Ist die Thai-Massage ungefährlich?

Und hier soll alles rein, was mit Gesundheit, dem Fiterhalten und dem Zipperlein kurieren zu tun hat: Ratschläge, welcher Doktor und welches Krankenhaus für was gut ist, wie man hier in Korat und dem Isaan fit bleiben kann ohne arg zu "leiden" etc., oder in welcher Apotheke man was finden kann.
honp2222
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Ist die Thai-Massage ungefährlich?

Ungelesener Beitragvon honp2222 » Sa Mär 12, 2016 3:45 am

Bei uns in der Stadt gibt es total viele Läden wo eine professionelle Thai Massage angeboten wird. Leider hängt in keinem der Läden irgendein Zertifikat ob die MasseurInnen dort auch wirklich ausgebildet sind. Birgt das denn dann nicht versteckt Risiken. Eine Massage kann doch für verschiedene Gebrechen sogar noch verschlimmernd wirken oder nicht?

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dogmai
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Re: Ist die Thai-Massage ungefährlich?

Ungelesener Beitragvon dogmai » Sa Mär 12, 2016 2:12 pm

Natürlich sind Thai-Massagen gefährlich, denn sie machen süchtig.

Die Mädels in den Thai-Massage-Salons haben meistens keine Berufsausbildung, meistens eine Kurzausbildung bei einer ebenfalls angelernten Masseurin oder Masseur. Meine Tochter hat eine solche Ausbildung bei einem Masseur gemacht, der einen (ungeprüften) Nachweis vorzeigt, daß er im Wat Pho in Bangkok zum Massagelehrer ausgebildet wurde. Sie hat dafür bezahlt und wurde dann auf die Menschheit losgelassen. Ihr Haupt-Lernobjekt war ich, und ich war hoch zufrieden. Nach ihrem Tod lasse ich mich auch weiterhin regelmäßig massieren, in Thailand täglich. Ob damit ein Heilerfolg begründet ist, weiß ich nicht und interessiert mich auch nicht. Mir gefällts, ich fühle mich danach wohl.

Was daran gefährlich sein könnte erschliesst sich mir nicht. Aber ich passe auf, wenn ich auf dem Weg zur Massage die Straße überquere :salut
Wer ein Gebrechen hat, kann sich ja immer noch von seinem Hausarzt beraten lassen, ob eine Massage angebracht ist.
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Re: Ist die Thai-Massage ungefährlich?

Ungelesener Beitragvon AusmTiefstenIsaan » Sa Mär 12, 2016 11:21 pm

Hmmm, also honp2222, ich gehe mal davon aus, dass "bei uns in der Stadt" sich irgendwo auf D-A-CH bezieht (falls eine Stadt in TH gemeint ist, dann lese man nicht weiter...)

Aus meiner Erfahrung gibt es zwei Arten der Thai-Massage (wobei die Grenzen - wie so oft - fliessend sind):

die erste Variante hat einen Betreiber, der häufig durch ein extravagantes Auto/Motorrad hervorsticht, häufig in Sonnen- bzw. Fitnessstudios zu Gast ist und grösstenteils deutscher Nationalität ist (wobei das "national" oft eine besondere Rolle spielt). Die Dienstleisterinnen (DL) sind überwiegend hübsch anzuschauen, das Geburtsdatum liegt eher im 90er-Jahre-Bereich und es herrscht ein gewisser Ausgleich zwischen Asiatinnen und Osteuropäerinnen (mit Schwerpunkt Rumänien). Die "Gebrechen", die dort die Kundschaft betreffen, lassen sich idR durch "blaue Pillen" (bzw. entspr. Derivate) beheben. Risiken bestehen in erster Linie in dreibuchstabigen Acronymen (HI., ST. etc.), die sich aber - relativ problemlos - durch den Gebrauch handelsüblichen hauchdünnen Plastiks minimieren lassen. Die angesprochene Suchtgefahr ist allerdings in diesem Falle - abhängig von der persöhnlichen Konstitution - durchaus relevant.

Die zweite Variante hat einen weiblichen, thailändischen Betreiber. Die Dls sind überwiegend etwas reifer an Jahren (ist für den "unbedarften" Deutschen/Österreicher/Schweizer gar nicht so einfach abzuschätzen) und hinter dem Tresen hängen die Zertifikate (da sind die Mädels nämlich furchtbar stolz drauf!). Diese Zertifikate (häufig in Thai) bezeugen allerdings lediglich die Teilnahme an einer entsprechenden Ausbildung (und da gibt es - wie überall - Spreu und Weizen).

Es ist relatv schwierig - und nur bei seltenen Krankheitsbildern im Erstfall möglich - eine Verschlechterung eines Zustandes durch eine - korrekt durchgeführte - Thai-Massage herbeizuführen. Eine "erfahrene" Thai (überwiegend weiblich, aber ich habe da persönliche ErFahrung mit blinden Masseuren) wird eine - wenn vorhandene - Problematik sehr schnell erkennen. Aus meiner Erfahrung würde ich raten, die - eigentlich immer vorhandene - ausreichend deutschsprechende Mitarbeiterin auf entsprechende Probleme hinzuweisen.

LG von Holger (der - wenn er zusieht, was die Thai-Masseurinnen mit den Thais machen [knirsch, knacks...] eigentlich nur abraten kann... aber die eigene Frau ist "professional"...)

Spanok
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Re: Ist die Thai-Massage ungefährlich?

Ungelesener Beitragvon Spanok » Sa Mär 19, 2016 5:17 pm

Hallo,

Ja die Frage ist berechtigt, aus meiner Sicht sogar sehr.

Antwort A: in Thailand:

Am Strand, am Farang-Grill naja, naja, kann man Glück haben,
hat man auch meistens.
In guten Thai Massagesalons (nicht in den kombinierten Friseur...etc. Läden),
kann man nichts falsch machen. Auch in den, in Hotels integrierten Massagestudios bekommt man meistens erstklassige Massagen.

Antwort B: in Deutschland:

Thai Massage Studios schießen hierzulande wie Pilze aus dem Boden.
Und auch in den zwei schon genannten Kategorien.
Auf das älteste Gewerbe lasse ich mich nicht ein.


Nicht alle Thais, die in Deutschland leben,
haben vorher als Masseure in Thailand gearbeitet.

Hier haben sie aber kaum eine Chance,
etwas qualifizierteres als Jobs wie Küchenhilfe, Putzfrau oder Zimmermädchen zu machen.

Als Masseure können sie das schon mehr verdienen, gut das doppelte. Da liegt das Angebot nahe, mehr Geld zu verdienen.

Wenn eine gute thailändische Masseurin in Deutschland arbeitet,
heißt das noch lange nicht, dass sie auch "ungefährlich" arbeitet.


Gefahren einer Thaimassage in Deutschland für den Kunden:
nur eine Auswahl:
- Unkenntnis über Rechtslage (Heilpraktikergesetz)
- In Thailand und in vielen Teilen der Welt wird die thailändische Massage als Heilmittel gesehen, und so wird von den Profis auch gearbeitet
- In Deutschland darf die Thai Massage "NUR WELLNESS"
- Unkenntnis über westliche Hygiene- und Desinfektionsstandards
- Unkenntnis über Kundenerwartungen, Kundenverhalten, Kundenansprüche, etc.
- beiderseitige Unkenntnis über Kulturelle Unterschiede (alleine schon in der Kommunikation)
- In D. sind chiropraktische Übungen den Heilberufen vorbehalten (manche Thais machen das aber so, weil sie das schon immer so...
- die Krankheiten sind oft sehr unterschiedlich (Kranksein und Krankfühlen werden anders definiert)
- Unterschied von Sickness und Illness
- Unterschiede im Kleidungsstil, in der Körperpflege, beim Schminken, beim Personality Space,
- die Muskulatur der überfressenen deutschen Schreibtischtäter ist völlig unterschiedlich zu den Hardworkern in TH
- die europäische Haut ist aufgrund der trockeneren Luft "anders"
- in D. gibt es weitaus mehr Zivilisationskrankheiten (Fettleibigkeit, etc.)
- das Verständnis für Massage ist in D. anders (wir gehen erst zur Massage, wenn es weh tut)
- die Thaimassage ist wesentlich intensiver als die meisten deutschen medizinischen Massagen
- die thailändische Masseurin könnte ihr Zertifikat auch auf der Straße gekauft haben
- usw.

Gefahren einer Thaimassage für die thailändische Masseurin:
- wenn das Studio nicht professionell geführt wird, entwickeln sich bei vielen männlichen Kunden falsche Erwartungen. Deshalb muss man weg vom Klischee. Die Gefahr ist hier, dass die Masseurin belästigt wird.
- die thailändische liebevolle Art, das nette Wesen, die zuvorkommende Art, das einfühlsame Wesen, die völlige Präsenz während der Arbeit, das Fehlen einer brüsken Zurückweisung, aber auch die körperliche Nähe, führen gelegentlich (bis manchmal) zu falschen Kundenerwartungen
- die allgegenwärtige deutsche Mentalität, dass man einen Ausländer zunächst ausbeuten oder zumindest doch übervorteilen behandeln muss
- wie sich Kinder in ihre Lehrer, Patienten in ihren Arzt/ihren Gesundheitspfleger verlieben, so ist auch das hier ein Phänomen der Dienstleistung, wo Zuwendung oft als "Liebesbeweis" empfunden wird
- die zunehmende Ausländerfeindlichkeit
- die Vorurteile, oder das "AllesübereinenKammscheren"
- sehr viele Deutsche sehen in jeder Thailänderin eine Liebesdienerin. Dabei ist Deutschland das noch größere Freudenhaus (einfach mal Statistiken lesen). Aber niemand kommt auf die Idee in jeder deutschen Frau eine Prostituierte zu sehen...
- usw.

Generell:
Es dürfen keine oder nur stark angepasste Massagen verabreicht werden insbesondere bei:
aktuellen Entzündungen, bei akuten Problemen des Stützapparates, der Extremitäten, bei aktuellen Rückenbeschwerden, bei Schmerzen,
bei Schwangerschaft, während der Menstruation, bei Bluthochdruck, Herzschrittmachern, Epilepsie, bis etwa 6 Monaten nach einer Operation oder Tätowierungen, Hauterkrankungen, Krebserkrankungen, Erkältung, etc.


Bei vertieftem Interesse empfehle ich die Seiten:

http://www.spanok.de

und

dort den Link zur Thailändischen Spa Vereinigung in Deutschland.

Zusatz:

Die Thailändische Regierung ist bemüht, den thailändischen Standard auch in anderen Ländern einzuführen, (wo Thailand drauf steht, soll auch Thailand drin sein). Deshalb laufen seit vielen Jahren Bemühungen thailändischer Ministerien (Arbeit, Gesundheit und Department of Develope Skills). Deshalb waren auch schon der aktuelle Thailändische Arbeitsminister und die Leiterin des thailändischen Arbeitsamtes in Deutschland. Es gibt NUR 14 Thailändische Massagestudios in Deutschland, die die gehobenen Normen des thailändischen Ministry of Public Health erfüllen, da ist das Geschäft meiner Frau eines davon.


Das war jetzt ein bisschen viel. Ich habe auch lange überlegt, aber ich denke, es musste sein.
Auch wenn ich damit den Pattayadeutschen nicht nach dem Mund rede, und völlig andere Erfahrungen gesammelt habe, als diese.
Besten Dank für Ihre/Deine Aufmerksamkeit

Michael

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Re: Ist die Thai-Massage ungefährlich?

Ungelesener Beitragvon Spanok » Sa Mär 19, 2016 5:29 pm

JA. Die Thaimassage ist das beste, was man seinem Körper tun kann.


Warum kommen unsere Kunden zu zwei Drittel aus den medizinischen Berufen.


An eine gute Thaimassage kommt qualitativ KEINE andere deutsche Massage heran.

Wir versprechen unseren Kunden, Innere Ruhe und Balance. Das bekommen sie auch.
Aber auch: Flow, Stressresilienz, Gelassenheit, Geborgenheit, Angenommensein,
Muskuläre Besserung, Muskelaufbau, Schmerztherapie, Gesündere Haut, Suchtabbau,
Verbesserte Lebensqualität, Lebensmut..........................................

Das bestätigen uns unsere zahllosen Kunden täglich aufs Neue.

Jetzt könnte ich noch 100 weitere Gründe aufzählen, die für eine Thai Massage sprechen.

Aber am besten mal: Ausprobieren.

Und Du kommst wieder und immer wieder.

Michael
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Re: Ist die Thai-Massage ungefährlich?

Ungelesener Beitragvon KoratCat » So Mär 20, 2016 5:28 pm

Auf Zeit online gibt's heute auch einen recht interessanten Artikel über Thai Massage:

"Soll Liebe fühlen"
Es gibt nichts Gutes, ausser man tut es! Erich Kästner, 1899 - 1974

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Re: Ist die Thai-Massage ungefährlich?

Ungelesener Beitragvon Spanok » So Mär 20, 2016 10:47 pm

Hallo CoratCat,

danke für den Link.

Die Geschichte ist sehr gut recherchiert und gut geschrieben.

Nur leider macht sie auch Chiropraktik, was sie nicht darf.
Da lebt sie aus Unkenntnis nicht nur unter erschwerten Bedingungen,
sondern auch noch gefährlich.

Ja aber so sieht das Leben der Thai Masseure aus,
es fehlt nur der Hinweis, dass sie dann auch noch jeden Monat
einige Hundert Euro nach Thailand überweisen.

Beste Grüße Michael
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Re: Ist die Thai-Massage ungefährlich?

Ungelesener Beitragvon dogmai » So Mär 20, 2016 11:24 pm

Spanok hat geschrieben:...
es fehlt nur der Hinweis, dass sie dann auch noch jeden Monat
einige Hundert Euro nach Thailand überweisen.


Naja, das muß nicht jeder wissen :wie . Denn wer mit Thailand verbandelt ist der weiß das sowieso, und daran kann ich nichts Schlechtes erkennen.
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Re: Ist die Thai-Massage ungefährlich?

Ungelesener Beitragvon Spanok » Di Apr 05, 2016 11:51 pm

Hallo Dogmai,

Sehe auch nichts anrüchiges darin.

Wollte damit nur zum Ausdruck bringen,
dass die Thais, wie auch alle anderen Gastarbeiter in einem fernen Land,
dazu verdammt sind, die Familien daheim durchzufüttern,
und die Familie nicht glaubt, wie hart man dafür in Good Old Europe, arbeitet.

Und die überweisen nicht nur einen Apel und ein Ei.
Unsere Mädels überweisen jede mindestens 500 - 600 Euro jeden Monat
nach Hause, damit die Familie ein Reisfeld vor dem Zugriff der Bank rettet,
oder die Nichte ein Notebook bekommt, oder, oder, oder...

Ist auch eine Form der Ausbeutung...

Tja, so is es halt

Michael
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Re: Ist die Thai-Massage ungefährlich?

Ungelesener Beitragvon dogmai » Mi Apr 06, 2016 4:51 pm

Spanok hat geschrieben:Ist auch eine Form der Ausbeutung...


Ich verstehe darunter die besondere thailändische Art des Seins :wave
Frühes Aufstehen ist der erste Schritt in die falsche Richtung.
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Re: Ist die Thai-Massage ungefährlich?

Ungelesener Beitragvon Spanok » Mi Apr 06, 2016 5:38 pm

Tja ist wohl so.

Mit unseren Maßstäben nicht immer zu messen,
mit unseren Wertesystemen nicht nachzuvollziehen,
mit unseren Worten nicht zu beschreiben.
Nur manchmal etwas zu verstehen.
Ein Anflug von Ahnen,
mit einem Lächeln
im Land des Lächelns...

Michael
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Re: Ist die Thai-Massage ungefährlich?

Ungelesener Beitragvon Uwe » Do Apr 07, 2016 6:35 pm

Spanok hat geschrieben:Antwort B: in Deutschland:

Ich kann nur aus meiner, sicherlich subjektiven, Sichtweise berichten. Aber alles Tatsachen: Aus Deutschland.
Natürlich könnte es eine Einzelfallfeststellung und einmalig sein...:

Spanok hat geschrieben:Auf das älteste Gewerbe lasse ich mich nicht ein.

Tatsache ist, dass nicht nur in aller Welt Dies und Jenes mit dem Wort Thaimassage in Verbindung gebracht wird: Auch im Ursprung Thailand ! Und in jeder Klassenstufe ! Und das nicht ohne Grund.

Spanok hat geschrieben:Hier haben sie aber kaum eine Chance, etwas qualifizierteres als Jobs wie Küchenhilfe, Putzfrau oder Zimmermädchen zu machen.

Nachdem man einen A2 oder B1 Kurs absolviert hat, ergeben sich durchaus andere Chancen. Warum wohl klappt es bei allen anderen Nationalitäten?

Spanok hat geschrieben:Als Masseure können sie das schon mehr verdienen, gut das doppelte. Da liegt das Angebot nahe, mehr Geld zu verdienen.

Auch entsprechend versteuert (der Betrag über 400€) ?
Verträge seitens des Betreibers belaufen sich in der Regel auf 400€ Basis (Beschäftigung im Geringfügigkeitsverhältnis).
Ausnahmen bestätigen die Regel: 112€ machen's auch. Im Monat (Vollzeit).
Wünscht die Angestellte die 400€ Option, kann sie selbst für die Entrichtung der Aufstockung und Steuer Sorge tragen.
Natürlich alles im Stile der Panama-Papiere. Alles fast legal.
Polizeikontrollen bewirken da rein gar nichts (Bleistift und Radiergummi und ein guter Steuerberater helfen da 'ne Menge).

Spanok hat geschrieben:Gefahren einer Thaimassage in Deutschland für den Kunden:

Manch unwillige, schleierhafte Thaifrauen, nicht an wirklich fachlicher Ausbildung interessiert und keine fachliche Überzeugung zum Ziel gesetzt, dem Kunden vorrangig gesundheitlich zu helfen, können gesundheitlichen (körperlichen) Schaden anrichten.
Einige rechtliche Verfahren sind von Kunden gegenüber den Besitzer in dieser Sache nicht ungewöhnlich.
Da jede zweite Angestellte mehr als das Doppelte als üblich verdienen will, wird versucht, auch alles erdenkliche zu probieren, um den nichtsahnenden und unbescholtenen Mann nicht nur die steifen Finger zu massieren.
Darum wird statt der einfachen Massage von den Masseurinnen versucht, den Kunden auf eine Ganzkörpermassage umzulenken.
Und die Strategie geht auf. Nebenbei ergeben sich Informationen über die Lebensverhältnisse der Kunden, die dann in ein Liebesverhältnis eingebunden werden. Und fast wie selbstverständlich hat man mehrere Liebhaber am Laufen.
Da die weiblichen Angehörigen in Thailand auch gut versorgt sein sollen, werden die gewonnenen hochwertigen Kontakte (am Besitz gemessen) weiter offeriert, um den Reichtumbestand in Thailand dauerhaft zu vermehren.
Da einige der Kunden weniger mit dem Kopf denken, ist die Vorteilsnahme und Liebesausbeutung nicht oder zu spät auszumachen.

Spanok hat geschrieben:Gefahren einer Thaimassage für die thailändische Masseurin:
- wenn das Studio nicht professionell geführt wird, entwickeln sich bei vielen männlichen Kunden falsche Erwartungen. Deshalb muss man weg vom Klischee.

Der Besitzer zahlt den Angestellten 40% (nicht 50) von den erbrachten offiziellen Dienstleistungen.
Er wird daran Interesse haben, dass die Angestellten dem Kunden hochpreisige Leistungen anbieten (aus zweierlei Hinsicht auch nützlich für die eine Art von Frauen als Masseurinnen), wie z.B. die Ganzkörpermassage. Dadurch vermehrt sich der Profit erheblich.
Klischee, Images: Das Geschäft brummt. Ungebremst ins nächste Jahrzehnt!

Spanok hat geschrieben:Die Gefahr ist hier, dass die Masseurin belästigt wird.

Leidtragende sind in der Tat die, die nicht gierig auf "einfach-schnell verdientes" Geld sind, also die andere Hälfte derer, die keinen gekauften Abschluss haben, sondern einen amtlichen, exzellenten Abschluss in wahrer traditioneller Massage haben, und auch schamhafte, echte, normale Thaifrauen sind, und sich nicht moralisch und körperlich verkaufen können.
Da nehmen die, die meinen, viel Gutes für ihre Familie tun, und dadurch legitimiert sind jedes Tabu zu brechen, keinerlei Rücksicht auf ihre Landsleute (zusammenleben-zusammenarbeiten? Regeln, Religion? Gesichtsverlust[e]?).
Denn der "Potente Kunde" kann nicht unterscheiden, was ihm da vor die Flinte kommt, und wird sich auch mit unmoralischen Angeboten (1000€ für einmal) einen Weg erkaufen zu wollen, um alle Glieder bedient zu wissen.
Die körperlichen und verbalen Begrabschungsversuche kommen natürlich noch hinzu.

Spanok hat geschrieben:- die allgegenwärtige deutsche Mentalität, dass man einen Ausländer zunächst ausbeuten oder zumindest doch übervorteilen behandeln muss

Viele Ausländer sind gleichermaßen mit dabei. Im gleichen Verhältnis wie der Deutsche. Beachtenswert der arabische Raum.

Spanok hat geschrieben:- sehr viele Deutsche sehen in jeder Thailänderin eine Liebesdienerin.

Siehe oben. Die Zusammenhänge bleiben.
Von ganz ungefähr kommt diese Vermischung dieser Vermutungen und Ansichten aller Schichten (Kinder eingeschlossen) in dieser Welt nicht.

Spanok hat geschrieben:Dabei ist Deutschland das noch größere Freudenhaus (einfach mal Statistiken lesen).

Das ist unbestritten.

Spanok hat geschrieben:Aber niemand kommt auf die Idee in jeder deutschen Frau eine Prostituierte zu sehen...

Ursachen und Wirkungen.
Wie man sieht, geht es auch anders (und warum gelingt es in aller Welt?).
Da gilt es, sich mal an die eigene Klischee und Imagesveränderung/-verbesserung, als Vorbild der anderen Nationalitäten, heranzumachen, wie es funktioniert, nicht jede Frau als käufliches Sexobjekt zu sehen, und die Vermischung von unseriösen Thai-Masseurinnen in ehrenhaften Thai-Massagesalons in den Griff zu bekommen.
Aber kann eine Trennung in seriöse Thai-Massage und unseriöse, besser gesagt Sex und "Fast-Sex"-Massage, durchgeführt von Thaifrauen, 100% in der breiten Masse funktionieren? Hier in dieser Stadt wohl eher nicht.

Allein dieser Fall eines Thaimassagegeschäftes, auch falls er nur einmalig sein sollte, zeigt, wie die Wirkung sich derart negativ sich auf alle anderen Geschäfte in dieser Gegend legt, und sich der Ruf ausbreitet und hinausträgt, und einen Schatten wirft, den man nicht so leicht los wird (wieder los werden wird). Mitwirkende: Betreiber, Arbeiter, Kunde, Gesellschaft, Gesetze...

Das zu meiner Sichtweise: "Ist die Thai-Massage ungefährlich?", bezogen auf Spanoks Inhalt.

A.G.u.G.v. Uwe :wave

Spanok
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Re: Ist die Thai-Massage ungefährlich?

Ungelesener Beitragvon Spanok » Sa Apr 09, 2016 1:50 am

Hallo Uwe,


es gibt leider auch die von Dir beschriebene Seite. Und vermutlich ist das sogar die größere von den beiden.



Und Deine Enttäuschung über thailändische Masseure muss schon sehr groß sein.
Leider bist Du da noch nicht unseren Masseurinnen begegnet.

In vielem kann ich Dir beipflichten.
Es gibt diese Seiten.


Man kann diese Punkte noch toppen,
denn die größten Probleme machen nicht die Masseure,
sondern deren deutsche Ehemänner,
die leider kaum handverlesen sind.


Bei einem Punkt will ich jedoch einhaken:

Du hast geschrieben:
Nachdem man einen A2 oder B1 Kurs absolviert hat, ergeben sich durchaus andere Chancen. Warum wohl klappt es bei allen anderen Nationalitäten?

Was meinst Du damit? Was klappt bei anderen Nationalitäten? Meinst Du die zweite Generation? Oder die erste?

Wer nicht durch das deutsche Schul- und Ausbildungssystem gegangen ist,
wird immer nur schlechtbezahlte Helferjobs erhalten.
Das Prekariat und immer wieder kehrende Arbeitslosigkeiten sind gleichermaßen vorprogrammiert.

Vielleicht meinst Du aber damit auch die mir auch bekannte Thaimentalität,
dass ein Teilzeitjob schon reicht, um mit diesem Geld daheim die Familie zu unterstützen?


Und allgemein:

Ich denke, man muss schon sehr stark differenzieren,
ob und wie lange eine Thailänderin in Pattaya gearbeitet hat,
oder ob es eine "normale" Thailänderin ist.

Der Wahrheit kommt vermutlich auch ganz nahe,
dass geschätzt die Hälfte der im Ausland verheirateten Thailänderinnen
in einer Bar kennengelernt wurden. Vielleicht sogar mehr.
Und davon schaffen dann nur die wenigsten den Absprung ins normale Leben.

Wenn man das so sieht, dann muss man auch die thailändische Kultur
und deren Umgang mit dem Thema Prostitution genau unter die Lupe nehmen.

Und unseren verklemmten doppelbödigen Umgang mit diesem Thema.
Und sich auch mit dem Thema Mann und Frau, Macht und Rollenverständnis
auseinandersetzen. Solange es in den meisten Ländern der Erde keine
ehrliche Gleichberechtigung gibt, solange wird dieses Thema Foren
wie dieses beschäftigen.

Ebenfalls liebe Grüße

Michael
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Uwe
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Re: Ist die Thai-Massage ungefährlich?

Ungelesener Beitragvon Uwe » So Apr 10, 2016 2:01 am

Spanok hat geschrieben:Nachdem man einen A2 oder B1 Kurs absolviert hat, ergeben sich durchaus andere Chancen. Warum wohl klappt es bei allen anderen Nationalitäten?
Was meinst Du damit? Was klappt bei anderen Nationalitäten? Meinst Du die zweite Generation? Oder die erste?

Ich grüße Dich Michael,
ich meine, viele Asylsuchende und Migranten aus dem arabischen Raum, osteuropäischen Raum, Baltikum, Chinesen, Vietnamesen, Amerikaner usw., machen aus freien Stücken den Integrationskurs B1.
Alle anderen, und bislang Unwillige und Verweigerer, oder Sonstiges, werden heute mit Nachdruck aufgefordert, und nun müssen alle, die Aufenthalt in Deutschland haben wollen, oder schon lange in D. leben, den B1 machen (A1/A2 enthalten).
Das bedeutet, dass die Masse der gewöhnlichen Leute wirklich daran interessiert sind, sich in Deutschland den beruflichen Status, den sie zu Hause hatten, auch in D. zu erlangen, um ihre Qualifikation voll ausschöpfen zu können.
Thailand war bislang in Übermaßen ein weinig zurückhaltend. Auch einige Frauen.
Diese Sprachausbildung gibt doch eben die Perspektive, Erfüllung und Sicherheit für einen selbst, und die Anerkennung und Wertschätzung in der Gesellschaft, die ein guten Umgang und Zusammenhalt bewirken.
Also jeder der nun B1 haben muss, und haben wird, kann auch dadurch jetzt eine Neuberufsausbildung anfangen, da die Voraussetzungen für die Betriebe gegeben ist, den Migranten/Asylanten/Flüchtlingen eine Berufsausbildung zu geben, weil die Sprache als vorausgesetzt werden kann.
Und diese Ausbildung, oder auch eine Weiterbildung ist denkbar, erhöht die Chance auf dem Arbeitsmarkt, einem Beruf nachzugehen, der als Fachberuf eine bedeutende Wertigkeit eines Jeden darstellt.
Ich meine, ich kenne viele aller Nationalitäten, die fast, oder gleich, deutscher sind als deutsch. Mit allen positiven Eigenschaften, die mit dem Wert belegt sind.
Für die, die es um den Hochschulbereich und drüber hinaus gilt der Arbeit in D. nachzugehen, dem wird der Weg über B2/C1 eröffnet und auch geschafft.
Denn wer verkauft sich am Arbeitsmarkt schon unter Wert? Wer legt schon seinen Ehrgeizig ab, und riskiert ins schlechte Licht zu geraten?
Also wer gut arbeiten will, kann es. Er muss es nur wollen. Initiativgeber und Initiativnehmer in D. können sich hervorragend ergänzen.
Und ob die Option als Masseure als nur die einzige und letzte Möglichkeit besteht, um vernünftig zu Arbeiten und Geld zu verdienen, eine Familie zu gründen, seine Familie zu unterstützen, eine Mann zu bemuttern, dass gilt heute nicht mehr.
Wer wirklich täglich die traditionelle Thaimassage bei wirklich bedürftigen Kunden ausübt, wird seinen eigenen Körper sehr viel abverlangen, dass es langfristig selbst zu gesundheitlichen Problemen führt.
Also wer möchte nicht eine Arbeit finden, wo die körperliche Belastung sich in Grenzen hält, und das Entgelt auch für ein anständiges und sorgenfreies Leben sorgt?
Wer hier ständig Ölmassagen macht, unter der Gürtellinie arbeitet, usw., wird sicherlich nur lächeln können, dass es sich im eigentlichen und wahren Sinne um anstrengende und fachlich anspruchsvolle Arbeit handelt, und so wohl am Liebsten lieber nicht den B1 Kurs machen möchten, weil es auch bisher hervorragend ohne funktioniert hat. Denn mit den gewissen Massagekünsten ist man auch so mächtig zu Geld gekommen.

A.G.u.G.v. Uwe :wave

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Re: Ist die Thai-Massage ungefährlich?

Ungelesener Beitragvon Spanok » Mo Apr 11, 2016 10:48 pm

Hallo Uwe,

ich sehe das Thema bewegt Dich (nicht zum ersten Mal).


Ja, das sehe ich auch so.
OHNE rudimentäre Deutschkenntnisse kann niemand in D. Fuß fassen.
Das ist enorm wichtig, verschafft Möglichkeiten, macht auch frei
gegenüber dem Ehemann, eröffnet Möglichkeiten und Chancen.


Doch Deutschlernen ist wesentlich einfacher, wenn Du aus einem Land
kommst, das lateinische Buchstaben und arabische Zahlen verwendet.


Für Thais und einige andere Länder ist das eine enorme Herausforderung.


Thais haben zudem noch ein gewaltiges "Aussprache"-Problem,
und sie kommen mit ihrem Lernsystem des Auswendiglernens hier an Grenzen.
In Thailand können dreijährige das Alphabet auswendig,
aber sie können kein Wort lesen... (natürlich zum Zwecke der Verdeutlichung übertrieben).


Viele Thais packen das aber auch in D. nicht, wenn sie hier in T. nur 6 Klassen
besucht haben, und dann 20 Jahre in der Bar gearbeitet haben.


Wegen der gesundheitlichen Probleme gebe ich Dir vollkommen recht.
Wenn man 4 - 5 Jahre massiert hat, kommen die ersten und meist recht
ernsten Wehwehchen.


Bezüglich des Arbeitsmarktes: Gute Deutschkenntnisse reichen einfach nicht.
Da unterhalte ich mich gerne einmal persönlich mit Dir.
Das deutsche Berufsbildungssystem ist beispielhaft in der Welt,
aber es stößt an Grenzen, wenn es um die (gleichwertige) Anerkennung von
ausländischen Abschlüssen geht. Da mahlen die Mühlen sehr langsam.
Seit etwa 3 Jahren wird in D. zumindest die thailändische Ausbildung
zur Gesundheitspflegerin (früher: Krankenschwester) in etwa anerkannt.
Dazu muss erst einmal ein halbes Jahr in D. als Praktikum abgeleistet
werden, dann kann man einen Antrag beim Kultusministerium auf
Anerkennung stellen...



Klar bleiben noch einfache Montagetätigkeiten für die Mädels in D.
im Zweischichtbetrieb, oder Schnellimbiss oder im Bahnhofskiosk etc.
Aber wenn die Mädels zu gut und zu viel verdienen,
machen sie sich mit der Zeit unabhängig von ihrem Mann.
Und gerade denen gefällt das leider oft gar nicht.


Ich kenne mehrere Thailänderinnen mit Studium in T.
Die arbeiten in Deutschland als Küchenhilfe, als Putzfrau und als
Zimmermädchen. Eine arbeitet bei meiner Frau am Empfang. Und
eine als Masseurin.


Da viele oft das ganze Ersparte noch in der Thaifamilie "abliefern" (müssen?!),
(aus welchen Zwängen auch immer), wollen einige Th. in meinem Bekanntenkreis
nur halbe Tage arbeiten. Sie haben dann genauso WENIG im Geldbeutel,
aber dafür mehr Freizeit.


Die Integration in D. gleicht der Quadratur des Kreises.
Und gleichzeitig muss man sich fragen,
ob wir nicht (schizophren) mit zweierlei Maß messen:
Wir (Expats in T.) müssen uns fragen,
wie integrieren wir uns in T.?!?!?!?!?!
Gleiches muss wohl dann auch für Ausländer in D. gelten?


Danke für den interessanten Gedankenaustausch,
den wir aufgrund der Unzulänglichkeiten eines solchen Systems
hier nur anreißen können.

Viele Grüße nach Hause
es gibt ein Leben vor dem Tod


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