Sextourismus: Viel Sex für wenig Geld

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KoratCat
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Sextourismus: Viel Sex für wenig Geld

Ungelesener Beitragvon KoratCat » Mi Sep 28, 2011 11:46 am

Sextourismus

Viel Sex für wenig Geld

Mit dem heutigen Welttourismustag erinnern die Vereinten Nationen unter anderem an die sexuelle Ausbeutung in ärmeren Ländern. Das Problem dabei: Freier und Täter kann jeder sein.

Spätestens seit den 60er-Jahren, als die große Zeit des Massentourismus begann, denken viele bei Sextourismus an Thailand. An einen schmerbäuchigen, deutlich in die Jahre gekommenen Mann mit einer zierlichen Thailänderin im Arm. Dieses Bild mag auch heute noch seine Gültigkeit haben. Aber es ist längst nicht mehr typisch für die Klientel, die ins Ausland reist, um nach sexueller Befriedigung zu suchen.

„Es handelt sich nicht nur um Männer, die nicht mehr vermittelbar sind“, sagt Inge Bell. Die TV-Journalistin und Aktivistin gegen Menschenhandel beobachtet seit über zehn Jahren die Szene der Sextouristen. Ende der 90er-Jahre deckte sie den Skandal bei der Kosovo-Truppe (KFOR) mit Kinderprostituierten auf. Seitdem hat sie das Thema nicht mehr losgelassen.

Jeder Mann kann Sextourist sein

„Einen Sextouristen werden Sie nie erkennen“, erklärt Bell. Es können Schüler, Studenten, verheiratete Männer oder Singles sein – kurzum alle, die in geschlechtsfähigem Alter sind. Aus den einschlägigen Freier-Foren weiß Bell, dass sich darunter künftige Väter befinden („Meine Frau ist gerade schwanger“), Ehemänner („Wir sind schon so lange verheiratet“) oder Männer „auf der Suche nach dem besonderen Kick“. Dass es sich nicht ausschließlich um eine homogene Altersgruppe handelt, kann sie an der Sprache in den Foren erkennen. Demzufolge sind erstaunlich viele junge Männer unter den Freiern.

Dabei gilt das Prinzip „je anonymer, desto besser“ – wer die Mühe einer Auslandsreise auf sich nimmt, möchte auf keinen Fall als Käufer sexueller Dienste erkannt werden. Und er ist vermutlich auch kostenbewusst. Denn jenseits der Landes- und Wohlstandsgrenzen ist das Geschäft mit dem Sex viel billiger.

Wie viele deutsche Männer zu Prostituierten gehen, kann man nur abschätzen. In ihrem Buch „Versklavt, verkauft, zum Sex gezwungen“ schreibt Bell, dass es nach Schätzungen der Prostituiertenvereinigung Hydra e.V. in Deutschland rund zwölf Millionen Freier gibt. „Jeder dritte Mann in Deutschland nimmt demzufolge regelmäßig die Dienste einer Prostituierten in Anspruch.“ Wie viele jedoch dafür ins Ausland reisen, darüber gibt es wenig Erkenntnisse.

Billiger Flüge, billiger Sex

Allerdings müssen es viele sein. So viele, dass der ehemalige Europol-Chef, Max-Peter Ratzel, bereits 2008 den Billigfliegern eine Mitschuld am wachsenden Markt des Sextourismus gab. Vor allem Länder mit ärmlichen wirtschaftlichen Bedingungen – zum Beispiel Kambodscha – seien bevorzugte Ziele. Ratzel sprach damals nicht nur von Sextourismus und Prostitution zwischen Erwachsenen, sondern vor allem pädosexuellem Missbrauch. Allein in Asien wird die Zahl der Kinderprostituierten auf eine Million geschätzt.

Mechthild Maurer, die Deutschland-Chefin von ECPAT, der Arbeitsgemeinschaft zum Schutz der Kinder gegen sexuelle Ausbeutung, kann ein sehr präzises Bild über diese Spielart des Sextourismus zeichnen: In Südasien und Sri Lanka werden bevorzugt Jungen missbraucht, auf den Philippinen und in der Dominikanischen Republik sind es Jungen und Mädchen, in Thailand, Kambodscha, Laos und Indien meist Mädchen, so auch in Kenia. „Kindersex kommt überall da vor, wo das Gesetz diese Straftat nicht hart genug verfolgt“, erklärt Maurer.

Sexuelle Trophäensammler

Sie unterscheidet zwei Tätertypen: Einmal pädosexuelle Männer, die auf ganz bestimmte Opfergruppen (etwa nur neunjährige Buben) festgelegt sind. Bei der zweiten Gruppe aber handelt es sich um „hedonistische Täter“, also ganz normal veranlagte Männer, die „etwas Neues“ erleben“ wollen, aber zu Hause keine Kinder anfassen würden. Doch weit weg von daheim und somit aller sozialen Kontrolle entzogen, probieren sie auch Sex mit Kindern. Maurer: „Das sind Trophäensammler. Nach dem Dreier oder Vierer kommt jetzt eben ein Kind dran.“

Seit 2001 engagiert sich die Reisebranche unter der Ägide des Deutschen Reisebüroverbands (DRV) mit dem Kinderschutz-Kodex gegen diese Art des Sextourismus. Mechthild Maurer lobt auch das wachsende Unrechtsbewusstsein in den betreffenden Ländern. Zugleich weiß sie aber auch, dass die Ermittlungen bei pädosexuellen Straftaten immer schwieriger werden.

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WADI (†2016)
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Re: Sextourismus: Viel Sex für wenig Geld

Ungelesener Beitragvon WADI (†2016) » Mo Okt 10, 2011 2:23 pm

gibt es irgendwo Fotos von den beiden im Aufsatz genannten Damen: Inge Bell u. Mechthild Maurer?
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koratwerner (†2012)
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Re: Sextourismus: Viel Sex für wenig Geld

Ungelesener Beitragvon koratwerner (†2012) » Mo Okt 10, 2011 4:11 pm

WADI hat geschrieben:gibt es irgendwo Fotos von den beiden im Aufsatz genannten Damen: Inge Bell u. Mechthild Maurer?



Ja, gibt es!
Wenn Du jetzt fragst wo, dann antworte ich: "Bei Google"

Viel Vergnügen beim Betrachten der Fodos!

Entenfuss
Korat-Isaan-Forum-Gast

Re: Sextourismus: Viel Sex für wenig Geld

Ungelesener Beitragvon Entenfuss » Mi Mär 28, 2012 9:25 pm

Gut hört es sich ja an, jetzt muss man nurwissen wo man noch zu suchen hat :)


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