Nicht von Brot allein (Wurst, Käse, Fisch etc.)

Rund um Essen und Trinken, Einkaufstipps und Empfehlungen, Ratschläge, welche kulinarischen Spezialitäten man wo hier in Korat und dem Isaan einkaufen kann, oder auch wie man was selbst machen kann, wenn's keiner verkauft. . . . (Restaurants bitte nur im Koratverzeichnis)
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Nicht von Brot allein (Wurst, Käse, Fisch etc.)

Ungelesener Beitragvon KoratCat » Sa Okt 28, 2006 4:04 pm

pezi hat geschrieben:hallo hannes .wenn du mal richtiges bauernbrot essen würdest das ich bei
34 grad in küche mache mit orginal deutschen brot gewürzen.dann würdest du dein lehmiges bauern brot nicht mer kaufen.so schmeckts jedenfals bei und das gekaufte.und es iss eine schöne beschäftigung.
wenn de siest wie wunder voll brot aufgeht und frisch riecht.
gruss pezi.


Du hast sicher recht, dass es gutes und weniger gutes Brot gibt. Ich denke, das Problem hier liegt woanders. "In der Not schmeckt die Wurst auch ohne Brot!" Ganz klar, aber was tu' ich mit Brot allein? Marmelade? Doch nicht immer! Gänseschmalz etc. hab' ich hier noch nicht gesehen. Seit rund zehn Jahren können wir uns glücklich schätzen, dass die Salami ihren Weg nach Korat gefunden hat. Vorher gab's nur die Bologna ganz ohne Geschmack; jetzt sind wenigstens Chili drin. :lol:

Dann gibt's noch gekochten Schinken. Das wär's! Käse ist unheimlich teuer, weil er importiert wird. Corned Beef hab' ich immer vergeblich gesucht. Dann gibt's in kleinen Dosen Thunfisch in Tomatensauce. Aber frischer oder geräucherter Lachs ist billiger als in D erhältlich. Sieht gut aus, hat aber kaum Geschmack. Vielleicht hab' ich mich einfach zu sehr ans thai Futter gewöhnt. In den ersten paar Jahren hab' ich manchmal an deutsches Essen gedacht; aber nicht mehr nach so vielen Jahren hier, wo es viel mehr Gutes neben den thai Speisen gibt: japanische Grillrestaurants oder Sukiyaki, vietnamesische oder chinesische Gerichte. Und wer die Kulturdifferenz durch einen Besuch bei Balu oder Andy nicht verschieben kann, dem stehen immer noch Pizza Hut, Sizzler, KFC und McDonald's offen! :mrgreen:
Zuletzt geändert von KoratCat am Di Nov 21, 2006 7:36 pm, insgesamt 1-mal geändert.
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gutes essen

Ungelesener Beitragvon pezi » Mo Okt 30, 2006 9:56 pm

hallo korat cat. wenn ich mal deutsch essen will.dann mach ich mier meinen schweinebraten oder roladen und mein gulasch selber.ich ess sehr gerne thai aber wenn ich 5 mal am tag suppe bekomme dann knallt bei mier langsam was durch.auch sind die gewürze sehr gewöhnungsbedürftig.meistens giebts bei uns meeresfrüchte.aber hald brauch ich auch hald mal was handfestes für magen. gruss pezi

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Re: gutes essen

Ungelesener Beitragvon KoratCat » Di Okt 31, 2006 11:26 am

pezi hat geschrieben:hallo korat cat. wenn ich mal deutsch essen will.dann mach ich mier meinen schweinebraten oder roladen und mein gulasch selber.ich ess sehr gerne thai aber wenn ich 5 mal am tag suppe bekomme dann knallt bei mier langsam was durch.auch sind die gewürze sehr gewöhnungsbedürftig.meistens giebts bei uns meeresfrüchte.aber hald brauch ich auch hald mal was handfestes für magen. gruss pezi


Hallo pezi,

Hast Du deiner Frau etwa die thai Glotze verboten oder gar keine angeschafft? Meine hat es da gelernt, Goulasch, Rouladen, Frikadellen etc. zu machen, die sich durchaus genießen lassen. Und ihre Thaiküche hat sie in den vielen Jahren gelernt, auf meinen Geschmack und Magen abzustimmen.:D

Wenn sie wegen ihrer Landwirtschaft oder der lieben Verwandtschaft rumrennen muss, akzeptiere ich auch mal 'ne Nudelsuppe oder was aus 'ner Garküche etc. Schwiegermama, Schwägerin, Tanten und Cousinen, die hier im Umkreis wohnen, würden sich ja auch gern um meine kulinarischen Belange kümmern, während meine Frau für sie (mit) rumrennt, aber da hab' ich 'n bißchen Probleme mit. :wink:
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essen

Ungelesener Beitragvon pezi » Di Okt 31, 2006 11:39 am

an meinen schweinebraten lass ich keinen rann auch nicht an die semmelknödel.das andere kann frau auch kochen.besonders gut sauerkraut.aber wegen 2 leute rentiert es sich net das viel gekocht wirt.
wier haben auch deutschen wirt den dieter hier.hat den besten sauerbraten in thailand.aber bei uns essen die 5 mal am tag.das iss mier zu viel.ich möchte mich ein mal richtig satt essen und nicht warten ob vieleicht einer noch was besseres bringt zu essen.gruss pezi

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Ungelesener Beitragvon KoratCat » Di Nov 21, 2006 5:25 pm

Fritten für die Frauen

In Thailand steigt die Nachfrage nach "Junk-Food" — auch weil es immer mehr Mischehen gibt

BANGKOK. Sontam gehört unter Thailands würzigen Speisen zu den Delikatessen, die wegen großzügiger Portionen von flammend roten und brennend scharfen Chili-Böhnchen vom Feinschmecker besondere Widerstandsfähigkeit verlangen. Nun verschwindet der Papaya-Salat langsam aber sicher vom Speiseplan in seiner Heimat Isaan im Nordosten Thailands. Statt dessen erleben fade Pizzas, Hamburger und gebratenes Hühnerfleisch eine Blüte.

Der Grund, so fand eine Studie der Universität von Khon Kaen heraus: Immer mehr Frauen in der Region heiraten ausländische Männer und leben mit ihnen im verarmten Nordosten. Die meisten dieser Männer, die überwiegend aus Deutschland, Großbritannien und Skandinavien stammen, kommen offenbar mit der Küche von Khon Kaen nicht so gut klar wie mit ihren weitaus jüngeren Ehefrauen. Statt den Gaumen an die Spezialitäten des Landes zu gewöhnen, bleiben die ausländischen Gatten westlichem Junk-Food wie Hamburgern und "French Fries" treu. Und ihre thailändischen Ehefrauen futtern eifrig mit. Sie wollen der Nachbarschaft vorführen, wie sehr sich ihre Lebensstil verwestlicht hat, sagt die Studie.

Der kulinarische "Junk Food" -Imperialismus, der dank der Mischehen einen schier unaufhaltsamen Siegeszug im Nordosten Thailands absolviert, stört die Bewohner der Region herzlich wenig. Die ausländischen Männer bringen ein monatliches Durchschnittseinkommen von rund 1500 US-Dollar in ein Gebiet, in dem Familien normalerweise mit 150 bis 200 US-Dollar auskommen müssen.

Professor Supawatanakorn Wongthanawasu war bei ihrer Studie deshalb gar nicht überrascht, dass 90 Prozent der Befragten in dem Ort Khon Kaen es begrüßen würden, wenn ihre Töchter einen Ausländer ehelichen. Sontam hin, Hamburger her — selbst die Großeltern beharren nicht auf der Wahrung alter Sitten und freuen sich über den Ausländer in der Sippe. Denn bei den Ehen zwischen "Farangs" und thailändischen Frauen kümmern sich die Paare in nahezu allen Fällen selbst um die Kinder — und laden den Nachwuchs nicht wie thailändische Paare einfach bei Oma und Opa ab. Der Nachteil: Die Kinder lernen weder Thai noch Englisch vernünftig, weil sich die Eltern meist per Kauderwelsch verständigen.


Quelle: Badische Zeitung v. 21. Nov. 2006
http://www.badische-zeitung.de/nachrich ... 15525.html
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Ungelesener Beitragvon KoratCat » Mi Nov 22, 2006 9:02 am

Also ich denke, die Professorin hat das nicht richtig erkannt. Sie schiebt die Gründe für diese "Verrohung" der Küche Isaan's viel zu leichtfertig auf die Ernährungspräferenzen der Farangs. Meiner Meinung nach "füttern" die Isaan-Frauen ihre ausländischen Ehemänner viel zu sehr mit dem leicht zu erlangenden "Einheitsessen" Pizza, Hamburger und Fritten statt Versuche in der Küche zu unternehmen, eine Annäherung ihrer Küche an den Geschmack des Ehemanns zu unternehmen, etwa durch leichte Modifikationen der Isaan-Küche oder das Erlernen europäischer Kochkunst.

Der Grund dafür, den "leichten" Weg zu gehen, liegt viel mehr darin, dass die schulische Ausbildung in Thailand viel zu wenig Hauswirtschaft, eine Kunst für sich, enthält. "Pezi" hat dazu ja gesagt, dass er lieber selbst kocht . . .

Und es gibt auch Kochprogramme im thai Fernsehen, von denen meine Frau z. B. gelernt hat, Gulasch, Rouladen, Schweinebraten mit voll westlichem Geschmack zuzubereiten. Es scheint aber einfacher zu sein, die blödsinnigen Komödien, Liebesgeschichten der High Society und Talkshows den ganzen Tag über zu glotzen . . .

Bon Appetit Bild

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essen

Ungelesener Beitragvon pezi » Mi Nov 22, 2006 10:41 am

muss dir vollkommen recht geben. die meisten thaifrauen können höchstens mamasuppe aus beutel kochen.bei uns in udon iss das anders.
da kocht eine immer abwächselnd.und dann aber orginal thai essen.das du in restaurant nich bekommst.mein lieblingsessen iss Tomjam gung
und somdam mit gebratenen fisch auf thai art.schon alleine die gewürze riechen herrlich. so und nun guten hunger.gruss pezi

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Farang Food

Ungelesener Beitragvon nam dan » So Feb 18, 2007 2:11 am

Welche Speisen werden eigentlich von den Expats in Thailand vermisst?
Gibt es wirklich alles im Shoppingcenter oder hat es da doch noch ein paar Versorgungslücken?

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deutsche essen

Ungelesener Beitragvon pezi » Mo Feb 19, 2007 12:19 pm

in bangkok hat man keine probleme. da bekommt mann alles.aber hier in udon wirt es schon schwieriger.das thai essen ist ja sehr gut.als bayer braucht mann hald ab und zu seinen schweinebraten mit knödel.sonnst rebelliert mein magen wenn ich nur thai esse.die gewürze,glukomat und so.mag ich langsam nicht mer.auch das essen in thai lokalen ist das nicht mer so tüpisch thai.das merke ich wenn ich bei thai freunden eingeladen binn.da wirt noch richtig thai gekocht.gruss pezi

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Ungelesener Beitragvon KoratCat » Mo Feb 19, 2007 2:29 pm

Sicher ist die Qualität des Essens das Ausschlaggebende, nicht nur die Zubereitung und die Zutaten. Ich sehe z. B. Thais hier im Dorf mit Genuss Sachen essen, die im Rohzustand von mir gesehen, mich zu dem Vorsatz veranlassen, das nicht zu probieren. Sicher gibt es auch in deutschen Küchen Dinge, die man besser nicht sieht . . .

Im zarten Alter von 35 bin ich nach Korat gekommnen, neugierig und allem gegenüber offen. "Entzugserscheinungen" hinsichtlich dessen, was ich vorher so zur Sättigung in mich 'reinschaufeln musste, habe ich nie gekannt. In D war ich vorher eher auf "preiswertes" Essen angewiesen: Mensa, Kantine etc. Dem trauere ich nicht nach!

Wie schon weiter oben in diesem Thread von mir erwähnt, gibt es aber schon so manche Sachen, an die man sich gewöhnt hat, und die nicht in den Regalen in den Supermärkten stehen. Meist einfach deshalb, weil sie nicht oder zuwenig nachgefragt werden. Neben dem oben erwähnten Corned Beef ist man als Deutscher oft an Rollmöpse, Bratheringe etc. gewöhnt. Einen Ersatz dafür habe ich hier noch nicht gefunden. Saure Gurken z. B. legen wir selbst ein, nur die Senfkörner, Piment und Lorbeerblätter lassen wir uns aus D mitbringen; sind hier nämlich arg teuer. Was ich auch mitzubringen empfehle, ist Süßstoff. Ist hier im Vergleich unheimlich teuer.

Es gibt ein hervorragendes Indiz dafür, dass sich die "Entzugserscheinungen" der Deutschen hier in Grenzen halten: Der Geschäftserfolg derjeniger, die hier mit dem Schließen von Versorgungslücken ein paar Satang verdienen möchten, hält sich in engen Grenzen. :lol:
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Hannes
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Ungelesener Beitragvon Hannes » Mi Feb 28, 2007 5:21 pm

Also ehrlich: in D. hab ich immer ein Schweinegeld ausgegeben, um in exotischen Restaurants (China, Thai, Japan etc.) essen zu gehen, und hier, wo ich das billig haben kann, soll ich dann ein Schweinegeld ausgeben, weil ich die deutsche Küche vermisste. Nö, ich schwelge in den Spezialitäten hier. :D

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Ungelesener Beitragvon KoratCat » Di Mär 13, 2007 10:54 am

Also wer in D nicht ohne vorgegaukelten Thai-Geschmack leben kann, hat jetzt die Moeglichkeit sich fuer ca. 1,90 Euro ein 400g-Glas von Uncle Ben's Thailändisch - Süß-Pikant zu kaufen. Es heisst, mit Sojasprossen und kleinen Maiskolben entführe diese Sauce in die kulinarische Genusswelt Thailands. So ganz ohne Chilis? Kann ich mir nicht vorstellen!!! :shock:
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bäääää

Ungelesener Beitragvon pezi » Di Mär 13, 2007 11:25 am

dieses misch masch zeug hab ich in deutschland schon immer gehasst.
da brauchste viel gewürze um wenigstens ein bisschen geschmach ranzukriegen.gruss pezi

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Ungelesener Beitragvon KoratCat » Di Mär 20, 2007 2:23 pm

Asiatische Produkte erobern Hamburg

Einzelhandel freut sich über starken Umsatzanstieg. Allerdings kommen viele Produkte gar nicht aus der Ferne.

Die Kundin blickt unentschlossen auf die Packung Algenblätter. Im Asia-Supermarkt am Hauptbahnhof wimmelt es von exotischen Gewürzen, vielversprechenden Pasten und Tüten mit unverständlichen Schriftzeichen. Es duftet nach Urlaub und Langstreckenflug. Soll sie sich trauen, die Sushi für ihre Gäste selbst zuzubereiten oder doch lieber den Cateringservice bestellen? "Blicke zu den Sternen, aber bleibe mit den Füßen auf der Erde", rät ihr der Spruch auf einem Zettel aus einem chinesischen Glückskeks - was ihr aber nicht wirklich weiterhilft.

Viele Kunden von Vinh-Loi sind aber bereits halbe Profis. Die Hamburgerin Petra Pirsch (33) zum Beispiel: "Ich koche schon seit Jahren asiatisch", sagt sie. "Besonders mag ich es richtig authentisch scharf. Außerdem gefallen mir die vielen verschiedenen Zutaten." Auch Wolfgang Clasen (48) probiert gern aus. "Sonnenblumenkerne mit Anis und Kirschlorbeer, klingt doch spannend, oder?" Asiatische Produkte boomen. Während der Lebensmittelmarkt insgesamt nahezu stagniert, wächst dieser Markt ungebremst. Nach den Lebensmittelskandalen sind vor allem Bioprodukte gefragt, aber auch Asia-Food gilt als leicht und gesund. Über Zuwachsraten im hohen einstelligen Bereich freut sich daher auch Kreyenhop & Kluge in Oyten (GmbH & Co. KG) bei Bremen, nach eigenen Angaben der größte Importeur asiatischer Waren in Deutschland und einer der führenden in Europa. "Die Verbraucher sind zunehmend anspruchsvoll und immer auf der Suche nach dem besonderen Kick. Mit Schnittchen kann man auf einer Party keinen Eindruck mehr machen, es muss schon ausgefallenes Fingerfood sein", sagt Tom Kreyenhop.

Supermärkte aber vor allem auch Discounter haben Kokosmilch und Kombucha einer breiten Käuferschicht zugänglich gemacht. So locken zum Beispiel Lidl und Aldi regelmäßig mit asiatischen Aktionswochen. Da findet sich die Teriyaki-Marinade neben der Sojasoße und dem mehrteiligen Wok-Set. In vielen Haushalten gibt es Reiskocher, Suppenschälchen und Essstäbchen bereits. Die Durchdringung mit Waren aus Asien hat dazu geführt, dass inzwischen im Handel stärker diversifiziert wird. "Einige Geschäfte richten spezielle Ecken für indonesische, thailändische oder indische Produkte ein", sagt Ralf Bender von der "Lebensmittel-Zeitung". Chinesisch und thailändisch seien bereits weit verbreitet. Trendscouts haben besonders Indien als neuestes Modeland ausgemacht.

Essgewohnheiten zeigen aber noch viel mehr, meint Zukunftsforscher Matthias Horx, der Asien insgesamt als einen "Megatrend" bezeichnet, der für die nächsten zehn bis zwanzig Jahre richtungweisend sein werde: "Wir essen thailändisch, kochen ayurvedisch, richten Wohnungen nach der Feng-Shui-Methode ein, gehen zur Akupunktur und meditieren." Dickbäuchige Buddhas haben zipfelmützige Gartenzwerge aus vielen Gärten verdrängt, fernöstliche Lebensweisheiten sind Wegweiser für Sinnsuchende. "Genieße den Tag, es ist später als Du denkst", orakelt ein Glückskeks. Der Food-Markt profitiert dabei in besonderer Weise von der Lust am Spirituellen. Horx: "Essen stillt heute nicht nur den Appetit, sondern auch einen wachsenden Hunger nach Sinn und Sinnlichkeit." Indien bediene in besonderer Weise den Hang zum Übersinnlichen. Beliebt sind aber nicht nur Dal-Suppe oder Tandoori-Huhn, sondern auch "Bollywood"-Filme, indische Literatur, Musik, Möbel und Mode. Das kitschig-blumige Lifestyledesign in kräftigen warmen Farben schafft Geborgenheit und vermittelt Lebensfreude. Das Hamburger Trendbüro setzt noch einen drauf: "Wir langweilen uns ein bisschen in unserem langsamen Europa."


Der Handel mit den asiatischen Ländern insgesamt boomt, bestätigt auch Mathias Haase vom Ostasiatischen Verein (OAV) in Hamburg. "2005 wurden alleine aus China Waren im Wert von etwa 40 Milliarden Euro importiert - darunter auch Lebensmittel im Wert von 800 Millionen - Tendenz steigend." Auch in der Hansestadt weht zunehmend ein warmer Wind aus Richtung Osten: Der Hamburger Einzelhandelsverband hat Mitglieder befragt und allein für den Asia-Food-Sektor einen fünf- bis zehn-prozentigen Umsatzanstieg ermittelt. Haase: "Asien gilt allgemein als schick. Mit dem fernöstlichen Image kann man heute gut Werbung machen. Man denke nur an die vielen chinesischen Schriftzeichen auf Produkten und Plakaten."

Viele Importeure helfen dabei kräftig nach. Sie werden quasi selbst zu Trendscouts, indem sie direkt in die Produktion vor Ort einsteigen und gemeinsam mit den Fabriken Waren für den deutschen oder europäischen Markt entwickeln. So stehen "halbasiatische" Reiscracker aus Thailand inzwischen ganz selbstverständlich neben Chips und Erdnüssen im Supermarktregal. "Ein Großteil der Waren wird nach Spezifikationen der importierenden Unternehmen und den Anforderungen des europäischen Marktes gefertigt", sagt OAV-Experte Haase.

Dass Glückskekse nicht immer recht haben und dass auch bei den Produkten nicht immer das drin ist, was drauf steht, ist in der Branche bekannt. "Viele Produkte haben Asien nie gesehen", sagt ein Händler. Asia-Soßen oder Pasten würden inzwischen oft günstiger in Polen oder Tschechien produziert. "Dabei werden die Rezepturen dem westlichen Geschmack angepasst." Viele Kunden stört das nicht, andere suchen gezielt nach Originalprodukten, zum Beispiel bei Vinh-Loi. Geschäftsführerin Ngoc Truong: "Die Leute experimentieren gern. Klar, dass meist nicht das authentische indische oder indonesische Gericht dabei herauskommt." Erlaubt ist, was gefällt: Einige schütten die Asia- soße auch einfach hemmungslos über ihre Bratkartoffeln.

Hamburger Abendblatt 20. Maerz 2007
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Ungelesener Beitragvon nam dan » Mi Mär 21, 2007 11:32 am

Es steht auf einem in D verbreitetem sortiment, grosss drauf "Mai Thai" also nicht Thai, das ist doch ehrlich.


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