Sich auf den Tourismus zu verlassen, ist für Thailand nicht mehr akzeptabel

Für alles Wichtige aus dem Isaan und auch ein bisschen weiter weg. Was beim Isaan-Tourismus, dem Reisen in der Region von Bedeutung sein könnte, oder was die Gemüter der Expats erregt. Politik, Kultur, Wirtschaft etc.
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KoratCat
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Sich auf den Tourismus zu verlassen, ist für Thailand nicht mehr akzeptabel

Ungelesener Beitragvon KoratCat » Mo Dez 21, 2020 1:42 pm

Amazing Thailand war viele Jahre lang der Slogan für die Besucherindustrie des Königreichs, die allein im letzten Jahr 56,2 Milliarden Dollar an Tourismuseinnahmen einbrachte. Das thailändische Lächeln, das thailändische Essen wurde zum Markenzeichen für Thailand weltweit.

Nach der Rede eines thailändischen Regierungsministers wird klar, dass sich der Tourismus nie wieder auf das frühere Niveau erholen wird. Der Schriftzug ist definitiv an der Wand, an den Fenstern und an der Haustür zu lesen, dass das Kabinett von Premierminister Prayut Chan-o-cha einen großen politischen Wandel im Denken der Regierung vollzogen hat.

In einer zutiefst beunruhigenden Entwicklung für Thailands massive Reise- und Tourismusindustrie, die 20 Prozent des Bruttosozialprodukts und 10 Prozent aller Arbeitsplätze in Thailand ausmacht, sagte der stellvertretende Premierminister Supattanapong Punmeechaow, dass sich das Land zu sehr auf den Tourismus verlasse und dass dies inakzeptabel sei.

Dies muss sowohl für Immobilienentwickler als auch für Investoren beunruhigend sein. Wenn sich die 39 Millionen Touristen, die Thailand im letzten Jahr empfangen hat, 2019 nicht wiederholen sollen, warum müssen wir dann weiterhin neue Hotels bauen und in sie investieren?

Laut der thailändischen Zeitung Nation gab der stellvertretende Premierminister Supattanapong Punmeechaow zu, dass der Covid-19-Ausbruch Risse und Fehler in der thailändischen Wirtschaft offengelegt hat.

"Der Covid-19-Ausbruch, der Thailand seit April heimgesucht hat, hat die Zerbrechlichkeit der Wirtschaft aufgedeckt und ein Licht auf die Tatsache geworfen, dass wir uns zu sehr auf den Export und den Tourismus verlassen", sagte der Minister.

Dies ist sicherlich eine Abweichung von dem, was der Minister noch im August sagte. Der stellvertretende Premierminister, der auch das Energie-Ressort innehat, kündigte damals die Bildung eines neuen Wirtschaftsgremiums an und prahlte, dass das neue Wirtschaftskomitee den Tourismus und die Beschäftigung ankurbeln werde. Er sagte, dass das Gremium beschlossen habe, die Subventionen für einheimische Touristen zu erhöhen und in naher Zukunft 1 Million Arbeitsplätze zu schaffen, um die wachsende Arbeitslosigkeit zu bekämpfen.

Supattanapong Punmeechaow, der stellvertretende Premierminister, ist eindeutig besorgt darüber, zu viele Eier in einen Korb zu legen und das Risiko zu streuen. Allerdings ist es vielleicht zu früh, sich vom Tourismus zu verabschieden, wenn andere Industrien einfach noch nicht bereit sind, den Rückstand aufzuholen. Infrastrukturverbesserungen, Gesetzesreformen, Änderungen bei den Eigentumsverhältnissen von Unternehmen und weniger Bürokratie sind nur einige der Änderungen, die die Handelskammern gefordert haben und die vorhanden sein müssen, BEVOR wir anfangen, die Gans zu kochen, die Goldbarren auf den Boden des Tresors in der Bank legt.

Der stellvertretende Premierminister, der letzte Woche beim "Restart Thailand 2021"-Dinner-Talk im Siam Paragon-Einkaufskomplex in Bangkok sprach, sagte: "Der Ausbruch hatte besonders schwere Auswirkungen auf kleine und mittlere Unternehmen, was die Regierung dazu veranlasste, über 800 Mrd. Bt für KMU-Hilfsmaßnahmen auszugeben, einschließlich des Aufschubs der Schuldentilgung im Wert von über 6,8 Billionen Bt für 12 Millionen KMU", sagte er. "Doch seit Juli deuten die Wirtschaftsindikatoren auf einen Aufwärtstrend hin, dank der Zusammenarbeit aller Parteien bei der Ausbruchsprävention, trotz einiger kleinerer Auswirkungen der politischen Situationen.

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Hohberg
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Re: Sich auf den Tourismus zu verlassen, ist für Thailand nicht mehr akzeptabel

Ungelesener Beitragvon Hohberg » Mo Dez 21, 2020 1:54 pm

Solange man den Wert von Bildung nicht erkennt, Bildung, die zu selbständigem, logischem und schlüssigem Denken führt, und solange man die Korruption nicht in Richtung Null bewegt, wird es für Thailand sehr sehr schwer bleiben.

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KoratCat
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Re: Sich auf den Tourismus zu verlassen, ist für Thailand nicht mehr akzeptabel

Ungelesener Beitragvon KoratCat » Mo Dez 21, 2020 2:02 pm

Hohberg hat geschrieben:Solange man den Wert von Bildung nicht erkennt, Bildung, die zu selbständigem, logischem und schlüssigem Denken führt, (...) wird es für Thailand sehr sehr schwer bleiben.


Dazu mal ein drei Wochen alter Artikel aus der Bangkok Post

Thailändisches Bildungssystem besteht den Test nicht, sagt Unesco-Bericht

Papier ermutigt Schulen, Schüler auf eine sich schnell verändernde Welt vorzubereiten

Der jüngste Bericht der Unesco über Thailands Bildungssystem ist eine Enttäuschung für die Regierung und das thailändische Volk insgesamt. Dennoch kann der Bericht als ein echter Weckruf für die Regierung gesehen werden, was sie tun kann, um unser Bildungssystem zu verbessern.

Wie die Unesco in ihrem Global Education Monitoring Report 2017-18 klar herausgestellt hat, haben die thailändischen Regierungen, sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart, es versäumt, den Zugang zu einer universellen Grundbildung zu gewährleisten - eine grundlegende Verpflichtung jeder anständigen Regierung.

Der Bericht ermutigt Thailand auch, sich auf bestimmte Bereiche zu konzentrieren, um die Schüler auf eine sich schnell verändernde Welt vorzubereiten. Thailand kann dies tun, indem es seinen Lehrplan gründlich überarbeitet, eine ganzheitliche Strategie entwickelt, um Lehrer und Schulleiter auf die Umsetzung der Bildungsreform vorzubereiten, und eine umfassende Strategie für Informations- und Kommunikationstechnologie entwickelt, um alle Schüler Thailands für das 21.

Nachdem er einst 15 Jahre kostenlose Bildung für thailändische Kinder versprochen und das ehrgeizige Ziel gesetzt hat, Thailand bis 2036 aus der Falle des mittleren Einkommens zu befreien und zu einem entwickelten Land zu machen, kann Premierminister Prayut Chan-o-cha eine neue Bildungspolitik starten, indem er die wachsende Ungleichheit im thailändischen Bildungssystem angeht, wenn er für eine zweite Amtszeit zurückkehrt.

Ein neuer Bericht der OECD, "Education at a Glance 2017", untersuchte die Leistung von Bildungssystemen auf der ganzen Welt.

Gemessen an den Bildungsausgaben in Prozent des BIP von 19 Mitgliedsländern und einer Reihe von Partnerländern, gibt Großbritannien mehr für Bildung aus als jedes andere OECD-Land, dicht gefolgt von Dänemark und Neuseeland. Großbritannien gibt 6,6% aus, gefolgt von Dänemark mit 6,5% und Neuseeland mit 6,4%.

Laut Supachai Panitchpakdi, einem ehemaligen Generaldirektor der Welthandelsorganisation, gibt Thailand 4 % des BIP aus, was 20 % des Regierungsbudgets entspricht, rangiert aber bei der Qualität der Bildung auf dem letzten Platz.

In einer Rede auf einem Seminar mit dem Titel "Eine Universität für das 21. Jahrhundert" im vergangenen Jahr beschrieb Supachai das thailändische Bildungssystem als einen Misserfolg, der nicht in der Lage ist, große Budgets zu verwalten und international zu konkurrieren. Die politischen Entscheidungsträger müssen die Gründe untersuchen, warum Thailands Bildungssystem in Schwierigkeiten steckt, insbesondere die Frage, warum die Studenten nicht auf internationalem Niveau konkurrieren können.

Bei den jüngsten Ergebnissen des Programme for International Students Assessment (Pisa) im Jahr 2015 dominieren Singapur, Hongkong, Korea, China, Taipeh und Japan weiterhin die internationalen Rankings für Mathematik und Naturwissenschaften.

Im globalen Vergleich der mathematischen und naturwissenschaftlichen Fähigkeiten lag Singapur an der Spitze. Die Ausbildung Singapurs trägt zu seiner Intensität und Strenge bei. Singapur investierte auch stark in die Qualität des Lehrpersonals, um den Status der Lehre zu heben und die besten Absolventen anzuziehen, wie der OECD-Bildungsdirektor Andreas Schleicher feststellte.

Unterdessen belegte Thailand den 54. Platz von insgesamt 70 bewerteten Ländern, wobei die Werte in allen Fächern seit der Bewertung 2012 gesunken sind.

Aufgeteilt nach Fächern belegte Thailand Platz 54 in Mathematik, Platz 57 im Lesen und Platz 54 in den Naturwissenschaften. Pisa hat auch herausgefunden, dass ein Drittel der 15-Jährigen in Thailand funktionale Analphabeten sind.

Wenn das Bildungsministerium nach den schlechten Pisa-Testergebnissen Thailands entschlossen ist, die kollektive Leistung der Schüler aller Schulen zu verbessern, reicht es nicht aus, einfach mehr Geld auszugeben, um zu versuchen, die akademischen Leistungen zu verbessern und bessere Pisa-Testergebnisse zu erzielen.

Die Regierung muss sich auch darauf konzentrieren, die Kluft zwischen den Schülern der Eliteschulen und denen der unterprivilegierten Schulen zu verringern. Ein wesentlicher Aspekt des thailändischen Bildungsversagens ist, dass Schüler in Bangkok und den Großstädten eine bessere Schulbildung erhalten als Schüler in ländlichen Schulen, die weit unter dem nationalen Durchschnitt liegen.

Darüber hinaus sind fließende Englischkenntnisse der Schlüssel für thailändische Schüler, um in einer zunehmend globalisierten Welt international konkurrenzfähig zu sein.

Thailand kann von Finnlands Bildungssystem lernen, das auf der jüngsten Liste des Weltwirtschaftsforums den zweiten Platz belegt. Drei Schlüsselkomponenten, die zu Finnlands Bildungserfolg beitragen, sind: 1) die weitgehende Abwesenheit von Armut; 2) die fließenden Sprachkenntnisse der Schüler. Die meisten Schüler beherrschen drei Sprachen: Finnisch, Schwedisch und Englisch; 3) das Maß an Respekt und Vertrauen, das Lehrern in Finnland entgegengebracht wird.

Einer der Gründe für diese Ehrfurcht vor Lehrern ist, wie schwer es in Finnland ist, Lehrer zu werden. Die Lehrer werden aus den besten 10 % der Absolventen des Landes ausgewählt. Sie müssen einen Master-Abschluss in Pädagogik erwerben. In der Zwischenzeit kann Thailand die ausgezeichneten Qualitäten des finnischen Bildungsmodells nutzen, indem es sich auf die Ausbildung von Lehrern konzentriert, um diese zu qualifizieren.

Diese Fakten unterstreichen die Herausforderungen, vor denen Thailand steht, um das Unesco-Ziel einer "inklusiven und gerechten Qualitätsbildung für alle" zu erreichen.
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Re: Sich auf den Tourismus zu verlassen, ist für Thailand nicht mehr akzeptabel

Ungelesener Beitragvon dogmai » Mo Dez 21, 2020 6:38 pm

Hohberg hat geschrieben:Solange man den Wert von Bildung nicht erkennt,


Das müßte nicht unbedingt nur in einem Beitrag über Thailand stehen, sondern das könnte auch in einem geringeren Teil auch auf Deutschland zutreffen. Daß es in Thailand da eines gewaltigen Umdenkerns bedarf haben wir schon in früheren Threads hier im Forum festgestellt.
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Re: Sich auf den Tourismus zu verlassen, ist für Thailand nicht mehr akzeptabel

Ungelesener Beitragvon Hohberg » Mo Dez 21, 2020 7:30 pm

Daß es in Thailand da eines gewaltigen Umdenkerns bedarf haben wir schon in früheren Threads hier im Forum festgestellt.


Ja, und das ist der Schlüssel für jeglichen positiven Fortschritt in Thailand. Woanders in der Welt natürlich auch, und Deutschland ist beileibe keine "Führungsnation", was weltweiten Bildungsstandard anbelangt, aber Thailand vermutlich weit voraus. Einfach so, nach meinem Gefühl.

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Re: Sich auf den Tourismus zu verlassen, ist für Thailand nicht mehr akzeptabel

Ungelesener Beitragvon KoratCat » Mo Dez 21, 2020 7:40 pm

Und das gewaltige Umdenken beschränkt sich da nicht nur auf die Politiker...

Bei Seminaren, an denen ich teilgenommen oder die ich z. T. auch geleitet habe, verstanden viele Thais nicht, dass Lernen ein aktiver Prozess ist, der auch nicht immer und unbedingt einen Lehrer erfordert. Wenn aber ein Lehrer eingesetzt wird, erhoffen sie sich von dem, dass er ihr Hirn ganz ohne ihre Mitarbeit mit Befähigung füllt.
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Re: Sich auf den Tourismus zu verlassen, ist für Thailand nicht mehr akzeptabel

Ungelesener Beitragvon thai.fun » Di Dez 22, 2020 1:35 am

Hohberg hat geschrieben:Ja, und das ist der Schlüssel für jeglichen positiven Fortschritt in Thailand. Woanders in der Welt natürlich auch, und Deutschland ist beileibe keine "Führungsnation", was weltweiten Bildungsstandard anbelangt, aber Thailand vermutlich weit voraus. Einfach so, nach meinem Gefühl.


Ich denke da, gewiss auch weil ich kurz vor dem Ableben bin :mrgreen: , in etwa so. ... Bildung wird gerne in Dumm, Gescheit, IQ, Reich oder Arm etc. Schubladisiert.

Wenn der Klimawandel ernst genommen wird, wird auch klar das die Menschliche nimmersatte- Überproduktion auch aus der Bildung Richtung Technik und Finanzwirtschaft resultiert.

Der "Dumme Bauer" müsste sich wieder mehr Richtung Mist, Kuh und Käfer und weniger durch Pestiziden zu Agrobaronen bilden.

Der "Gescheite Programmierer" müsste weniger Soft'drinks zur Marktwirtschaft, sondern für den Durst bilden.

Beispiel: Wenn ich Durst habe, verdurste ich auf der Suche nach dem richtigen Drink ...
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Re: Sich auf den Tourismus zu verlassen, ist für Thailand nicht mehr akzeptabel

Ungelesener Beitragvon dogmai » Di Dez 22, 2020 3:52 am

thai.fun hat geschrieben:
Hohberg hat geschrieben:Beispiel: Wenn ich Durst habe, verdurste ich auf der Suche nach dem richtigen Drink ...


Aber nur, wenn Du Allohölliger bist :prost :cheers . Und die richtigen Durstlöscher machst Du Dir am besten selbst
Frühes Aufstehen ist der erste Schritt in die falsche Richtung.
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Re: Sich auf den Tourismus zu verlassen, ist für Thailand nicht mehr akzeptabel

Ungelesener Beitragvon thai.fun » Di Dez 22, 2020 4:37 am

dogmai hat geschrieben:... richtigen Durstlöscher machst Du Dir am besten selbst

Das war die Grundsatz Frage. Wir haben Natur gegeben Wasser. Alles andere Trinkbare wird erfunden, gemacht und Kommerziell aufgezwungen um dem Menschen gegebenen Wertegefühl zu frönen. Wobei ich dem vor über 6000 Jahren erfundenen Heimischen von Hopfen und Malz noch nachsehen kann! :wave
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Re: Sich auf den Tourismus zu verlassen, ist für Thailand nicht mehr akzeptabel

Ungelesener Beitragvon Uwe » Sa Mär 20, 2021 9:30 pm

KoratCat hat geschrieben:Amazing Thailand...

Handelsblatt vom 15.03.2021: "Thailands Wirtschaft am Boden: Im Paradies geht die Verzweiflung um"
Alles Gute und Gesundheit von Uwe :wave


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