jogi hat geschrieben:Lieber Werner, ganz Thailand ist voll von geschäftstüchtigen Frauen. Ich finde in der Hinsicht ist Deine Frau da keine Ausnahme. Wenn diese Frauen das Geschäft schon hatten, ehe sie einen Farang kennenlernten, führen sie es auch meistens dann weiter. Probleme gibt es nur mit den Frauen, die sich erst vom Farang ein Geschäft einrichten lassen wollen aber gar keine Erfahrung haben.
Genau so ist es.
Dazu kommt dann aber auch die Unwissenheit mancher Farangs. Ich kann als gelernter Maschinenschlosser eben kein Restaurant führen. Und wenn die Frau dann auch noch nicht einmal kochen kann, ist man schnell wieder Pleite.
Das habe ich oft erlebt. Da baut ein Farang ein schickes haus, mach eine Gaststätte oder ein anderes Geschäft auf und man denkt, das alles klappt, oder das die gebratenen Tauben in den Mund fliegen.....
Wenn dann beide, Frau und Mann, oder Verwandschaft glauben, dass Einnahemen gleich Gewinn ist, ist es bald aus mit dem Geld verdienen.
Das ist ja in D genau so.
Dazu kommt dann manchmal noch die Hochnäsigkeit mancher Thais, die mit dem Service sparen. Gut kann man das ja auch selbst in den Supermärkten beobachten. Der Kunde wird erst mal ignoriert, so als ob man es nicht nötig hätte.
Ich habe vor ca. 12 Jahren einen Lebensmittelladen gebaut, als Zeitvertreib und habe gute Geschäfte gemacht.
Dann aber gingen die Gerüchte los: Der Farang verkauft billiger als die anderen, der macht uns kaputt.
Obwohl ich normal kalkulierte, verdiente ich trotzdem. Die anderen waren teilweise viel tuerer, weil viele Thais möglichst schnell viel Geld verdienen wollen, aber eben keine kaufmännischen Kenntnisse haben.
Allerd ins glaubte die Verwandtschaft eben, Einnahmen seien gleich Gewinn. Wenn ich mit meiner Frau unterwegs war, dann war die Kasse regelmässig leer und ich wunderte mich immer.
Mein Schwiegervater hatte dann noch die Unart, immer spazieren zu gehen und lieber ein Schwätzchen halten, als zu verkaufen. "Gesichtsverlust" spielte da auch eine Rolle, da er ja mal "Bauunternehmer" war....
Als meine frau und ich zurück nach D gingen, sagte sie mir schon im Flugzeug, dass der Laden sich nicht lange halten würde. Nach drei Monaten wurde der Verkauf eingestellt, angeblich kam niemand mehr. Es war wohl eher so, dass sich Niemand mehr um eine ordentliche Geschäftsführung kümmerte. Und hatte mal wieder ein Mönch "Lotteriezahlen" geträumt, dann ging das Geld für die Lotterie drauf.
Inzwischen verkaufen meine Schwiegereltern in der Nähe von BKK mit einem Pickup erfolgreich Süsses aus dem Isaan.
Auch haben sie es sich abgewöhnt, besonders auf Drängen meiner Frau, dauernd irgendwelchen Lottozahlen von irgendwelchen Mönchen und anderen esoterischen Meistern Glauben zu schenken. UNSER Ladengeschäft ist jetzt zur Garage geworden.
Und es mach ihnen Spass, ein Konto bei der Bank zu haben und uns mal was zu "leihen" In BKK verliert man auch das Gesicht nicht so schnell. Im eigenen Ort entstehen manchmal ganz schnell Gerüchte.....
Ich, aber auch meine Frau denken nicht mehr daran, "horrende" Gewinne zu machen.
Fazit für mich: Egal wer ein Geschäft aufmacht, gleichgültig welcher Art, sollte etwas kaufmännische Grundkenntnisse haben, das Umfeld ausloten und immer schön die nähere Verwandtschaft anfänglich zu beobachten.
Sonst geht u.U. viel Geld "den Bach runter"
Und aufpassen bei Franchising Geschäften: Viele Farangs hauen andere noch unerfahrene Farangs richtig übers Ohr.
Von A..way bis Herba L..fe, von Blitz sauber bis zu Automaten., von Versicherungen bis zu Immobilien.....
Die Zelte mussten viele in D abbrechen, die machen jetzt in Thailand weiter!
Liebe Grüsse
lulang