Thailand-Info und Forum

Hallo miteinander

Ich bin ein Weinfan vor seinem zweiten Trip nach Thailand, und diesmal möchte ich ein paar Flaschen guten badischen Wein und Winzersekt mitnehmen. Offiziell dürfte ich genau eine Flasche einpacken. Für mehr brauche ich, wie es aussieht, eine (private) Importeurslizenz. Hat hier vielleicht jemand Erfahrung, wie schnell/aufwendig das ist?
Wie hoch die Chance, dass man statt nach Rechnung nach diesem obskuren "true market value" bezollt wird? Und kann man den irgendwo einsehen? Oder ist das ein Freibrief für Zöllner, einem abzuknöpfen was sie lustig sind?

Ist es in dem Fall sinnvoll, die Flaschen per lokalem Dienstleister einzuführen, der besser weiß wie man reelle Weltmarktpreise als Grundlage durchsetzt statt Haha-das-blubbert-ja-also-8000-Baaht-weil-Champagner Preise?

Und ja, mir ist klar, dass die meisten hier noch nie kontrolliert wurden. Und bei Strafen von 4xWarenwert+Zoll könnte man das Risiko vermutlich guten Gewissens eingehen. Es sind die "oder/und bis zu zehn Jahre Gefängnis" die mich da lieber nach einer legalen Lösung suchen lassen, bzw. das Risiko ev. kein Visum mehr zu bekommen.

Oder kennt Ihr eventuell noch ganz andere Möglichkeiten. Per Post vielleicht? Über ein Drittland?


Besten Dank schonmal

Wenn Du als Tourist einreist, sollte es bei der "Wegzehrung" eigentlich keine Probleme geben. Ich habe noch von keinen gehört.

Schau dir mal den Thread an:

Einfuhr von Wein

Hallo Koratcat, vielen Dank.

Ja, den habe ich schon gesehen. Aber so ganz traue ich diesem optimistischen "wird schon klappen" aus 2011 nicht. Angeblich sind die Kontrollen in den letzten Jahren erheblich strenger geworden.

Ich wohne zwar zwischen zwei Weinregionen, Koblenz an Rhein und Mosel, bin aber kein ausgesprochener Weinkenner. Um neben dem Gewicht des Reisegepäcks und eventuellen Steuerproblemen auch sonstigem aus dem Weg zu gehen, könntest Du bei deinem zweiten Besuch in Thailand ja vielleicht mal auf deutschen Wein verzichten und den thailändischen probieren.

Trink ...äh...guck mal hier

@ dogmai

na, wenn das nicht nach einem Vergleich verlangt, weiß ich auch nicht
danke für den Link.
Allerdings habe ich den deutschen Wein schon versprochen, würde also wenn irgend möglich nicht nur mit thailändischem auftauchen wollen.

Außerdem... wie fänden wir dann heraus welcher besser ist?

Badischer Barde hat geschrieben:Außerdem... wie fänden wir dann heraus welcher besser ist?

Meine Erfahrungen mit in Thailand gekauftem Wein beschränken sich auf den Wein vom Khaoyai und kalifornischen Rotwein, den es bei Makro und The Mall gibt. Der kalifornische Rotwein unterscheidet sich eigentlich nicht von den kommerziellen Weinen aus Frankreich. Dann habe ich auch mal aus Australien importierten Lambrusco probiert. War schrecklich teuer und schmeckte auch nicht viel besser als der italienische, den ich als Student für 1,80 DM die 2l-Flasche konsumierte.

Ich muss aber zugeben, dass der Wein vom Nordrand des Khaoyai, den ich bisher kostete, den exklusiveren deutschen und europäischen Weinen nicht nachsteht. Ist durchaus genießbar. Aus DE importierte Liebfraumilch gibt es in fast jedem Schnapsladen.

Zu empfehlen ist auch das Weingut ALCIDINI im Khao Yai.

Es ist eher klein; der Chef hatte früher mal eine Software-Firma in Bangkok (und das Wissen zum Weinanbau sich dann in Australien angeeignet) und bedient die Kunden oft selbst; die Preise der guten Weine sind im Vergleich zu anderen Weingütern im Khao Yai etwas günstiger.

Der Chef hat uns auch die Frage beantwortet, wie man das in Thailand mit dem Weinreben macht, wo es ja keinen Winter/Sommer-Rhythmus gibt (Antwort: durch Schnitt in bestimmten Zeiten).

Es gibt in Patty einen Importeur, der auch Wein vertreibt. Vielleicht wäre das eine Alternative, an deutschen Wein zu kommen.

http://www.royalgroupthailand.com/

Vielen Dank für all die spannenden Quellen für Wein in Thailand. Ich denke, ich werde mich da mal durchprobieren, wenn ich dazu komme. Zwar bin ich von den chinesischen Weinen etwas enttäuscht, und die haben nicht nur das bessere Klima für Wein, sondern auch weit mehr Geld in den Weinbau gesteckt, aber davon muss man sich ja nicht unbedingt abhalten lassen.

Leider geht es aber bei mir nicht um irgendwelche deutschen Weine (schon gar nicht um Liebfrauenmilch ), sondern um ganz spezielle (halbtrockene Scheurebe, mineralischer Riesling aus Mosel-Steillage, ...) die ich einigen potentiellen Geschäftspartnern zur Verkostung, vor allem aber ein paar Freunden als Geschenk versprochen habe. Um die eigenen Weine komme ich also nicht herum..

Guter Artikel zum Thema auf Spiegel Online:

Wein richtig lagern Stimmung im Keller

Wie lagert man guten Wein in Thailand? Einen geeigneten Keller dürfte niemand haben. Wenn meine Mutter zum Überwintern kommt, bringt sie immer ein paar meiner gesammelten Kostbarkeiten zum Schlürfen mit. Momentan habe ich noch drei Fläschchen mit 1985er Freinsheimer Rosenbühl - Beerenauslese - Rheinpfalz (12,0% Vol.). Die bewahre ich ganz unten weich gebettet im Kühlschrank in der Gemüseschublade auf, die sonst nie geöffnet wird.

Da Lutz und Detlef den letzten Eiswein hier, den ich mit Don und Werner geschlürft hatte, verpasst haben (Detlef war gar nicht hier und Lutz musste frühzeitig heim wegen seines Kleinen), verspreche ich aber jetzt hoch und heilig, eine von den Fläschchen bei unserer nächsten Zusammenkunft mit ihnen zu schlürfen.

haha, ich sehe schon, ich bin unter Gleichgesinnten.

Ich denke nicht, dass man Wein immer lagern muss. Klar, die Händler müssen. Die haben aber auch ihre klimatisierten Lager. Allen anderen würde ich raten kaufen, Kühlschrank, trinken. Bei dem Klima dann doch auch eher halbtrockene Weiße und Rosés, die haben eh nicht so das Lagerpotential.

Gut, KoratCats Beerenauslesen schon, aber der weiß sich ja offensichtlich zu helfen

Mir macht der Transport mehr Sorgen. Gerade im Sommer möchte ich keine Kisten, oder gar Paletten in der Sonne stehen haben während mir ein Zollbeamter versucht begreiflich zu machen, dass es hier ohne roten (oder hier sind die braun?) Umschlag nicht weitergeht.

@Badischer Barde
Wenn ich in deiner Situation wäre, würde ich wie folgt vorgehen:
Das Transportgut bruchsicher in einem Karton verpacken. Kaufbeleg mitnehmen.
Den Karton beim Einchecken als Gepäckstück aufgeben. Sollte die Gepäck-Freigrenze ausgeschöpft sein, Übergepäck-Gebühr bezahlen. Kosten kann man bei der Air-Line erforschen.

In TH die Ware beim Verlassen des Flughafens beim Zoll anmelden und darauf hinweisen, dass es sich um Geschenke für diverse thailändische Freunde (Verwandte der Freundin oder so) handle.
Sollte der Zollknecht meinen, er müsse dir dafür was abknöpfen, würde ich bezahlen. Fertig!

Thai Zollbeamte haben einen sehr schlechten Ruf. Korruption und Erpressung sollen dort an der Tagesordnung sein. Alle mir bekannten Fälle bezogen sich jedoch auf Warenimporte, nie auf Gepäck von Passagieren.

Detlevs Rat scheint mir daher sinnvoll.

Im schlimmsten Fall bezahlt man Zoll oder die Ware wird beschlagnahmt. Bei 10 Flaschen Wein ist das Risiko verkraftbar - und man könnte gegenüber seinen Freunden oder Geschäftspartner dann erst noch mit einer tollen Geschichte punkten. Zeigen dass man es versuchte, aber leider an XXXX Behörden scheiterte. Das könnte unter Umständen sogar mehr Eindruck machen, als eine Flasche gründlich durchgeschüttelter Wein.


Mit freundlichen Grüssen

Thedi

Hehehe...

Ich versuche die Anzahl der tollen Geschichten, wie ich etwas versucht habe und dann an XXXX scheiterte möglichst gering zu halten. Habe andererseits aber auch noch keinen sichereren Weg gefunden, den Wein nach Thailand zu bringen. Per Post lassen die den nur stundenlang in der Sonne stehen, oder hier in der Kälte, das mag ich dem guten Tropen auch nicht zumuten. Und ob das das Zollproblem löst glaube ich auch nicht so richtig.
Aber einem Zollbeamten zeigen, dass ich mehr Alkohol dabei habe als ich darf, und drauf hoffen, dass der mich trotzdem durchwinkt, Geld oder nicht ist da erstmal egal, scheint mir doch auch ziemlich mutig?

Geh zum roten Durchgang und sage dem halb schlafenden competent officer, dass Du in Deinem Koffer ein paar Lebensmittel hättest, von denen Du nicht wüsstest, ob sie zollfrei eingeführt werden können.

Ich habe Freunde die mit Würsten, Käse, drei/vier Flaschen Alk und anderen Lebensmitteln die eigentlich nicht gingen in ihrem Passagier-Gepäck, in Suvarnabhumi beim roten Durchgang vorsprachen und - nach röntgen, aber ohne öffnen des Gepäcks - durchgewunken wurden.

Aber es bleibt natürlich ein Restrisiko. Niemand kann hier voraus sagen, ob - und wenn ja wo - General Prayuth morgen wieder einmal durchgreifen will.

Auf jeden Fall scheint mir jede andere Transportart mit grösserem Risiko behaftet. Der richtige, legale Weg, mit Importbewilligung, wird wegen nur 10 Flaschen Wein wohl kaum in Frage kommen. Kann ich allerdings auch nicht aus eigener Erfahrung sagen. Das beruht auf Gerüchten und hören sagen.


Mit freundlichen Grüssen

Thedi