Nachhaltigkeit Muss ich jetzt Veganerin werden?

Und hier soll alles rein, was mit Gesundheit, dem Fiterhalten und dem Zipperlein kurieren zu tun hat: Ratschläge, welcher Doktor und welches Krankenhaus für was gut ist, wie man hier in Korat und dem Isaan fit bleiben kann ohne arg zu "leiden" etc., oder in welcher Apotheke man was finden kann.
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Rudi (†2019)
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Nachhaltigkeit Muss ich jetzt Veganerin werden?

Ungelesener Beitragvon Rudi (†2019) » Di Sep 20, 2016 9:30 am

Bolognese mit Tofu schmeckt unserer Autorin inzwischen besser als die mit Rindfleisch.
Fleisch essen ist ökologisch nicht korrekt. Avocados essen aber auch nicht. Welche Alternativen sind wirklich besser für die Umwelt? Und was schmeckt? Von Barbara Vorsamer

Ich esse gerade eine Wurstsemmel und frage mich: Darf ich das? Also, so vom Grundsatz der Nachhaltigkeit her?
Fleisch ist schließlich eine der größten Umweltsünden überhaupt: Die Massentierhaltung ist für 15 Prozent aller Klimagasemissionen verantwortlich. Das ist mehr als alle Flugzeuge, Autos und Züge zusammen verursachen. Zudem gehen 70 Prozent des weltweiten Frischwasserverbrauchs für die Fleischproduktion drauf. Fleisch ist also: böse, böse, böse. Manche halten es sogar für schädlicher als Plastik.
Als ich mit Yvonne Zwick vom Nachhaltigkeitsrat für diesen Artikel über Lebensmittelverpackungen gesprochen habe, riet sie mir: "Essen Sie lieber ein Schnitzel weniger, anstatt Plastikfolien zu zählen." Sogar das Bundeslandwirtschaftsministerium empfahl kürzlich, zugunsten des Klimas auf Fleisch zu verzichten. Im Bericht des Expertenrates steht als Ziel "die Verlagerung des Konsums auf klimafreundliche Lebensmittel".
Was sind klimafreundliche Lebensmittel?
Doch hier wird es schwierig, denn was versteht man darunter? Soll ich mir statt der Salami- Avocadoscheiben auf das Sandwich legen? Fände ich persönlich eine leckere Alternative, aber ob das der Umwelt was bringt, ist umstritten. Nicht nur, weil Avocados immer vom anderen Ende der Welt kommen (in Oberbayern wachsen sie leider nicht), für den Avocadoanbau werden dort Pinienwälder abgeholzt, künstliche Dünger und Pestizide verspritzt und Unmengen an Frischwasser verbraucht: 540 Liter Wasser für ein Kilo Avocado. Einem Bericht des britischen Guardian zufolge ist das Avocadogeschäft zudem derart lukrativ, dass kriminelle Kartelle ihre Finger im Spiel haben und die Bauern ausgebeutet werden. Bei aller Liebe zur Umwelt: Menschen sollen für meinen Konsum bitte auch nicht leiden.
Sich umweltbewusst zu ernähren, ist schon ein vertracktes Vorhaben, bevor ethische Bedenken dazukommen. Doch diese spielen natürlich auch eine Rolle. Wer grundsätzlich kein Fleisch oder keine tierischen Produkte konsumiert, tut das zumeist aus einem dieser vier Gründe:
Manchen Menschen schmeckt Fleisch einfach nicht. Sie haben es bei dem Thema beneidenswert leicht. Andere halten vegane oder vegetarische Ernährung für gesünder. Dafür gibt es keine wissenschaftlichen Belege, allerdings auch keine fürs Gegenteil. Fest steht daher nur, dass man sowohl mit tierischen Produkten als auch ohne gesund leben kann - oder ungesund.
Den meisten Vegetariern geht es ums Tierwohl. Sie halten es für unmoralisch oder nachgerade ein Verbrechen, andere Lebewesen zu töten, um sie dann aufzuessen. Veganer lehnen außerdem Tierhaltung ab, die das Ziel hat, Milch, Eier, Haare oder Haut zu verwerten.
Dieser Text konzentriert sich auf die dritte Argumentationslinie: die Tatsache, dass zahlreiche Wissenschaftler in der vegetarischen Ernährungsweise den effektivsten Weg sehen, dem Klimawandel entgegenzuwirken. Der Trend geht weltweit leider in die andere Richtung. Mit steigendem Wohlstand in Entwicklungsländern steigt dort der Fleischkonsum jedes Jahr weiter an, da nützt es für die Bilanz wenig, wenn der ein oder andere gesättigte Europäer zum Flexitarier wird.
Ein Hoch auf die Flexitarier
Es ist schick, zu behaupten, man esse wenig Fleisch und wenn, dann nur bio. Echte Vegetarier und Veganer halten diesen Lifestyle oft für inkonsequent. Doch jedes Schnitzel, das nicht gegessen wird, hilft Umwelt und den Tieren. Ein Kommentar von Barbara Vorsamer mehr ...
Doch das Verhalten der anderen kann ich nicht ändern, nur mein eigenes. Jedes Schnitzel, das ich nicht esse, ist ein Schnitzel weniger, das produziert werden muss. Ich versuche also, mich vegetarisch(er) zu ernähren. Dafür muss ich an einigen liebgewonnen Gewohnheiten rütteln. Statt Wurstbrot zum Frühstück versuche ich es mit Müsli, in der Cafeteria greife ich zum Käse- statt zum Salamibrötchen. Doch besonders umweltfreundlich sind Milchprodukte leider auch nicht.
Vor demselben Problem stehe ich bei Hauptgerichten. Wo ich das Fleisch weglasse, müssen Käse, Sahne, Butter und Eier ran - und davon viel. Will ich ganz ohne tierische Produkte kochen, fällt mir wenig ein. Nudeln mit Gemüsesoße (aber ohne Parmesan leider nicht ganz so lecker) oder ein Curry mit importierter Kokosmilch aus der Dose (auch nicht ganz unproblematisch).
Wie-Wurst für uns Gewohnheitstiere
Gut sortierte Supermärkte haben eine Lösung für Gewohnheitstiere wie mich: Regalmeterweise bieten sie Tofuwurst, Sojageschnetzeltes und Seitansteak an. Weil immer mehr Deutsche zu Fleischersatzprodukten greifen, wird das Sortiment immer besser und reichhaltiger. Strenge Veganer kritisieren, dass hinter vielen Veggie-Produkten Fleischproduzenten wie Rügenwalder, Wiesenhof oder Gutfried stehen. Auch wer vegane Wurst kaufe, so ihre Argumentation, unterstütze Konzerne, die jedes Jahr mehr Tiere schlachten und exportieren.


Viel zu extrem vergrößerte hervorgehobene und damit aufdringlich wirkende Schriftgröße normalisiert von Admin.

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dogmai
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Re: Nachhaltigkeit Muss ich jetzt Veganerin werden?

Ungelesener Beitragvon dogmai » Di Sep 20, 2016 11:06 am

Das ist doch mal ein beherztes "Ja aber wenn nicht oder?" Ich werde das machen, was ich für den richtigen Weg halte. Ich werde also meine Eßgewohnheiten erstmal nicht ändern, bis irgend etwas einmal wirklich bewiesen ist. Bisher sind ja alles nur Annahmen.

Ein wenig tute ich ja auch für die Umwelt. Ich weise bei Einkäufen meistens die Platisktüten zurück. Da kaufe ich Brot (1 Tüte), Wurst (1 Tüte), Küchentücher (1 Tüte) und an der Kasse wird alles extra, weil ja verschiedene Produktarten, in eine Tüte verpackt, also 3 Tüten. Ich weise also alle Tüten zurück, packe alles in den Einkaufswagen und am Auto in den Kofferraum um. Das ist doch zumindest ein Anfang, und ich muß mir wegen der Ernährung keine Gedanken machen, ich habe 3 Plastiktüten verhindert. :salut
Frühes Aufstehen ist der erste Schritt in die falsche Richtung.
Nostalgie: https://www.thailand-seite.de/Thailandnostalgie/

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Damnam
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Re: Nachhaltigkeit Muss ich jetzt Veganerin werden?

Ungelesener Beitragvon Damnam » Do Sep 22, 2016 10:34 pm

Dogmai, genau so halte ich es auch. Hab immer meinen Rucksack dabei, bei Fragen nach einer Tüte verweise ich immer auf meine *Handtasche" :D

Wir essen nicht übermässig Fleisch, 2-3 mal pro Woche, zudem haben wir einen grossen Garten mit allerlei Gemüse und Früchten.

Zu Tofu; was die Vegetarier und Veganer nie erwähnen ist, dass zur Sojaproduktion wertvolle Wälder abgeholzt werden, aber das zählt natürlich nicht...

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Mousemelk (†2019)
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Re: Nachhaltigkeit Muss ich jetzt Veganerin werden?

Ungelesener Beitragvon Mousemelk (†2019) » Sa Okt 08, 2016 8:48 pm

Wie krank muss man sein!?

20161008 Anzeige wegen Kindeswohlgefährdung.jpg
http://www.spiegel.de/panorama/bild-1115752-1057670.html
20161008 Anzeige wegen Kindeswohlgefährdung.jpg (588.01 KiB) 5679 mal betrachtet

Auszug aus dem Artikel:
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung warnt vor Nährstoffmangel bei veganer Ernährung von Kindern. Auf eine ausreichende Zufuhr von "Energie, Protein, langkettigen n-3 Fettsäuren, Eisen, Calcium, Jod, Zink, Riboflavin, Vitamin B12 und Vitamin D" müsse besonders geachtet werden. Dafür seien "spezielle Kenntnisse der Lebensmittelauswahl und -zubereitung bzw. die Sicherstellung der Versorgung durch angereicherte Lebensmittel oder Supplemente erforderlich."

Welche "Auswirkungen" es auf Erwachsene macht,
hier ueber habe ich im Internet nichts gefunden.

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dogmai
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Re: Nachhaltigkeit Muss ich jetzt Veganerin werden?

Ungelesener Beitragvon dogmai » So Okt 09, 2016 12:50 am

Das hier nennt man doch "Studentenfutter", oder nicht?
Frühes Aufstehen ist der erste Schritt in die falsche Richtung.
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