Thailand, vier Jahre nach dem Putsch

Für alles Wichtige aus dem Isaan und auch ein bisschen weiter weg. Was beim Isaan-Tourismus, dem Reisen in der Region von Bedeutung sein könnte, oder was die Gemüter der Expats erregt. Politik, Kultur, Wirtschaft etc.
Benutzeravatar
koratwerner (†2012)
Thailand-Autor
Beiträge: 941
Registriert: Di Dez 26, 2006 4:28 pm
Wohnort: Korat

Thailand, vier Jahre nach dem Putsch

Ungelesener Beitragvon koratwerner (†2012) » So Sep 19, 2010 1:35 pm

In Thailand herrschen immer noch Notstandsgesetze



Thailand, vier Jahre nach dem Putsch
Gekürzte Fassung von Daniel Becker

Vier Jahre ist es her, dass Thailands demokratischer gewählter Ministerpräsident Thaksin Shinawatra aus dem Amt geputscht wurde. Immer wieder kam es seither zu Unruhen. Zuletzt wurden im Frühjahr Massenproteste niedergeschlagen und die Rothemden ihrer Führung beraubt. Seither herrscht eine scheinbare Ruhe im Land.

Denn bis heute, vier Monate nach der Niederschlagung, gelten in sieben Provinzen des Landes einschließlich der Hauptstadt Bangkok Notstandsgesetze. Versammlungen von mehr als fünf Personen etwa sind in der Hauptstadt und in den betroffenen Provinzen verboten und können zu einer sofortigen Festnahme führen.

Thailand heute, vier Jahre nach dem Putsch, ist das Land noch immer von einer Normalität weit entfernt. Thailands Oberschicht, ist zurück an der Macht.

Trotz allem, was passiert ist, kann man bei den Menschen und im ganzen Land vielfach die Entschlossenheit erkennen, einen Weg zu finden, der das Land nach vorne bringt, der den Bedürfnissen aller dient.

Nach seinem Sieg über die Demonstranten, die Rothemden, im Mai dieses Jahres wendet sich der von der Armee gestützte Premierminister Abhisit Vejjajiva an die Öffentlichkeit. Premier Vejjajiva spricht jetzt von einer Aussöhnung und einer notwendigen Stabilisierung des Landes.

Mehrere Kommissionen wurden seitdem ins Leben gerufen, um die Gründe für die sozialen Zerwürfnisse in Thailand zu ermitteln und um den Ursachen für die Gewaltausbrüche auf die Spur zu kommen.

Der deutsche Politologe Michael Nelson, der als Gastdozent an der Chulalongkorn-Universität in Bangkok arbeitet, sieht die Entwicklungen kritisch.

"Die Regierung hat ja während der Proteste, anstatt sie als Proteste zu sehen, dargestellt als eine Verschwörung zum Sturz der Monarchie. Was in Thailand Hochverrat bedeutet und das Schlimmste ist, was Sie überhaupt jemand vorwerfen können und was mit lebenslänglicher Haft bis hin zur Todesstrafe geahndet wird. Das heißt auch, dass die Regierung mit diesen Leuten natürlich keinesfalls Versöhnung im Schilde führt. Diese Leute sind für sie Verbrecher, die man dem langen Arm des Gesetzes zuführen und aburteilen muss."
Es ist nicht schwer zu wissen wie man etwas macht,
aber es ist schwer es auch zu tun!

Zurück zu „Nachrichten von Isaan, Thailand, Südostasien und unserer alten Heimat“



Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 146 Gäste