Das eigene Haus?

Tips, wie man als Neuankömmling in Thailand und im Isaan besser zurecht kommen kann; Erfahrungsberichte
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koratwerner (†2012)
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Das eigene Haus?

Ungelesener Beitragvon koratwerner (†2012) » Sa Aug 09, 2008 10:47 am

Vielleicht trägt sich der eine oder andere Umsiedler oder Pendler mit dem Gedanken ein eigenes Haus in Thailand zu kaufen oder eins zu bauen. Gar mancher, der sich bereits in Deutschland im Internet über diese Möglichkeit in Thailand informiert, stößt früher oder später auf sagenhafte Angebote. Da wird beispielsweise ein eigenes Haus mit Grundstück ab 7.000 Euro angeboten. Achtung! Dahinter steckt Betrugsabsicht, denn es gibt grundsätzlich in Thailand kein Grundstückseigentum für einen Ausländer und für diesen Betrag erhält man selbst in Thailand lediglich eine bessere Hundehütte.

Zwar kann ein Ausländer eine Eigentumswohnung von einer Gesellschaft erwerben, die sich zu mindestens 51% in thailändischem Besitz befinden muss, doch nach derzeitigem Recht niemals ein Grundstück. Doch auch in solch einem Fall ist größte Vorsicht angebracht. Die Verwaltungs- und Nebenkosten können ins unermessliche steigen, Unterhalt der Gemeinschaftsanlagen wie Aufzüge und Außenanlagen können vernachlässigt werden, die Wasserversorgung kann ins Stocken kommen und notwenige Reparaturen werden nicht ausgeführt. Einers schönen Tages, wenn er die Schnauze gestrichen voll hat, dann kann er aber vielleicht seine Wohnung der Gesellschaft zurück verkauefen. Fragt sich nur, für welchen Preis.

Merke: Ein Ausländer kann nur ein Grundstück pachten um darauf zu bauen, doch er kann es niemals besitzen. Auch bei Mietverträgen über ein Grundstück ist größte Vorsicht angebracht.

Manche, mit einem cleveren Ausländer verheiratete Thaifrauen, aber auch clevere Thai pachten für ein Taschengeld bei einem Landamt im staatlichen Besitz befindliche Grundstücke und verkaufen oder vermieten diese für 30 Jahre oder länger zu horrenden Preisen an unwissende Neuankömmlinge. Dies, trotzdem die behördlichen Landämter in der Regel lediglich Pachtverträge für nur maximal 2 Jahre ausstellen oder sich die Grundstücke unter militärischer Verwaltung mit Nutzungsrecht befinden. Wird ein Pachtvertrag später für ungültig erklärt, droht dem Betrüger zwar eine Strafe, doch in Thailand kann man so manches kaufen, sogar Straffreiheit und die Anwalts-, sowie Gerichtskosten bei einer Schadensersatzklage können sehr schnell den Streitwert übersteigen.

Es werden auch anwaltliche Scheinverträge abgeschlossen, denn Notare sind in Thailand unbekannt. Die örtliche Behörde erteilt wissentlich oder unwissentlich dieser Ungereimtheit eine Baugenehmigung, ohne das zuständige Landamt einzuschalten und wenn es zum Streitfall kommt, legalisiert das zuständige Gericht noch diesen Betrug. Ein Märchen? Leider nicht.

Besser ist es nicht zu bauen oder ein Haus zu kaufen, sein Erspartes in der Heimat oder bei einer thailändischen Bank anzulegen und von den Zinsen sein gemietetes Haus zu bezahlen. Mieten hat auch den Vorteil mobil zu sein. Gefällt einem sein Domizil nicht, ist es bei den üblichen Mietverträgen mit einem Jahr Laufzeit leicht, den Wohnort zu wechseln. Etwas komplizierter wird die Geschichte Haus, wenn man mit einer thailändischen Frau verheiratet ist.

Deren ganz legaler Wunsch nach einem eigenen Heim zwecks späterer Versorgung, dem Streben nach sozialem Status und was auch immer für Beweggründe die Thaifrauen haben, lässt manchen Ausländer keine andere Wahl, als ihr (gemeinsam) ein eigenes Haus zu bauen. Da er jedoch kein Land besitzen darf, gehört das Eigenheim immer der Frau.

Es ist gar nicht so selten, dass das Haus in der Lebensplanung einer Frau verankert ist und sie nur aus diesem Grund einen Ausländer heiratet. Ist das Haus fertig und er hat bezahlt, wirft sie ihn raus und lässt sich scheiden. Selbst wenn der Mann mit seiner Frau ein Mietvertrag über 30 Jahre abgeschlossen hat, er ist seine Frau quitt und kaum ein Gericht wird seine Exfrau vor die Tür setzen.

Wenn es bei einer Scheidung um die Auszahlung des hälftigen Zugewinns geht, hat die fast immer gut beratene Frau das gemeinsame Vermögen beliehen und das Geld zur Seite geschafft. Auf einmal ist nichts mehr da und der Geneppte geht leer aus. Nicht möglich? Auch das ist möglich. Der Erfindungs- und Trickreichtum einer Thaifrau sucht seinesgleichen und da sie meist eher als er die Trennung kommen sieht, hat sie Zeit genug und im Gegensatz zu ihm auch die Möglichkeit entsprechende Maßnahmen zu treffen.

Wie schon eingangs geschrieben, bei mir steht ein Haus auf dem Plan. Vielleicht ist Don anders als so viele Frauen in Thailand und wirft mich später nicht raus.
Es ist nicht schwer zu wissen wie man etwas macht,
aber es ist schwer es auch zu tun!

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