Kleine Übersicht

Tips, wie man als Neuankömmling in Thailand und im Isaan besser zurecht kommen kann; Erfahrungsberichte
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koratwerner (†2012)
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Ungelesener Beitragvon koratwerner (†2012) » Sa Aug 09, 2008 8:30 am

Thailand, das frühere Siam, liegt von Mitteleuropa aus ca. 10.000 km entfernt in Südostasien. Die Bevölkerungszahl beträgt annähernd 65 Millionen, von denen mehr als 10 Millionen in Bangkok leben. Weitere wichtige Städte sind Chiang Mai, Hat Yai, Korat und Surat Thani. Verwaltungstechnisch unterteilt sich das Land in 75 Provinzen, die jeweils von einem Gouverneur verwaltet werden.

Geographisch unterscheidet man sechs Hauptregionen:

Nordthailand ist geprägt durch die Ausläufer des Himalajas, die bis auf eine Höhe von 2590 m reichen und zum Teil noch von dichten Monsunwäldern überzogen sind.

Isan im Nordosten ist eine karge Hochebene, in der sich der größte Teil der Bevölkerung vom Reisanbau ernährt. Der südliche Teil dieser Provinzen, in dem sich große Teile des unter Naturschutz stehen Khao Yai Ge-birgszuges befinden, ist für den Reisanbau nur bedingt geeignet.

Zentralthailand, bewässert vom Maenam Chao Phraya Fluss und seinen Quellflüssen, ist die Reiskammer des Landes.

Die östliche Küstenebene ist bekannt durch ihre Seebäder Pattaya und Rayong sowie die Insel Koh Samet u.a.

Das westliche Bergland bietet Attraktionen wie den River Kwai und den Drei Pagoda Pass.

Die malaiische Halbinsel im Süden erlangte ihren Wohlstand durch Zinn und Kautschuk. Die Ferieninseln Phuket und Koh Samui sind beliebte internationale Urlaubsziele.

Obwohl Thailand immer noch ein Agrarstaat ist, zählt es inzwischen zu den führenden Industrienatio-nen Asiens. Die wichtigsten Devisenbringer sind die Elektronik- und die Textilindustrie, der Reisexport und der Tourismus. In dieser momentanen Phase des Übergangs wandelt sich das Gesicht von Stadt und Land gleichermaßen, ohne die Charaktereigenschaften und Traditionen der Bevölkerung wesentlich zu tangie-ren. Ein weiterer wichtiger Grund für die Unantastbarkeit der kulturellen Werte ist die Tatsache, dass Thailand nie das Schicksal eines Kolonialstaates erleiden musste. Das rasante wirtschaftliche Wachstum bringt natürlich auch negative Nebeneffekte, wie Luft- und Wasserverschmutzung, Verkehrsprobleme und die Zerstörung der Natur nach sich. Man ist sich in Thailand jedoch der Probleme bewusst und der Staat versucht durch Aufklärung und präventive Maßnahmen die jeweiligen Situationen und Aussichten zu verbessern.

Thailand ist ein Reiseziel für alle Jahreszeiten. Der Südwestmonsun bringt kurze, tropische Regenschauer von Mai bis Oktober in fast ganz Thailand. Ausnahme ist Samui und seine umliegenden Inseln, deshalb hat die Region Samui die beste Reisezeit im Sommer. Der Nordostmonsun bringt kühlere Luft von No-vember bis Februar. Erfahrene Reisende nutzen die Zeit direkt nach der Regenzeit, weil dann das ganze Land in sattem Grün leuchtet.

Es gibt drei verschiedene Jahreszeiten:

1. Relativ kühl und trocken ist es von November bis Februar, im Süden gibt es einige Temperaturschwan-kungen.

2. Heiß und feuchter ist es von März bis Mai, angenehm ist der Aufenthalt dann jedoch in den traditionellen Badeorten an der Küste.

3. Die sog. Regenzeit (Ausnahme Samui) dauert von Juni bis Oktober. Der einsetzende Südwestmonsun bringt vom Indischen Ozean Niederschlag, vor allem an die Westküste (Phuket, Krabi und Ranong). Im Landesinnern gibt es weniger Niederschläge. Im Norden setzt die Regenzeit normalerweise erst Ende Juni ein und im Nordosten ist sie Ende September bereits wieder vorbei. Von Mai bis August kann man den Norden, Nordosten, Zentral-Thailand und die Küste am Golf von Siam sehr gut besuchen, jedoch sind die Ort am Indischen Ozean recht regnerisch, an der Südostküste oft bis Dezember und mit großen Unterschieden zwischen Ost- und Westküste.

Und bitte vergessen Sie den Vergleich mit Regentagen in Europa, Regen in Thailand bedeutet hin und wieder einen Schauer bei warmen Temperaturen, immer mal wieder die Sonne und ab und zu Wolken am Himmel.

Ideale Reisezeiten für die Regionen:

Bangkok und Umgebung
November bis März bei angenehmen Temperaturen um 25 Grad Celsius

Golf von Siam (Pattaya, Jomtien, Ko Chang)
November bis März bei Temperaturen, die dem mitteleuropäischen Sommer entsprechen

Nordosten - Isan
Oktober bis März, im April und Mai ist es sehr heiß

Nordthailand
November bis März, kühle Nächte im Dezember und Januar

Südthailand-Ostküste
das ganze Jahr hindurch, etwas häufiger Regen im November und Dezember

Südthailand-Westküste
Dezember bis März bei 25-30 Grad Celsius

Westthailand (River Kwai, Kanchanaburi)
November bis März bei 25-30 Grad Celsius

Thailand ist teilweise noch das Land des Lächelns und der Fettnäpfchen. ...aber mit einem „Mai pen rai“ lässt sich fast alles wieder aus der Welt schaffen

Ohne entsprechende Vorbereitung kann ein Thailandurlaub zur reinen Glückssache werden: Denn die Thai pflegen im sozialen Umgang mit ihren Mitmenschen eine wohlüberlegte Sorgfalt, die nicht nur für das bekannte Zeremoniell der Begrüßung gilt. Aber glücklicherweise sind die Einheimischen den Ausländern gegenüber tolerant, sehen über unabsichtlich begangene Fehler gern mit einem „Mai Pen Rai“ -Macht doch nichts- hinweg.

Wo immer man in Thailand auf Menschen trifft, sieht man sie Lächeln. Die Gedanken hinter diesem Lächeln jedoch sind oft schwierig oder gar nicht zu enträtseln. Aber immerhin: Die freundliche Gelassenheit der Thais verliert sich auch in extremen Situationen genauso wenig, wie ihnen Ungeduld fremd ist. Kleine Widrigkeiten des Alltags- wie zum Beispiel das lange Stehen in einer Schlange am Ticketschalter oder vor einer Ampel - sind kein Anlass zur Aufregung. Denn nach ihrer Lebensphilosophie ist nichts so dramatisch, dass es die gute Laune oder den Spaß am Leben verderben könnte. Dieses Lebensgefühl beherrscht das Alltagsleben der Thais, so dass man sich als Besucher des Landes ganz einfach anpassen und ruhig etwas davon mit nach Hause nehmen sollte.

In ländlichen Gebieten haben sich teilweise einige Bräuche erhalten, die man als Farang beachten sollte. Unter allen Umständen sollte man vermeiden einen Thai am Kopf zu berühren, denn dieser gilt als Sitz der geistig - menschlichen Würde. Er ist Sitz der Seele und somit der heiligste Teil des Körpers. Selbst ein liebevoll gemeintes Streicheln über das Oberhaupt eines Kindes bewirkt oft das Gegenteil. Auch sollte man eigentlich niemals auf den Kopf eines anderen herabsehen, was sich von den normalerweise hoch gewachsenen Europäern nicht vermeiden lässt. Berühren Sie einen Thai niemals am Kopf, da dieser Sitz der Seele ist und somit als heiligster Teil des Körpers gilt.

Der Fuß dagegen ist schmutzig, unwürdig und deshalb auch beleidigend! Sogar das im Westen übliche Übereinanderschlagen der Beine wird allenfalls in der Verborgenheit unter dem Tisch toleriert. Denn schließlich könnte die Sohle ja aus Versehen auf den Gegenüber zeigen. In größeren Städten kann man mit diesen Gepflogenheiten ruhig etwas gelassener verfahren.

Vor dem Betreten des Andachtsraumes eines Tempels oder Wohnraumes eines Privathauses ist es Sitte, die Schuhe auszuziehen. Bei einem Besuch von religiösen Stätten sollte bei der Kleidung und im Benehmen die gleiche Umsicht wie in anderen Ländern geboten sein. Auch buddhistische Mönche, Buddhastatuen und andere religiöse Symbole sollten mit dem gebührenden Respekt behandelt werden. Die Thais sind ein sehr höfliches, zurückhaltendes, und überaus freundliches Volk. Deshalb sollten Touristen auch nie ihren Ärger zeigen und auch bei Auseinandersetzungen ruhig und höflich bleiben, eben ein thailändisches Jai Yen (kühles Herz) an den Tag legen.

Zärtlichkeiten sind zwischen Mann und Frau in Gegenwart anderer - auch wenn es die eigenen Kinder sind- nicht üblich. Selbst bei verliebten Jungen Pärchen ist es nicht schicklich in der Öffentlichkeit Händchen zu halten. In den Städten sind diese alten Sitten allerdings etwas lockerer.

Auch ist es für Thailändische Männer nicht denkbar Frauen in der Öffentlichkeit den Hof zu machen. Alleinreisende weibliche Touristen müssen deshalb nicht befürchten permanent von einheimischen Männern angesprochen zu werden.
Es ist nicht schwer zu wissen wie man etwas macht,
aber es ist schwer es auch zu tun!

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