Ihre Familie

Tips, wie man als Neuankömmling in Thailand und im Isaan besser zurecht kommen kann; Erfahrungsberichte
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koratwerner (†2012)
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Ihre Familie

Ungelesener Beitragvon koratwerner (†2012) » Mo Aug 04, 2008 10:47 am

Die Familie der Thaifrau


Wie schon an anderer Stelle erläutert, sind die Angehörigen der wichtigste Dreh- und Angelpunkt im Leben einer jeden Thaifrau. Anders als in Deutschland fühlt sie sich ihrer Familie, aus der sie stammt, bis zum Lebensende verpflichtet und stellt ihre eigenen Kinder und ihre Mann sogar in den Hintergrund.

Thailand ganz anders. Das sagte ja meine erste thailändische Frau Ket zu mir, wenn ich mich hier über etwas wundere. Kann ich es mir nicht verkneifen die eine oder andere Sache etwas kritisch zu hinterfragen, dann reagiert sie ärgerlich und sagt lediglich, Deutschland ganz anders! Mit diesen zwei Kommentaren ist fast alles gesagt, wie ich mich als Farang, als Gast in diesem Land, zu verhalten habe, bzw. wenn ich hier ohne laufend anzuecken einigermaßen glücklich und zufrieden leben will. Ich kann ja alles in den PC schreiben meint sie und denkt sicher, dass da meine kritischen Gedanken den anderen Menschen verborgen bleiben und ich sie und mich nicht blamiere. Ihre Einstellung hat auch mit dem Gesichtsverlust zu tun der sehr schnell zu einer geringwertigen Einstufung einer Person bis hin zur Missachtung einer ganzen Familie führen kann.

Nichts kann einen Thai so sehr kränken wie sein Gesichtsverlust oder den seiner Familie. Deshalb wird ein Thai einem anderen Menschen nie verzeihen, wenn er ihn beispielsweise vor anderen Menschen in eine lächerliche Lage bringt oder gar öffentlich einer Lüge überführt.

Die Thai im Isaan sind besonders freundliche und hilfsbereite Menschen. Sind sie nicht dazu in der Lage jemanden zu helfen, vermeiden sie beispielsweise das strikte „Nein“ wenn sie eine Bitte abschlagen wollen oder einen Wunsch nicht erfüllen können. „Vielleicht morgen“, sagen sie dann oder sie wollen sich die Sache noch einmal gründlich überlegen. Damit ist für sie der Fall erledigt und der Bittsteller erntet großes Unverständnis, wenn er wirklich noch einmal auf sein Anliegen zurückkommt.

Will man sich für eine längere Zeit in Thailand aufhalten oder gar hier in einer ehelichen Gemeinschaft mit einer Partnerin oder einem Partner leben, dann muss man sich unbedingt über die Rangfolge der religiösen, der kulturellen und der daraus resultierenden persönlichen Interessen der Thai im klaren sein. An erster Stelle steht immer Buddha. Das heißt, alles was mit der Religion und dem überlieferten Geisterglauben aus vorbuddhistischer Zeit gedanklich und aktiv praktiziert wird, steht in der Wertigkeit an erster Stelle. An nächster Stelle steht der König, der annähernd eine gottähnliche Verehrung genießt. Danach folgt an dritter Stelle die Familie, deren kollektive Interessen von jedem Familienmitglied traditionell immer nach bester Möglichkeit erfüllt werden.

Sich gegenseitig zu helfen, ist aus der Sicht einer thailändischen Familie selbstverständlich. Vor allen Dingen sind die älteren und nicht mehr arbeitsfähigen Familienmitglieder auf Hilfe wirklich angewiesen, denn es gibt keine Sozialversicherung, also auch keine Rente. Die Eltern im Alter zu versorgen, ist traditionsgemäß die Aufgabe der Kinder, vor allen Dingen der Töchter, meistens der jüngsten Tochter, denn sie wird später den vorhandenen Haus- und Grundbesitz übernehmen. Die Hilfestellung für die Eltern und für die daheim gebliebenen Kinder ist deshalb der Grund, warum die thailändische Frau ihren ausländischen Mann immer wieder um finanzielle Hilfe für ihre Familie bittet.

Ket, meine liebe Exfrau, sorgt auch für ihre Mutter. Ich verstehe ihre Situation und greife damals deshalb jeden Monat in die Geldtasche. Damit sie zukünftig ein gesichertes Einkommen haben, würde ich ihren zwei Kindern auch gerne eine solide Berufsausbildung ermöglichen, soweit das in Thailand überhaupt möglich ist. Alles gleichzeitig geht aber leider nicht und vor die Wahl gestellt entscheidet sich Ket umgehend dafür, lediglich ihrer Mutter zu helfen. Die Kinder sind jung und arbeitsfähig, meint sie, die können selbst für sich sorgen.

Liiert man sich als Ausländer mit einer Thailänderin und lebt dazu mit ihr in Thailand, kann man leicht den Buddhismus und das Königshaus akzeptieren. Man wird zwar etwas von dieser Verehrung tangiert, kann jedoch als toleranter Mensch leicht die notwendige Akzeptanz aufbringen. Schwieriger ist es mit dem kollektiven Verhalten der Familie, denn einfach ausgedrückt, man heiratet mit seiner Partnerin auch immer deren Familie und oft auch deren weitere Verwandtschaft.

Ein gut situierter Ausländer, der in eine Thaifamilie einheiratet, ist immer gern gesehen und genießt innerhalb der Familie eine sehr große Wertschätzung. Das liegt allerdings nur bedingt an seiner Person, sondern viel mehr an seinem Geld und der daraus resultierenden Steigerung des Sozialprestiges, was sich die Familie durch ihn erhofft. Mag er auch noch so arm sein, für eine thailändische Familie ist er unvorstellbar reich und deshalb verpflichtet, die meist sehr arme Familie zu unterstützen. Widersetzt er sich diesem Familienethos, verliert er sein Ansehen und wenn überhaupt keine materiellen Werte bei ihm zu holen sind, verliert er früher oder später auch seine Partnerin.

Ein mit einer Thai verheirateter ausländischer Mann hat in Thailand kaum eine Chance, dem jederzeit nehmenden Familienethos wehrlos zu entrinnen. Wehrt er sich nicht und teilt alles was er hat mit der Familie seiner Frau, kann er zwar einigermaßen in Ruhe und Frieden leben, doch zwangsläufig verarmt er, denn je mehr er gibt, desto größer werden die Wünsche und die progressiv verlaufende Kurve der Anzahl unterstützungsbedürftiger Verwandter.

Alle in Thailand wohnenden Ausländer, die hier mit einer Thaifrau verheiratet sind, werden mit diesem Problem konfrontiert. Selbst wenn die Familie der Frau reich ist, was höchst selten vorkommt, weil eine Frau aus der finanziellen Oberschicht in der Regel nicht im Traum daran denkt einen Ausländer zu ehelichen, wird er zumindest zur Zahlung eines enorm hohen Brautgelds an die Schwiegereltern genötigt. Er wird auch zur Kasse gebeten.

Trotz der buddhistischen Lehre, die materiellen Dingen weitgehend abschwört, wird dem Gold und Geld nach thailändischem Verständnis ein großer Rang eingeräumt. Wenn der Fremde dazu beiträgt, Geld und damit Glück zu bringen, dann erst findet sein eigenes Wohlergehen vielleicht etwas Beachtung. Solange der Farang in der Familie Geld hat und etwas davon zu holen ist, wird er nicht geschlachtet. Deshalb hilft ihm auch die Familie seiner Frau, wo sie nur kann. Am liebsten hilft sie dem landesunkundigen bei der Abwicklung von Geschäften. Irgendjemand kennt immer den preisgünstigsten Lieferanten, bzw. Verkäufer und das ist in der Regel der, von dem die höchste Vermittlungsprovision an ihn gezahlt wird.

Mit einer Thai verheiratet zu sein und mit ihr in Thailand leben, das ist wie der Tanz auf dem Vulkan, eine Gratwanderung zwischen höchsten Glück und totalem Ruin. Jeder Ausländer muss unbedingt ins Kalkül ziehen, dass er höchstwahrscheinlich nicht aus purer Liebe geheiratet wurde und aus der Sicht der Familie ein Goldesel ist, nur dazu da, um der Familie seiner Frau ein besseres Leben zu ermöglichen.

Trotzdem gibt es in Thailand eine Vielzahl von harmonisch verlaufenden Mischehen in denen der Ausländer nicht die Rolle eines ausgemachten Trottels inne hat, sondern der es trotz aller Widerstände geschafft hat, die Wünsche der Familie seiner Frau zumindest in erträglichen Grenzen zu halten.

Viele Ausländer, die eine gescheiterte Ehe mit einer Thaifrau hinter sich haben, sind in der Regel vom Thailandvirus infiziert. Dass heißt, trotz aller Enttäuschung denken sie nicht daran in ihr Heimatland zurück zu kehren.

Sie leben hier jetzt oft mit einer Lebensgefährtin, von der sie sich jederzeit leicht wieder trennen können. Oder sie sind mit einer neuen Frau lediglich nach privatem Ritual verheiratet. Dann können sie diese Frau jederzeit, ohne große Ansprüche erfüllen zu müssen, wieder verlassen. Die gesellschaftlich schlechter als Männer stehenden Frauen sind oft mit einer privaten Trauung zufrieden, denn sie kennen es nicht anders und die thailändischen Ehemänner machen es den Ausländern vor, wie man sich hier leicht sämtlicher finanziellen Verpflichtungen gegenüber der Frau entledigen kann. Der Mann verlässt sie, meist wegen einer jüngeren Frau, und die jetzt allein stehende Frau kehrt mit ihren Kindern in den Schoß ihrer Familie zurück.

Wer das wärmere Klima verträgt und in den Sommermonaten mit der relativ hohen Luftfeuchtigkeit klar kommt, natürlich das nötige Kleingeld mitbringt, der lebt hier beinahe wie im Paradies. Die Familie seiner Frau muss er sich allerdings auf Distanz halten.

Über die finanziellen Probleme für einen hier lebenden Ausländer, die sich zum einen aus dem familiären Zusammenhalt der Familie seiner Frau ergeben und zum anderen durch existenziell heruntergekommene Farang, den Ausländern, verursacht werden können, kann man abenteuerliche Bücher schreiben. Fast jeder Resident, der hier mit seiner thailändischen Liebsten lebt, hat Federn lassen müssen und nicht wenige haben durch zu großes Vertrauen in die Integrität der Familie ihre Frau oder von den hier schon länger lebenden Residenten viel Geld verloren.

Ich schreibe über dieses Problem, weil es nach meinem Ermessen wohl der folgenschwerste Komplex ist, der das Leben eines Ausländers in Thailand nachhaltig beeinflussen kann. Von den hier lebenden Ausländern ist mir niemand bekannt, der nicht gerupft worden ist. Sehr viele haben sich sogar aus der Umklammerung nur mittels einer Scheidung lösen können. Mancher ehemals vermögender Mann kann am Ende der Fahnenstange total verarmt dieses Land nur noch mit Hilfe seiner Botschaft verlassen, die ihm den Rückflug in sein Heimatland vorfinanzieren muss. Was ist diesen Menschen hier passiert?

Außer den eigenen Landsleuten, die die unerfahrenen Neuankömmlinge unbarmherzig mit irgendwelchen Scheingeschäften reinlegen und gewissenlos ausnehmen, sind es die Familien der thailändischen Lebensgefährtin, die einen Farang in den Ruin treiben können. Weshalb und wie geschieht das?

Analysiert man die soziale Situation der thailändischen Familien, dann haben diese nur die Möglichkeit ihren niedrigen Lebensstandard zu verbessern, wenn eine ihrer Töchter einen reichen Ausländer heiratet. In den Augen der Thai ist ja jeder Ausländer reich, folglich ist er von vorn herein ein potentielles Opfer. Meist sind es junge Frauen die nach einer gescheiterten Ehe, sehr oft mit zu versorgenden Kindern, gerne einen Ausländer heiraten. Selbst große Altersunterschiede spielen dann keine Rolle, denn die Frau heiratet nicht aus purer Liebe, sondern fast immer auch aus materiellem Interesse. Außerdem ist es hier gang und gäbe, dass sich ein schon älterer Mann von seiner Frau trennt und sich eine bedeutend jüngere Frau nimmt, vorausgesetzt, er kann das Brautgeld an ihre Eltern bezahlen.

Ein älterer Ausländer wird auch deshalb gerne geheiratet, weil dieser in der Regel nicht nur über ein für thailändische Verhältnisse hohes und gesichertes Einkommen verfügt, sondern auch, weil ein älterer Mann weniger dazu neigt, seine Frau zu verlassen. Außerdem hofft die Frau ja, dass sie mit Hilfe dieses Mannes in der Lage versetzt wird, ihre Familie und ihre Kinder besser helfen und versorgen zu können. Soweit eine brave Tochter nicht in den Sumpf der Prostitution in den Touristenorten abgleiten will, um ein besseres Einkommen zu haben, ist eine Heirat mit einem Farang tatsächlich die einzige Möglichkeit die triste Situation ihrer Kinder, Eltern und ihrer weiteren Familie nachhaltig zu verbessern.

Ob ein Ausländer gut oder weniger gut ist, messen die Thais unter anderem auch daran, wie viel Gold er seiner Frau schenkt. Gold ist in Thailand das Anlagevermögen schlechthin und wer es nur irgendwie kann, legt sich einen Goldvorrat in Form von Schmuck zu und zeigt diesen bei jeder Gelegenheit. Erspartes zur Bank zu bringen, das ist vielen Thai zu unsicher. Gold ist hier eine stabile Währung, denn der Wiederverkaufswert ist relativ hoch.

Da die Lohnkosten für die Schmuckanfertigung gering sind, schlagen sie beim Verkaufspreis kaum durch. Gold, also auch Schmuck, wird in Thailand beim Kauf und beim Verkauf immer nach Gewicht bezahlt, wobei der Preis innerhalb eines Schwankungsbereichs staatlich festgelegt wird.

Doch niemand sollte glauben, dass seine Liebste mit 666er Gold aus seiner Heimat zufrieden ist, denn richtiges Gold hat in Thailand ein Gehalt von 996. Alles andere ist minderwertig. Der Goldhandel unterliegt in Thailand einer strengen Kontrolle und wer als hier lebender Resident oder als Tourist in einem etablierten Geschäft Gold kauft, kann in der Regel davon ausgehen, nicht betrogen zu werden.

Ein weiteres Symbol, welches den sozialen Status symbolisiert ist der Besitz eines Fahrzeuges, in ländlichen Gebieten vorzugsweise eines Pick-Up. Der Kauf eines solchen Wagens wird den Thailändern von den Leasingbanken leicht gemacht und schon mit umgerechnet tausend Euro Anzahlung kann ein Thai sich solch einen Wagen vor die Haustür oder in die Scheune stellen. Ein Farang jedoch ist nicht kreditwürdig, er kann zwar ein Fahrzeug erwerben und auf seinen Namen zulassen, doch er muss den Kaufpreis bar auf den Tisch legen.

Als ich mir einen ein Jahr alten Isuzu kaufe, sind meine damalige Frau und deren Familie sehr enttäuscht, denn nach ihren Vorstellungen ist ein Farang ja unermesslich reich. Mein Nimbus auch reich zu sein, hat von Stund an einen Knacks bekommen und wenn ich in der Folgezeit geklagt habe nicht soviel Geld zu haben, dann hat man mir das auch geglaubt und meine Frau bedauert jetzt sicher, dass sie an einen so armen Farang geraten ist. Ich aber denke, dass mich dieses Auto in den nächsten 15 bis 20 Jahren überall hinfährt, denn bei dem hier herrschenden Klima sieht man in Thailand, bei einigermaßen Pflege, kaum eine Rostlaube. Es ist hier deshalb keine Seltenheit, wenn ein mehr als dreißig Jahre alter Wagen mit dem Stern oder dem blau-weißen Emblem aus München in noch gut erhaltenem Zustand über die Straßen rollt.

Das größte Statussymbol sozialer Errungenschaft ist jedoch das eigene Haus. Beileibe aber nicht so ein schönes Holzhaus nach alter thailändischer Tradition, nein es muss ein Haus aus Stein sein und möglichst ein blaues oder ein grünes Ziegeldach haben. Zwei Schwestern meiner Frau bauen sich derzeit solche besseren Hütten. Sie bestehen aus zwei Zimmern mit intrigierter Küche, und einer Sitz-Toilette mit Dusche, das ist halt doch etwas bequemer. Dazu noch ein Brunnen mit elektrischer Pumpe und eine Sickergrube für die Abwässer. Da die Baugrundstücke aus dem Familienbesitz vorhanden sind, ist die ganze Geschichte mit umgerechnet dreitausend Euro erledigt. Klein aber mein ist die Devise.

Allerdings zieht sich der Bau der Häuschen über mehrere Jahre hin, denn der Baufortschritt ist davon abhängig, wann und wie viel Geld herein kommt. Im Fall der Schwestern meiner Frau jeweils nach der Maniokernte, wenn die stärkehaltigen Wurzelknollen verkauft sind. Meine Frau hat von ihrer Mutter, dem Familienoberhaupt, auch ein Baugrundstück von etwa 1.600 qm erhalten und sie ist närrisch darauf versessen ebenfalls so ein Häuschen darauf zu stellen.

Gut, irgendwann will ich ihr diesen Wunsch erfüllen. Ich selbst denke allerdings nicht daran mit ihr in solch einer Gartenlaube zu wohnen, denn ein Haus nach meinen Bedürfnissen mit isolierten Wänden und Dach, etwas größeren Zimmern, mit Klimaanlage und einer Wasseraufbereitung und draußen mit einer Umfriedungsmauer, damit sich keine der vielen Schlangen auf das Grundstück verirren kann, und sonstigen Einrichtungen, auf die ein Europäer nicht verzichten möchte. Das alles würde doch ein Vielfaches von dem kosten, was die Schwestern meiner Frau aufbringen müssen.

Da ein Ausländer hier auch kein Land auf seinen Namen erwerben kann, währe ich auf Gedeih und Verderb immer von dem guten Willen meiner Frau abhängig. Selbst wenn ich ein Haus baue und es für 30 Jahre miete, sieht es im Falle einer Trennung schlecht für mich aus. Wer will denn dann noch von der Familie geächtet und den anderen Dorfbewohnern verspottet, in der tiefsten Provinz wohnen? Außerdem ist nicht abzusehen, wann es in dieser Gegend mal Telefon geben wird. Also ist auch nichts mit dem kostengünstigen Internet. Gute Krankenhäuser und Supermärkte, die auch einige europäische Lebensmittel anbieten, sind 100 km entfernt und Landsleute, mit denen ich mal sprechen möchte, die gibt es auch nicht in dieser abgelegen Gegend.

Die Familie meiner Frau, die mich doch so gerne in ihrem Kreis aufnehmen möchte, ist von mir sehr enttäuscht und meine Kalkulation, nach der ich in dem jetzt angemieteten Haus in Korat für sechzig Euro Miete im Monat bedeutend wirtschaftlicher wohne, als wenn ich selbst baue, ist nach ihrer Meinung völliger Unsinn, denn es ist nach ihrer Vorstellung doch viel besser im Laufe der Jahre (mit meinem Geld?) etwas eigenes zu erwerben.

Wenn ich ins Kalkül ziehe, dass ich als allein stehender und älterer Mann vielleicht auch im Grunde genommen nur aus Versorgungsgründen geheiratet wurde und lediglich eine Zweckgemeinschaft eingegangen bin, dann besteht permanent die Gefahr, dass ich, sobald die Wünsche meiner Frau erfüllt sind, vor die Tür gesetzt werde. Geld und Frau sind dann futsch. Es braucht sich nicht so zu entwickeln, doch passiert es in Thailand häufiger als man denkt und liegt manchmal sogar schon in der Planung der meist sehr jungen Frau, dass der ausländische Mann nur eine vorübergehende Rolle spielt.

Das ist keine These, sondern eine in Thailand sehr oft praktizierte Tatsache. Wenn die Wünsche der Frau erfüllt sind, was soll sie dann noch mit einem so viel älteren Ausländer? Einem Fremden, der weder ihre Sprache beherrscht, noch sie und ihre Familie richtig versteht, der einen anderen Glauben hat, immer älter und gar pflegebedürftig wird, sexuell nicht mehr so viel bringt wie ein junger Mann, kurzum, der zu nichts mehr zu gebrauchen ist.

Selbst wenn eine Frau im Grunde genommen doch anders denkt, ihre Kinder und ihre Familie denken doch vielleicht so und da eine thailändische Frau traditionsgemäß immer ihren Blutsverwandten hörig ist, kann sie gar nicht anders als deren Spiel mit zu machen.

Nun, mit meiner ersten thailändischen Frau ist es nicht so weit gekommen. Der Fall hat sich von selbst erledigt. Mit meiner jetzigen Frau habe ich allerdings ein Haus gekauft, doch das ist eine andere Geschichte.
Es ist nicht schwer zu wissen wie man etwas macht,
aber es ist schwer es auch zu tun!

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