Südostasien: Weniger China, mehr Europa

Für alles Wichtige aus dem Isaan und auch ein bisschen weiter weg. Was beim Isaan-Tourismus, dem Reisen in der Region von Bedeutung sein könnte, oder was die Gemüter der Expats erregt. Politik, Kultur, Wirtschaft etc.
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KoratCat
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Südostasien: Weniger China, mehr Europa

Ungelesener Beitragvon KoratCat » Fr Mär 03, 2023 9:09 pm

Interessanter Artikel über das wirtschaftspolitische Tauziehen um Südostasien auf Zeit online:

Weniger China, mehr Europa
Es gibt nichts Gutes, ausser man tut es! Erich Kästner, 1899 - 1974

Uwe
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Re: Südostasien: Weniger China, mehr Europa

Ungelesener Beitragvon Uwe » Di Mär 07, 2023 6:00 pm

Zitat aus dem Link: Letzter Absatz:
"Europa hat die Möglichkeit → Hatte schon längst die Möglichkeit gehabt. Und? Nichts getan, weil Europa es so hat haben wollen:
weiter im orig. Text→
sich als eigenständiger Handelspartner in Südostasien zu positionieren. Auf weitere Belehrungen → diese Eigenart Europas als typisches Prinzipienverhalten lässt sich nun wohl nicht mehr leugnen; Aber auch: Wohl nicht ablegen:
weiter im orig. Text→
werden sich die Asean-Staaten aber kaum einlassen, → das ist der neue Stolz und das neue Selbstbewusstsein der ASEAN-Staaten:
weiter im orig. Text→
das hat Präsident Widodo sehr deutlich gemacht. Ohne ein ernsthaftes Angebot → Laut Ökonom J. Sachs hat Europa bis heute nur eine Strategie auf dem afrikanischen Kontinent verfolgt, die die afrikanischen Länder nur an der kurzen Leine hielten, da es nur finanziellen Unterstützung mit Laufzeiten von 5 Jahren zuließ*, statt langfristige Kredite zu guten Konditionen:
weiter im orig. Text→
einer gleichberechtigten Partnerschaft → Europa bedacht auf Partnerschaft?: Bisher nur eher auf Einseitigkeit bedacht:
weiter im orig. Text→
droht Südostasien sich noch stärker China zuzuwenden. → Auch hier: ASEAN macht nun Ansagen, und sucht sich aus, mit wem die besseren Optionen ausgehandelt werden:
weiter im orig. Text→
Denn auch wenn China in der Region kritisch gesehen wird – ein anhaltend hohes Wirtschaftswachstum hat hier allerhöchste Priorität, auch zum Preis einer erhöhten Abhängigkeit vom großen Nachbarn. 30 Prozent des Welthandels gehen durch das Südchinesische Meer. Eine noch größere Dominanz Chinas in der Region kann nicht im Sinne der handelspolitischen Supermacht EU sein. ► Auch hier greift Sachs‘s Empfehlung**, die er an die Afrikanische Union richtet, sich gar nicht auf den großen Anbieter und Player China allein zu verlassen, sondern sich auch nach weiteren Quellen für Partnerschaft der Länder wie Indien, Saudi-Arabien, Golfstaaten umzusehen und mit einzubeziehen. Aber, so sein Hinweis, sich eben nicht auf Europa und die USA als Freunde verlassen, denn die Erfahrungen haben wohl etwas anderes gelehrt.
Und das ist eben auch DAS Thema für ASEAN, dass es Alternativen gibt, und das sollte auch der Schreiber des Artikels Dr. Denis Suarsana -Leiter des Auslandsbüros Indonesien der deutschen Konrad-Adenauer-Stiftung e. V. (parteinah→CDU)- hier wissen, dass es heutzutage bekannt ist, sich Partner auszusuchen, und keiner fest fixiert ist auf nur und alleinig China. Diese Ansicht ist wohl aus der Zeit gefallen, oder es soll etwas Wirkung in die Richtung beibehalten werden, dass alle Deals mit China immer schlecht sind, und Schwierigkeiten bringen, und Abhängigkeiten. Die Sache ist wohl in Wahrheit auch so: Wo gibt es 100%ige Unabhängigkeit? Wird es Europa vormachen? Bedingungslos? Los geht’s: Europäische Spitzenexperten für Handel und Wirtschaft wacht auf.
Und nicht, dass es so läuft, wie es mit China ungünstig gelaufen ist. Wer behauptet eigentlich, dass es ungünstig gelaufen ist?
Oder ist Europa nun voller Neid, da es selbst einen Partner auf Augenhöhe erschaffen hat, und von allen vorhandenen Problemen, die es gibt und die noch kommen werden, damit von eigenen Fehlern ablenken will, und Europa davon spricht, dass der Schlaue, der Durchtriebene unsaubere Partner China sei und an Allem, und all den Miseren in Europa Schuld hat (zu sein hat/haben muss! → Und diesen Schuh werden sich die ASEAN's nicht anziehen und sich auf sich ergehen lassen) ?
Südostasien und ASEAN sind wohl nicht so blauäugig und so leicht um den Finger zu wickeln, den Zahn kann sich Europa gleich mal zieh'n. Neue Verhandlungstaktiken um die Handelsstrategien werden auf einer neuer Ebene zwischen ASEAN und Europa geführt werden.

Hier zum erwähnten Sachs Video: *Ab Minute 2:30 + 6:45 (←nutzlose Förderungen Europas in Afrika) plus **ab Minute 5:00 (vielfältige Partnerschaften für Investoren)

A.G.u.G.v. Uwe :wave

Andre
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Re: Südostasien: Weniger China, mehr Europa

Ungelesener Beitragvon Andre » Mi Mär 08, 2023 5:45 am

KoratCat hat geschrieben:Interessanter Artikel über das wirtschaftspolitische Tauziehen um Südostasien auf Zeit online:
Weniger China, mehr Europa


Ja, der Artikel ist interessant. Was aber tun die Thais (kenne mich nicht bei allen SOA-Ländern aus) um den Europäern Investitionen attraktiv zu machen. Andererseits sind die Europäer zu naiv um den "Konkurrenten" aus China entgegenzutreten.

ludwig
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Re: Südostasien: Weniger China, mehr Europa

Ungelesener Beitragvon ludwig » Mi Mär 15, 2023 4:08 pm

Vielen Dank für den Hinweis auf diesen Artikel! Es ist immer interessant, die wirtschaftlichen Entwicklungen in Asien zu verfolgen, insbesondere im Hinblick auf die Beziehungen zwischen China und Europa. Es ist wie ein komplexes Spiel, bei dem jedes Land seine Züge sorgfältig abwägen muss, ähnlich wie bei einem Schachspiel. Mal sehen, welche Strategie sich letztendlich als die erfolgreichste erweisen wird.
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