Diese schreckliche Wärme
Verfasst: Mi Apr 07, 2010 4:22 pm
Gestern betrug die Höchsttemperatur in Nakhon Ratchasima 39,2 Grad. Heute wurden um 8 Uhr 27,5 Grad gemessen. Um 10 Uhr sind es schon 33,9 Grad. Um 13 Uhr werden vom Thai Meteorolgical Department 37,8 Grad gemeldet.
Der Himmel ist leicht bedeckt und es ist windstill. Don ist im Garten und gießt ihre Blumen und die kleinen Büsche. Noch ist Wasser in der Leitung, die von einem Gemeinschaftsbrunnen gespeist wird.
Hinter unserem Haus sehen die jungen Maniokpflanzen auf dem weiten Feld etwas trostlos aus. Lustlos lassen sie jetzt schon ihre Blätter hängen und warten sicher schon auf die Nachtkühle, die vielleicht etwas Luftfeuchtigkeit bringt.
Die Kinder in der Nachbarschaft haben Schulferien. Trotzdem ist es auf der Straße vollkommen ruhig. Kein Lachen ist zu hören und selbst die zwei kleinen unternehmungslustigen Hunde, die so gerne ihre Runden ziehen, sind nicht zu sehen.
Erst heute Abend, dann wenn die Dunkelheit hereingebrochen ist, kommt etwas Leben auf. Zuerst erscheinen einige größere Kinder mit ihren Fahrrädern und locken so die Kleinen, die noch mit Stützrädchen fahren, auch auf die Straße.
Hin und wieder fährt langsam ein Auto vorbei und verschwindet neben irgendeinem Haus. Die Leute kommen von der Arbeit und sind hungrig. Gegen 19 Uhr sieht man dann hier und da, wie ein Plastikstuhl an den Straßenrand gesetzt wird.
Wie sonst nur ein Müll- oder Misthaufen weiteren Müll oder Mist anzieht, genau so hat ein Plastikstuhl in unserer Siedlung die gleiche Eigenschaft. Erst ein, dann zwei, dann drei, dann vier und plötzlich steht ein Dutzend vor der Tür. Die Nachbarn finden sich zum Plausch zusammen, klagen über die Wärme des Tages und kosten die eine oder andere Leckerei, von der sich jeder bewogen fühlt, etwas mitzubringen und anzubieten.
Zuerst sind die Frauen da. Müssen sie auch, denn ihr Mitteilungsbedürfnis und ihre Neugierde sind noch größer, als ihr Hunger. Die wenigen Kleinkinder, die noch nicht mit einem Fahrrad umhersausen können, sie quengeln zwischen den Erwachsenen herum. Damit sie nicht so stören, werden sie gefüttert. Jeder versucht ihnen irgendetwas in den Mund zu stopfen, damit sie ruhig sind.
Das hat manchmal böse Folgen. Sauer, scharf und süß, das verträgt kein Kindermagen und deshalb hebt ein Gejammer an. Ein Schluck Saft soll da helfen, oder auch ein Schluck Wasser und der eine oder andere Vater, von denen sich jetzt auch einige auf die Plastikstühle niedergelassen haben, versucht es mit einem Schluck Bier. Die armen Kindermägen, was müssen die Tag für Tag aushalten.
Warum hocken die Menschen da beinahe jeden Abend am Straßenrand? Na klar doch, nur hier besteht die Möglichkeit, dass hin und wieder eine leichte Brise etwas Kühlung bringt. Zwischen den Häusern oder auf den in der Häuserreihe intrigierten Terrassen ist das nicht möglich.
Don ist von dieser Kommunikationsrunde immer begeistert. Hier erfährt sie alles, was wichtig ist. Wer wie viel in der verbotenen 3 Zahlen Lotterie gewonnen hat, wo in der Siedlung jemand seine Frau vertrimmt hat, wer es sich leisten kann übers Wochenende irgendwo hin zu fahren, wer sich die Kleider hat weiterschneidern lassen, weil das Baby im Bauch so schnell wächst und vor allen Dingen, wo man im weiteren Umkreis den leckersten Som Tam und die furchtbar zähen, aber doch so geliebten Grillhähnchen bekommt und nicht solch fette, die aus den Zuchtbetrieben stammen.
Die Männer sind da etwas ruhiger, fast still. Dafür haben sie öfters ihr Glas an den Lippen, sorgen für flüssigen Nachschub und jede halbe Stunde marschiert einer zum nahe gelegenen Kiosk, um Eiswürfel oder Chips zu kaufen.
Gegen 21 Uhr lichtet sich die Gesellschaft, denn einige Leutchen müssen schon um 5 oder um 6 Uhr wieder aufstehen. Die Wäsche muss auch noch auf die Leine und die ganz kleinen, die jetzt nicht nur wegen dem Magen, sondern auch aus Müdigkeit heulen, müssen ins Bett gebracht werden.
Für einige Unentwegte ist der Tag aber erst gegen 23 Uhr oder noch später zu ende und würde, zumal am Wochenende, noch viel länger andauern, wenn nicht der Kiosk geschlossen hätte, wo doch kein Bier in einem Haushalt bevorratet wird, weil es doch schlecht werden könnte.
Nach diesem kleinen Zwischenbericht wieder zurück zum Thema. Die Temperatur in Nakhon Ratchasima ist heute um 16 Uhr auf 39,4 Grad geklettert.
In Bangkok ist es derzeit etwa 3 Grad kühler. Was heißt hier kühler? Zumindest die Polizisten und Soldaten in ihren Kampfanzügen schwitzen wie die Affen. Die allerdings sitzen in klimatisierten Räumen und harren der Dinge, von denen sie nicht wissen, wie und ob sie kommen.
Der Himmel ist leicht bedeckt und es ist windstill. Don ist im Garten und gießt ihre Blumen und die kleinen Büsche. Noch ist Wasser in der Leitung, die von einem Gemeinschaftsbrunnen gespeist wird.
Hinter unserem Haus sehen die jungen Maniokpflanzen auf dem weiten Feld etwas trostlos aus. Lustlos lassen sie jetzt schon ihre Blätter hängen und warten sicher schon auf die Nachtkühle, die vielleicht etwas Luftfeuchtigkeit bringt.
Die Kinder in der Nachbarschaft haben Schulferien. Trotzdem ist es auf der Straße vollkommen ruhig. Kein Lachen ist zu hören und selbst die zwei kleinen unternehmungslustigen Hunde, die so gerne ihre Runden ziehen, sind nicht zu sehen.
Erst heute Abend, dann wenn die Dunkelheit hereingebrochen ist, kommt etwas Leben auf. Zuerst erscheinen einige größere Kinder mit ihren Fahrrädern und locken so die Kleinen, die noch mit Stützrädchen fahren, auch auf die Straße.
Hin und wieder fährt langsam ein Auto vorbei und verschwindet neben irgendeinem Haus. Die Leute kommen von der Arbeit und sind hungrig. Gegen 19 Uhr sieht man dann hier und da, wie ein Plastikstuhl an den Straßenrand gesetzt wird.
Wie sonst nur ein Müll- oder Misthaufen weiteren Müll oder Mist anzieht, genau so hat ein Plastikstuhl in unserer Siedlung die gleiche Eigenschaft. Erst ein, dann zwei, dann drei, dann vier und plötzlich steht ein Dutzend vor der Tür. Die Nachbarn finden sich zum Plausch zusammen, klagen über die Wärme des Tages und kosten die eine oder andere Leckerei, von der sich jeder bewogen fühlt, etwas mitzubringen und anzubieten.
Zuerst sind die Frauen da. Müssen sie auch, denn ihr Mitteilungsbedürfnis und ihre Neugierde sind noch größer, als ihr Hunger. Die wenigen Kleinkinder, die noch nicht mit einem Fahrrad umhersausen können, sie quengeln zwischen den Erwachsenen herum. Damit sie nicht so stören, werden sie gefüttert. Jeder versucht ihnen irgendetwas in den Mund zu stopfen, damit sie ruhig sind.
Das hat manchmal böse Folgen. Sauer, scharf und süß, das verträgt kein Kindermagen und deshalb hebt ein Gejammer an. Ein Schluck Saft soll da helfen, oder auch ein Schluck Wasser und der eine oder andere Vater, von denen sich jetzt auch einige auf die Plastikstühle niedergelassen haben, versucht es mit einem Schluck Bier. Die armen Kindermägen, was müssen die Tag für Tag aushalten.
Warum hocken die Menschen da beinahe jeden Abend am Straßenrand? Na klar doch, nur hier besteht die Möglichkeit, dass hin und wieder eine leichte Brise etwas Kühlung bringt. Zwischen den Häusern oder auf den in der Häuserreihe intrigierten Terrassen ist das nicht möglich.
Don ist von dieser Kommunikationsrunde immer begeistert. Hier erfährt sie alles, was wichtig ist. Wer wie viel in der verbotenen 3 Zahlen Lotterie gewonnen hat, wo in der Siedlung jemand seine Frau vertrimmt hat, wer es sich leisten kann übers Wochenende irgendwo hin zu fahren, wer sich die Kleider hat weiterschneidern lassen, weil das Baby im Bauch so schnell wächst und vor allen Dingen, wo man im weiteren Umkreis den leckersten Som Tam und die furchtbar zähen, aber doch so geliebten Grillhähnchen bekommt und nicht solch fette, die aus den Zuchtbetrieben stammen.
Die Männer sind da etwas ruhiger, fast still. Dafür haben sie öfters ihr Glas an den Lippen, sorgen für flüssigen Nachschub und jede halbe Stunde marschiert einer zum nahe gelegenen Kiosk, um Eiswürfel oder Chips zu kaufen.
Gegen 21 Uhr lichtet sich die Gesellschaft, denn einige Leutchen müssen schon um 5 oder um 6 Uhr wieder aufstehen. Die Wäsche muss auch noch auf die Leine und die ganz kleinen, die jetzt nicht nur wegen dem Magen, sondern auch aus Müdigkeit heulen, müssen ins Bett gebracht werden.
Für einige Unentwegte ist der Tag aber erst gegen 23 Uhr oder noch später zu ende und würde, zumal am Wochenende, noch viel länger andauern, wenn nicht der Kiosk geschlossen hätte, wo doch kein Bier in einem Haushalt bevorratet wird, weil es doch schlecht werden könnte.
Nach diesem kleinen Zwischenbericht wieder zurück zum Thema. Die Temperatur in Nakhon Ratchasima ist heute um 16 Uhr auf 39,4 Grad geklettert.
In Bangkok ist es derzeit etwa 3 Grad kühler. Was heißt hier kühler? Zumindest die Polizisten und Soldaten in ihren Kampfanzügen schwitzen wie die Affen. Die allerdings sitzen in klimatisierten Räumen und harren der Dinge, von denen sie nicht wissen, wie und ob sie kommen.
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