Thailand: Kehrt die Gewalt zurück?
Verfasst: Mo Jan 24, 2011 9:13 pm
Wirtschaftsnews - von heute 13:53
Bangkok 24.01.2011 (www.emfis.com) An der Börse Bangkok war der Handel heute von massiven Verkäufen geprägt. Vor allem die Anleger aus Übersee nahmen in Scharen Reißaus. Der SET rutschte um 4,3 Prozent auf 964 Punkte ab. Dies war der heftigste Abschlag seit 15 Monaten.
Gestern hatte in Bangkok eine Großdemonstration der sogenannten Rothemden stattgefunden. Rund 20.000 Protestierende zogen dabei durch die Straßen, um an die Opfer zu erinnern, die im vergangenen Jahr bei den blutigen Zusammenstößen zwischen Regierungsgegnern und Sicherheitskräften ums Leben kamen. Die massive Präsenz der Rothemden in der Hauptstadt ließ viele Beobachter befürchten, dass die Situation erneut eskalieren könne. Dies würde das Land in eine weitere politische Krise bringen.
Daneben steht für den morgigen Tag auch noch eine Demonstration der sogenannten „Gelbhemden“ an. Diese Gruppierung steht der amtierenden Regierung und den Eliten in Bangkok vergleichsweise nahe. Dennoch hat Thailands Polizeichef auch für diese Kundgebung eine entschlossene Vorgehensweise für den Fall angekündigt, dass es zu Ausschreitungen komme, oder dass öffentliche Gebäude belagert werden würden. Besonders fatal würde sich auswirken, wenn Gelbhemden und Rothemden aufeinandertreffen würden, denn die Gruppierungen sind sich spinnefeind.
Trotz ihrer Nähe zur Regierung gelten auch die königstreuen Gelbhemden als relativ unberechenbar. 2008 besetzten sie den internationalen Flughafen Bangkoks, und legten damit wochenlang den Flugverkehr lahm. Der wirtschaftliche Schaden – vor allem im Hinblick auf Touristikeinnahmen – war erheblich. Aktuell fordern die Gelbhemden, dass die Regierung ihre Konzessionen im Grenzkonflikt mit dem Nachbarland Kambodscha zurückzieht. Dies könnte auch über die Grenzen Thailands hinaus zu Spannungen führen.
Die neuerlichen Demonstrationen und Protestmärsche führen die schwerwiegenden politischen Probleme in Thailand wieder einmal drastisch vor Augen. Auch die Investoren wurden dadurch an die unangenehme Tatsache erinnert, dass die gewaltsame Niederschlagung der Rothemden im vergangenen Jahr letztlich die Gräben nur noch vertieft hat.
Der kostenlose EMFIS Newsletter
Bangkok 24.01.2011 (www.emfis.com) An der Börse Bangkok war der Handel heute von massiven Verkäufen geprägt. Vor allem die Anleger aus Übersee nahmen in Scharen Reißaus. Der SET rutschte um 4,3 Prozent auf 964 Punkte ab. Dies war der heftigste Abschlag seit 15 Monaten.
Gestern hatte in Bangkok eine Großdemonstration der sogenannten Rothemden stattgefunden. Rund 20.000 Protestierende zogen dabei durch die Straßen, um an die Opfer zu erinnern, die im vergangenen Jahr bei den blutigen Zusammenstößen zwischen Regierungsgegnern und Sicherheitskräften ums Leben kamen. Die massive Präsenz der Rothemden in der Hauptstadt ließ viele Beobachter befürchten, dass die Situation erneut eskalieren könne. Dies würde das Land in eine weitere politische Krise bringen.
Daneben steht für den morgigen Tag auch noch eine Demonstration der sogenannten „Gelbhemden“ an. Diese Gruppierung steht der amtierenden Regierung und den Eliten in Bangkok vergleichsweise nahe. Dennoch hat Thailands Polizeichef auch für diese Kundgebung eine entschlossene Vorgehensweise für den Fall angekündigt, dass es zu Ausschreitungen komme, oder dass öffentliche Gebäude belagert werden würden. Besonders fatal würde sich auswirken, wenn Gelbhemden und Rothemden aufeinandertreffen würden, denn die Gruppierungen sind sich spinnefeind.
Trotz ihrer Nähe zur Regierung gelten auch die königstreuen Gelbhemden als relativ unberechenbar. 2008 besetzten sie den internationalen Flughafen Bangkoks, und legten damit wochenlang den Flugverkehr lahm. Der wirtschaftliche Schaden – vor allem im Hinblick auf Touristikeinnahmen – war erheblich. Aktuell fordern die Gelbhemden, dass die Regierung ihre Konzessionen im Grenzkonflikt mit dem Nachbarland Kambodscha zurückzieht. Dies könnte auch über die Grenzen Thailands hinaus zu Spannungen führen.
Die neuerlichen Demonstrationen und Protestmärsche führen die schwerwiegenden politischen Probleme in Thailand wieder einmal drastisch vor Augen. Auch die Investoren wurden dadurch an die unangenehme Tatsache erinnert, dass die gewaltsame Niederschlagung der Rothemden im vergangenen Jahr letztlich die Gräben nur noch vertieft hat.
Der kostenlose EMFIS Newsletter