Abzocke

Tips, wie man als Neuankömmling in Thailand und im Isaan besser zurecht kommen kann; Erfahrungsberichte
Benutzeravatar
koratwerner (†2012)
Thailand-Autor
Beiträge: 941
Registriert: Di Dez 26, 2006 4:28 pm
Wohnort: Korat

Abzocke

Ungelesener Beitragvon koratwerner (†2012) » Mo Aug 04, 2008 11:07 am

Der Farang, ein leichtes Opfer


Wenn sich ein Tourist über die Abzockmethoden in Thailand aufregt, finde ich dafür kein Verständnis. Touristen werden auch in Deutschland und anderswo abgezockt. Sei es im Urlaub an den Küsten, der Nord- und Ostsee, sei es in den Vergnügungsparks, sei es am wunderschönen Rhein, oder in einem Flughafenrestaurant, überall wo der Tourismus blüht, zahlt der Besucher in Hotels, Gaststätten und Restaurants spürbar mehr Geld, als das in anderen Gebieten der Fall ist. Nicht nur in Deutschland, in den meisten Urlaubsländern läuft das gleiche Spielchen. In Paris und Wien kann man sich kaum einen Kaffe leisten, in Amsterdam und an der holländischen Küste werden die Pommes fast in Gold aufgewogen und in Italien kommt man ohne beträchtlich löhnen zu müssen, gar nicht erst an den Strand. Touristen werden auf der ganzen Welt abgezockt. Warum soll es da ausgerechnet in Thailand anders sein?

Lediglich bei den Frauen des leichten Gewerbes läuft es anders. Da kann selbst ein erfahrener Hase noch einiges lernen. Jeder, der ein asiatisches Land besucht, informiert sich vorher in seinem Reisebüro, bei seinen einschlägig erfahrenen Freunden und Bekannten und nicht zuletzt im Internet. Jeder Tourist muss also wissen, was ihn in diesem Sonnenland erwartet. Sogar den Sextouristen ist es bekannt, dass es in Thailand teuer werden kann. Schräge Typen sind jedoch genau so trickreich, wie die einschlägigen Damen des Landes. Sie angeln sich einen jungen Knackarsch, versprechen ihm alles Mögliche, locken die Frau in ihr Hotelbett, weil es ja in Thailand offiziell kein Bordell gibt, geben ihr ein par Euro, setzen sie später in ein Taxi und suchen sich für die kommende Nacht einen neuen Betthasen. Abgesehen von der Moral, ob man eine Prostituierte prellen will oder nicht, kann so ein Verhalten leicht ins Auge gehen, denn oft steht im Hintergrund ein Zuhälter. Man kann sich unschwer vorstellen, dass dieser Beschützer alles daran setzen wird, um doch noch an sein Geld, bzw. das Geld seiner Biene zu kommen und eine ordentliche Tracht Prügel ist noch das Geringste, was den Liebeslohnpreller erwartet. Erfahrene Sextouristen spielen deshalb mit offenen Karten. Sie handeln mit den Damen den Liebeslohn aus und wenn sie einverstanden ist, zahlen sie auch.

Finanziell gefährlicher wird es für den Mann, der glaubt sein exotisches und so liebevolles Betthäschen könnte die Frau seines Lebens werden. Sie ist ja so lieb und so sauber, macht ihm die Wäsche, räumt das Hotelzimmer auf, isst statt Langusten nur ein billiges Reisgericht mit etwas Huhn, weil was anderes doch so teuer ist. Kurzum, sie macht alles, um den Eindruck zu erwecken, dass sie eine anständige, sparsame und gute Frau ist. Vorweg gesagt, hat er ernsthafte Absichten, dann lässt er die Regel Nr.1 für Thailandbesucher außer Betracht:

Alle Frauen, die sich in einem Touristenort mit einem Farang einlassen sind Prostituierte!

Auch wenn in Thailand die leichten Mädchen hunderte male beteuern, Single zu sein, um ihn gefügig zu machen, im Hintergrund lauert fast immer ein Mann oder Freund, ein Zuhälter oder jemanden dem sie Geld schuldet, der sie mit Drogen versorgt oder sie erpresst, oder es ist die armselig lebende Familie der Frau, die versorgt werden will.

Doch warum fallen so viele Männer in Thailand auf eine Dirne rein? Ist es der Flair des exotischen Aussehens der Damen, oder ist es die fehlende schmuddelige Puffatmosphäre, denn die Frauen lernt man durchweg in einer Bar, in einer Tanz-Show oder in einer Diskothek kennen. Oder ist es das Ego, weil man zu Hause keine halbwegs gute Frau abkriegt? Kann es sein, dass manche Männer die emanzipierten Frauen in Deutschland überdrüssig sind, oder reizt sie die offensichtliche Anpassungsfähigkeit und sexuelle Willigkeit dieser Frauen? Egal was ihn dazu treibt, es wird auf jeden Fall teuer und wenn er nicht rechtzeitig die Hand auf die Brieftasche hält, dann kann er gar nicht so schnell gucken, wie sein Geld verschwindet.

Egal, wann, wie und wo ein Farang in einem Touristenort eine Frau kennen lernt, immer sollte er auch die Regel Nr. 2 beachten:

Alle Frauen in Thailand wollen nur dein Geld!

Eigentlich ist das jedem klar, doch immer ist der später Geneppte der Meinung, er habe das große Los gezogen und sein Stern würde ihn nie ausnehmen. Nun, es gibt eine Menge Tricks, wie die Frauen an das Geld der Männer kommen. Viele dieser Methoden sind bekannt und wer sich weiter informieren will, der kann im Internet so einiges nachlesen.

Wenn in Deutschland allein stehende oder liierte Männer davon sprechen, ihren Solo-Urlaub in Thailand zu verbringen. Wenn Kegelclubs und andere aus Männern bestehende Gruppierungen einen Kurztrip nach Bangkok oder Pattaya planen, dann sind das die in Thailand von der Regierung offiziell unerwünschten, jedoch insgeheim sehnlich erwarteten Sex-Touristen. Kein anderer Tourist bringt in so kurzer Zeit, so viele Devisen ins Land. Deshalb ist er in Thailand für die Regierung insgeheim ein gern gesehener Qualitätstourist.

Zwar ist die Prostitution in Thailand verboten, doch da sie etwa 14% der Devisen ins Land bringt, wird sie wohlwollend geduldet. Weil diese Art der Lustbarkeit, da es sie ja offiziell nicht gibt, sich außerhalb jeder lenkenden staatlichen und kommunalen Kontrolle vollzieht, gibt es in Thailand kein einziges öffentliches Bordell. Kontakte zwischen Thai-Frauen und Farang lassen sich deshalb nicht nur in Diskos, Bars, sondern auch in Massagesalons, Hotels und Restaurants knüpfen. Das in solch einem Umfang, der seinesgleichen sucht. Kenner der Szene bestätigen, Patpong/Bangkok, Pattaya und Patong/Phuket sind die größten Freudenhäuser der Welt.

Nach thailändischer Ansicht sind die Sex-Touristen kluge Menschen. Sie kommen hier her, angeln sich einen hübschen Betthasen mit süßem Knackarsch, vernaschen ihn, oft, so gut sie noch können, versüßen sich mit der Dame ihren Urlaub und tauschen ihn auch mal gegen ein anderes Modell aus, zahlen für ihren Spaß und verschwinden wieder ins kalte und nüchterne Heimatland.

Weniger klug, oder sogar dumm, sind die Männer, die nach Thailand kommen, um eine liebe, anschmiegsame und brave Frau fürs Leben zu finden. Vorweg gesagt, wenn diese Männer keine bürgerlichen Kontakte nutzen können und das ist sehr selten der Fall, werden sie nur bei den gewerblich tätigen Damen fündig. Allerdings Heirat, meistens ausgeschlossen.

In der Regel bleibt dem Mann der Zugang zu Frauen aus der bürgerlichen Gesellschaft verwehrt. Keine anständige Frau aus guter Familie lässt sich mit einem Farang ein. Das ist so, als ob ein Anatolier in Deutschland eine bürgerliche Frau heiraten wollte. Wenn überhaupt, muss er seine Kultur vergessen und er muss eine fundamentale soziale Sicherung bieten. Auch unter dieser Prämisse steht ihm dann meist nur eine Frau aus der weniger privilegierten Schicht zur Verfügung. Analog verhält es sich in Thailand. Lernt ein Farang tatsächlich eine Frau außerhalb der Szene kennen und lässt sich diese mit ihm ein, dann ist es mit 90prozentiger Sicherheit eine Frau aus ländlichen Gebieten mit relativ geringer Schulbildung. Sie hat höchstens einen angelernten Beruf, hat meistens Kinder und wurde von ihrem Mann verlassen, weil der eine andere Frau gefunden hat und sich vor dem Unterhalt seiner Nachkommenschaft drückt.

Der Ausländer soll sich davor hüten zu glauben, diese Frau würde ihn aus purer Liebe heiraten. Ist er gar schon im fortgeschrittenen Alter, hat eine Halbglatze und Bauch, dann muss er davon ausgehen, dass diese Frau lediglich eine Zweckgemeinschaft aus Versorgungsgründen mit ihm eingeht. Da die große Liebe sowieso nur ein Gaukelspiel der Natur ist, und zudem jüngere Frauen in Thailand das Verantwortungsbewusstsein älterer Männer aus dem Ausland sehr zu schätzen wissen, kann eine solche Verbindung durchaus harmonisch verlaufen, vorausgesetzt, der Mann nimmt seiner Liebsten nicht ihren Buddha und trägt dazu bei, ihre Kinder und Eltern finanziell zu unterstützen. Letzteres kann unter Umständen teuer werden, zur Verärgerung führen und deshalb die Zuneigung erkalten lassen.

Die Beweggründe der Farang, sich eine asiatische Frau oder weltweit eine andere exotische Schönheit zu suchen, mag verschiedene Gründe haben. Die Beweggründe der Frauen, sich mit einem Mann aus einem anderen Kulturkreis einzulassen sind immer gleich. Ich kann mich kurz fassen. Es ist ausschließlich das Geld und die damit verbundene soziale Besserstellung. Die Bandbreite der Gegenleistung, die ein heiratswütiger Mann erwarten kann, ist oft reine Abzocke. Nur wenige dieser Bekanntschaften münden in einer langfristig harmonisch verlaufenden Ehe. Wie schon gesagt, die Chance an eine nicht professionelle Frau zu geraten, ist gering. Dagegen ist die Aussicht auf eine abzockende Nutte reinzufallen, die meistens nicht im Traum ans Heiraten denkt, riesengroß und das Spiel, dass diese Frauen beherrschen, läuft wie überall auf der Welt nach dem gleichen Schema ab.

Abgesehen von den klugen Männern, die da kommen, genießen, bezahlen und wieder verschwinden, erscheint da einerseits ein Mann, dem es ein Herzensbedürfnis ist, eine liebe, nette, saubere, fleißige und möglichst noch junge Frau ohne Anhang heimzuführen. Andererseits sind da offensichtlich diese Traumfrauen, die nur auf „Ihn“ gewartet haben. Zwar denkt der Heiratswütige, dass andere Männer routinemäßig ausgenommen werden, doch seine Liebste, die ja als ordentliche Bedienung in einem Restaurant arbeit, ist anders, ganz anders. Sie liebt ihn und würde so etwas nie fertig bringen. Am Ende des Urlaubs gibt es dann noch ein schönes Geschenk für das Mäuschen und das Versprechen wieder zu kommen, oder sie in sein Heimatland einfliegen zu lassen.

Nach dem tränenreichen Abschied ist dem Mann überhaupt nicht klar, was eigentlich geschehen ist. Er glaubt eine tolle Urlaubsbekanntschaft gemacht zu haben, aus der etwas werden kann. Er vergeht zu Hause fast vor Sehnsucht und sie sitzt derweil in einer Bar und hält sich für den nächsten dummen Farang bereit.

Wenige Tage später trudeln bei ihm heiße Liebesbriefe ein. Oft sind die bereits von einer entfernten Cousine oder einer Freundin ins englische übersetzt und ohne Bezug auf gemeinsame Urlaubserlebnisse, die außerhalb des Bettes stattgefunden haben. Jetzt beginnt ein reger Briefwechsel und der verliebte Gockel übersieht völlig, dass ihre Antwort fast gar kein Bezug auf seine Briefe nimmt. Merkt er doch was, dann hat er auch gleich eine Entschuldigung parat. Sie hat ja keine Ahnung von der deutschen Grammatik und sie schreibt doch so lieb und süß. Er merkt einfach nicht, dass es sich um Serienbriefe handelt, die mit dem gleichen Inhalt routinemäßig an alle Männer gehen, die während ihres Urlaubs was mit ihr hatten.

Nachdem im Jahr 2007 Deutschland und andere Schengenstaaten die Hürden für die Einreise von Ausländern aus nicht EG Staaten erhöht haben, wird ein Visum nur dann erteilt, wenn u.a. behördlich geprüfte Kenntnisse der entsprechenden Landessprache nachgewiesen werden.

Die geschäftstüchtigen Damen in den Touristenorten wissen das. Trotzdem bitten einige von ihnen ihren Galan immer noch um Geld zur Beschaffung der notwendigen Dokumente und den Flug, denken jedoch nicht im Traum daran, ihren Job für Ihn aufzugeben.

Eine andere immer noch weit verbreitete Masche ist die, ihrem Galan zu versprechen, ihm zuliebe ihren Job in der Bar aufzugeben, auf ihn zu warten und inzwischen die deutsche Sprache zu lernen. Doch leider braucht sie Geld zum Leben. Das kann sie sich aber selber verdienen. Sie braucht nur das Startkapital für eine Garküche, einem Friseurladen oder sonst einem Geschäft, dass sie sich sofort aufbauen will. Zahlt er es, lässt sie ihn unweigerlich weiter nach ihrer Pfeife tanzen. Das Geschäft läuft dann doch nicht so gut wie sie gedacht hat, sie ist betrogen worden, will mit dem Geschäft in eine bessere Lage umziehen, usw. usw. Ein Grund um weiteres Geld zu verlangen findet sich immer.

Die Methoden der Abzocke sind sehr facettenreich und zu Anfang einer Bekanntschaft schwer erkennbar. Beispielsweise folgendes Vorgehen: Merkt einmal die Herzallerliebste in Thailand, dass er misstrauisch wird und bleiben auch die regelmäßigen Geldsendungen aus, ist sie über Nacht schwanger und er ist der Erzeuger.

Da sie ja arbeiten muss, um leben zu können, ist eine Abtreibung doch die beste Lösung dieses Problems. Das Geld fließt. Meist ist der erste Arzt ein Betrüger, aber jetzt fährt sie in eine richtige Klinik. Das ist zwar teuerer, doch klappt es da ganz sicher. Eine weitere Zahlung erfolgt. Rafft sich der Liebeskasper aber auf und fliegt nach Thailand, dann ist seine Herzensdame tatsächlich schwanger oder hat eine Fehlgeburt gehabt, oder sie hat sich irgendwo ein Neugeborenes für seinen Besuch ausgeliehen. Da schafft nur ein Vaterschaftstest Klarheit und zwar ausschließlich von einer von der Deutschen Botschaft empfohlenen Institution, denn in Thailand kann auch Gutachten kaufen.

Da sich aber höchstwahrscheinlich hinter der ganzen Geschichte eine Betrugsabsicht verbirgt, stimmt die Mutter seinem Ansinnen nicht zu. Dann kann er ganz getrost wieder nach Hause fliegen. Hat sie angeblich eine Fehlgeburt gehabt, dann hat er großes Glück, denn dann war die Schwangerschaft getürkt und er ist seiner Vaterpflicht, sprich Geldzahlung, enthoben.

Wie kann ein Mann erkennen, ob die Frau seiner Wahl es wirklich ernst meint, oder ob sie ihn lediglich abzocken will? Da sich absolut keine Frau aus den besser gestellten Kreisen mit ihm einlässt, handelt es sich wahrscheinlich um eine mehr oder weniger ungebildete Frau, die aus den bitterarmen Verhältnissen der ländlichen Gegenden kommt. Ihre schamhafte oder versteckte Bitte um etwas Geld ist nicht aussagefähig. Not herrscht ja überall. Sie kann durchaus einen guten Charakter haben und es ehrlich meinen. Wenn sie kein englisch und kein deutsch spricht, hat sie wahrscheinlich noch nie in einer Bar gearbeitet und keinen Kontakt mit Ausländern gehabt. Kann sie sich jedoch in einer dieser Sprachen verständigen, dann hatte sie höchstwahrscheinlich bereits Kontakte mit einem oder vielen Farang. Dann gehört sie zu der großen Gruppe der Dirnen und Abzockerinnen. Hat er sie gar in einem Touristenort in einer Bar oder Diskothek kennen gelernt, dann ist er von vornherein der Gelackmeierte.

Nicht selten beauftragt ein heiratswütiger Mann eine Heiratsvermittlung oder ein Kontaktbüro, ihm eine passende Frau zu suchen. Das kostet Geld, viel Geld und führt in den allerwenigsten Fällen zum gewünschten Erfolg. Der allergrößte Teil der Heiratsvermittler arbeitet unseriös und selbst bei einer kostenlos und vertrauenswürdig arbeitenden Vermittlung ist man nicht davor gefeit, an eine nur an Abzocke interessierte Braut zu gelangen.

Was an dieser Stelle auch einmal gesagt werden muss, ist, dass das Scheitern einer deutsch-thailändischen Verbindung sehr oft auch an dem Verhalten des Mannes liegt. Ein wesentlicher Grund ist sein Unverständnis gegenüber der thailändischen Mentalität, der sozialen Verpflichtung seiner Frau gegenüber ihren Eltern, ihre Bildung und nicht zuletzt ihre religiöse Einstellung.

Lesen Sie dazu die folgende Seite.
Es ist nicht schwer zu wissen wie man etwas macht,
aber es ist schwer es auch zu tun!

Zurück zu „Leben in Thailand“



Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 72 Gäste