„Denn er ist der Farang“

Für alles, das uns unser Gastland Thailand sowie die thai Gesellschaft und ihre Sitten und Gebräuche verstehen helfen kann. Tips und Hinweise für Entdeckungsreisen in den Isaan und Thailand, Langzeiturlaub und Auswanderung.
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KoratCat
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„Denn er ist der Farang“

Ungelesener Beitragvon KoratCat » So Mai 15, 2016 11:23 pm

Pfarrer über deutsche Männer in Thailand
„Denn er ist der Farang“

Bernhard Liebe ist Pfarrer in Pattaya. Er betreut auch deutsche Männer, die in Thailand gescheitert sind. Arm und einsam sind sie dann am Schluss.


Ein recht interessanter Artikel auf taz.de. Die meisten unserer Leser werden stöhnen: "Aber das weiss ich doch längst Alles!" Nur mal die beiden letzten Fragen als Kostprobe:

Studien zufolge sind deutsche Männer, die thailändische Frauen heiraten, schüchterner, fettleibiger, älter und weniger gebildet als andere. Ein Klischee?

Sicher ein Klischee. Manche sind in der Tat nicht besonders gebildet und einige sogar recht frauenfeindlich. Sie kommandieren ihre Frauen herum und sprechen schlecht über sie, selbst wenn sie neben ihnen stehen.

Das lassen sich die Frauen gefallen?

Nicht alle. Viele Frauen hier sind sehr geschäftstüchtig und eben keine hilfsbedürftigen, verschüchterten Wesen, wie sich das manche deutsche Männer so vorstellen. Ohnehin stehen deutsche Männer hier nicht allzu hoch im Kurs. Das wissen aber viele gar nicht so genau und erliegen der Hoffnung, hier für Geld alles kaufen zu können, selbst die Frauen. Aber sehr häufig wendet sich bald das Blatt.
Es gibt nichts Gutes, ausser man tut es! Erich Kästner, 1899 - 1974

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WADI (†2016)
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Re: „Denn er ist der Farang“

Ungelesener Beitragvon WADI (†2016) » Mo Mai 16, 2016 2:49 am

das folgende Problemfeld wäre als Kostprobe das beste Beispiel aber da wolltest Du wohl nicht ran (warum eigentlich?):

"Manche schaffen es nicht einmal, in den vielen Jahren, die sie hier leben, Thailändisch zu lernen. Damit gelten sie als Analphabeten und stehen in der Hierar­chie ganz unten. Manche wären ohne Thailändisch nicht einmal in der Lage, sich ein Flugticket zu kaufen"
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rampo
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Re: „Denn er ist der Farang“

Ungelesener Beitragvon rampo » Mo Mai 16, 2016 8:47 am

WADI hat geschrieben:das folgende Problemfeld wäre als Kostprobe das beste Beispiel aber da wolltest Du wohl nicht ran (warum eigentlich?):

"Manche schaffen es nicht einmal, in den vielen Jahren, die sie hier leben, Thailändisch zu lernen. Damit gelten sie als Analphabeten und stehen in der Hierar­chie ganz unten. Manche wären ohne Thailändisch nicht einmal in der Lage, sich ein Flugticket zu kaufen"



Ja ich bin auch so einer , steh auch auf der Untersten Sprosse . :wie

Fg.

Ps . Wolte halt das ich mich mit unseren Sohn , in meiner und seiner Muttersprache unterhalten kann .

Ist leichter ihm und seiner Mutter , mein Leiden :D in Thailand zu erklaeren .

Fg.

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KoratCat
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Re: „Denn er ist der Farang“

Ungelesener Beitragvon KoratCat » Mo Mai 16, 2016 10:13 am

WADI hat geschrieben:das folgende Problemfeld wäre als Kostprobe das beste Beispiel aber da wolltest Du wohl nicht ran (warum eigentlich?):

"Manche schaffen es nicht einmal, in den vielen Jahren, die sie hier leben, Thailändisch zu lernen. Damit gelten sie als Analphabeten und stehen in der Hierar­chie ganz unten. Manche wären ohne Thailändisch nicht einmal in der Lage, sich ein Flugticket zu kaufen"


Tut mir leid, sollte es dich getroffen haben, WADI!

Im Zuge der Einrichtung der Asian Economic Community (AEC) wird übrigens unter den Thais zunehmend Wert auf Bildung und Beherrschung der Zweitsprache Englisch gelegt. Gängigste Unterrichtsmethode ist der sogenannte "natural approach", d. h. es wird nur in der Zweitsprache kommuniziert. Wer natürlich Englisch selbst nicht gut genug kann, um helfend klar und deutlich in der Zweitsprache zu kommunizieren, fällt unter das erste "Klischee": "deutsche Männer, die thailändische Frauen heiraten, (sind) weniger gebildet als andere". Englisch ist nun mal nicht nur die Sprache der gebildeten Schicht in Thailand sondern hauptsächlich die Geschäftssprache, die zu lesen, schreiben, verstehen und sprechen notwendig ist. Transkription ist gar eine Wissenschaft. Wer aber (nur) gebrochen mit ein paar Brocken Lao statt in gut verständlichem Englisch kommunizieren kann, gilt eben als Analphabet, macht sich zum Gespött.

Die aus dem Rotlichtmilieu Pattayas gezogene These des Herrn Pfarrers bezüglich der notwendigen Sprachbeherrschung ist wohl kaum auf die bürgerliche Gesellschaftsstruktur des Isaan zu übertragen! Die These mit der mangelnden Bildung könnte bei Manchen (Farangs und Thais) hier eher zutreffen.

Kleines Beispiel: Unser Briefträger bringt mir immer ne Menge Sachen, die ich in China etc. übers Internet bestellt habe. Bin scheinbar nicht der einzige "international Einkaufende" hier im Tambon. Die Thais versuchen das auch. Also legte er mir letzte Woche eine Einschreibsendung aus China vor, wo er sich wohl ausserstande sah, die in latein. Buchstaben angegebene Anschrift hier im Tambon zu verstehen. Da musste man schon viel Phantasie aufwenden, um den Buchstabensalat (die Adresse) zu dechiffrieren. Ich sagte zu, ihm die Sendung abzunehmen und mich um die weitere Zustellung zu kümmern. Nach kurzer Beratung mit meiner Frau konnten wir bestimmen, dass sich der Adressat ca. 1 km von hier in der Tambonverwaltung (Obordó) aufhält; unsere Nichte brachte dem dann die Sendung. Ohne meine Hilfe hätte der Absender sie wohl als "unzustellbar" zurückerhalten. Sowohl der Briefträger als auch der Empfänger der Sendung waren dankbar.

Es kommt also nicht darauf an, wie ein Pseudo-Gebildeter bzw. Pseudo-Integrierter Lao zu radebrechen, um eingebunden zu werden (siehe Stichwort "Integration") und nicht "ganz unten" zu stehen. Man muss etwas beitragen können!
Es gibt nichts Gutes, ausser man tut es! Erich Kästner, 1899 - 1974

Uwe
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Re: „Denn er ist der Farang“

Ungelesener Beitragvon Uwe » Mi Sep 21, 2016 8:30 pm

KoratCat hat geschrieben: Studien zufolge sind deutsche Männer, die thailändische Frauen heiraten, schüchterner, fettleibiger, älter und weniger gebildet als andere. Ein Klischee?

Sicher ein Klischee.

Aus Umfrage: Spiegel Online: "Dicke werden in Deutschland ausgegrenzt":
" In Deutschland sind dem Robert Koch-Institut (RKI) in Berlin zufolge zwei Drittel der Männer (67 Prozent) und die Hälfte der Frauen (53 Prozent) übergewichtig, jeder vierte Erwachsene zwischen 18 und 79 ist fettleibig ... "
Ach deshalb.
Statistik halt.
Ansonsten: Halt fast wie überall. Relativ.
A.G.u.G.v. Uwe :wave


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