges durch den damaligen Urwald gebaut und gilt als Pionierbahn Thailands.

Korat hat einen eigenen Charme, den man bei einem kurzen Aufenthalt innerhalb seiner Mauern nicht sofort entdeckt. Korat hat auch in seiner Geschichte kaum spekulative Höhepunkte. Deshalb ist über die Grenzen dieser Stadt hinaus vielfach nur das Denkmal der Thao Suranaree bekannt, einer Jeane d` Arc, der Jungfrau von Orlèans annähernd vergleichbarer Volksheldin, die innerhalb der Stadt und dem weiten Umfeld eine fast göttliche Verehrung genießt.